Mitglied inaktiv
Im Juli forderte Gauck mehr Einsätze der deutschen Bundeswehr im Ausland und gestern dann dies: http://www.sueddeutsche.de/politik/joachim-gaucks-russland-schelte-der-unbesonnene-praesident-1.2111440 Ich mag das nicht, ich glaube, ich mag ihn nicht mehr. (Ob er sich das alles auch rausnehmen würde, wenn unsere Kanzlerin, Verteidigungsministerin männlich wären?)
Ich verstehe ihn, auch wenn ich es taktisch unklug finde. Meinst du im Ernst, er sagt solche Dinge, weil er die Gangart der Ladies zu "soft" findet? Ich glaube eher, dass er einfach ein Querkopf ist, der manchmal schneller Tacheles redet, als es diplomatisch klug und seiner Position im Staat angemessen wäre... LG Nicole
ich denke nicht, dass er sich wegen des geschlechts der (in erster linie) verantwortlichen damen so verhält. Ich bin mir sogar sicher, dass er das mit zustimmung genau jener von sich gibt. es schockiert mich, es macht mir angst und bringt mich dazu, seine denke und auch seine äußerungen komplett in frage zu stellen. und damit auch ihn als person in diesem amt. ich finde es beschämend. der kriegsgeile pastor?
"Kriegsgeiler Pastor" klingt zwar markig, entspricht aber m. E. nicht den Tatsachen. Ob es allerdings so schlau ist, eine Verbalrakete auf ein Pulverfass abzufeuern, ist aber wirklich fraglich. LG Nicole
es ist ja nicht das erste mal, dass er solche äußerungen von sich gibt. verantwortung zu übernehmen (politisch, humanitär) ist richtig und wichtig. aber dieses permanente einwirken richtung militär finde ich wirklich unmöglich. gregor gysis gestrige rede im deutschen bundestag trifft es ganz genau. die uno ist gefragt, wozu gibt es diese organisation? putin hat es auch schon mehrfach betont, aber man merkt, dass reden nicht mehr als möglichkeit der konfliktlösung gesehen wird.
Mir ist bei diesen seinen militärischen "Anwandlungen" auch unbehaglich zumute, das gebe ich offen zu. Und ich bin ebenfalls der Meinung, dass es keine Lösung ist, Russland nach und nach konsequent politisch und wirtschaftlich auszuschließen und abzuservieren, das ist nur ein Machtkampf mit anderen Mitteln, den keiner gewinnen kann. Was die UNO betrifft: Um die ist es insgesamt beunruhigend still geworden, von der Grundidee, mit der sie einmal angetreten ist, ist offenbar tatsächlich nicht mehr viel übrig. Über die Ursachen kann man nur spekulieren... LG Nicole
Vielleicht ein bisschen deplatziert, aber grundsätzlich hat er recht. Putin gefährdet gerade den europäischen Frieden.
Hier schließe ich mich, was den Sachverhalt ansich betrifft, einfach an.
Habt Ihr die Rede in Danzig eigentlich gehört? Was er sagt ist absolut richtig und ich finde es schade, dass das nicht häufiger ausgesprochen wird. Im übrigen gehe ich davon aus, dass es so etwas nicht ohne Abstimmung mit der Kanzlerin und dem Außenministerium, so ist es auf jeden Fall üblich. http://www.t-online.de/tv/news/id_70849946/gauck-uebt-scharfe-kritik-an-russland.html Langsam sollten die Dinge mal beim Namen genannt werden. Russland hat sich völkerrechtswidrig die Krim einverleibt und ist gerade dabei, die Ukraine zu übernehmen. Wir sind an der Stelle, an der die Welt 1938 schon einmal war. Wohin die Appeasement-Politik geführt hat, wissen wir alle bzw. für die, die es nicht wissen: http://de.wikipedia.org/wiki/Appeasement-Politik Silvia
und genau so einen braucht das amt. keinen starken mann der dann im amt plötzlich das maul nicht mehr aufbekommt. und ich wage sogar die behauptung, so einen will das volk - einen der sachen ausspricht. nur weil "bisher" keiner der feinen herren ein wort über das politische tagesgeschäft (das - seien wir mal ehrlich - derzeit wahrlich mehr als nur schnödes "tagesgeschäft" ist...) verloren hat, heißt das nicht dass das auf ewig so bleiben muss. er hat eben seine bürgerrechtsvergangenheit und dieses nicht wegschauen sondern dinge aussprechen, das steckt in ihm. ich wünsche mir, dass er GENAU so bleibt und das amt sich mit ihm wandelt, dass auch seine nachfolger mutiger werden. sexismus auch nur zu vermuten, finde ich verquer.
"nur weil bisher keiner der feinen herren ein wort über das politische tagesgeschäft (das - seien wir mal ehrlich - derzeit wahrlich mehr als nur schnödes "tagesgeschäft" ist...) verloren hat, heißt das nicht dass das auf ewig so bleiben muss" Er darf ja durchaus den Mund aufmachen und seine Meinung vertreten, aber seine Funktion ist nun einmal eine repräsentative, keine exekutive. Und "Sich-treu-bleiben" ist in dem Fall ein in meinen Augen vernichtendes Urteil, weil das Selbstverständnis und die Anforderungen an einen Bürgerrechtler, einen gesellschaftlichen Mahner und einen Journalisten - und auch an einen Pfarrer - andere sind als die an den höchsten Repräsentanten des Landes. Ich mag ihn auch, auch wenn er in meinen Augen auch schon Stuss vom Stapel gelassen hat (z. B. seinerzeit über die Occupy-Bewegung). Und ich gebe ihm auch insofern Recht, dass ich Putin durch sein völkerrechtswidriges Handeln die Hauptschuld an der Eskalation des Konfliktes gebe. Dennoch muss man sich in seiner Position zwei Mal überlegen, was man laut sagt. Querdenker darf er gern bleiben, braucht es sogar. Aber er ist m. E. zu sichtbar und zu wichtig, um sich öffentlich derart unmissverständlich und undiplomatisch zu äußern. LG Nicole
Er darf denken aber es nicht sagen? Er darf seine Meinung haben, sich aber nicht einmischen? Hm, ich finde gerade solche "EInmischer" braucht es manchmal. Hätten sich vor 80 Jahren mehr Leute eingemischt, hätte Gauck heute keine Rede halten brauchen.
gegen waffenlieferungen an die kurden im irak. okay, das ist immer ein repräsentatives thema, aber ich denke schon, dass die gestrige entscheidung nicht von der gesamten bevölkerung in dem maße mitgetragen wird, wie es so eine wichtige entscheidung eigentlich fordert. daher sehe ich herrn gauck hier auch nicht als den höchsten mann im staat, der die deutsche bevölkerung repräsentiert. ich habe eher den eindruck, er will aufgrund seines bürgerrechts-bonus' die denke der bevölkerung in diese richtung lenken. gefällt mir nicht. gar nicht.
"Er darf seine Meinung haben, sich aber nicht einmischen? Hm, ich finde gerade solche "EInmischer" braucht es manchmal." Doch, darf er, natürlich. Aber er sollte sich überlegen, wie, und in welchem Rahmen. Das ist die hohe Kunst. LG Nicole
Naja, eine Kriegs-Mahn-Rede zu einer Gedenkfeier des 2. Weltkrieges zu halten finde ich eigentlich den richtigen Rahmen.
Vorschläge? Sooo viele Möglichkeiten hat ein Bundespräs. nicht wirklich.
Eben. Und wie gesagt, ein Bundespräs. hat ja nicht so viel politischen Handlungsspielraum. Er repräsentiert fast nur.
Du kommentierst einen Kommentar. Das ist absurd. Seine Meinung aus einem Kommentar zu ziehen, macht für mich keinen Sinn.
machen wir das hier nicht alle? tagtäglich? meinungen, kommentare kommentieren? insofern...
Decaf, erstmal muss ich sagen, dass ich deinen obigen Beitrag gut finde. Ich sehe das auch so. Zu meinem Beitrag vorhin: Ich kann es nicht leiden, wenn jemand nach der Meinung anderer zu einem Thema (hier die Rede des BuPrä) fragt und seine eigene Kenntnis aus einem KOMMENTAR einer anderen PErson (hier eines Journalisten der Süddeutschen) zieht. Zumindest muss ich davon ausgehen, dass es so ist, denn hier wird allein diese Quelle angegeben. Man sollte sich schon selbst informieren und sich seine EIGENE Meinung bilden. Zustimmen kann man der Meinung anderer freilich. Vielleicht war der AP auch einfach falsch / missverständlich formuliert, mag sein. Aber davon kann ich ja nicht ausgehen, wenn ich es lese.
Ich habe zu dem Thema im Spiegel, Stern und in der Sueddeutschen gelesen, ich habe nur zufaellig genau diesen Link gewaehlt, pardon, ich hatte nicht beachtet, dass es ein Kommentar war
Alles gut!
Was Gauck in Polen konstatiert hat, daß nämlich der Frieden in Europa wie vor 100 Jahren und vor 75 Jahren plus ein paar Tagen wieder gefährdet ist, trifft den Nagel auf den Kopf. Diese Feststellung ist auch im konkreten Rahmen - 75. Jahrestag des Beginns des 2.Weltkrieges - absolut angemessen. Ich will keinen Laberonkel als Präsident, sondern jemand, der die Finger in die Wunden legt, und Gauck tut das sehr oft. Das mag einigen, vielleicht vielen nicht passen, das ändert nichts daran, daß es richtig ist. Der deutsche Bundespräsident darf in solchen Situationen durchaus den diplomatischen Rahmen verlassen, Bundeskanzler und Minister haben sich da viel mehr an die diplomatischen Zwangsjacken zu halten, leider. Was Putin angeht, so sprechen die Fakten eine deutliche Sprache: Die Krim wurde annektiert, Punkt! Die anschließende "Volksbefragung" war ebenfalls völkerrechtswidrig und zudem eine Farce. Klingt so, als ob Hitler nach dem Anschluß von Österreich 1938 eine manipulierte "Volksabstimmung" abgehalten hätte. Die Tatsache, daß die "Separatisten" solange und mit immer schwereren Waffen ihren Feldzug durchziehen können, erlaubt nur einen Schluß: Die Waffen kommen aus Rußland, und da diese ohne Schulung nicht zu bedienen sind, wurden offenbar auch die Trainingsstunden in Rußland oder von Russen durchgeführt. Dies kann niemand wegdiskutieren, außer verblendete Manipulierer. Beides sind Tatsachen, von denen hoffentlich niemand ernsthaft behauptet, daß sie manipuliert sind. Vor 20 Jahren war ich davon überzeugt, daß ein langfristig zu erfolgender Beitritt Rußlands zur NATO eine Option wäre, die Welt insgesamt friedlicher zu machen. Die damals beginnenden "strategischen Partnerschaften" zwischen sämtlichen westlichen Organisationen mit Rußland waren für mich ein deutlicher Fortschritt. Allerdings saßen damals im Kreml sehr viel weitsichtigere Menschen an den Schalthebeln der Macht, heute ein unverantwortlicher Psychopat, der für mich, was die Machtgelüste angeht, immer mehr Hitler gleicht. Die Konsequenzen des Westens sind für mich klar: Aufrüsten wie zu Zeiten des kalten Krieges! Leider, leider war es ein Irrglaube, daß man mit Rußland verläßlich zusammenarbeiten kann. Wer dies anders sieht, den lade ich ein, sich mit Polen, Esten, Letten und Litauern zu unterhalten. Deren Befindlichkeiten angesichts der Nähe zu Putins Rußland sollten uns mehr zu denken geben als die gekauften Forenbeiträge von Putinunterstützern auf diversen Presseplattformen. Wir sind an einem sehr kritischen Punkt angekommen, an dem Europa in den Jahren von 1937 - 1939 schon einmal war. Auch wenn ich Cameron sonst nicht schätze, aber in einem Punkt hat er absolut recht: Eine Appeasementpolitik wie in den 2 Jahren vor dem 2.Weltkrieg kann und darf Europa sich nicht leisten! Und deshalb sind die mahnenden und deutlichen Worte Gaucks absolut angebracht - auch in dieser Schärfe. Ralph
Ralph, ich gebe dir vom Grundsatz her Recht, meine aber, dass es noch etwas zwischen "Laber- und Winkeonkel" und "Ich nutze die Gedenkrede in Polen (!), um mich aus dem Fenster zu lehnen und zu sagen, dass ich von dieser ganzen Appeasementpolitik, die Merkel da seit Monaten betreibt, eigentlich nichts mehr halte." Ich habe offen gestanden ebenfalls keine Idee, wie man Putin auf vernünftige Weise zum Einlenken bewegen kann. Und ich kann die Leute nicht verstehen, die diesem einseitigen Katz- und Maus-Spiel auch noch applaudieren, weil sie glauben, dass sie sich damit dem "Mainstream" widersetzen und ein antiamerikanisches Statement setzen. Am liebsten wäre mir zum aktuellen Zeitpunkt, dass Putin aus gesundheitlichen Gründen gezwungen wäre, sich aus dem politischen Tagesgeschäft zurückzuziehen, damit sich Russland noch mal neu sortieren muss. Aber das ist natürlich magisches, unrealistisches Denken. Ich verweigere mich (noch) dem zunehmend lauter werdenden Trend, dass die Diplomatie komplett gescheitert ist. Und ich bin froh, dass der Nato-Generalsekretär im Oktober wechselt, wenngleich ich momentan befürchte, dass es bis dahin zu spät sein könnte. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass die Hauptverantwortung für den Umgang mit Russland momentan auf Merkels Schultern lastet, auch wenn sie sicher niemand um diese Aufgabe beneidet. LG Nicole
LG
Wie kann man einen Präsidenten loben, der sich mehr militärische Einmischung von Deutschland wünscht? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - einen Pfarrer, der sich mehr militärische Einmischung wünscht! Ja, sind wir denn schon wieder so weit? Als drittgrößter Waffenlieferant der Welt haben wir doch schon längst genug Blut an den Händen, das kotzt mich so an... Ansonsten - Russland hatte doch überhaupt keine Chance, sich als zuverlässiger Partner von Deutschland/der EU zu etablieren. Weil das niemals auch einen Tag lang von der USA gewollt war. Und - da beißt die Maus keinen Faden ab, wir sind die Vasallen und nicht die Partner der USA, einem Staat, der schlichtweg eben auch nur seine eigenen Interessen vertritt und sich das Völkerrecht in seinem Sinne zurechtbiegt oder eben bricht.
Immerhin erklärt er ja auch, dass die Deutschen heute (im Gegensatz zum Vorgehen von vor 75 Jahren) die Polen vor einem Einmarsch schützen werden und eben nicht - wie England und Frankreich beim letzten mal - zögern werden. Je mehr ich darüber nachdenke, je passender finde ich es. Ich gehe auch davon aus, dass die Polen die Rede richtig verstanden haben.
auf den punkt gebracht, petra! es darf keinen frieden geben, sonst würde ein gesamter wirtschaftszweig zusammenbrechen. geld ist wichtiger als frieden. ironie pur!
auf den punkt gebracht, petra! es darf keinen frieden geben, sonst würde ein gesamter wirtschaftszweig zusammenbrechen. geld ist wichtiger als frieden. ironie pur!
auf den punkt gebracht, petra! es darf keinen frieden geben, sonst würde ein gesamter wirtschaftszweig zusammenbrechen. geld ist wichtiger als frieden. ironie pur!
Hallo Nicole, ich habe konkret auch keine Idee, was zu tun ist. Angesichts der Erfahrungen aus der tragisch gescheiterten Appeasementpolitik Neville Chamberlains Ende der 30er Jahre kann sich Europa einen solchen Fehler aber nicht noch einmal erlauben. Ich kann diese Heulerei "... aber die Nato hat sich vertragswidrig erweitert..." und allem, was damit zusammen hängt wie im Beitrag von Petra28 "... Russland hatte doch überhaupt keine Chance, sich als zuverlässiger Partner von Deutschland/der EU zu etablieren...." nicht mehr hören. @petra28: Lt. Wikipedia hatte die Bundeswehr 1973 eine Truppenstärke von 486.000 Mann, 1985 waren es 495.000 und heute Stand August 2014 182.704. Das ist eine Verringerung um fast 65%. Der Westen hat nachweislich ganze Truppenstrukturen abgebaut. Mein Sanitätsausbildungsbataillon ist seit Jahrzehnten aufgelöst, meine spätere Truppeneinheit ebenfalls, samt Kasernen übrigens, dort stehen heute Wohnungen. Allein in Hamburg kenne ich diverse weitere Standorte/Kasernen, die aufgelöst und zum größten Teil eingestampft worden sind, wenn nicht, dann wurden die Gebäude in Wohnungen umgewandelt. Nein, diese Nachsicht gegenüber Putin und seinen Standpunkten ist völlig unangebracht. 1. Es war von vornherein m.E. ohnehin zweifelhaft, inwiefern Rußland, die USA und Europa berechtigt waren, die künftigen sicherheitspolitischen Entscheidungen ehemaliger Vasallenstatten der Sowjetunion im Vorwege zu bestimmen. Immerhin sollte es sich künftig um souveräne Staaten handeln. 2. Soweit mir bekannt ist, wurde keines der fraglichen Länder, die jetzt als NATO-Mitglied z.T. sogar gemeinsame Grenzen mit Rußland haben, in die NATO gezwungen. Es waren unisono Entscheidungen demokratisch gewählter Regierungen, und zwar nach Wahlen, die westlichen Standards weitgehend entsprachen. Rußland mag seinen Machtverlust als Sowjet-Union beklagen, aber es hat(te) kein Recht, die Politik dieser Staaten rigoros zu bestimmen. 3. In meinem ersten Beitrag habe ich auf die vielseitige Einbindung Rußlands in diverse westliche Abläufe hingewiesen. G8, G20, NATO, EU, OSZE... überall saßen die Russen oftmals mit am Tisch - selbstredend nicht in Sicherheitssitzungen der NATO. Noch vor ganz kurzer Zeit durfte der Westen auf die Verläßlichkeit und Ausbaufähigkeit dieser Einbindungen hoffen. Diese Ebene hat Rußland nachhaltig, einseitig, vor allem aber selbstgewählt (!!!) zerstört. 4. Die Ukraine gab ihr komplettes Kernwaffenpotential ab für die Zusage, daß ihre territoriale Integrität respektiert wird. Das hat Putin verletzt, da beißt die Maus keinen Faden ab. Prinzipiell verstehe ich jeden, der gegen Waffenlieferungen und ein militärisches Eingreifen ist und/oder ein ungutes Gefühl dabei hat. Der Pazifismus an sich ist keine verkehrte Lebenseinstellung, aber ein Pazifist muß akzeptieren, daß diese Philosophie in manchen Fällen schlichtweg an ihre Grenzen stößt und nicht zum Erfolg führt. Mein seit Jahrzehnten allerbester Freund ist Pazifist, ich war bei der Bundeswehr, er hat Ende der 70er Jahre den Zivildienst verweigert, und ich habe ihm dabei mit einer Zeugenaussage maßgeblich geholfen. Wir hatten und haben auch immer wieder Diskussionen über Sinn und Unsinn von Waffen, Kriegen, Notwehr usw., das ganze Programm. In vielen Dingen einer Meinung bildeten sich dann in den Einzelheiten aber doch immer wieder die Unterschiede heraus, die zu unseren unterschiedlichen Entscheidungen (Bw und Zivildienst) geführt hatten. Aber, auch er mußte einräumen, daß er 1990 nach der Annektion Kuweits durch den Irak mit seinem Latein bzw. seinem Konzept am Ende war. Das war kein Triumph für mich, dennoch bin ich sicher, daß ohne das militärische Eingreifen der damaligen Allianz Kuweit heute ein Teil des Iraks und damit eine Annektion durch schlichte Faktenschaffung in der heutigen Zeit möglich wäre. Der russische Raub der Krim ist letztlich nichts anderes, nur perfider und verlogener, weil mittels Entsendung von Kampftruppen ohne Kennung, und Putin greift eindeutig mindestens nach dem Donezbecken (Donbas). Kürzlich kam die Meldung, daß Rußland Schwierigkeiten hinsichtlich der Versorgung der Krimbevölkerung hat. Inweiweit das zutreffend ist, kann ich nicht beurteilen, wundern würde mich das allerdings nicht, denn ein Blick auf die Landkarte genügt. Eine Luftbrücke, wie sie die westaliierten Kräfte 1948 zu Berlin aufgezogen haben, traue ich Rußland weder logistisch noch technisch zu. Jetzt heißt es, daß es an der ukrainischen Küste zum Asowschen Meer zu Kämpfen gekommen ist und Putin einen Korridor zur Krim freikämpfen lassen will. Auch das natürlich letztendlich unüberprüfbare Meldungen, sie passen aber bei objektiver Betrachtung ziemlich gut ins Bild und machen aus Putins Sicht absolut Sinn, solange die Brücke von Rußland zur annektierten Krim nicht gebaut ist. Zum Schluß noch ein Wort zum Antiamerikanismuß. M.E. muß man trennen zwischen der sehr berechtigten Verbitterung, was das Verhältnis zu den USA (Alleingänge des G.W.Bush, NSA-Affaire, törichte politische Entscheidungen auch von Obama) und den europäischen Sicherheitsinteressen angeht. Es hilft nichts, wir müssen realisieren, daß wir es seit der zweiten Präsidentenn-Ära Putins mit einem dramatisch veränderten Rußland zu tun haben. Und darauf muß schnellstens reagiert werden, notwendigerweise auch und gerade militärisch. Das widerrum funktioniert nur zusammen mit den USA. Das bedeutet nicht, daß die diplomatischen Bemühungen eingestellt werden müssen. Ich bin kein Fan von Angela Merkel, aber dennoch im letzten dreiviertel Jahr froh über ihre zurückhaltende Art und auch über Steinmeier, mit dem wir einen erfahrenen und auch sich der Diplomatie verpflichtet fühlenden Außenminister haben. Auch wenn es schmerzt und wir aus dem Opasesselschlaf in Europa aufgeschreckt werden, das Verhältnis zu Rußland muß auf bedauerlicherweise schlechtere Grundlagen gestellt werden. Das umfaßt m.E. auch eine erneute, massive Aufrüstung des Westens. Putin will es so. Und leider wird die Zeche langfristig vor allem die russische Bevölkerung zahlen, unter der eine weitere Generation um ihr Glück betrogen wird. Ralph
Sondern um eine objektivere Darstellung der Gesamtsituation. Ich finde zum Beispiel diesen Artikel sehr interessant: http://www.globalresearch.ca/the-eurasian-chessboard-brzezinski-mapped-out-the-battle-for-ukraine-in-1997/5373707 Ich bin bezüglich der USA nicht verbittert und weder antiamerikanisch noch prorussisch. Ich bin nur realistisch, was die Interessen und Motive der USA angeht und ich möchte mich nicht für die Interessen der USA instrumentalisiert wissen.
Wie kann man es gut heißen, dass Russland sich völkerrechtswidrig die Krim einverleibt und versucht, die Ukraine zu spalten? Mit Soldaten ohne Hoheitsabzeichen einrückt und dann auch noch behauptet, es wären keine Russen. Du kannst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass Putin das Recht dazu hat, nur weil die Amerikaner auch keine Waisenknaben sind. Amerika garantiert uns unsere Freiheit, nicht die Russen. Aber inzwischen habe ich verstanden, dass hier einige richtig rote Socken unterwegs sind, die sich die DDR und den Ostblock zurückwünschen. Warum ist mir schleierhaft, denn ich möchte nicht so unfrei leben. Ich möchte meine Meinung immer klar und deutlich sagen dürfen, hier, in der Presse, in der Öffentlichkeit. Ich möchte mich vor das Bundeskanzleramt stellen und laut schreien dürfen "Nieder mit der Regierung", wenn mir denn jemals danach sein sollte. Ich möchte in die USA, nach Australien oder Südafrika oder auch nach Russland reisen dürfen, wenn mir danach ist und nicht, wenn ich mich um die Partei verdient gemacht habe. Ich möchte in den nächsten Supermarkt gehen können und mir eine Jeans oder Schokolade kaufen, ohne dass ich von Geldzuwendungen der Westverwandschaft !!!! (ja, erinnert Euch, die bösen Kapitalisten haben den DDR-Bürgern immer mal den einen oder anderen "Luxus" ermöglicht) oder vom Bekanntschaftsgrad mit der Verkäuferin abhängig bin. Ich möchte jedes Buch, Zeitschrift lesen oder jeden x-beliebigen Film schauen dürfen, wenn mir danach ist und nicht das, was die politische Propaganda freigegeben hat. Ich möchte die Partei wählen, die mir am besten für dieses Land geeignet erscheint und nicht vorausgefüllte Wahlzettel in die Urne fallen lassen. Ich möchte mit unseren Nachbarn in Frieden leben, ohne Angst zu haben, dass diese uns überrollen. Diese Freiheiten würde ich notfalls mit der Waffe verteidigen und Gauck hat dies zum Ausdruck gebracht. Dafür bin ich ihm dankbar. Putin ist ein machtgeiler, selbstverliebter, unverantwortlicher Diktator und kein lupenreiner Demokrat. Diese Dinge sollte man ganz klar beim Namen nennen, statt nur auf die Amerikaner zu schimpfen. Silvia
Ich habe rund 35 Jahre lang die USA in Diskussionen verteidigt, bei allen z.T. aberwitzigen Irrwegen, die diese Nation in den vergangenen Jahrzehnten eingeschlagen hat. Seitdem aber Umweltaspekte in Industrie und Gesellschaft immer mehr an Gewicht bekamen, sind mir, was die USA angeht, grundsätzliche Zweifel gekommen. Hinzu kam die immer noch fortwährende Existenz von Guantanamo mit all seinen menschrechtsverletzenden Praktiken, die Todesstrafe, das veraltete, letztlich einer Demokratie nicht mehr würdige Wahlsystem, die mangelnde medizinische Versorgung von zig Millionen Amerikanern und noch einige andere Dinge. Die NSA-Affaire hat das Faß zum Überlaufen gebracht und meine grundsätzliche Einstellung zu den USA massiv verschoben. Ich betrachte die USA zwar nicht zwingend als Feind, aber definitiv nicht mehr als befreundete Nation. Daß die Interessen der USA auch nicht unbedingt lauter sind, wie Du meinst, sehe ich genauso. Nur, wir befinden uns hier in Europa, und Europa sollte sich endlich selbst um seine ureigensten Intreressen kümmern. Die aber sind derzeit geopolitisch massiv durch Putin bedroht, allerdings auch durch die USA, hier allerdings eher finanzpolitisch und durch NSA & Co., wobei das eine langfristig so desaströs sein kann wie das andere. Nur Putin muß JETZT gestoppt werden, um das andere kann man sich anschließend kümmern. Ich habe den Artikel nur überflogen. Ich denke, daß jedes Land irgendwo Interessen hat, seien sie legitim oder, vorsichtig ausgedrückt, ambitioniert. Deutschland, Frankreich, GB, USA, Rußland, China... sie alle haben Interessen, hinsichtlich der Rohstoffversorgung künftiger Generationen, Trinkwasser, Klimapolitik... die Frage ist, wie man Differenzen oder schlimmstenfalls Überschneidungen löst. Militärische Konflikte oder gar ausgewachsene Kriege sollten dabei ausgeschlossen sein. Das aber funktioniert nur, wenn sich alle ausnahmslos an dieses Grundaxiom halten. Da die USA und in Europa derzeit Rußland nicht alle Tassen im Schrank haben, ist es umso dringender vonnöten, daß sich Europa enger zusammenschließt. Und das geht als erstes hauptsächlich an die Adresse Deutschlands und Frankreichs. Wenn es gelingt, endlich die Achse Berlin - Paris wieder durchzuschmieren, läuft der europäische Prozeß auch wieder an. Es kommt auf mehr Solidarität in Europa an, das allerdings geht derzeit nicht mit GB, weshalb ich einen Austritt von GB aus der EU, beschlossen 2017, sehr begrüßen würde. Aber das ist ein anderes Thema. Ralph
Hier geht es aber doch längst nicht mehr um die Interessen der USA. Es geht darum, einem Menschen, der ganz grundlegende Prinzipien der internationalen Verständigung, der Diplomatie und der Demokratie nicht verstanden hat - falsch: nicht verstehen will, weil seine Sicht nur bis zur Vorderkante der russischen Brille reicht - in seine Schranken zu verweisen. Und Putin verteidigt doch nicht "russische Interessen" - er verteidigt die Interessen einiger weniger korrupter Geldsäcke, Waffengewinnler und Erdgasbonzen - und seinen eigenen Dünkel als "starken Mann, der dem Westen mal zeigt, was 'ne Harke ist". Wenn die ukrainische Bevölkerung tatsächlich einknickt und sich lieber unter russische Führung beugt, dann entspringt das doch eher der Angst und Resignation, nicht der Tatsache, dass eine russische Dominanz die wirklich bessere Wahl ist. Man kennt es halt nicht anders, und dann wählt man lieber das bekannte Unglück als die Ungewissheit. Krieg ist doch längst, und der ist nicht durch den Westen verschuldet, sondern durch Putin und seine Schergen. Ich will keine militärische Intervention, um Gottes Willen - aber ein russisches HB-Männchen, das machen kann, was es will und damit die Weltgeschicke manipuliert, will ich auch nicht. Am liebsten wäre mir momentan eine Marsmission, um Putin, Assad, die IS-Tyrannen und noch ein paar ideologisch oder religiös durchgeknallte Vollidioten dort auszusetzen. LG Nicole
Hallo Nicole, ich bin auch gegen eine militärische Intervention in der Ukraine. Das wäre der Super-Gau, keine Frage. Ich denke aber, daß das westliche Bündnis wieder das militärische Potenzial aufbauen muß, daß im Vertrauen auf die anscheinend immer besser funktionierende Zusammenarbeit mit Rußland in den letzten 25 Jahren abgebaut wurde. Man kann es drehen und wenden wie man will, Putin hat ein über ein Vierteljahrhundert mühsam erarbeitetes Vertrauen einfach verbrannt. Und daß Polen und Balten als Außenposten, die nicht wirklich bewaffnet sind, wieder alte Ängste spüren, ist nachvollziehbar. M.E. sind wir, was das Verhältnis zu Rußland angeht, auf den Stand von 1978 zurückgefallen, d.h. in die Zeiten VOR dem NATO-Doppelbeschluß. Ralph
Ralph, was ich mir in allererster Linie wieder wünsche, ist mehr Zusammenhalt zwischen Frankreich und Deutschland - kein beleidigtes Herüberschielen auf die Ostseite des Rheins. Die Franzosen machen es sich im Moment arg leicht und hauen Hollande um die Ohren, was schon viel früher verbockt worden ist. Ich lebe ja im Grenzgebiet und habe (nur momentan ferienbedingt nicht) täglich mit den französischen Kollegen im Nachbarbüro zu tun. Die sparen momentan auch nicht mit ihrer Kritik an der Grande Nation, die sich wirtschaftlich und politisch gegenüber Deutschland zurückgesetzt fühlt. Das ist auch so ein Armdrücken geworden, weil sich die Franzosen nicht mit der "austérité" auseinandersetzen wollen... LG Nicole
Eigentlich war der Meinung, dass Russland genau das war, bevor Putin "durchdrehte". Russland war zuverlässiger Partner. Auch wenn es diverse (gegenseitige) Kritikpunkte gab. Auf der einen Seite Tschechenien, auf der anderen Seite Irak. Aber man Sprach miteinander, man hielt militärische Übungen gemeinsam ab und plante zuverlässig.
Nicole, ich stimme Dir uneingeschränkt zu. Ich bin von je her ein Verfechter der These, daß wenn die Beziehung Frankreich - Deutschland Schnupfen, Europa dann die Grippe hat. Ich bin angesichts der aktuellen französischen Schwäche ganz froh, daß wenigstrens Deutschland den europäischen Karren eine zeitlang alleine ziehen kann. Das gibt Reputation, was die Solidarität unter den Europäern angeht. Immerhin wirft Deutschland nicht unwesentlich seinen guten Leumund in Finanzkreisen in die europäische Waagschale. Dadurch kann allerdings auch Haushaltsdisziplin eingefordert werden. Das ist zwar schmerzhaft, und die deutsche Politik wird dafür vielerorts geschmäht, letztlich bin ich aber überzeugt, daß auch die Länder, die Deutschland heute noch am liebsten zum Teufel jagen würden, die Früchte bereits übermorgenwerden ernten können. Spätestens dann wird sich das Verhältnis normalisieren. Von den Franzosen erhoffe ich, daß sie als einer der entscheidenden Väter des europäischen Gedankens diesen so schnell wie möglich wiederentdecken. Mir langt schon seit Jahren das egoistische Getue GB. Wenn langfristig jetzt auch noch Frankreich von der Fahne geht, können wir den Laden dichtmachen, denn Europa funktioniert notfalls ohne GB, keinesfalls aber ohne Frankreich oder Deutschland. Und natürlich hast Du recht: Auch die Franzosen müssen einsehen, daß langfristig nur das ausgegeben werden kann, was erwirtschaftet wird. Alles andere ist Diebstahl an den nachfolgenden Generationen. Etwas vom Thema abgekommen, aber im Grunde liegt Europas Schwäche auch hier mit begraben. Ralph
die Freiheit, die Gauck meint: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/trotz-nsa-affaere-gauck-wirbt-fuer-freihandelsabkommen-a-946081.html Früher war die Sowjetunion der "große Bruder" der DDR. Du weißt schon, welcher Witz damals kursierte? "Ist die UdSSR unser Bruder oder unser Freund? Natürlich unser Bruder, denn Brüder kann man sich nicht aussuchen." Heute hat Deutschland einen anderen Big Brother. Ich persönlich wünsche mir aber mal Freunde und Partner. Und weißt Du, die Sache mit der Waffe - vielleicht überlegst Du Dir mal in einer ruhigen Minute, was Du da eigentlich gesagt hast.
dramatischer und beängstigender Weise im Höllentempo aneinander! Der Ausschluss Rußlands vom G8-Treffen, Wirtschaftssanktionen - irgendwie gegen jeden und alle - und jetzt Waffenlieferungen an Menschen, die kurzfristig von Terroristen zu Widerstandskämpfern aufgewertet wurden... DAS macht mir Angst. Und nun kommt auch noch der Gauck als "Laberonkel" daher, der sich nicht nur optisch langsam aber sicher der Muppetshow annähert. Jetzt weiß ich auch wieder sicher, warum ich den nicht gemocht habe. Hilf- und planloser kann die westliche Welt nicht auf ein Inferno zubrettern! Was unsere oberen Leithammel mit Frau Merkel an der Spitze gerade fabrizieren, wird nicht gut gehen. Es gibt eine ganz alte Regel, unbequeme Zeitgenossen bei der Stange halten zu können: wenn einer meutern will und unbequem ist, setze ich ihn mit ans Ruder und er MUSS mitrudern - auch, wenn er den Takt versaut. Werfe ich ihn über Bord, mache ich ihn vom Querulanten zum Feind, wenn er schwimmen kann. Und genau das wird fataler Weise mit Putin gerade gemacht, denn der kann schwimmen.
Welches Vorgehen schlägst Du denn vor? Putin einfach den goldenen Schlüssel von Kiew zu überreichen, die Grenzen zu öffnen und ihm noch bei der Umstrukturierung zu helfen? Sorry, aber die einzigen "friedlichen" Möglichkeiten die Meinung des Westens zu untermauern sind eben Sanktionen. Spannend wird es, wenn die Chinesen sich mal äußern... Zwar profitieren sie von den Sanktionen, die politischen Ereignisse stehen aber der chinesischen Linie entgegen.
... dass Putin nicht "mit im Boot sitzen" will. Er will einen Steuermannposten, der ihm nicht gebührt, und er hält sich nicht an gesetzliche Regeln, die für alle gelten. Er ist kein "kleiner Meuterer", den man in Schach halten könnte, indem man ihn irgendwo als Schiffsjunge einsetzt. Im Zweifelsfall schwimmt er lieber so, dass selbst die Tanklaster um ihn herum immer wieder auf Ausweichkurs gehen müssen. LG Nicole
... Deine Ansicht einem Balten im RL direkt ins Gesicht zu sagen? Ich sage Dir ganz ehrlich: Du und ich sitzen hier im 2000km entfernten Deutschland. Wie war das, mit vollen Windeln läßt sich gut stinken, nicht wahr? Ich verstehe die Beklemmung absolut, das ging Europa mit Ausnahme von Deutschland 1938 nicht anders. Man versuchte es mit Appeasement, Hitler bedankte sich mit der Annektierung von Tschechien sowie Böhmen und Mähren, das Sudetenland wurde ihm im Münchener Abkommen von Europa eh geschenkt, wenn ich mich recht erinnere. Achja, Österreich wurde dann auch noch kurz und schmerzlos heim ins Reich geholt. Was im Anschluß folgte, kennen wir. Wo, glaubst Du, macht Putin halt? Vor Kiew, vor Warschau, Tallinn, Vilnius, oder doch erst vor Ostberlin?? Ralph
und ich kenne tatsächlich einige, die das überhaupt nicht so sehen wie du es hier als gesetzt darstellst. Ich habe sogar eine Ukrainerin zur guten Freundin, deren Mutter, Verwandte und Freunde zum Großteil in Odessa leben, die eine ähnliche Ansicht hat wie ich. Sie sagte schon während der Maidan-Aufstände, dass wir in Westeuropa ein völlig falsches Bild von den Zuständen dort haben. Klitschko fand sie als Boxer super, aber er hat sich in der Ukraine mit seinen Auftritten auf dem Maidan zum nicht ernst zu nehmenden Volldeppen gemacht. Sie meint, den meisten Menschen in der Ukraine wäre es inzwischen lieber, russisch regiert zu werden als der Kriegsschauplatz zwischen Ost und West zu sein. Sie würden zwar gerne zur EU gehören, aber wohl kaum um jeden Preis. Von "ihrer" Politik erwarten Ukrainer eh nichts Gutes. Würdest du ihr erklären, dass es durchaus als Kollateralschaden im wieder aufgeflammten Ost-West-Konflikt opportun ist, wenn die Ukrainer überrannt und ausgelöscht werden? Die Menschen dort interessieren doch keinen... weder Obamas Schergen, noch Merkels Riege und auch nicht Putins Gefolgschaft schauen auf die Menschen.
Du hast nicht auf die entscheidende Frage geantwortet: was schlägst Du vor? Soll Putin einfach das Recht haben, sich Staaten/Staatsgebiete nach belieben einzuverleiben? Darf er seine Soldaten einfach auf das Territorium eines fremden Landes schicken, um dort einen Bürgerkrieg zu veranstalten. Soll der Westen das einfach hinnehmen. Ja oder Nein? Silvia
Weder Russland, noch die USA, noch ein anderes Land - das ist ja gerade der Punkt.
Ok, wie willst Du Russland darin hintern? Besonders wenn man das Kind nicht mal beim Namen nennen darf, so wie es Herr Gauck getan hat? Silvia
Nur leider ist das kein Beleg dafür, inwieweit das auch nur ansatzweise repräsentativ ist. Deine angeblichen Freunde sind also damit einverstanden, daß ein Gebiet (Krim) in Form von Zappzerrapp einfach mal so eben annektiert wird (oder wird das von Deinen angeblichen Freunden etwa bestritten, daß es so war?), und man lebe lieber in Rußland? Desweiteren vermengst hier das Korruptionsproblem der Ukraine ("Von "ihrer" Politik erwarten Ukrainer eh nichts Gutes.") mit den von Putin völkerrechtswidrig geschaffenen Fakten und Aktionen. Was bitte soll das bringen? Und warum soll ich Deinen Einlassunegn mehr Glauben schenken als die Aussagen der gebürtigen Ukrainerin von der Piratenpartei Martina Weisband, die auch auf dem Maidan war und sich ein Bild machte und sicherlich nicht gering vernetzt sein dürfte in der Ukraine? Ralph
"als die Aussagen" muß "als den Aussagen" heißen... *grummel*
Wenn ich jetzt meine (inzwischen deutsche, aber geborene) ukrainische Freundin ins Feld führe, dann habe ich eine Familie an der Hand, die die westliche Haltung unterstützen. Zu Klitschko: Der spielte laut Aussage der in Kiew lebenden Rest-Familie nur eine Rolle, wenn Kameras auf ihn gerichtet waren. Ansonsten waren da andere "Führungskräfte" unterwegs. Es gibt auch in der Ukraine verschiedene Meinungen.
..."Wo, glaubst Du, macht Putin halt? Vor Kiew, vor Warschau, Tallinn, Vilnius, oder doch erst vor Ostberlin??" ... das macht mir Angst, wo ich doch gerade das hier gelesen habe: http://russische-botschaft.de/aktuelles/einzelansicht-news/eintrag/1009.html (eigentlich ist alles interessant, aber ich meine den letzten Absatz)
da ich ja gerade ein bisschen Recherchen zu dem Ukrainekonflikt google, um etwas informierter zu sein, finde ich gerade das auf der russischen Botschaftsseite, habt Ihr davon was gehört/gelesen? Was war denn da wieder los? Und wenn ich dann weiter recherchieren will, was unsere Zeitschriften schreiben, finde ich nichts, nur den Vermerk: Einige Ergebnisse wurden möglicherweise aufgrund der Bestimmungen des europäischen Datenschutzrechts entfernt. Hier ist der Link: http://russische-botschaft.de/einzelansicht-news/eine-offizielle-stellungnahme/eintrag/1198.html Pardon, ist jetzt ein bisschen weit weg vom eigentlichen Thema, aber ich wollte nicht extra eine neue Umfrage öffnen.
sie unterrichtet sogar meinen Sohn am Klavier. Aber da du wohl keinen Unterricht bei ihr nehmen möchtest, brauche ich dir wohl nicht ihre Kontaktdaten zu geben. Wer mit mir bei FB vernetzt ist, kann sie und ihre Tochter in meiner Freudesliste sehen. Wer wie du diese Piratenpolitikerin ernst nimmt, gibt auch ein entsprechendes Statement über sein eigenes Einschätzungsvermögen der Lage ab. Deine "Begründung" spricht Bände. Du schaffst es immer wieder völlig spinnerte Zusammenhänge sehr eloquent erscheinend darzustellen wie bspw. deinen NSA-Verfolgungswahn und die Heroisierung von Edward Snowdon. Vielleicht ist das beeindruckend für Menschen, die selber nicht viel Gelegenheit haben über den Tellerrand zu schauen. Für viele hier bist du damit aber nicht ernst zu nehmen... du möchtest vielleicht keinen "Laberonkel" als Bundespräsidenten, aber du solltest aufpassen, nicht selbst als solcher zu gelten.
Während Deutschland "Widerstandskämpfern" Waffen gibt, sind Sanktionen rechtens, wenn Rußland das aus seiner Perspaktive vielleicht genau so gehalten hat? Gerade heute gab es wieder eine Stellungnahme aus Moskau dazu, dass es keine Soldaten in der Ostkraine einsetzt. Deine anderen Fragen so einfach nicht zu beantworten, weil sie nicht auf eine differenzierte Betrachtung abzielen. Putin verleibt sich nichts ein, sondern es ist faktisch doch wohl so, dass es eine Volksabstimmung gab, in der die Mehrheit der Bevölkerung der fraglichen Region Rußland angehören möchte. Sogar in Großbritanien findet zeitnah eine Volksabstimmung statt, ob Schottland weiterhin zu Großbritanien gehören soll oder nicht. Innerhalb der EU ist das selbstverständlich, weil es das Ost-West-Verhältnis nicht tangiert, in der Ukraine, wo es um ganz andere Interessenlagen habt, ist das völkerrechtswidrig?! Natürlich soll "Westen" das hinnehmen, denn es ist kein Staatsgebiet, das "dem Westen" angehört. Ebenso finde ich es hanebüchen, dass - wie oben jemand schrieb - es legitim wäre, wenn der Westen mittels Sanktionen seine Meinung äußerte... genau so sieht es aus: uns steht lediglich eine Meinungsäußerung zu in der derzeitigen Situation. Diese mit Sanktionen zu unterstreichen, zeigt davon, dass hier weit übers Ziel hinaus geschossen wird. Was man tun könnte? Putin an den Tisch holen und mit ihm zu sprechen. Ihn von Gesprächskreisen auszuschließen, denen er bis dato angehörte, ist genau der entgegengesetzte und somit grundfalsche Weg.
... ist hinreichend bekannt, von daher nehme ich Dich nicht ernst und lehne eine Diskuzssiuon mit Dir über dieses Thema ab. Es gibt genügend IT-Expertren unterschierdlichster Disziplinen, die das völlig konträr sehen. Von daher befinden sich alle, die meine Ansicht teilen, in guter Gesellschaft. Ich denke, daß eine Frau, die in der Ukraine geboren ist, die Sprache spricht, sich dort wenn auch nur temporär aufhält und entsprechende Kontakte hat, sehr viel besser über die Situation in der Ukraine bescheid weiß so manch andere, Dich eingeschlossen. Die Mitgliedschaft der Piratenpartei erwähnte ich nur für den Fall, falls einige den Namen Marina Weisband nicht gleich zuordnen können. Ansonsten beende ich auch hier die Diskussion mit Dir. Ralph
Möglicherweise spricht Frau Weisband überhaupt kein ukrainisch, sondern russisch. Außerdem ist sie bereits als Kind nach Deutschland gekommen. Meine ukrainische Bekannte, die mittlerweile Deutsche ist, spricht russisch und ist Russland gegenüber sehr negativ eingestellt. Meine russischen Bekannten, die eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, stehen hinter Putin - und ich glaube, auch und gerade weil in Deutschland so massiv ein Bild des "bösen Russen" gezeichnet wird. Übrigens - das Bild des bösen Russen ist sogar bis in die Schule meines Sohnes vorgedrungen (lange vor der Krim), wo ein kleiner russischstämmiger Junge massiv aufgrund seiner Abstammung geärgert wurde. Ich habe ihn dann mal zu uns eingeladen, als meine ukrainische russischsprechende Bekannte gerade da war, damit er auch mal das Gefühl hat, dass es kein Makel ist, "Russe" zu sein und russisch zu sprechen. Weil mich so etwas einfach ankotzt - ich glaube nicht, dass ein amerikanisches Kind dasselbe hätte erleiden müssen. Es ist doch meiner Meinung nach so: für die USA hat die Ukraine eine strategische Bedeutung, also haben sie da mit dem Streichholz am Pulverfass gespielt. Für Russland hat die Ukraine ebenfalls eine strategische Bedeutung und auch eine historische - deswegen war doch völlig klar, dass Putin nicht Däumchen drehen würde. Keiner hat sich da mit Ruhm bekleckert. Und ich bin der Ansicht, dass Deutschland hier ganz behutsam vorgehen sollte, anstatt noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.
http://mobile.nzz.ch/international/nur-zehn-haben-ueberlebt-1.18376359
Warum sprechen hier manche eigentlich (hauptsächlich) von des Westens Fehler und böse Machenschaften? Was wäre aus der Welt geworden, wenn vor 75 Jahren alle lieb Kind mit Hitler gemacht hätten? Ich kann und will es gar nicht weiterdenken. Ich möchte jedenfalls keinen Psychopathen in meinem Boot haben. Und ich bin sicher, es geht noch vielen anderen genauso.
Da gebe ich dir vollkommen recht, das gibt gleich ein viel besseres Gefühl.
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