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Geschrieben von Moneypenny77* am 22.08.2004, 14:36 Uhr

warum ein Anwalt keinen Park säubrn sollte

Marit, da kann ich Dir nur zustimmen!

Es geht schlichtweg daru, daß ein Arbeitsloser, wei ja auch schon gesagt wurde, mit der Arbeitssuche beschäftigt ist! Kommt sicher gut, wenn ich im Vorstellungsgespräch als Bankkaufrau bei der Frage nach meiner Meinung zur aktuellen Weltwirtschaftslage sage: "Keine Ahnung, zum n-tv schauen und FTD lesen komme ich nicht mehr, aber ich kann Ihnen sagen: DAS IST EINE SAUEREI IN UNSEREM PARK" Da kriege ich bestimmt eine Stelle in einer Bank... Wenn nicht als Kundenbetreuuerin, dann doch zumindest als Pflanzenpflegerin und Papierkorbleererin.

Unabhängig davon, daß wir uns dieses Park-Säuber-Geblubber eh sparen könnten, wenn die Leute mal in der Lage wären, ihren Scheiß bis zum nächstgelegenen Mülleimer selbst mitzunehmen. Würde mich nicht wundern, wenn die Parks dann noch dreckiger wären, weil es offensichtlich doch Leute mit der Einstellung gibt: "Ich bezahle doch dafür, daß irgendein Hiwi hinter mit her räumt". Letztlich ist es mir auch eggal, ob ich einen Akademiker oder einen KfZ-Mechaniker habe: Arbeitslosigkeit ist schon für sich ein großes Unglück, muß ich einen Menschen dann noch mehr erniedrigen???

Und: wofür haben wir denn dann eigentlich eine Arbeitslosenversicherung innerhalb eines Solidarsystems, wenn "Solidarität" nun in Menschenverachtung enden soll? Für mich ist das eine ganz, ganz, ganz gefährliche Einstellung, zu suggerieren, es gäbe Menschen 1. und 2. Klasse. Früher waren es Adel und Klerus gegen die Bauern, Arische Deutsche gegen die Juden, Homosexuelle und Intellektuelle und jetzt Arbeiter gegen Nicht-Arbeiter, oder wie? Hat ein Mensch es verdient, Fußabtreter der Gesellschaft zu werden, nur weil er Pech und andere Glück oder nur noch kein Pech hatten?

Ich bin dafür, daß Arbeitslose in ihrer Freizeit (die sie neben Bewerbungen schreiben, Weiter- und Fortbildung etc.) ihre berufliche Ausbildung und Erfahrung gemeinnützig und ehrenamtlich einsetzen. D.h., daß ein arbeitsloser Anwalt als Ansprechpartner in Frauenhäusern zur Verfügung steht etc. Und wer seinen park unbedingt sauber haben möchte, der soll verdammt nochmal am Wochenende mit einem Eimer bewaffnet selbst hingehen und aufräumen!

 
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