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Geschrieben von kirsy71 am 23.03.2005, 2:13 Uhr

Wachkomapatientin Terri wird sterben

Ob das Urteil so stehen bleibt oder nicht, wird in Atlanta von ein Berufungsgericht entschieden werden. Das Berufungsgericht setzt sich aus drei Richtern zusammen, die willkürlich aus der Richtergruppe dort ausgewählt werden, 7 sind Republikaner, 5 Demokraten. Die Entscheideung muss einstimmig sein, soviel dazu.

Wir leben ja sozusagen um die Ecke, und das Thema Terri Shiavo begleitet uns nun schon seit fünf Jahren.
Im Prinzip frage ich mich nur, was die Eltern und Angehörigen da rehabilitieren wollen, das Grosshirn hat sich verflüssigt (so makaber sich das anhören mag) und solange da kein Grosshirn nachwächst, wird sie auch nicht aus dem Wachkoma erwachen. Darüber können auch keine medienwirksamen Bilder mit einer hübsch hergerichteten Terri hinwegtäuschen, keine Therapie hat an ihrem Zustand auch nur das geringste ändern können. Mediziner sind sich einig, sie empfindet nichts mehr, ihr Zustand ist dauerhaft und endgültig. Somit hat sie auch kein Hunger oder Durstgefühl mehr.
Für die Eltern ist es aber logischerweise wahnsinng schwer, ihre Tochter auf diese Art gehen zu sehen, es ist und bleibt nunmal im Prinzip ein verdursten.
Ich frage mich, auf der einen Seite werden Menschen per Giftinjektion hingerichtet, auf der anderen Seite ist es aber nicht legitim mit derselben Rezeptur jemanden zu erlösen.
In gewisser Weise beneide ich da meine Katze, mein Tierarzt macht es möglich sie sanft ins nächste Leben gehen zu lassen... wenn ihre Zeit gekommen ist.

Wir haben eine ähnliche Entscheidung vor fast sechs Jahren fällen müssen, mein Grossvater hatte einen schweren Schlaganfall, das Grosshirn war komplett betroffen, im Prinzip funktionierte nur noch das Stammhirn. Die Ärzte haben uns verschiedene Szenarien gegeben, wir haben uns damals entschieden, die Medikamente abzusetzen, die den Hirndruck künstlich niedrig gehalten haben. Mein Grossvater ist daraufhin innerhalb weniger Stunden verstorben. Ich habe meine Entscheidung bis heute in keinster Weise bereut.

Und um nochmal auf Terri Shiavo zu sprechen zu kommen und dem ganzen eine religiös-spirituelle Note zu geben, die meisten, die sie am "Leben" erhalten wollen, sind fundamental-konservative Christen. Wie wenig Glauben müssen diese Menschen besitzen, um Terrie seit 15 Jahren das Leben nach dem Tod zu verweigern?

Ach ja, und Mr. Shiavo hat kein Vermögen mehr, was glaubt ihr, was 7 Jahre Rechtsstreit vor Gericht hier in Florida kosten, Terri wird seit fast einem Jahr auf Staatskosten im Hospiz gepflegt, da gibt es nichts mehr zu erben.
Meiner Meinung nach hätte Mr. Shiavo mit einer Scheidung einen einfachen Weg gehen können, ihm war aber Terri, auch wenn er eine weitere Beziehung mit einer anderen Frau hat, nicht egal.


kerstin in Fl

 
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