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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 27.03.2015, 13:53 Uhr

Und wegen dem In-Frage-Stellen

Nun ja, weitere Informationen wurden unter anderem im Haus des Copiloten gesucht. Das wäre doch eh nicht heimlich gegangen.

Was wäre denn die Alternative gewesen? Schweigen? Geht das? Dann schießen doch erst recht die Spekulationen ins Kraut!

Daß der Copilot scheinbar psychische Probleme hatte, wäre doch auch so rausgekommen. Es kommen doch schon die Ex-Kollegen aus den Löchern gekrochen, die Details von der Unterbrechung der Ausbildung ausplaudern. Spekulationen über einen Selbstmord habe ich auch vor der PK schon gelesen, im Nachgang zu dem MH-Flug ist das ja auch nicht so abwegig, da ist die Selbstmord-Theorie mit weit weniger Informationen, die darauf hinweisen, auf den Tisch gekommen.

Das Dilemma mit der Schuld und dem Verdacht und der Verurteilung ist ein Globales, da können wir endlos drüber sprechen und dann auch Kachelmann und Hoeneß und Mollath und Edathy ins Feld führen. Inwieweit ist es zu Zeiten der fast totalen Überwachung möglich, einem Verdacht so nachzugehen, daß es "keiner" merkt - nicht der Verdächtige und nicht die Öffentlichkeit? Und wie, verdammt noch mal, kriegen wir es endlich in die Köpfe der Öffentlichkeit, daß ein VERDACHT kein URTEIL ist? Können Richter sich vom Verdacht so lösen, daß sie ihr Urteil unabhängig davon sprechen können? Löst man das Problem, indem man den Verdacht abschafft? Aber wie sind Urteile möglich, wenn man ohne die Vorstufe des Verdachts gleich von der Unschuld zur Schuld kommen muß? Interessantes Thema, aber das ist ja schon bei weit weniger diffizielen Fällen nicht einfach aufzulösen.

Der Staatsanwalt hat nicht "schuldig gesprochen". Er kann gar nicht urteilen, das ist niemals seine Aufgabe, das solltest Du als Juristin eigentlich wissen. Er zieht Schlüsse, wägt Optionen ab und geht diesen nach - zum Beispiel, indem er die Wohnung des Copiloten durchsuchen läßt. Er hat auch nicht "abschließend ausgewertet", denn dann hätte er sich die Durchsuchungen sparen können.

Wird jetzt der Staatsanwalt verhaftet für die Presse, die seine vorläufigen Schlußfolgerungen als abschließend verkauft? Oder die Öffentlichkeit, die das "Es sieht so aus.... " nicht hören mag? Dann sprichst Du ihn auch schuldig, mal eben so....

Du verlangst etwas Unmögliches: Du möchtest, daß ein Flugzeugabsturz mit 150 Toten wochenlang nicht hinterfragt wird, daß sich kein Reporter und kein Internetuser und kein Angehöriger Gedanken über die Ursache macht, daß niemand überhaupt darüber spricht oder Fragen beantwortet. Und daß das Schweigen akzeptiert wird, daß dann keiner woanders nachfragt, keine alten Kumpel sprechen, keine wilden Verschwörungstheoretiker aus ihren Ritzen kriechen und das Ganze für die Angehörigen der Opfer noch schlimmer machen.

Was ist denn, wenn der Flugdatenschreiber nie gefunden wird? Oder wenn er kaputt ist? Oder wenn er keine Beweise liefert? Möglicherweise wird es NIE einen absolut sicheren Beweis der Schuld des Copiloten geben. Was dann? Schweigen für immer?

 
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