Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Celine2 am 28.06.2011, 12:07 Uhr

Suizid im Nachbarhaus - sind wir denn alle zu sensibel?

Wonny, mir ist klar, dass hier viele von meiner Einstellung schockiert sind.

Natürlich wäre ich zutiefst erschüttert, wenn sich mein Kind/Partner umbringen würde, weil ich meinem Kind/Partner so gut wie es nur eben geht helfen will.

Aber es gibt eben auch Krankheiten, bei denen ich mir als Partner eingestehen muss, dass ich nicht helfen kann! Jeden Tag zuzusehen, wie sich das Kind/der Partner quält und am Leben hält, dafür, dass es VIELLEICHT (wenn überhaupt) in ein paar Jahren anders aussieht?
Wer entscheidet denn über Lebensqualität? Der Mensch selbst oder ein Angehöriger? (Wir sind nahe am Euthanasie-Thema)

Ich finde Selbstmord "im Affekt" aus einer Stimmung/Verzweiflung heraus, nicht durchdacht , tragisch und voreilig.
Aber wenn die Person sich lange genug überlegt hat, was sie vom Leben noch erwarten kann, wie die Zukunftsprognosen stehen, wie die Lebensqualität in der Zukunft aussehen könnte (neue Medikamente, etc.)
und dann immer noch zu dem Entschluss kommt, dass sie nicht mehr den Willen und die Kraft hat zu Leben, dann muss man die Entscheidung wohl akzeptieren.

Ein ausführlicher Abschiedsbrief mit Begründung und gut getroffene Vorbereitungen (Letzter Wille, Beerdigung, Testament...) würden mir das Akzeptieren wohl einfacher machen, weil ich dann sehen könnte, dass es nicht im Affekt gemacht wurde, sondern lange geplant und der Wille des Menschen war.

Natürlich ist es trotzdem ein harter Schlag, weil man sich wahrscheinlich immer fragt: Wie hätte ich helfen können? Warum ist er nicht deutlicher geworden?
Ich denke auch, dass eine gewisse Portion Wut auch zur Trauer dazu kommen kann, weil sich die Person "einfach aus dem Staub macht und egoistisch ist".

Eine Freundin von mir hat sich vor 2 Jahren aufgehängt. Sie war psychisch krank, hörte Stimmen, die ihr befohlen hatten, dass sie sich umbringen soll. Sie war zu der Zeit auch in Behandlung.
Da fand ich es sehr tragisch, weil es ein vorübergehender Zustand war, der medikamentös behandelt wurde. Sie war sonst im "normalen" Zustand, also wenn sie keine Stimmen hörte, sehr lebenfroh, hatte Pläne, lernte für ihren Job...
In so einem Fall kann ich es nicht gut heißen, da es ihr in ein paar Monaten sicher besser gegangen wäre.
Aber es war ja so gesehen von ihr nicht geplant, sondern eine Handlung im Affekt.

Aber bei einer bewussten Handlung, haben wir nicht selbst das Recht über unser eigenes Leben und Tod zu entscheiden?

LG, Cel

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.