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Geschrieben von Kleinmäuschen am 15.05.2004, 18:49 Uhr

Steinigung im Judentum, Christentum und Islam

Was ich noch vergessen habe, im Koran steht in der Sure An Nur ganz detailliert, wie bei einem Ehebruch vorzugehen ist: Es müssen 4 Zeugen das Paar in flagranti erwischt haben und das vor Gericht bezeugen. Lügen diese dabei, werden sie dafür mit jeweils 80 "Hieben" für diese Lüge bestraft (also sowas wie Meineid), kommt es zur Verurteilung, soll das Strafmass für jeden der beiden schuldigen Ehebrecher 100 "Hiebe" betragen. Gibt es keine Zeugen, und nur der Ehemann behauptet, daß die Frau ihn betrogen hat, kann er dies zwar beschwören, aber die Frau hat die selbe Möglichkeit und wird natürlich in diesem Fall das Gegenteil behaupten. Dann kann es auch zu keiner Verurteilung kommen. Daß die Todesstrafe auf Ehebruch überhaupt ab und zu verhängt wird, hat daher sicher mit der Unkenntnis einiger Muslime zu tun, die sich auf Aussprüche oder Taten ihres Propheten Mohammed (nachzulesen in der "Sunna") beziehen (wobei diese höchstwahrscheinlich noch vor Erscheinen der Sure An Nur geschehen sind) aber dabei die "Unfehlbarkeit des Korans" außen vor lassen. Vielleicht sind es auch Analphabeten, die den genauen Inhalt des Korans einfach nicht kennen. Ein koranfester Moslem kann also eigentlich überhaupt nicht die Todesstrafe in Form von Steinigung wegen Ehebruch fordern.
Die Vielehe ist zwar erlaubt (bis zu 4 Frauen), aber im Koran wird verlangt, in diesem Fall alle seine Frauen gleich zu behandeln. Da dies unmöglich ist, gibt es in der heutigen Zeit auch nicht mehr viele Männer, die auf diese Möglichkeit zurückgreifen.
Die Steinigung wegen Ehebruch hat jüdischen Ursprung, und in der Geschichte aus der Bibel, in der Jesus die Frau vor der Steinigung bewahrt ("wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein"), wird auch erwähnt, daß er die Frau vorher fragt "Ist über Dich ein Urteil gefällt worden?" Und als sie das verneint sagt er "Dann will auch ich kein Urteil über Dich fällen". Weiter sagt Jesus "Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz zu ändern, sondern um es zu erfüllen". Man kann davon ausgehen, daß Jesus ein sehr gläubiger Jude, evtl sogar ein Rabbi (eniges spricht dafür) war, von daher kann man eigentich viele Aspekte des paulinischen Christentums als nicht Jesus-Konform ansehen.
Und diese Frau, die nach ihrer Scheidung schwanger geworden ist (durch Vergewaltigung oder nicht) wird auch sicher nicht wegen Ehebruch, sondern wegen "Unzucht" (gleiche Rechtssprechung dazu im Islam)angeklagt, sonst wäre es ja unlogisch. Ist sie nicht zwischenzeitlich frei gesprochen worden? Oder wird schon wieder verhandelt? Die Frau kann einem wirklich nur Leid tun. Dem Kind wird nichts geschehen - wer sollte das Kind für irgendetwas "bestrafen" wollen? Ich hoffe sehr, daß in diesem Fall endlich mal zu einem Ende (in Form von Freilassung der Frau) kommt.
LG, Irina.

 
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