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Geschrieben von Ralph am 25.11.2004, 13:55 Uhr

So sieht es doch auch anders aus! :-)

Hallo,

"im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht, aber ein Satz ist hahnebüchen:
"Die Allgemeinbildung in der DDR war ziemlich gut..." "

Damit begann mein erstes Posting oben.
Ich habe Bine in ihrem Eröffnungsposting recht gegeben, nur eben nicht in puncto Allgemeinbildung.
Ich hoffe, daß ich auch klargestellt habe, daß sich dieses ausschließlich auf DDR-Zeiten bezieht, nicht auf die Zeit seit 1990.

Auf den Punkt gebracht: Als ich mit frischem Abitur seinerzeit in die DDR reiste, gab es riesige Unterschiede, was das Wissen angeht.
Ich gebe auch zu, daß ich noch zu einer Zeit zur Schule gegangen bin, wo allgemein von den Lehrern einfach inhaltlich mehr vermittelt wurde oder vermittelt werden konnte (andere Lehrpläne?).
Wir dürfen nicht den Fehler machen und das auf die Gegenwart zu übertragen. Das ist Unsinn, die Wissensverhältnisse haben sich seit 1990 sehr schnell angeglichen und sind gemeinsam, in Ost und West (ich möchte da eigentlich auch heute gar nicht mehr unterscheiden!) den Bach heruntergegangen.

Ich sehe es bei meinen eigenen Kindern mit großer Besorgnis, daß für mich grundlegende Dinge bei ihnen schlichtweg nicht vorhanden sind. Das fängt für mich beim sicherlich etwas spießigen "Heimatkundeunterricht" an, setzt sich über Literaturwissen fort bis hin zu naturweissenschaftlichen Dingen. Ich glaube kaum, daß eines meiner Kinder (15 und 19 Jahre sollte ich vielleicht erwähnen) mir auf einem Blatt Papier eine Mond- oder Sonnenfinsternis aufzeichnen könnten, oder den Unterschied zwischen partieller und totaler Sonnenfinsternis.
Zugegeben, ich mag da vielleicht hohe Maßstäbe anlegen, aber zu meiner Zeit wurde das gewußt, weil es in der Schule vermittelt wurde.
Ich habe gestern mit meiner Freundin mal versucht, 10 deutsche bedeutende Literaten des 20. Jh. zu nennen. Wir haben es geschafft, ob meine Kinder es schaffen... ich habe meine Zweifel.
Es paßt aber zu der Meldung, die mit schöner Regelmäßigkeit von Personalchefs kommt, daß die Lehrstellenbewerber immer weniger allgemeinwissen mitbringen.

Ich war Mitglied des Nachwuchspersonalrates im ÖD, habe bei Vorstellungsgesprächen mitgewirkt. Eine Kandidatin sollte, hier in HH, benennen, welches Bundesland südlich an Hamburg grenzt, wie das Landesparlament in Hamburg heißt und wie der aktuelle Bürgermeister heißt. Sie wußte keins der drei Dinge, ein Armutszeugnis, die Frau hatte keine Chance, obwohl sie keinen dummen Eindruck machte. Das ist jetzt etwa 12 Jahre her, und es ist ja nicht besser geworden.

Inwieweit sich Elemente aus dem DDR-Schulsystem übertragen lassen, kann ich nicht beurteilen, dazu bin ich zu sehr Laie. Ich hätte mir sowieso gewünscht, daß man sich mit der konkreten Vereinigung in gewissen Bereichen mehr Zeit genommen und mehr Mühe gemacht hätte. :-(

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

 
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