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Geschrieben von Silvia3 am 10.12.2016, 22:33 Uhr

sei nicht so empfindlich SEHR SEHR LANG

Ich habe auch eine enge Freundin, die deutlich anders aussieht als der typische Biodeutsche. Sie ist aber in Deutschland geboren, hat hier studiert und spricht dementsprechend akzentfrei Deutsch.

Sie fühlt sich auch häufig diskriminiert, was mir teilweise ziemlich auf die Nerven geht, weil ich mir auch nach vielen Jahren der Freundschaft oft sehr genau überlegen muss, wie ich etwas formuliere, damit sie sich nicht auf den Schlips getreten fühlt.

Wir hatten da mal ein interessantes Erlebnis. Wir Mütter waren wegen einer Missetat unserer Kinder gemeinsam mit diesen in die Schule gerufen worden und mussten ein Gespräch mit dem Klassenlehrer führen. Dabei befragte der Lehrer die Tochter meiner Freundin deutlich schärfer als meine. Als wir raus waren, hat meine Freundin diese Fragen ausschließlich auf die Hautfarbe bezogen und sich wahnsinnig darüber aufgeregt. Fakt aber war, dass der Lehrer über ihre Tochter noch andere Informationen hatte (die ich von meiner Tochter auch kannte), die die Mutter aber nicht wissen sollte und die der Lehrer glücklicherweise auch nicht direkt angesprochen hat. Ich habe verstanden, worauf der Lehrer hinaus wollte, meine Freundin nicht. Schon fühlte sie sich bzw. ihr Kind diskriminiert, und ich musste mit Engelszungen auf sie einreden, dass sie nicht zum Direktor gegangen ist und sich beschwert hat. Ich habe es bei mehreren Gelegenheiten erlebt, dass sie Dinge, die für alle Biodeutschen offensichtlich absolut belanglos waren, als Diskrimierung ausgelegt hat. Ich habe ihr auch schon mehrmals gesagt, dass sie sich nicht immer so wichtig nehmen soll. Nicht immer haben es alle nur auf sie abgesehen, da ist auch viel Einbildung dabei.

Ganz interessant fand ich mal eine Bemerkung meiner jüngeren Tochter, die ein einziges, wirklich rabenschwarzes Kind in ihrer Klasse hat: ich sehe gar nicht mehr, dass XXX schwarz ist, er ist einfach XXX für mich. So geht es mir auch mit meiner Freundin, sie ist einfach YYY für mich, ich nehme ihr Andersein gar nicht wahr, sie ist es, die immer wieder darauf rumreitet und teils auch mal damit kokettiert.

Ich glaube der TO schon, dass ein schwarzer Mann/ein schwarzer Kind in Deutschland oft unangenehme Erfahrungen macht und man diesem Gedankengut unbedingt entgegentreten muss (meine Freundin weigert sich übrigens auch, nach Ostdeutschland zu fahren). Aber in manchen Fällen kann ein bisschen Gelassenheit nicht schaden. Nicht alles wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Silvia

 
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