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Nochmal Beamtenstatus

Nochmal Beamtenstatus

Mitglied inaktiv

Ich muss einfach nochmal etwas dazu schreiben. Da mein Mann Beamter ist, meine beste Freundin Lehrerin, rede ich auch nicht einfach so daher und sauge mir irgend etwas aus den Fingern. Ich kann das Gejammere der Beamten, hier besonders der Lehrer, in Hinblick auf das hohe Arbeitspensum nicht ertragen. Wenn ich dann von Vreni noch lese, Kinder und Haushalt sind in den Wochenstunden nicht inbegriffen muss ich echt lachen. So etwas muss man halt nach Feierabend machen. Vreni, du arbeitest doch nicht aus Liebe zu Deinem Arbeitgeber (ob nun Land oder Bund) mehr, als die vertraglich vereinbarten Stunden. Ich komme hier in der Woche auch auf meine 50-60 Stunden da ich selbstständig bin, muss für meine spätere Rente und für meine Krankenversicherung selbst sorgen. Ich beschwere mich nicht, das ist nun mal so. Worauf ich aber hinaus will, ist das mit dem hohen Krankenstand und hier ganz besonders der, der Beamten (Lehrern). Was passiert denn, wenn ihr 4 und mehr Wochen krank seid? Nichts. Da wird aus einem angeblichen Bourn Out mal schnell eine Krankschreibung von bis zu 12 Wochen. Man bekommt weiter sein Geld. Das regt mich auf. Ich habe auch solche Exemplare im Bekanntenkreis. Da wird die Arbeit mal schnell zu viel, die Kollegen sind alle doof und schwupps, ist man krank. Und nicht mal 2 Tage, wegen einer Erkältung, nein, 2-3 Wochen sind da locker drin. Wenn man sich mal unwohl fühlt, bleibt man eben mal 1 Tag zu Hause, auch ohne Krankenschein und ohne Urlaub zu nehmen. Das sollten sich mal die Leute in der freien Wirtschaft erlauben, da wäre was los. Davon abgesehen, dass es da nach 6 Wochen eh nur noch Krankengeld gibt. Und wenn den Lehrern die Arbeit zu viel wird, kann ich nur sagen: Hätte Ihr mal was ordentliches gelernt.


Nesaja

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Das ist schon der Hammer was die arme alles unter einen Hut bringen muss Wurden nicht auch für die Probleme mit den Schülern und Eltern Schoolworker eingesetzt, die eigentlich entlasten sollten?! Ist aber auch eigentlich egal. Fakt ist, wie bereits gesagt, in jedem Berufstand gibt es solche und solche. Es gibt immer Leute die mehr machen als andere und engagierter sind und es gibt genau das Gegenteil. Ich finde es allerdings sehr anmaßend, sich so dermaßen als Krone der arbeitenden Bevölkerung zu sehen. Ich für meinen Teil arbeite auch im sozialen Bereich, ich habe sogar ein Diensthandy und man stelle sich vor, da wird auch oft nach Feierabend angerufen. Der Vater meines Mannes war Lehrer, in unserer Nachbarschaft wohnt auch einer und was ich da so mitbekomme, ich glaub da muss ich mich nicht hinter verstecken, was das Arbeitspensum angeht. Das im Beamtenstatus auch nicht immer alles besser ist als bei anderen, das kann ich mir auch vorstellen. Habe ich auch schon mitbekommen, muss ja teilweise auch erst mal alles privat vorgelegt werden, bevor man es beispielsweise von der Versicherung bekommt. Dennoch bin ich wirklich der Meinung, dass Beamte auf einem sehr sehr sehr hohen Niveau jammern.


Mitglied inaktiv

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Wenn Erzieher oder Altenpfleger oder Krankenschwestern jammern, die bei Gott sehr sehr sehr viel Stress haben, heißt es ja immer "selber Schuld wenn man so blöd ist, einen solchen Beruf zu wählen. Hätte man mal was anständiges gelernt" Ich denke dass Beamte da durchaus etwas besser gestellt sind, zumindest was die Bezahlung und später die Rente anbelangt. Ansonsten kann man da auch nur sagen "Selber Schuld, Augen auf bei der Berufswahl" Man darf sich ja nicht mehr beklagen.


Häsle

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Natürlich darf sich jeder über seine Arbeitsumstände beklagen. Jeder! Auch die, die ihren Job trotzdem gerne machen. Es ist aber heutzutage niemand so sehr an seinen Job gebunden, dass er sich kaputt schuften muss. Auch nicht in Pflegeberufen. Auch da kommt man raus. Es gibt im Übrigen nicht nur Lehrer im Beamtentum, sondern noch ganz viel drunter, und drüber.


Mitglied inaktiv

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Die Sache mit den angestellten Lehrer, die zu den Sommerferien zum Amt geschickt werden, das geht mir auf den KEKS, das ärgert mich wirklich. Manchmal ärgert mich auch die praktizierte Ungleichbehandlung von Beamten und Angestellten bei uns. Das ist aber Kleinkram, trotzdem würde ich es begrüßen, wenn man wirklich schlechte Beamte etwas eher aus dem Dienst entfernen könnte, dabei mein ich jetzt nicht den kleinen "Sesselpupser", der es sich auf seinem Stuhl gemütlich gemacht hat, sondern die echten Hardcorefälle.


Häsle

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Natürlich gibt's die. Und ich wäre auch dafür, dass man die leichter loswerden könnte. Aber jedem Beamten zu unterstellen, er säße nur faul auf seinem Sessel, geht halt auch nicht.


Mitglied inaktiv

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Will ich ja auch gar nicht ;-) Wir haben bei uns einige "Sesselpupser", die für mein Empfinden langsam und steif arbeiten... ABER sie sind Verwaltungsbeamte, völlig korrekt, mit einem sehr breiten Fachwissen. Das man nach 30 oder 40 Jahren Dienst eine andere Motivation mitbringt, als ein junger Hüpfer, der oder die Karriere machen möchte, ist völlig klar. Von daher mag ich unsere "Sesselpupser" sehr gerne, weil sie in so einem Amt eine wichtige Stütze sind. So sieht es sicher auch in der Lehrerschaft aus, alte Hase, die "steif" werden, aber sehr erfahren sind und junge motivierte Leute, die sich gern mal in die Nesseln setzen. Dazwischen die "Mittelschicht", noch flexibel, aber der Hang zum "steif" werden ist schon sichtbar (ja, ein Sabbatjahr könnte da noch mal Schwung rein bringen, aber so einfach ist das mit dem Sabbatjahr auch nicht) Die richtigen "faulen Eier" sind eher selten, aber geben tut es die auch, genauso wie die Beamten, die man im Büro findet, leider tot, durch Herzinfarkt und zu wenigen Pausen...


Mitglied inaktiv

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Klar kommt man raus. Erzieher werden ja handeringend gesucht weil niemand mehr "rein" will, sprich laut allgemeiner Meinung die meisten eben nicht dumm sind sondern intelligent genug nicht einen solchen Beruf zu wählen. Meine Nichte ist Krankenschwester. Auch dort herrscht Personalmangel. Auch dort werden handeringend Leute gesucht. Ist halt ein wenig Schade weil soziale Berufe so wichtig sind. Aber bevor man die Bedingungen verbessert sagt man einfach jedem Sozialberufler er sei eben bei seiner Berufswahl zu blöd gewesen. Dann wundert man sich irgendwann warum sich z.B.in Altenheimen die Fälle häufen, wo demente Menschen ans Bett gefesselt werden weil die Pfleger ihrer nicht mehr Herr werden. Aber was solls! Unser Staat ist so bitter arm, da kann man bestimmte Berufe nicht ordentlich aufwerten. Wo kämen wir da hin. Gilt evtl. Auch für die Lehrer. Ich weiß es nicht wie es dort läuft. Jedenfalls möchte ich kein Lehrer sein. Ich hätte mir gewünscht an Stelle der Subventionen für die Automobilindustrie die sozialen Berufe auszuwerten! Aber ich bin ja auch irre, komplett daneben, allein der Gedanke! Liebe Grüße


Häsle

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Da bin ich deiner Meinung.


Mitglied inaktiv

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Mein Exmann war auch gerne und oft im Krankenstand. Ob er es jetzt noch ist, weiß ich nicht. Ich glaube der bekam vor paar Jahren wirklich mal Ärger, weil er trotz Krankschreibung Türsteher gespielt hat. Gut zweimal hatte er wirklich einen Grund über Monate daheim zu bleiben. Einmal ein Dienstunfall, bei dem er sich das Knie zertrümmerte und einmal ein Bandscheibenvorfall. Bei Letzterem wäre er in der freien Wirtschaft raus gewesen, weil sich das fast ein Jahr hinzog. In wirklich ernsthaften Fällen schützt der Beamtenstatus schon. Wobei auch ich in der Vergangenheit öfter Fehlzeiten hatte, wegen Rheumaschüben. Ich habe aber mittels Attest die Nachtdienste reduzieren lassen und in Verbindung mit der Schwimmerei hatte ich in den letzten 12 Monaten nicht mal zwei Wochen im Krankenstand. Im öffentlichen Dienst bekommt man zwar nach 6 Wochen auch Krankengeld, aber man wird genauso kaum gekündigt, als wäre man Beamter. Daher übertreiben es auch bei uns viele Kollegen. Eine hat in fünf Jahren gerade mal 12 Wochen gearbeitet, die erhielt aber wirklich die Kündigung und das befürworte ich auch sehr! Ansonsten übernehme ich für diverse Pappenheimer mit den Wochenend und Feiertagserkrankungen einfach keine Dienste mehr. Das nervt die Leitungen dann irgendwann tierisch, weil sie selbst ranmüssen und erhöht somit den Druck auf die Drückeberger! Trotzdem komm ich irgendwie nie von meinen Stunden runter!


Mitglied inaktiv

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Die ganzen sozialen Berufe sind "weiblich", das heißt in den Köpfen der "Entscheider" nur "Zuverdienerberufe". Das hat eine lange Tradition und ist eher eine Abwertung der weiblichen Arbeitskraft. Das wird noch eine schöne "Bombe" werden wenn a) niemand mehr so "dumm" ist, die sozialen, weiblich besetzen Berufe zu ergreifen und b) die ganzen Frauen in diesen Berufen dann ihren Rentenbescheid bekommen, da dann noch in Teilzeit (Kinderbetreuung!!!) und prekär gearbeitet.


Häsle

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Vreni hat nicht von sich aus hier rumgejammert. Sie hat auf das übliche Lehrer-Bashing reagiert. Und nur, weil man faule Lehrer kennt, heißt das nicht, das alle es sich so leicht machen, und dass allen Lehrern das Schicksal ihrer Schüler so am Hintern vorbei geht. Spätestens mit Verbreitung der Ganztagsschulen hatte sich das Thema "Gute Vereinbarkeit mit dem Familienleben" auch für Lehrer verändert. Warum darf die Bürokraft jammern, die Lehrerin aber nicht? Im Übrigen wurde ein Freund von mir jetzt mit 40 Jahren zwangspensioniert wegen langer Krankheit. Er ist wirklich krank und kein Arzt weiß, was man dagegen noch machen könnte. Wiedereingliederung wäre laut seinen Ärzten möglich, und er würde auch freiwillig in Teilzeit wechseln, aber die Amtärztin stellt sich quer. Es ist also nicht so, dass Beamte ihr Lebtag bei vollen Bezügen "krank feiern" könnten. Ich bin keine Lehrerin. Das wäre, nach Erzieherin, der allerletzte Job, den ich machen wollen würde.


Mitglied inaktiv

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1. hat in dem unteren Beitrag niemand Lehrer-Bashing betrieben (wie ich diese Wort hasse), Vreni ist gleich extrem eingestiegen und hat sich über das AP beschwert. 2. jammern eben nicht die Bürokräfte und die Arbeiter. Jedenfalls sehe ich das in meinem Umfeld so. Da wird auf der Baustelle bis 18.00 Uhr gearbeitet, am Samstag wird gearbeitet. Und wenn die Finanzbeamtin 1 Stunde später das Büro verlässt, braucht sie 2 Tage Urlaub. Mal übertrieben gesehen. Und wenn Dein Freund zwangspensioniert wurde, dann wurde er eben pensioniert. Sprich er bekommt Pension.


Häsle

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Ja. Aber nicht sehr viel, nach 20 Jahren Dienst. Vreni hat erst aufgezählt, was sie tut, nachdem mal wieder der Lehrer als Beispiel für den faulen Jammerlappen herangezogen wurde. Kennst du tatsächlich keine jammernden Angestellten? Ich schon. Sei es Büro ("Der Chef geht immer vor mir nach Hause!"), Verkauf ("Oh mein Gott, jetzt muss ich auch noch samstags arbeiten!") oder Vertrieb ("Warum kriege ich nie so viel Provision wie der X?"). Wer in meinem Bekanntenkreis am wenigsten jammert, das sind tatsächlich die hart arbeitenden Ausländer, die sogar um den Mindestlohn betrogen werden, und Handwerker (von denen sehr viele durch Fortbildung wenigstens keine Knochenjobs mehr verrichten müssen).


Shanalou

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Aber der Beitrag bezog sich eigentlich auf die Pensionen vs. Rente. In meinen Augen sind Pensionäre besser gestellt als Rentner. Andererseits ist es natürlich die Frage, ob es nicht legitim ist als Staat, "seinen" Leuten gewisse Vorteile zu ermöglichen. Wenn es diese Vorteile nicht gäbe, wer würde denn dann diese Jobs machen? Wenn wir schon bei den Lehrern sind, so denke ich, dass bei vielen durchaus die relativ guten Arbeitsbedingungen eine Rolle für ihre Berufswahl gespielt haben. Natürlich muss man auch gerne mit Kindern arbeiten und auch noch einige andere Sachen gerne machen, aber ich denke schon, dass die Bedingungen eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Ich kenne auch einige Lehrer, bei denen die Arbeitsbedingungen eine sehr große Rolle bei der Berufswahr gespielt haben. Auch bei anderen Beamtenberufen ist das so.


Häsle

Antwort auf Beitrag von Shanalou

Natürlich. Und natürlich hat der Beamtenstatus auch Vorteile. Man verliert aber aus den Augen, dass Beamter nicht gleich Beamter ist. Und dass eben nicht jeder Beamter ein riesiges Gehalt bei wenig Arbeit bezieht. Und somit auch nicht jeder Beamte voll entspannt bei riesigen Bezügen früh in Pension geht. Ich verdiene als Beamtin um einiges weniger als meine ehemaligen Klassenkameraden. Jetzt, und wohl auch in Zukunft. Dabei habe ich auch noch viel unangenehmere Arbeitszeiten und teilweise -Umstände. Aber ich habe es mir genau so ausgesucht und mache den Job sehr gerne. Wenn ich jammere, dann wegen der Umstände. Die wären zu ändern, wenn der Staat mehr Geld dorthin schieben würde, wo es gebraucht wird. Genau wie in den Pflege- und Erziehungsberufen.


Tai

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Es ist durchaus legitim, sich den Beamten- oder Lehrerberuf wegen gewisser vorteilhafter Bedingungen auszusuchen. Eine Freundin, die das Abitur am Abendgymnasium gemacht und Jahre als Arzthelferin gearbeitet hat, hat sich das Lehramtsstudium auch unter dem Aspekt der vielen Ferien ausgesucht. Sie ist jetzt schon lange eine sehr engagierte und sicher auch gute Lehrerin. Und sie ist sich ihrer Privilegien durchaus obewusst, kennt sie doch auch einen anderen Arbeitsalltag. Vielleicht nehmen Beamte ihre Vorteile auch zu selbstverständlich hin. An vorderster Stelle ist doch gerade heutzutage die Sicherheit des Arbeitsplatzes! Verschlankung, Einsparungen durch Entlassungen, Zeiten der Unsicherheit - gibt es alles nicht. Verliert man bei mangelndem Einsatz oder langer Krankheit seinen Job? Ich glaube nicht. Vorteile der privaten Krankenversicherung, wo die Beihilfe für die Kinder ebenfalls vom Staat übernommen wird, Alterspension, günstigere Baudarlehen, sicher noch einige Privilegien mehr (sogar der Mitgliedsbeitrag im Fitnessstudio hier ist für Beamte günstiger!)... Da wäre es doch einfach auch mal schön, nicht nur zu jammern, sondern auch zuzugeben, dass man es ganz gut erwischt hat.


Mitglied inaktiv

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Verschlankung gibt es schon sehr, Arbeitsplatzabbau bei Leistungsausweitung, auch bei den Beamten. Freiwerdende Stellen werden nicht besetzt, die Aufgaben anderweitig vergeben. bei beamten und Angestellten so, egal in welcher Ebene


Tai

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Tatsächlich? Bundesbehörde XY baut 1000 Stellen ab? Beamte in die Arbeitslosigkeit entlassen, wie jetzt bei Kaiser's? Oder wird nicht eher mit ordentlich vergütetem Vorruhestand verschlankt, der aber auch nicht erzwungen werden kann?


Shanalou

Antwort auf Beitrag von Häsle

Und genau dieser Vergleich stört viele. Du sagst, du verdienst weniger als deine ehemaligen Klassenkameraden, wirklich weniger als alle? Tatsache ist, dass viele Menschen, auch mit höheren Abschlüssen unterm Strich weniger verdienen als Beamte, auch weniger als die untere Ebene. Das Problem ist, dass sich viele immer nur mit denen vergleichen, die mehr verdienen, aber in den wenigsten Fällen mit denen, die weniger verdienen. Du verdienst zwar weniger, aber das mit maximaler Sicherheit. Dieses Privileg haben viele nicht und eben gerade auch die, die wenig verdienen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Tai

Nein, so nicht, die Stellen werden nicht wieder besetzt und die Aufgaben werden mehr. Bei uns im Amt sind in den letzten 30 Jahren so 50 % der Stellen weg gekommen. Bei den Schulen sind plötzlich Ganztagsschulen entstanden oder eben, das die kleine Dorfgrundschule keine Schulleitung findet und die Schulleiterin der Nachbarschule den Job mal "eben" mitmachen muss. das geht auf Dauer zu Lasten der AN.


Häsle

Antwort auf Beitrag von Shanalou

Eben. Diese Wahl habe ich zwar nicht bewusst getroffen (meinen Beruf gibt es nur mit Beamtenstatus), aber ich habe damit in Kauf genommen, dass ich nie ein Großverdiener werden würde. Genauso habe ich in Kauf genommen, dass ich nicht um 17 Uhr den Stift fallen lassen kann. Andere Leute haben eben in Kauf genommen, dass sie weniger Jobsicherheit haben würden. Irgendwann hat jeder seine Entscheidung getroffen. Und keiner ist für immer an einen furchtbaren Job gefesselt.


Häsle

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Hat denn hier jemand nur gejammert?


Tai

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Die Einsparungen treffen doch nicht nur den Staatsdienst. Mein Mann arbeitet in der freien Wirtschaft und hat neulich erzählt, dass bei der Bereichstagung vor zehn Jahren noch viel mehr Kollegen dabei waren als jetzt. Es geht doch nur noch um die Gewinnmaximierung. Wo früher ein Firmenchef noch stolz war auf die hohe Anzahl Beschäftigter, zählen heute nur noch kurzsichtig die Einsparungen an Personal. Von unbesetzbaren Grundschulrektorenstellen und Zusammenlegung mit der Nachbardorfschule kann ich aus meiner Zeit in der Schulpflegschaft übrigens auch ein Lied singen... Und nun ist die Stelle schon wieder vakant. Für die lächerlichen 50 oder 100€ mehr will sich doch kein junger Kollege mehr die ganze Verantwortung aufhalsen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Tai

Hatte ich ja an anderer Stelle geschrieben, das überall Arbeitszeitverdichtung herrscht. Aber irgendwann rechnet es sich nicht mehr, wenn die Leute dann krank werden


Vreni1982

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Ich beschwere mich weder über zu viel Arbeit, noch feiere ich krank oder bin tatsächlich krank. Ich mache tatsächlich den Haushalt abends und habe eine Familie, für die ich gerne Zeit habe (logisch). Ich liebe meinen Job und habe ihn mir gerade deshalb ausgewählt. Was mich aber gehörig nervt ist, dass ständig pauschalisiert wird: aus ein paar kranken Lehrern im Bekanntenkreis wird auf die gesamte Berufsgruppe geschlossen. Alle Lehrer haben viel Freizeit, va immer in den Ferien frei. Außer ein bisschen korrigieren und vorbereiten haben sie nichts zu tun. Daher kommen sie natürlich nicht auf 40 Std. Wer nur Lehrer kennt, auf die das zutrifft, der kennt offensichtlich die falschen. Wie in allen Berufsgruppen gibt es schwarze Schafe. Natürlich auch unter den Lehrern. Aber von ein paar Exemplaren auf alle zu schließen, ist panne.