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von jamelek  am 14.06.2011, 11:40 Uhr

Noch mal zu Verantwortung gegenüber Freunden

Erst einmal vielen vielen Dank für eure Antworten auf mein Posting. Es ging um meine psychisch kranke Buddelkastenfreundin

http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/beitrag.htm?id=46257 6&suche=jamelek&seite=1#start

Ich wollte nochmal ein paar der aufgekommenen Fragen beantworten, vielleicht bekomme ich ja noch mehr Ra.

Also erstens wohnt sie doch relativ weit weg. 30 KM, aber dies quer durch Berlin, sprich mit dem Auto bin ich locker 75 min. unterwegs zu ihr.
Und es ist ja gerade mein Problem, ich mag sie, aber halt als Kindeserinnerung sozusagen. Sie war meine beste Freundin in Kindertagen, später aber nicht mehr. Ich habe nicht die Zeit und Energie mich häufiger mit ihr zu treffen oder täglich zu telefonieren. Das muß in geregelte Bahnen und da weiß ich nicht, wie ich es ihr beibringen kann, ohne wieder Schaden anzurichten.

Sie arbeitet jetzt übrigens auch wieder, 30 Stunden die Woche in einem Callcenter. Die Arbeit hat sie auch schon mehrere Jahre. Also etwas Abwechslung hat sie ja.

Und ihre Probleme, die sie teilweise mehrmals täglich mit mir bespricht beziehen sich eben nicht auf ihre Krankheit. Selbst als sie in die Klinik eingewiesen wurde, erzählte sie erst etwas von Verdaungsproblemen und dann halt Stückchen für Stückchen, als ich meinte, dass man mit Verdauungsproblemen nicht in einer Psychatrischen Abteilung landet. Also alle Hintergründe kenne ich hier gar nicht.

Ihre Gesprächen laufen eher wie unter Teeniefreundschaften ab. Sie erzählt da und da hat sie einen Mann kennengelernt. Dann wird 120 Minuten durchgesprochen, ob sie ihn anrufen soll. Bevor sie dieses tut, ruft sie noch 5 x an um sich zu vergewissern, dass sie das richtige sagt. Also es dreht sich eigentlich immer alles um ihren Wunsch nach einem Partner. Aber da hat sie dann halt sehr naive und kindliche Vorstellungen. Wenn sie mit ihm telefoniert hat, ruft sie an um das Telefonat in kleinst auseinander zu nehmen und und und. Tja und eine Woche später ist ein neuer Mann das nächste Objekt und alles geht wieder von vorne los. Sie ist sehr unsicher und frat alles 1000mal nach. Und das ist halt auf Dauer sehr belastend.

Jamelek

 
7 Antworten:

Re: Noch mal zu Verantwortung gegenüber Freunden

Antwort von Fredda am 14.06.2011, 11:43 Uhr

Hallo!

Dann telefonier halt nicht mit ihr. Sag ihr, dass du das nicht willst. Frag sie: "Warum willst du das alles mit mir besprechen? Wir sind doch schon Jahrzehnte nicht mehr befreundet."

Nett und so dass sie sich freut, wirst du das kaum transportieren können.

Lg

Fredda

P.S. "Keine Zeit und Energie" bedeutet halt immer auch "keine Lust" - was ja nicht verwerflich ist.

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Re: Noch mal zu Verantwortung gegenüber Freunden

Antwort von RubyRed am 14.06.2011, 12:02 Uhr

Zwischen Freundin und Therapeutin ist noch ein großer Unterschied.
Klingt hart, aber ich finde, hier findet ein Missbrauch ihrerseits statt.
Ich sehe auch keine Möglichkeit, ihr das so mitzuteilen, dass sie nicht verletzt ist, sie scheint psychisch labil zu sein - da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, zumal sie doch recht unreif zu sein scheint und jede Ablehnung für sie schlimmer ausfällt als für Andere. Ich kenne sie nicht, also kann ich auch nur raten.
Wenn du ihr zu freundlich mitteilst, wie du fühlst, läufst du Gefahr dass sie dich nicht ernst nimmst und alles so weiter geht wie bisher.

Fakt ist - sie zieht deine Energie. Sowas nennt man auch gerne "Energievampirismus" ;)

Egal wie du es drehst, du wirst sie so oder so vor den Kopf stoßen müssen. Das ist auch auf eine Art und Weise notwendig, denn es geht hier nicht nur um ihre Interessen, helfen kannst du ihr nicht.

Du solltest eine Grenze ziehen, das weißt du ja auch selbst. Welche Worte du hier wählst, wirst du am besten wissen. Sie sollten aber deutlich sein, freundlich aber bestimmt.
Vielleicht sagst du ihr, dass du dich nicht in der Lage siehst, ihr zu helfen. Dass die Gespräche mit ihr sehr viel von deiner Zeit einnehmen, die du deiner Familie und dir widmen möchtest und willst und schlage ihr vor, einmal die Woche zu telefonieren, sofern du das willst.
Klare Ansagen, klare Grenzen. Und wenn sie anruft - außerhalb der vereinbarten Zeiten - sag ihr freundlich und bestimmt, dass du jetzt keine Zeit für sie hast.

Einen richtigen Rat habe ich leider nicht, denn letztendlich kennst du sie ja am besten. Aber hier hätte schon vor längerer Zeit ein Stopp von dir sein müssen, ich finde, sie hat dich schon viel zu sehr vereinnahmt.

lg

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Re: Noch mal zu Verantwortung gegenüber Freunden

Antwort von Jamu am 14.06.2011, 12:03 Uhr

Ich denke, entweder direkt sein und es im angmssenen Ton sagen oder du lässt die Telefonate an sich kurz werden - musst weg oder dein Kind/Mann, SM oder Tier will etwas etc. pp. Viellicht merkt sie es dann oder ist beleidigt und meldet sich nicht mehr.

Aber IRGENDWAS muss ja passieren, denn solche Freundschaften sind einseitig und ich mag grundsätzlich nichts einseitiges ...

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"Keine Zeit und Energie" bedeutet halt immer auch "keine Lust"

Antwort von FrauKrause am 14.06.2011, 12:32 Uhr

Keine Zeit und (oder) Energie heißt genau das: keine Zeit und/oder Energie. Ich kenne beides zur Genüge, ob ich Lust hab oder nicht, es GEHT nicht.
Deshalb muss ich kurz widersprechen. Und ich finde es schade, dass Du das so siehst. Das zeigt mir, dass einem viele nicht glauben, wenn man genau dies vorbringt, obwohl es stimmt.

LG fk

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Re: "Keine Zeit und Energie" bedeutet halt immer auch "keine Lust"

Antwort von Fredda am 14.06.2011, 12:34 Uhr

Keine Lust ist doch auch nicht schlimm. Ich benutze "keine Zeit" auch - weiß aber, wenn etwas kommt, was mich begeistert, was ich unbedingt tun will, kriege ich das auch bei "keine Zeit" hin... Es ist kein Vorwurf, sondern eher eine Auslegung, die aber keine Kritik beinhaltet. Ok?

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okay, wenn ichs mir recht überlege...

Antwort von FrauKrause am 14.06.2011, 12:54 Uhr

wenn ich wirklich keine Lust habe, hab ich auch "keine Zeit..." :P

Ich hab allerdings auch so eine Freundin, die mich täglich "schafft". Aber da ich nicht noch einmal erleben möchte, dass da was passiert, ertrage ich alles....

Mittlerweile gehts ihr besser und daran trage ich Anteil (sagt sie), was mich freut.

Es kann sich manchmal lohnen, sich zu bemühen, auch wenn man "keine Zeit" hat...

LG fk

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Re: Noch mal zu Verantwortung gegenüber Freunden

Antwort von Sternspinne am 14.06.2011, 13:14 Uhr

Auch ein Therapeut würde hier Grenzen setzen, denn dieses Verhalten macht auch für sie selber keinen Sinn. Sie muss einfach lernen Entscheidungen zu treffen und dafür die Verantwortung zu übernehmen, also quasi reif werden. Wie du sagst, es klingt nach Teenieverhalten.

Ich glaube, die Gespräche drehen sich wohl auch im Kreis.

Versuch mal, ihr eine Zusammenfassung rückzumelden. Du sagst, du willst ihn anrufen, hast aber Angst davor? Habe ich das richtig verstanden?
Und dadurch nicht zulassen, dass sie von vorne anfängt.
Vielleicht gelingt es dadurch, ihr ihre Gedankengänge bewußt zu machen.

Oder eben deutliche Grenzen setzen. Oh, schön dass du anrufst, ich habe jetzt noch genau 10 Minuten Zeit, dann muß ich .......

Aber auch wenn du knallhart abblockst, ist es nicht dein Problem, wenn ein "Schaden " entsteht. Jeder ist immer noch selber verantwortlich für sein Leben. Und ihrs kann nicht daran scheitern, dass du nicht mehr den Mülleimer spielst, da ist dann tatsächlich noch mehr im Argen.

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