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Geschrieben von Milia80 am 05.10.2017, 14:36 Uhr

Medizinstudium und Lehrer

Hallo,

mal ein ganz anderes Thema.
In den letzten Tagen lese ich immer mehr über die Vergabe von Studienplätzen im Bereich Medizin.
Es geht ja darum dass manche Bewerber echt lange Wartezeiten in kauf nehmen müssen.

Ich finde ja schon dass es ja gewisse Voraussetzungen/Kriterien geben muss, warum sollte man sich sonst besonders anstrengen für sein Abitur.
Würde das gleiche dann nicht auch für andere Studienplätze gelten?

Dann lese ich auf FB zunehmend dass das Gehalt von GS Lehrern an das von weiter führenden schulen angepasst werden soll.
Die Erzieher sind der Meinung das gleiche zu verdienen wie ein GS-Lehrer, der wiederrum denkt er solle so viel verdienen wie ein Lehrer am Gymnasium...
WO fängt es an und wo hört es auf?!
Wird die Bildung tatsächlich besser? Gleichzeitig werden sehr viele Zeitverträge gegeben.

Ich kenne Lehrer verschiedener Schulen (Gymnasium, GS und Berufsschule). Und ich habe das Gefühl dass die Lehrer am Gymnasium doch mehr zu korrigieren und zeitlich zu investieren haben wie ein Lehrer der Grundschule.

Eure Meinung?

 
59 Antworten:

Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von DecafLofat am 05.10.2017, 14:42 Uhr

aufgrund meiner rein subjektiven, aktuellen erfahrung mit grundschullehrerinnen (männliche exemplare sind mir unbekannt) kann ich darüber nur lachen.
wenn ich das mit dem engagement meiner lehrer in der 10. vergleiche, frage ich mich, wie sie darauf kommen für absolut unterschiedliche tätigkeit nach gleicher bezahlung zu rufen?
nur mal so als vergleich... der lehrerparkplatz an unserer grundschule ist meist um 13.10 uhr leer, bis auf das auto der direktorin und der hortangestellten...
von daher, ja, mag sein dass lehrer jammern dass sie in der grundschule SO VIEL auffangen müssen was erzieherisch ist, aber das ist mMn tätigkeitsinhalt...

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Shanalou am 05.10.2017, 14:44 Uhr

Schwierig. Aber die Lehrer am Gymnasium haben doch weniger Unterrichtsstunden zu leisten (mehr Korrekturzeit), als die Grundschullehrer. Letztendlich arbeiten alle offiziell 40? Stunden. Das Studium eines Grundschullehrers ist aber kürzer und erfordert auch nicht so viel Fachwissen, wie am Gymi, Die tatsächliche Leistung ist aber sicher nicht weniger, nur anders. Von den Erzieherinnen wird auch immer mehr erwartet, und die Vorbereitungszeit ist minimal. Hier eine Angleichung vorzunehmen macht schon Sinn.
Aber vielleicht sollte man das ganze System ja mal hinterfragen.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Steffi528 am 05.10.2017, 14:47 Uhr

Grundschullehrer*innen haben immer mehr sozialpädagogische Tätigkeiten abzusolvieren. Da ist schon eine Änderung im Berufsbild zu sehen. Inklusion was da alles mit rein gehört. Grundschulleiter*innenstellen werden auf dem Lande immer schlechter besetzt, weil niemand das mehr machen möchte.
Da ist schon eine Veränderung zu sehen.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von shinead am 05.10.2017, 14:48 Uhr

>>Ich finde ja schon dass es ja gewisse Voraussetzungen/Kriterien geben muss, warum sollte man sich sonst besonders anstrengen für sein Abitur.

Das Abitur ist die allgemeine Hochschulreife. Jeder der diese hat darf alles studieren. Es geht nur um das "wann". Ich könnte - nachdem mein Abi locker 20 Jahre her ist - direkt mit dem Medizin-Studium anfangen. Das macht m.E. keinen Sinn. Ich bin da eher für fachbezogene Tests oder sortieren nach außerschulischem Engagement (z.B. aktives Mitglied beim Roten Kreuz). Nur weil einem Mathe und Englisch nicht liegen wird man kein schlechter Arzt. Grundsätzlich sollte man überdenken ob man die Zahl der Studienplätze nicht schlicht erhöht. Wir brauchen Ärzte, also muss man sie auch ausbilden.

Die Gehaltsdiskussion von Erziehern/Grundschullehrern und Grundschullehrern/Gymnasiallehrer halte ich für ziemlich "dämlich". Wer auf Sek 1 auf Lehramt studiert hat ein tieferes Wissen bezüglich der Fächer als ein Grundschullehrer und wer auf Sek 2 studiert ein tieferes als ein Sek 1 Lehrer.
Die konkrete Wissensvermittlung fehlt beim Erzieher komplett. Entsprechend erklären sich auch die Gehaltsunterschiede. Die hoch qualifizierte OP- oder ITS-Schwester verdient auch nicht so viel wie ein Arzt, aber mehr als die Kollegen ohne diese Fortbildungen. Solche Abstufungen finde ich absolut normal.

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Numerus clausus

Antwort von kanja am 05.10.2017, 15:38 Uhr

Bei dieser Diskussion geht es doch darum, dass der Numerus clausus für alle Bundesländer gleich ist, aber nicht alle Abiturnoten gleichwertig sind?

Sprich, Bewerber aus Bayern haben es schwerer als Bewerber aus Hessen (zum Beispiel).

Ob man dieses Ungleichgewicht irgendwie ausgleichen kann, wüsste ich wirklich gerne.

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Re: Numerus clausus

Antwort von germanit1 am 05.10.2017, 16:40 Uhr

Zentralabitur so wie in Italien. Die Mittelschulpruefungen scheinen hier auch landesweit gleich zu sein (wohl bis auf die muendliche Pruefung).

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von germanit1 am 05.10.2017, 16:43 Uhr

Finde auch, dass sie ausserschulische Leistungen / Aktivitaeten mit einbeziehen sollen (auch eine Ausbildung, die in eine aehnliche Richtung geht). Ausserdem sollte bruecksichtigt werden, in welchen Faechern die guten / schlechten Noten sind. Wer Medizin studieren will, braucht gute Noten in Chemie, Bio, ev. Englisch (wegen der Fachliteratur), aber nicth in Musik, Kunst, Sport. Ausserdem sollten sie die Zahl der Studienplaetze fuer Medizin erhoehen, wenn es einen Mangel an Aerzten gibt.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Johanna3 am 05.10.2017, 17:03 Uhr

Ich glaube, es geht ErzieherInnen nicht darum, dass sie dasselbe verdienen wie Grundschullehrer. Sondern darum, dass sie (ich schließe mich an) in der Regel nicht besonders verdienen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist aber derart katastrophal, dass man ziemlich unbesorgt Gehaltsforderungen stellen kann, die gut über dem Durchschnitt liegen. Aber viele nutzen diese Chance nicht.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Gold-Locke am 05.10.2017, 17:26 Uhr

Aber man kann doch einen Lehrer nicht nach dem Schwierigkeitsgrad der Wissensvermittlung bezahlen. Natürlich hat ein Chemielehrer in der Sek. 2 vermutlich tiefere Chemie-Kenntnisse als eine Grundschullehrerin. Aber darum geht es doch gar nicht. Beide arbeiten 40 Stunden im Schuldienst, haben teilweise ähnliche Aufgaben, teilweise jedoch auch völlig andere. Aber warum ist die Vermittlung anspruchsvollen Wissens mehr wert als die kindgerechte, handlungsorientierte Vermittlung von Basiswissen ? Dazu kommt in der Grundschule neben den bereits erwähnten sozial-erzieherischen Aufgaben ein erhöhtes Maß an Elternarbeit und Zusatzterminen, diese Bereiche halten sich meinen Erfahrungen nach z.B. am Gymnasium sehr in Grenzen.

Liebe Grüße, Gold-Locke (Grundschullehrerin )

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Der deutsche Numerus Clausus betrifft doch auch Österreich.

Antwort von Lauch1 am 05.10.2017, 17:34 Uhr

In Linz gab es schon letztes Jahr mehr deutsche Medizinstudenten als österreichische. Was ja kein Problem darstellen würde, wenn diese bleiben und hier arbeiten würden. Tun sie aber zum größten Teil nicht.

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Hmmm, alsoooo ...

Antwort von isi1980 am 05.10.2017, 18:05 Uhr

... entweder hast du es mit WIRKLICH schlechten Grundschullehrerinnen zu tun oder du siehst nicht alles, was die Damen so arbeiten.
Ich kann dir aus eigener Berufserfahrung sagen, dass ich mittags sicherlich auch gegen 13:30 Uhr zu Hause war - was klarerweise ein absoluter Luxus ist - dann aber ohne große Pause bis 20 Uhr von da aus gearbeitet habe und für Elterntelefonate sogar am Wochenende zu erreichen war. Das lag nicht etwa daran, dass ich ungeschickt bin oder gar langsam, sondern dass ich immer nach Mitteln und Wegen gesucht habe, um den Kindern das Lernen zu erleichtern und ihnen Anreize zu schaffen, die Dinge zu durchschauen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel Arbeitsmaterial man zusätzlich so anfertigen kann um der Lernschwäche von XYZ gerecht zu werden und dem Supervorsprung von ABC Nahrung zu bieten.
Da finde ich hat es ein Gymnasiallehrer doch leichter. Gut, er muss mehr korrigieren (aber wie viele Schulaufgaben pro Monat hat er denn so?), aber dafür gestaltet sich die tägliche Unterrichtsplanung weniger aufwändig - meistens heißt es ja doch nur: "Buch auf Seite sowieso auf und dann lesen und besprechen wir das." Zumindest war das in meiner Schullaufbahn so - ICH hatte nur eine einzige Gymnasiallehrerin, die ihre Grammatik in kleine auf die Klasse bezogene Geschichten eingebettet hat - DAS war echt prima und DAS vergesse ich sicherlich nie.

Mehr Geld also für Grundschullehrer? Nein, muss nicht sein ... aber dann sollten die Gymnasiallehrer auch nicht bevorzugt werden. Ganz einfach.

Liebe Grüße aus Paris ... wo mir meine "Berufung" doch manchmal fehlt,
Isi.

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Re: Lehrer

Antwort von Leena am 05.10.2017, 18:34 Uhr

Na ja, ich habe als Lehrerinnenkind, Schüler und jetzt seit über 12 Jahren als Schüler-Elter durchaus auch eine gewisse subjektive Lebenserfahrung mit Grundschullehrerinnen (und Grundschullehrern!), und auch wenn die meisten davon nach der 6. Schule nicht mehr an der Schule sind, machen sie doch nicht nach 13 Uhr Feierabend, sondern haben zu Hause noch reichlich Vor- und Nachbereitung, Korrekturen, von Elterngesprächen, Elternabenden, Teamsitzungen und sonstigen Zusatz-Aktionen mal abgesehen und von Anrufen aufgebrachter Eltern abends oder am Wochenende mal ganz zu schweigen.

Klar, manche Lehrer machen es sich vergleichsweise leicht, ziehen denselben Unterricht seit 10 Jahren durch und sparen extrem an Vor- und Nachbereitung. Dafür gibt es andere, die sich alle Beine ausreißen und wirklich an jedes Kind denken, geeignete Zusatz-Unterlagen raussuchen und vorbereiten, jedes Kind nach Bedarf individuell fördern und begleiten etc.pp., also wenn man es wirklich gut machen will, ist es schon ein verdammt anspruchsvoller Job!

(Wobei ich die Bezahlung an sich nicht so dramatisch finde, eher die Rahmenbedingungen, auch Zeitverträge inkl. Arbeitslosigkeit in den Sommerferien, keine langfristige Planungsmöglichkeit etc.)

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von shinead am 05.10.2017, 19:14 Uhr

Es liegt nicht am zu vermittellnen Wissen, sondern an der erweiterten / tieferen Ausbildung. In meiner Firma sitzen Kollegen die den gleichen Job machen und trotzdem verdienen die mit Master mehr als die mit Bachelor. Ich teile mir den Aufgabenbereich mit einem Kollegen und trotzdem verdient er dank seines Mathe- und Informatikstudium mehr als ich. Manchmal macht die Ausbildung das Gehalt.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Steffi528 am 05.10.2017, 19:40 Uhr

Gymnasiallehrer und Grundschullehrerinnen unterscheiden sich ja sogar statistisch vom Geschlecht.
Die Arbeit einer Grundschullehrerin ist ja "nur" Grundschule, den Kindern so ein bisschen was beibringen und die Nase putzen, während der Gymnasiallehrer ja doch viel mehr wert ist, Wissen vermittelt (die Grandschullehrerin ja nicht, die putzt nur die Nase) weil aus der Tradition eher männlich, während die Grundschullehrerin eher weiblich ist.
Die sozialen (weiblichen) Berufe werden weiterhin abgewertet, auch ein Master im sozialen Bereich sollte soviel wert sein wie ein Master in der Informatik, oder???
Naja, die Realität sieht anders aus und das zeiht sich dann weiter durch.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von shinead am 05.10.2017, 20:29 Uhr

Vielleicht tendieren Männer eher dazu ihr Studium nach dem späteren Gehalt zu richten? Ich halte den Vergleich zwischen Informatikern (meist in der freien Wirtschaft) und Lehrern (wenn nicht verbeamtet so zumindest im Öffentlichen Dienst der nicht für zu üppige Gehälter bekannt ist) für ziemlich gewagt. Lehrer verdienen außerhalb der öffentlichen Schulen auch wesentlich mehr als im Staatsdienst. Das muss man sich schlicht vorher überlegen oder umsatteln.
Gleiches gilt übrigens auch für Studenten der Fachrichtung Soziales. Auch hier sollte ihnen bewusst sein, dass man eben nicht mit 7.000 Euro Einkommen rechnen kann. Arzthelferinnen und Friseure verdienen auch weniger als Bank- oder Versicherungsangestellte. Das ist aber kein Geheimnis, sondern schon vor Beginn der Ausbildung bekannt.

Das hat rein gar nichts mit Nasenputzen zu tun.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von shinead am 05.10.2017, 20:32 Uhr

Wer die Chance nicht nutzt ist m.E. selbst schuld.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Johanna3 am 05.10.2017, 20:33 Uhr

Auf jeden Fall, sehe ich ebenso.

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Zahl der Medizinstudienplätze erhöhen?

Antwort von Kleine Fee am 05.10.2017, 20:37 Uhr

Es ist doch verrückt: es gibt nicht so viele Studienplätze wie Medizininteressierte. Genügend Ärzte gibt es aber auch nicht, weil ein gewisser Teil der Absolventen eines Medizinstudiums nicht als Arzt oder nicht in Deutschland arbeitet.

Eine Erhöhung der Medizinstudienplätze ist aber zu überlegen, denn es ist, glaube ich, das teuerste Studium. Die Frage ist doch eher, wie man die Abwanderung stoppt oder wie die Medizinabsolventen der Allgemeinheit für eine gewisse Zeit zur Verfügung stehen. Das gibt es ja schon bei anderen Berufen zB im öffentlichen Dienst, dass man die Ausbildungsvergütung zurückzahlen muss, wenn man nicht fünf Jahre für den Ausbilder arbeitet.

Interessant finde ich eine Hochschule in Ostdeutschland, die von Landkrankenhäusern gegründet wurde und bis zu einem gewissen Betrag die Studiengebühren des Medizinstudiums an der privaten Hochschule trägt, wenn die Absolventen sich verpflichten, fünf Jahre in einem der Landkrankenhäuser zu arbeiten. So was sollte Schule machen.

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Äpfel und Birnen

Antwort von momworking am 05.10.2017, 20:43 Uhr

Hallo,

ich spreche für Hessen.
Hier sind Grundschullehrer diejenigen, in der niedrigsten Gehaltsstufe (wobei ich durchaus finde, dass Lehrer in Hessen gut bezahlt werden!).
Warum ein Förderschullehrer eine Gehaltsstufe über den Grundschullehrern steht, da doch im Rahmen der Inklusion Grundschullehrer genau diese Arbeit (der Förderschullehrer) auch tun sollen und sich das know-how dazu berufsbegleitend aneignen müssen, verstehe ich nicht so richtig, aber es bereitet mir auch kein Kopfzerbrechen, da s. Einleitung. Und: Nicht jeder Grundschullehrer hat eine Inklusionsklasse.
Dass ein Grundschullehrer so bezahlt werden möchte, wie ein Oberstudienrat am Gymnasium habe ich bis jetzt noch nie gehört.
Diese Tätigkeiten sind ja nun auch grundverschieden.


Was den n.c. anbelangt: Da habe ich bisher noch keine wirkliche Meinung zu. Ich habe von vielen Unis gehört, die "Bewerbungsgespräche" (in kleineres Fakultäten) führen. DAS finde ich eine prima Idee, ist aber sicherlich bei dem Andrang an Studierwilligen nicht flächendeckend umzusetzen.


Viele Grüße!

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ich kenne ja eigentlich nur verbeamtete Lehrer

Antwort von Milia80 am 05.10.2017, 20:43 Uhr

die sind zumindest nicht unzufrieden mit dem Gehalt, v.a. wenn sie auf die spätere Pension schauen.

Aber sie sagen eben auch der Job ist extrem stressig und die langen Ferien brauchen sie auch.

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das wird aber im ÖD nicht funktionieren

Antwort von Milia80 am 05.10.2017, 20:45 Uhr

private Einrichtungen gibt es im Umkreis keine und ich glaube nicht dass man im ÖD da Spielraum hat (zumindest in den Stellenanzeigen steht Bezahlung nach öD).

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Kleine Fee am 05.10.2017, 20:51 Uhr

Frauen tun sich aber schätzungsweise schwerer damit, eine gute Verhandlungsposition voll auszunutzen.

Bei einigen scheint noch nicht angekommen zu sein, dass sie inzwischen in einer stärkeren Position sind und entsprechende Forderungen aufmachen können. Da spielt dann auch noch Konfliktscheu mit rein.

Eine Arbeitskollegin aus dem Osten berichte erst letzte Woche von ihrer Schwester, die in der alten Heimat irgend eine technische Assistentin mit eigenem Verantwortungsbereich ist mit jahrelanger Betriebszugehörigkeit und nach Wiedereintritt nach der Elternzeit scheu und ängstlich Mindestlohn erbeten hat. Dabei weiß sie selbst, dass ihr Chef sie nicht ersetzen kann, weil der Fachkräftemarkt wegen jahrzehntelanger Abwanderung der Jungen leer ist. Jahrelange Angst um den Arbeitsplatz hat wohl seine Spuren hinterlassen.

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momworking

Antwort von Milia80 am 05.10.2017, 20:52 Uhr

Ein Freund von mir arbeitet als Förderschullehrer.
Er sagt dass er etwas mehr verdient wie ein normaler GS-Lehrer, aber auch das Studium länger wäre.
Es sind ausschließlich Kinder mit Förderbedarf in der Klasse die z.B. ADS haben. Die Klassen sind zwar etwas kleiner aber das sind sie bei uns auch woanders.
Ich finde ja schon dass Lehrer die eine große Klassenstärke haben mehr bekommen sollten wie Lehrer die die hälfte der Kinder unterrichten.

In den gemischten Klassen sind es ja zumindest bei uns nur wenige Kinder die Förderbedarf haben.

Ob das alles stimmt weiß ich aber natürlich nicht.

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Re: das wird aber im ÖD nicht funktionieren

Antwort von Johanna3 am 05.10.2017, 21:10 Uhr

Hier steht in den Stellenanzeigen eher "angelehnt an...." Also Verhandlungsspielraum möglich. Deswegen herrscht momentan auch eine so hohe Fluktuation an Erziehern. Man kann dorthin wechseln, wo man besser bezahlt wird (und bessere Arbeitsbedingungen vorfindet).
Von mehreren Erziehern weiß ich, dass man ihnen zunächst eine Gehaltserhöhung anbot, bevor die Kündigung "akzeptiert" wurde. Und das Arbeitsfeld muss nicht zwangsläufig der Kindergarten sein.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Steffi528 am 05.10.2017, 22:03 Uhr

Ich vergleiche einen Master mit einem anderen Master. Wir haben Informatiker im ÖD und die verdienen mit ihrem Master mehr wie eine Soz-Päd mit Master im ÖD. Das ist nicht gewagt, das ist ungerecht

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Asia. am 06.10.2017, 6:11 Uhr

Ich finde es auch gut dass darüber diskutiert wird und die Förderung existiert.

Jede Arbeit ist es wert entlohnt zu werden und leider ist es so dass, je sozialer n Beruf, man immer vom wert weniger ist als ein unsozialer Beruf.

Wenn man von den Arbeotszeiten und intensivität ausgeht sollten die Kindergärtner am meisten bekommen. Sie sind fast den ganzen Tag in den Stätten. Meist arbeiten sie schon während n Lehrer noch zu Hause in Ruhe frühstückt. Sie haben sehr viel Erziehungsarbeit und müssen auf jedes Kind individuell eingehen während ab der Hauptschule nur noch der Stoff runter gerattert werden muss. Sie müssen Veranstaltungen wie feste planen, Beschäftigungen, etc, was ab der Hauptschule kein Lehrer mehr machen muss. Immer weniger Kindergärten haben mehr als 6 Wochen zu, wohingegen Lehrer wesentlich mehr Urlaubszeit aufgrund der Schulferien haben.

Ich finde es gut dass es da ne Diskussion gibt. Und durch die geringen Studienplätze bei Medizin zeigt es auch dass es da n starken mangel gibt in einem arbeitsbereich wo eh n starker Mangel existiert.

Ärzte werden meiner Meinung nach mehr benötigt als n Fachinformatiker. Die können leider keine leben retten.

Die sozialen Berufe sollten meiner Meinung allgemein dem TVöD angehören. Die privaten Träger geben meist nur n hungerlohn und vielleicht bekommt man nach 10 Jahren ne Erhöhung wohingegen im TVöD jedes Jahr der Lohn steigt.

Und auch allgemein sollten die sozialen Berufe mehr gewertschätzt werden.

N grundschullehrer hat definitiv mehr Arbeit als andere Lehrer mit älteren Kindern.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Mary977 am 06.10.2017, 7:52 Uhr

Dass diese Thematik wieder Diskussionen aufwirft ist klar.
Gerade wenns um Lehrer und Ärzte geht, weil diese Berufsgruppen, meint man, hat man im Auge und jeder kennt sich da ganz gut aus, weil bei beiden ja jeder (vermeintlich) weiß, was die machen.

Für mich ist das dasselbe, wie wenn ich fragen würde, warum eine Rechsanwaltsfachangestellte und eine Buchhalterin nicht gleich verdienen. Sitzen doch beide im Büro und gehen um 16 Uhr heim und dann haben die richtig frei...

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Shanalou am 06.10.2017, 8:13 Uhr

Kleine Anmerkung am Rande: Man sollte bedenken, dass die Umstellung von BAT auf TVÖD schon massive Gehaltseinbußen mit sich gebracht hat. Der öffentliche Arbeitgeber hat vor Jahren hier massiv Geld gespart. Ich kenne noch Kollegen, die noch nach alten BAT Verträgen bezahlt werden. Ich würde mal sagen, dass die ca. 20- 30% mehr verdienen, als diejenigen, die TVÖD bekommen.
Weiter kommt hinzu, dass die Erhöhungen im Bereich der Heilhilfsberufe und bei den Hebammen in den letzten 15 Jahren nicht einmal den Inflationsausgleich wettgemacht haben. Bei den Ärzten sieht die Lage doch schon deutlich besser aus!
Die andere Frage, die sich mir stellt ist, brauchen wir tatsächlich so viele Ärzte?
Muss man die Zeit von Ärzten dazu verschwenden, Rezepte für Windeln auszustellen? Die Physiotherapeuten kämpfen seit Jahren erfolglos für den Direktzugang zum Patienten, obwohl dies in den meisten anderen Ländern keine Diskussion ist. Dies würde zu einer deutlichen Entlastung führen, ohne das die Qualität leiden würde, eher im Gegenteil. Auch der Operationswahnsinn in Deutschland ist absolut zu hinterfragen. Es wird schon ganz schön viel unnötig operiert.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von shinead am 06.10.2017, 8:42 Uhr

Friseurin und Fliesenleger haben beide eine abgeschlossene Lehre und verdienen trotzdem noch nicht mal annähernd gleich viel.

Auch das Einkommen von Kaufleuten der Bürokommunikation unterscheidet sich erheblich von dem eines Bankkaufmanns.

Alle haben abgeschlossene Lehren bei der IHK bzw. der Innung. Ist das auch ungerecht? In meinen Augen nicht. Die Gleichschaltung von Löhnen und Gehältern ist m.E. ungerecht.

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auch Hessen...

Antwort von shinead am 06.10.2017, 8:46 Uhr

Bei uns im Kreis bekommt jede Inklusionsklasse einen eigenen Förderschullehrer. Sprich: in der Klasse befinden sich immer zwei Lehrer, einer kümmert sich dabei intensiv um das/die I-Kind/er.

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Sie werden aber nicht fürs Sitzen bezahlt.

Antwort von Petra28 am 06.10.2017, 9:17 Uhr

Lehrer werden aber fürs Lehren bezahlt. Und ja, ich finde, dass Grundschullehrern zu wenig Wert beigemessen wird, weil ich die ersten vier Schuljahre für extrem wichtig halte.

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ich kann deinen Ansatz zwar nachvollziehen

Antwort von Leewja am 06.10.2017, 9:30 Uhr

andererseits möchte der Deutsche aber auch gern und viel zum Arzt....hier im Kreis nehmen die Hautärzte keine neuen Patienten mehr an (und keiner von denen ist faul oder arbeitet wenig, die sind einfach VOLL, die Praxen), also kommen ganz viele "Notfälle" zu mir in die Sprechstunde, wo ich manchmal echt staune, mit was Leute zum Arzt gehen.

Und die hausärztliche Versorgung, gerade in den ländlichen Regionen ist eine Katastrophe.

Einen Diabetes einsetllen oder einen Herzinfarkt erkennen oder ein hautkrebsscreening machen, das kann leider weder der Physiotherapeut noch der Heilpraktiker....

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das stimmt zwar, leider kommen sie diesem Auftrag abe auch nur bedingt nach

Antwort von Leewja am 06.10.2017, 9:35 Uhr

mein Sohn ar in einer Gurndschulklasse mit 20 Kindern, kein fremdsprachiges Kind, kein Inkluisonskind, vollkommene Bilderbuchlehrbedingungen.
Und dennoch ist ganz schön viel NICHT gelehrt worden, was ich in der Grundschule gelernt HABE....der Anspruch und der Leistungsgedanke scheint mir nicht wahnsinnig hoch.


Zur Arbeitsbelastung der Lehrer.....jeder Beruf sozialisiert sich die, die ihm angehören und Lehrer arbeiten bestimmt genug, aber (als Lehrer/Gymnasialdirektortochter gesprochen) sie arbeiten sich wirklich nicht tot. Der Jammerfaktor scheint mir persönlich reichlich hoch unter meinen bekannten, die Lehrer(innen) sind....allein der ungeheure Luxus der garantierten TZ-Möglichkeit als Mutter auch noch zu den gewünschten Arbeitszeiten z.B. wird nicht im geringsten genug geschätzt!
Und ich würde einige gern mal als Assistenzarzt mit 8 Nachtdiensten im Monat arbeiten lassen....

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Re: ich kann deinen Ansatz zwar nachvollziehen

Antwort von Shanalou am 06.10.2017, 9:45 Uhr

Da hast du völlig recht! Nur wenn die Hausarztpraxen dann auch noch mit Leuten vollhocken, die einfach nur ein Rezept brauchen (Ergo, Kg, Windeln, etc.) oder sich wegen jedem Rückenleiden erst an den Hausarzt, dann an den Facharzt und dann vielleicht an den Physio wenden, so bindet das einfach zusätzlich Kapazitäten.
Bei uns bin ich mal gespannt, wie es weiter geht. Da gehen jetzt auch bald etliche Hausärzte in Ruhestand. Wobei einige durchaus Nachfolger präsentieren können und wir sind hier auch ziemlich ländlich ( wobei "Land" in MeckPomm sicher nochmal anders aussieht).

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Ich gebe dir Recht.

Antwort von Petra28 am 06.10.2017, 9:48 Uhr

Diese Baustelle wollte ich nur an dieser Stelle nicht aufmachen. Ich hätte die Hoffnung, dass einer höheren Entlohnung eine qualitative Verbesserung folgt, Grundschullehrer dürften in meiner Welt nur die Fähigsten werden.

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Re: das stimmt zwar, leider kommen sie diesem Auftrag abe auch nur bedingt nach

Antwort von Shanalou am 06.10.2017, 9:48 Uhr

Das ist allerdings auch richtig! Bei uns ist das ähnlich. Eine Grundschule durchschnittlich 15- 23 Schülern pro Klasse, weit entfernt von Brennpunkt, und die Lehrerinnen jammern.

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Re: Lehrer, Ärzte, vm.

Antwort von DK-Ursel am 06.10.2017, 9:59 Uhr

Hej!

Wir hatten doch vor noch nicht allzu langer Zeit eine dicke Lehrerdiskussion.
Es ist immer wieder traurig, wenn ein Berufsstand - oder eine Nation, Religion was-auch-immer - an den negativ-Beispielen festgemacht wird, die es sicher auch geht.
Aber der faule Lehrer,der unfreundliche Busfahrer, der unfähige Arzt snid doch nicht typisch für alle - oder>?
Ich kenne hier zumindest solche und solche, und ich wette, die gibt es in jedem Berufsstand.
Die gab es auch bei Bibliothekaren, die gibt es übrigens auch unter Müttern:
Die, die zuviel tunb, die viel tun, die gar nichts tun.
Die, die Lehrer/Pädagegen unterstützen und die, die kontraproduktiv alles kritisieren
undundund.

Also, Lehrer haben wirklich einiges zu tun, gestern war übrigens Tag der Lehrer und es wurde aufmerksam gemacht, wieviel ein guter Lehrer heute leisten soll.
Und da ist eben wenig mit zwischendrin abschalten, sich wegträumen, am Schreibtisch auch mal hinter dem Computer abseilen - nein, man ist "dran", die ganze Zeit, sonst rauscht einem sowas was durch.
Ich habe "nur" Erwachsene und muß nicht noch für deren unversehrte physische Sicherheit und seelische Entwicklung sorgen - aber das Soziale muß auch bei denen /Dänen stimmen, und ich muß die ganze Zeit wach dabei sein, um Fehler zu finden, zu erklären, zu verbessern, da,. wo die anderen sich auch mal eine Abschlapppause gönnnn.
Ind er Pause, wenn ich sie habe, wollen die einen oder anderen auch mal was und sind zum Glück nicht beleidigt wie so manche dt. Mutter (die mich persönlich in Dtld. schon vor vielen Jahren angingen,weil ich nicht mehr zuhause angerufen werden wollte, um über ihre KInderlein zu reden), wenn ich die Zeit hin und wieder auch für meine eigene Erholung nutze.

Was den NC angeht, gab es den ja auch schon zu unseren Zeiten.
Gerecht iste r niciht.
Auch hier in DK gibt es übrigens solche Auswählverfahren, und die frage ist, ob eine excellente (gute reicht ja nicht mehr) Abi-Note wirklich ausschlaggebend für den guten Arzt ist.
Wer weiß, was für ein Nörd, Einzelkämpfer, Egoist, unempathischer Menschder Abiturient mit 1,1 ist???
Und wer glaubt wirklich als Erwachsener daran,d aß jemand mit einem Durchschnitt von 3,5 en schlechterer Lehrer ist als der mit den Einsen?
Fachwissen ist nicht alles - und kann gerade heute noch soviel anders beschafft werden.
Unser Lateinlehrer wußte enorm viel - leider war er unfähig, eine Klasse zu bändigen und wir tanzten ihm leider sehr auf der Nase herum udn nahmen ihn nicht ernst.
Der Astronom, der sich an unserer Schule hier für den Lehrerjob bewarb, war ein einziges Trauerspiel in didaktischer und pädagogischer Hinsicht (ich in trotzdem nie in der Gefahr gewesen,.d en Berufsstand an diesen beiden zu messen!), und nicht jeder,der eine Sprache gut spricht, sein Fach versteht, kann es auch gut "von sich lehren". Als ich herzog, gab es hier einen Pastor, der Theologe war, aber kein Dorfpastor für die Nöte der gewöhnlichen Sterblichen.

Also halte ich diese Noten sowieso für ziemlich aussageschwach - und fände ein gänzlich anderes Auswahlkriterium weitaus besser.
nur welches?
Wie sich junge Menschen entwickeln, ist vorher ja nur schwer abzusehen, mit 18-20 sind sie doch noch recht unreif und erst auf einem (meist guten) Weg - aber wohin?
Daß sie Haken zum Ziel schlagen,welches dann ein völlig anderes ist als beim Ausgangspunkt, ist doch bekannt und oft sogar erwünscht.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es ausgeht und finde es gut, daß da mal an alten regeln gerüttelt wird.
Nur weil etwas bald 50 Jahre besteht, muß es nicht (mehr) gut sein.

Gruß Ursel, DK

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Re: auch Hessen...

Antwort von lisi3 am 06.10.2017, 10:54 Uhr

Hier auch Hessen (ländlich), für die richtig "schwierigen Fälle" können Schulbegleiter (ungelernt) beantragt werden. Ich weiß nicht, wie schwierig das ist, an unserer Schule gibt es so etwas nicht. Für die minder "schwierigen Fälle" kommen Förderschullehrer wenige Stunden pro Woche an die Schule. Den Eltern der "besonderen" Kinder wird in unserer Schule nahe gelegt, ihre Kinder auf den Förderschulen anzumelden, bzw sie werden so oft nicht versetzt bis sie automatisch dorthin müssen. Inklusion sieht anders aus, aber unter den gegebenen Umständen, kann ich Schulen und Lehrer verstehen.
Komisch, dass nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch innerhalb eines Bundeslandes solche Unterschiede bestehen. Ein Hoch auf unser föderales Bildungssystem.

Im übrigen finde ich persönlich, dass man nicht nur das Fachwissen der Gymnasiallehrer, sondern auch die pädagogische Arbeit der Grund- und Hauptschullehrer honorieren sollte.

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Re: das stimmt zwar, leider kommen sie diesem Auftrag abe auch nur bedingt nach

Antwort von Mary977 am 06.10.2017, 11:15 Uhr

Stimme in beiden Punkten zu. Wenn man immer hört, dass Lehrpläne gekürzt werden sollen, frag ich mich, wie und damals alles beigebracht werden hat können...

Lehrer und Ärzte sind sicher in der Arbeitsbelastung beide an ihren Grenzen,wer hier mitdiskutieren will, sollte sich einen Monat lang als Arzt UND einen Monat lang als Lehrer einstellen lassen, ich glaube nur dann kann man dazu was sagen. Und das ist, was mich nervt. Man diskutiert ständig über Berufe, die man selbst nicht ausübt und nur kennt, weil man viel damit zu tun hat. Über Berufe, in die keiner Einsicht hat bzw. haben will, wird nie diskutiert.
Und ja, manche Lehrer jammern, weil sie TEILWEISE mit ihren verbeamteten Popos dahocken und ihnen jede Neuerung zu viel ist! Es werden aber inzwischen nicht mehr alle verbeamtet und deswegen gibt es die auch immer weniger. Aber auch Verbeamtete z.B. im Wasserwirtschaftsamt jammern - Arbeitszeit: 9-16 Uhr! - wenn überhaupt.

Man darf aber nicht immer alle über einen Kamm scheren! Es sind Klischees, die hier vertreten werden!

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Re: Zahl der Medizinstudienplätze erhöhen?

Antwort von shinead am 06.10.2017, 11:17 Uhr

Eine Ärzteorganisation (sorry, ich weiß nicht mehr welche das war) schlägt vor jene Studenten direkt zum Studium zuzulassen, die sich verpflichten für eine noch zu bestimmende Zeit nach der Ausbildung als Hausarzt in die Provinz zu gehen.

Die Idee finde ich gar nicht schlecht. Zumindest wenn die Kontingente korrekt berechnet werden.

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Re: auch Hessen...

Antwort von Leena am 06.10.2017, 11:42 Uhr

Hier sieht's leider anders aus.

Bei den I-Kindern gibt es maximal stundenweise eine zweite Kraft, mind. 3/4 der Zeit ist ein Lehrer mit der kompletten Klasse allein.

Und in den Förderschulen gibt es hier auch zu wenig I-Helfer, vieles wird mit FDJlern aufgefangen, die aber im Grunde mit vielem überfordert zu sein scheinen.

(Auch Hessen, aber anderer Kreis.)

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Re: Zahl der Medizinstudienplätze erhöhen?

Antwort von Kleine Fee am 06.10.2017, 12:58 Uhr

Es gibt ja heute auch schon Leute, die sich verpflichten, um Medizin studieren zu können, und zwar verpflichten sie sich bei der Bundeswehr. Ich kenne zwei, die das machen. Ich glaube, die Landarztverpflichtung hätten sie lieber genommen.

In Ländern mit Studiengebühren ist die Anreizsetzung natürlich viel einfacher. Dort werden Teile der Studienschulden übernommen, wenn man in Gegenden arbeitet, in die sonst keiner will. Ich kenne das von Bekannten in Amerika. Aber nur, um besser regulieren zu können, kann man ja keine Studiengebühren einführen.

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ich bezweifel diese Theorie ja mit dem mehr Gehalt = bessere Lehere, Erzieher o.ä.

Antwort von Milia80 am 06.10.2017, 13:49 Uhr

Wenn es doch mein Beruf ist, gerade mit Menschen , gebe ich doch mein bestes.
Das heißt ja gleichzeitig dass es jetzt schlechter ist.
Wenn ich mehr Gehalt hätte, würde ich genauso arbeiten wie jetzt, ich würde mich über das mehr freuen, aber meine Arbeit wäre gleichbleibend gut.
Ich würde eher die Rahmenbedingungen verändern, vielleicht auch mal anfangen dass es eine Angleichung gibt im Bildungssystem.
Es kann doch nicht sein dass in einem Bundesland ganz andere Voraussetzungen benötigt werden wie in einem anderen (auch im Ausbildungsbereich).

Wenn der Verdienst dann enorm in die Höhe geht wollen das eben auch alle die nicht geeignet sind machen wegen a.Gehalt und b. evtl. Verbeamtung.

Und es gibt nicht gerade wenige die sagen ich mache irgendwas! wo ich verbeamtet werde, da habe ich einen sicheren Job und sichere Pension...

Und ich glaube Ärzten geht es finanziell auch nicht mehr so gut wie es mal war.

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Re: das wird aber im ÖD nicht funktionieren

Antwort von shinead am 06.10.2017, 15:18 Uhr

Es obliegt der einstellenden Gemeinde ob sie "nur" nach Tarif oder darüber hinaus bezahlen. Wenn eine Stadt Erzieherinnen dringend braucht, werden die ganz schnell kreativ und finden das zusätzliche Geld ganz schnell. Die umliegenden Gemeinden müssen dann bei Neueinstellungen nachziehen.

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Re: ich bezweifel diese Theorie ja mit dem mehr Gehalt = bessere Lehere, Erzieher o.ä.

Antwort von Johanna3 am 06.10.2017, 15:28 Uhr

Wenn mehr Geld für Erzieher gezahlt werden würde, wäre der Beruf für viele Menschen attraktiver. Dies hätte zur Folge, dass der Fachkräftemangel spürbar nachlassen und die Träger ihr Personal wieder auswählen könnten.
Heute hat auch eine Erzieherin die im dritten Anlauf knapp bestanden hat, beste Aussichten auf einen Arbeitsplatz im Kiga.
Ich habe einige Erzieherinnen kennengelernt, die nun als Quereinsteiger in anderen Branchen arbeiten, weil sie dort deutlich mehr verdienen.

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Re: ich bezweifel diese Theorie ja mit dem mehr Gehalt = bessere Lehere, Erzieher o.ä.

Antwort von shinead am 06.10.2017, 16:22 Uhr

>> nun als Quereinsteiger in anderen Branchen arbeiten

Hat man das nicht in allen Bereichen? Schulkameradin von mir hat Medizin studiert, arbeitet aber schon lange nicht mehr in ihrem Beruf. Sie sitzt lieber in der Verwaltung. Bei ihr war es nicht das Gehalt sondern die Arbeitszeiten.

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Re: Medizinstudium und Lehrer

Antwort von Gold-Locke am 06.10.2017, 19:06 Uhr

Es ist nicht eine umfangreichere Ausbildung. Nur eine andere ! Grundschullehrer haben z.B. viel mehr didaktisch-methodische Vorlesungen und Seminare, als Sek 2-Lehrer.
LG

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Vielleicht...

Antwort von Trini am 06.10.2017, 19:57 Uhr

...kann die Erzieherin, die die Prüfung erst im dritten Anlauf bestanden hat, ja besser mit den Kindern umgehen?

Ich finde es total blöd, dass Erzieherin eine rein schulische Ausbildung ist.

In einer dualen Ausbildung, die ja sonst fast in jedem Beruf üblich ist ( Betrieb &Berufsschule) bekommt man doch viel mehr Bezug zur grauen Theorie.

Trini

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Re: Vielleicht...

Antwort von Mary977 am 07.10.2017, 5:39 Uhr

Das ist ein wichtiger Punkt!!!
Die Menschlichkeit und das pädagogische Feingefühl lassen sich nicht erlernen!!!
Leider ist es so, dass viele Lehrer ihr Examen an der Uni sehr gut abgeschlossen haben, weil sie einfach gut lernen können, aber menschlich eine Katastrophe sind!!!
Und das sind oft meiner Meinung nach die, denen der Schüler Wurscht ist, Hauptsache, sie sind um 14 Uhr daheim.
Leider ist das System so, dass sehr gute Noten im Examen auch die Einstellung bestimmen und das finde ich, gehört weg!!
Schulen stellen quasi die Note ein, nicht den Menschen, das ist das Schlimme hier am System!

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Re: Vielleicht...

Antwort von Johanna3 am 07.10.2017, 6:55 Uhr

Wenn es für den Beruf ausreichen würde, gut (besser?) mit Kindern umzugehen, würde ich dir zustimmen. Dem ist aber nicht so. Und auch, wenn es sog. "Fachidioten" gibt, stellt es keinen Regelfall dar, dass diejenigen, die die Ausbildung nur knapp geschafft haben, sich als die besseren ErzieherInnen erweisen.

So unwichtig ist "die graue Theorie" jedenfalls nicht, dass ich großzügig über miese Noten hinwegsehen würde. Wobei es auch auf das Fach ankäme. Von einer Fünf in Englisch würde ich die Einstellungsentscheidung nicht abhängig machen

Rein schulisch ist mir die Ausbildung gar nicht bekannt. Je nach Bundesland sind doch entweder lange Praxisblöcke oder ein Anerkennungsjahr Pflicht.

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Re: ich bezweifel diese Theorie ja mit dem mehr Gehalt = bessere Lehere, Erzieher o.ä.

Antwort von Johanna3 am 07.10.2017, 6:59 Uhr

Bestimmt. Aber besonders häufig doch im Bereich sozialer Tätigkeiten. Es gab sogar schon Aktionen um "Ehemalige" in ihren ursprünglichen Beruf zurückzuholen.

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Re: Vielleicht...

Antwort von Trini am 07.10.2017, 12:06 Uhr

Ist aber schon blöd, wenn man erst im Anerkennungsjahr merkt, dass fremder Leute Kinder doch nicht so niedlich sind, wie man dachte.
Drei verlorene Jahre!

Trini

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Re: Vielleicht...

Antwort von Johanna3 am 07.10.2017, 12:31 Uhr

Naja, der Kindergarten ist jetzt nur ein Arbeitsbereich von vielen.
Die meisten Erzieherinnen haben zuvor die Ausbildung zur Kinderpflegerin oder sozialpädagogischen Assistentin gemacht, so dass sie auch vorher in der Praxis tätig waren.

Allerdings zeugt es von einer gewissen Naivität, sich niemals eingehend in und mit dem gewünschten Arbeitsfeld beschäftigt zu haben - um dann entsetzt festzustellen, dass man doch besser etwas anderes gelernt hätte.

Da würde ich nicht die Ausbildungsbedingungen für verantwortlich machen.

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Johanna- wer weiß denn schon was ihn erwartet

Antwort von Milia80 am 07.10.2017, 13:41 Uhr

und was es wirklich bedeutet 8 Stunden am Tag am PC zu sitzen
oder 8 Stunden in der Kita zu arbeiten
oder Schichtarbeit im Altenheim zu leisten oder bei der Polizei.
oder 8 Stunden als Friseur zu stehen
.

Schon damals gab es von der Schule Unterrichtseinheiten wo man sich genau damit befassen konnte, heute gibt es ja wenigstens mehr Praktias die vorgeschrieben sind.

Und trotz aller Möglichen Informationsquellen merkt man vielleicht erst wenn man selber in der Situation steckt -anstatt nur darüber zu lesen (oder vielleicht mal ein 2 wöchiges Praktikum zu machen)- dass es doch nicht passt.

Das hat für mcih nichts mit Naivität zu tun.

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Re: Vielleicht...

Antwort von lisi3 am 07.10.2017, 14:03 Uhr

Erzieherausbildung ist auch wieder so etwas Bundeslandabhängiges, deshalb kann ich nur von Hessen berichten. Hier ist zum Beispiel nach dem Abitur und vor der Erzieherausbildung ein freiwilliges soziales Jahr als Vorpraktikum vorgeschrieben, alternativ kann man auch die zweijährige Ausbildung zur Sozialassistentin vor der eigentlichen Ausbildung zur Erzieherin machen. In beiden Fällen hat man schon einen relativ guten Einblick in die Praxis. An den Schulen in unserer Nähe muss man, bevor man angenommen wird, erst eine Prüfung machen. Die schulische Ausbildung selbst enthält auch Praxisanteile. Zum Schluss kommt natürlich das Anerkennungsjahr. Also so rein theoretisch ist die Ausbildung nicht. Außerdem ist eine gute theoretische Grundlage mit pädagogischen, psychologischen, sowie methodischen Anteilen nicht zu unterschätzen.
Für ein Studium im sozialen Bereich benötigt man, bei entsprechenden Abiturnoten , kein Vorpraktikum und keine Vorkenntnisse.

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Re: ich bezweifel diese Theorie ja mit dem mehr Gehalt = bessere Lehere, Erzieher o.ä.

Antwort von shinead am 07.10.2017, 14:15 Uhr

Ist das besonders häufig in sozialen Berufen? Ich kenne das auch vermehrt von Schichtarbeitern und Handwerkern.
Ich habe einen kaufmännischen Job gelernt und bin heute in einem IT-Job. Meine Eltern, mein Bruder, meine Schwägerin und selbst eine meiner Nichten - keiner arbeitet mehr in seinem gelernten Job. Ich glaube solche Schwenks im Leben sind eher üblich und alt werden im gleichen Job ist unüblich.

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Re: Johanna- wer weiß denn schon was ihn erwartet

Antwort von Johanna3 am 07.10.2017, 14:24 Uhr

Diejenigen, die sich gründlich und nicht nur einseitig informieren, wissen was sie erwartet. Ich finde gerade was den Kindergarten betrifft, kann man sich doch ein sehr gutes Bild davon machen, was ein achtstündiger Arbeitstag dort bedeutet. Was natürlich auch voraussetzt, dass man in den Ferien auch mal arbeitet. Gerade für jugendliche Schulabgänger gibt es doch recht zahlreiche Möglichkeiten.

Abweichende Vorstellungen von einem Beruf sind doch etwas anderes als festzustellen, dass dieser überhaupt nicht zu einem passt.

Dass sich das Berufsfeld in den letzten Jahren sehr gewandelt hat, steht auf einem anderen Blatt.

Und naiv finde ich es absolut, wenn jemand den Beruf wählt, "da er Kinder doch so mag", und meint dass diese Tatsache ausreicht um es als Traumjob anzusehen, ErzieherIn zu werden.

Aber auch über viele andere Berufe kann man sich mit gutem Willen umfassender informieren. Gestern gerade erzählte mir eine Siebzehnjährige die Bauzeichnerin werden möchte davon, dass sie in den Herbstferien täglich im Büro arbeiten wird.

Und auch wenn dies nicht in allen Berufen möglich ist, kann man dies in den von meisten der von dir genannten Einrichtungen doch tun.

Darum, dass man genau wisse, was einen erwartet ging es auch gar nicht. Dennoch sollte der Alltag im Kindergarten keine Erzieherin völlig überraschen.

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Re: ich bezweifel diese Theorie ja mit dem mehr Gehalt = bessere Lehere, Erzieher o.ä.

Antwort von Johanna3 am 07.10.2017, 14:54 Uhr

Das kenne ich anders. Wenn auch der Arbeitsplatz sich ändert, ist er doch meist in derselben Branche. Wobei es natürlich trotzdem große Umstellungen gibt. Also z.B. die Übersetzerin Sprachkurse gibt. Oder der Konditor ein eigenes Café eröffnet.

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Re: ich bezweifel diese Theorie ja mit dem mehr Gehalt = bessere Lehere, Erzieher o.ä.

Antwort von shinead am 08.10.2017, 11:35 Uhr

Ich meine schon wirkliche Branchenwechsel. Also Elektriker im Lager, Arzthelferinnen im Verkauf oder im Büro...
ich kenne z.B. keine Erzieherin die ihren Job aufgegeben hat. Erst letzte Woche haben wir eine von Juniors Ex-Erzieherinnen in den Ruhestand verabschiedet.
Das ist die Krux mit dem privaten Beobachtungen. Deine sind - wie meine - nicht repräsentativ.

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