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Geschrieben von Moneypenny77 am 29.12.2003, 14:23 Uhr

@Marit

Ich widerspreche Dir ja gar nicht und beklage mich ja auch nicht über die Steuerlast, die ich/wir tragen bzw. tragen werden müssen. Klarstellen wollte ich nur, daß Vermögenswerte, die wie auch immer versteuert werden, ja bereits von bereits versteuertem Einkommen angeschafft werden, was ja auch o.k. ist.

Neu ist mir allerdings, daß ich für selbstgenutzen ererbten Wohnraum keine Erbschaftssteuer zahlen muß, aber man lernt ja nie aus ;-).

Zu meiner persönlichen Situation: nein, bei uns hat KEIN Geld im Hintergrund die Situation erleichtert. Bis auf eine zwei kleine Sparbriefe aus der Kinderzeit und eine ebenfalls kleine Abfindung hatten wir nichts, als wir zusammengezogen sind und das ist mehr als komplett für die Einrichtung unserer ersten Wohnung draufgegangen, obwohl wir vieles gebraucht geschenkt bekommen haben. Die einzigen, die in unserer Familie "mehr" haben, als sie zum Leben brauchen sind meine Großeltern... aber auch nur auf den ersten Blick. Denn in den vermieteten Immobilien, die nicht gerade in "bester" Lage sind, leben seit Jahren wechselnd Mieter, die entweder ihre Miete nicht zahlen und/oder neu renovierte Wohnungen innerhalb kürzester Zeit verwüsten und/oder aus hanebüchenen Gründen meine Großeltern verklagen. Reinertrag für 2002: 80 €... Da mein Opa selbständig war, somit keine Rente bekommt und meine Großeltern von dem Ertrag aus den Immobilien leben müssen ist ein Kapitalverzehr natürlich unvermeidlich. Verkaufen? Gern, versuchen wir seit 5 Jahren, mitterweile schon 30 % unter Verkehrswert, aber nichts zu machen: wer will bei der heutigen Zahlungsmoral der Mieter schon vermietete Immobilien haben??? Jedenfalls ist auch von dieser Seite nichts "zu erwarten"... Wenn meine Mutter erbt, werden meine Eltern sich sicher auch mal endlich etwas leisten wollen, sie haben jahrelang auf mehr oder weniger alles verzichtet, weil sie mich jung bekommen haben uns meine Mum aufgrund einer chron. Krankheit nicht mehr arbeiten konnte, mein Daddy ist auch "nur" einfacher Angestellter.
Ich habe das jetzt so detailliert erklärt um klar zu machen, daß ich weder mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, noch mich in ein gemachtes Nest gesetzt habe. Mein SchwieMa hat aufgrund widerer Umstände gar kein Einkommen, mein Mann bzw. wir zahlen für sie "Unterhalt".
Ich sage ja nicht, daß wir unser "kleines Vermögen" verdient haben, weil wir viel arbeiten, das tun andere auch, viele noch mehr und mit weitaus höherem Mehrwerte für die Gesellschaft. Ich finde, wir haben es "verdient", weil wir es uns erarbeitet und erspart haben und weil wir es ja früher oder später ganz einfach zum Leben brauchen werden. Wenn von meinem Ersparten jetzt AUCH noch MEHR weggehen soll, wieso sollte ich denn dann noch sparen? Dann kann ich auch dreimal im Jahr in Urlaub fahren, in den teuersten Boutiquen einkaufen gehen, an die Sintflut nach mir zu denken und alles auf einmal zu verprassen.

Sinn oder Unsinn des Ehegattensplittings habe ich auch nie verstanden, aber wieso sollte wir in Steuerklassen 4/4 wechseln, wenn wir dann weitaus mehr Steuern zahlen? Dann wären wir ja blöd, so lange es die Möglichkeit gibt, das anders zu lösen.

Nunja, wir beide werden wohl mit unserer Diskussion die Welt nicht retten können und ich glaube, so weit liegen wir in unserer Grundmeinung gar nicht voneinander entfernt. Meiner Meinung nach sind wir in Deutschland an einem Punkt angelangt, an dem JEDER an die Grenze seiner Belastungsfähigkeit stößt und einem nackten Mann kann man bekanntlich nicht in die Taschen greifen. Sozial- und Steuersystem können nicht mehr reformiert werden, sondern müssen unter Berücksichtigung der veränderten demographischen Entwicklung und der gesellschaftlichen Struktur NEU entwickelt werden. Es liegt in der Natur der Sache, daß einzelne Punkte eines Systems für den Einzelnen "ungerecht" sind, aber so wie's immoment ist, wird jeder fast schon unmoralisch hoch geschröpft. Der "Herbst der Reformenen" hat doch für niemanden Entlastungen gebracht, das sind alles nur Verschiebungen von der rechten in die linke Tasche und unterm Strich werden wir alle nicht mehr, eher weniger haben.

In diesem Sinne, das war nun hier mein "Schlußwort"...

LG

 
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