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Geschrieben von witha am 12.08.2004, 8:42 Uhr

Leute gibts, das war doch wohl nicht ernstgemeint? Hartz IV, warum es evtl. doch nicht so schlecht ist

Hallo, ein Reitbekannter von mir ist Arbeitslosengeld- oder inzwischen Sozialhilfeempfänger, Wohnungseigentümer, Pferdebesitzer, Autobesitzer. Keine Ahnung, wie er das anstellt. Jetzt ist er auf mich zugekommen, ob ich ihm einen Gefallen tun kann. Und zwar hat er damals, als er arbeitslos wurde, Geld verschwinden lassen und eine Wohnung gekauft, ein Teil davon ist irgendwie so bezahlt, daß er selbst sein Schuldner ist (ich habe nicht die geringste Ahnung von sowas). Das geht wohl bei Hartz IV nicht mehr. Jetzt fragt er mich, ob ich nicht den Schriebs an mich nehmen könnte, sodaß er mir - nur auf dem Papier- auf zehn Jahre
hin dieses Geld schuldet. Ich war ganz fassungslos. Der reitet tagsüber in der Natur rum, kriegt dafür Geld, besitzt eine Wohnung, muselt sich Schwarzgeld zusammen und lebt richtig gut. Stellen vom Arbeitsamt vorgeschlagen guckt er sich an, nimmt vorher einen Schluck Alkohol und fragt den Personalchef ob die was gegen Alkoholiker haben. Und braucht nie wieder hin.
Ich finde diesen Lebenswandel für einen 45jährigen fürchterlich.
Ich finde, wenn Hartz IV es schafft, ihm
dieses Leben unattraktiv zu machen und ihn an die Arbeit zu bringen, ist Hartz IV ein Erfolg. Ich hoffe nur, er findet niemanden, der diesen Schriebs übernimmt

 
17 Antworten:

Re: Leute gibts, das war doch wohl nicht ernstgemeint? Hartz IV, warum es evtl. doch nicht so schlecht ist

Antwort von Steffi528 am 12.08.2004, 9:00 Uhr

Hallo,

und genau diese Leute sind es, die dafür sorgen, das es Hartz IV überhaupt geben muß.
Das ist so ein Typ Mensch, der nur dann Stütze kriegt, wenn er den Park reinigt.

Ich würde auf keinen Umständen auf dieses Angebot eingehen und mich sehr massiv von diesem bekannten distanzieren. Dies ist ein betrugsfall, von dem ich mich persönlich geschädigt fühle. Ob Pferd, eigene Wohnung etc. das ist für mich ein Asozialer.

Wut, ich hab.

Zufriedener bin ich, was die Freibeträge bei den Ausbildungsversicherungen angeht. Da ist noch einmal Bewegung reingekommen.

Steffi

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Re: Leute gibts, das war doch wohl nicht ernstgemeint? Hartz IV, warum es evtl. doch nicht so schlecht ist

Antwort von ellert am 12.08.2004, 9:39 Uhr

Hallo Ihr

genau darum sollte schnell was geändert werden
nicht weil die ehrlichen Leute zu viel Geld bekommen
sondern weil es immer noch soooo viele Schlupflöcher gibt
um zu betrügen !

Meine Freundin musste ( alleinerziehend, auf dem Dorf am Ende der Welt, Frühchen immer krank) das Auto verkaufen um Sozialhilfe zu bekommen - wäre die durchtrieben gewesen hätte sie es auch auf einen anderen umgemeldet und behalten -

dagmar

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ich möchte mal gerne wissen, mit wieviel Geld mein Bekannter regulär auskommen müßte, gibt es da eine Aufstellung?

Antwort von witha am 12.08.2004, 10:19 Uhr

mich interessiert das.
Denn es ist so, wir haben öfter unsere Differenzen, weil ich seine Weltanschauung nicht verstehe, er sagt, er hat halt keine Bedürfnisse und so kommt er gut zurecht.
Ich dagegen arbeite ganztags, habe mein Kind schon mit drei Monaten zur Tagesmutter geben müssen, weil mein Mann studiert. Ich verdiene den Lebensunterhalt. Aber wir haben zwei Autos und auch eine "angemessene" Wohnung. Die Fixkosten sind so hoch, daß mir abzügl. Miete NK, Versicherungen nur
600 Euro für einen 3-Personenhaushalt zur Verfügung stehen. Und ich glaube, wenn mein Mann fertig ist, eine Stelle ist nicht in Aussicht, würde er trotzdem
nicht zum Arbeitsamt laufen und Arbeitslosengeld haben wollen, abgesehen davon haben wir keine Ahnung ob wir welches bekommen würden.
Ich bin mit unserem Leben zufrieden, es läuft, aber wenn ich dann sehe, wie es meinem Bekannten ergeht und wenn der auch noch sagt "selbst schuld und so blöd wie Du kann man doch gar nicht sein" dann gerate ich auch ins grübeln.

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Re: ich möchte mal gerne wissen, mit wieviel Geld mein Bekannter regulär auskommen müßte, gibt es da eine Aufstellung?

Antwort von Lucky_Mouse am 12.08.2004, 10:39 Uhr

Leider gibt es von der Sorte Mensch viel zu viele. In der Nachbarschaft haben wir auch so einen Typen. Mitte 30 und hat gerade mal ein paar Wochen in seinem Leben gearbeitet. Trotzdem hat er eine schöne 3 Zimmer-Wohnung, ausgestattet mit allem Luxus! Und das natürlich auf Kosten der Allgemeinheit. Leute die arbeiten, lacht der nur aus, "die sind doch selber schuld" ist noch der harmloseste Spruch.
Ich fürchte nur, dass es diese Sozialschmarotzer auch nach Hartz IV wieder irgendwie schaffen, damit durchzukommen.
Und die, die es wirklich brauchen, denen ich auch wirklich jeden Cent gönne, müssen wegen solchen Deppen (sorry) büßen.

LG Lucky_Mouse

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Re: Ich glaub ich flipp aus...

Antwort von sophie03 am 12.08.2004, 10:48 Uhr

Tja ich bin da eher die Kallharte. Bin unheimlich darauf eingestellt, das recht bleiben muss was recht ist!

Es gibt genug Leute, die sich den A.... aufreißen müssen, mit Kindern und allem, um sich überhaupt am Leben zu erhalten (habe in einer Inkasso-Firma gearbeitet und wirkliches ELEND kennengelernt)!

Und dann gibt es eben SOLCHE Leute, die für mich nicht der persönlichen Beachtung wert sind!

Als erstes wäre für mich so eine Person kein Bekannter mehr, als zweites würde ich umgehend beim Finanzamt bzw. Sozial- oder Arbeitsamt anonyme Anzeige erstatten!!! Diese Anzeigen werden überaus ernst genommen und auch der Anrufer nicht belangt oder weiter befragt wenn er keine Angaben machen möchte (mein Mann arbeitet auf dem FA). Er wird auch immer ganz krank wenn er sowas hört! (Florida-Rolf lässt grüßen!)

Ich denke, wer SO ETWAS wissentlich (!) unterstützt, nämlich mit Stillschweigen, FÖRDERT das ganze und es wir immer schlimmere Gesetze geben... (Kein Angriff auf dich, bitte!)

Ich kann bei sowas nicht an mich halten, aber eine Anzeige ist das mindeste, oder kommt einer zu dir und schenkt dir ein Pferd mit Stall, was zu zur Not für gutes Geld verkaufen könntest wenn dein Mann keine Anstellung bekommt???!

Nix für ungut, ich find sowas einfach nur zum Kotzen (sorry)! In jeder Straße und in jedem Dorf so ein Asozialer, deshalb auch Tausende Sozialschmarotzer die auf UNSERE KOSTEN leben und es sich gut gehen lassen!

Schluss jetzt, sonst flippe ich aus.

LG Astrid

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gebe dir recht...

Antwort von Birgit32 am 12.08.2004, 10:56 Uhr

Komischerweise aergern sich zwar die Meisten, aber anzeigen tut es doch keiner, weil man es irgendwie unter "Kavaliersdelikt" einordnet.
Das ist es aber nicht (wenns sowas ueberhaupt gibt ;o)
Meiner Meinung nach ist das bewusster Betrug an ALLEN Mitbuergern, sowohl denen, die arbeiten und das Geld dafuer liefern, als auch jenen, die Unterstuetzung dringend brauchen und dann zu wenig bekommen.

Bitte sei so gut, und zeig ihn an. Denn wuerden wir uns alle zusammenehmen und solche Typgen wuerden angezeigt werden, dann gaeb es sie bald nicht mehr, und unser System wuerde viel viel besser funktionieren! :o)

Liebe Gruesse,
Birgit

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und dann?

Antwort von witha am 12.08.2004, 11:04 Uhr

was würde dann passieren? was passiert mit Leuten die angezeigt werden? Müssen die dann arbeiten? dann werden die eben krank, habe ja schon geschrieben, dann ist er eben Alkoholiker oder auchmal psychisch krank.
Insges. ich habe letztens mal in eine Talksendung geschaut, da ging es um "faule Menschen", da waren welche, die haben laut gesagt, daß Leute die arbeiten gehen, Idioten sind und rumgeprotzt wie gut sie mit dem Geld vom Sozialamt zurechtkommen. Wenn die die sowas im Fernsehen sagen, nichtmal zur Rechenschaft gezogen werden kann das mit dem anzeigen ja auch nicht besonders wirksam sein.

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Re: und dann?

Antwort von krissie am 12.08.2004, 11:27 Uhr

Mit den Talkshows ist das so eine Sache, denke ich. Man kann ganz bestimmt nicht davon ausgehen, dass da alles stimmt, was so rausposaunt wird. Die einen legen sich extreme Ansichten zu, um mal fünf Minuten berühmt zu sein, die anderen stellen nur jemanden dar wie ein Schauspieler...
Zur Arbeit "zwingen" ist ja wohl in Fall deines Bekannten nicht der einzige Punkt, sondern herausfinden, ob er überhaupt noch Gelder bekommen darf.
LG Kristina

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Re: und dann?

Antwort von Steffi528 am 12.08.2004, 11:32 Uhr

Hallo,

Ich gebe Kriessie recht. Genau aus diesem Grund haben wir jetzt das Schlamassel Hartz IV, weil ein paar Idioten Schindluder mit unserem sozialen System treiben.
Im Übrigen kann, wenn ein Alkoholiker Auto fährt und reiten kann, auch davon ausgegangen werden, das er arbeiten kann.
Zumindest den Park aufräumen oder andere leichte Arbeit.
Das hat nichts mit Erniedrigung zu tun, sondern mit Gerechtigkeit gegen den, die für ihr Auto und für´s Reiten arbeiten müssen.

Im Übrigen kann eine regelmäßige Arbeit sogar als Therapie für Alkoholiker und/oder psychisch kranke helfen.

Da werden sie nämlich wieder gebraucht.

Steffi

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Nichtsdestotrotz...

Antwort von tinai am 12.08.2004, 11:40 Uhr

... würde ich ihn auch anonym anzeigen. Mir rollen sich die Fingernägel auf, wenn ich so etwas sehe.

Genau wegen solchen gibt es Hartz IV und der ist auch intelligent genug, um jeden Schlupfwinkel zu nutzen.

Nach einer Anzeige wird sein Fall sehr genau untersucht - unangekündigt. Für den Pseudo-Alkoholiker muss er einen Attest vorlegen, das wird ihm nicht gelingen, wenn seine Leberwerte zu gut sind. Und sollte er sich dennoch wieder durchmogeln können, so wird ihm zumindest sein Vermögen angerechnet.

Ruhig auch das mit der Wohnung sagen. Ich habe 0 Mitleid oder Verständnis bei Steuerbetrug, und Sozialbetrug. Liegt vielleicht auch daran, dass ich als Vollzeitverdiener mit Steuerklasse 5, Kinderbetreuungskosten, notwendiger Haushaltshilfe (den schaffe ich nicht auch noch zu 100%) Sozialversicherungsbeiträgen, eigentlich nur für den Staat arbeite, da das Haushaltsgesamteinkommen kaum merklich gestiegen ist und ich ja locker Erziehungsurlaub nehmen könnte und familienversichert wäre. Ich arbeite gerne und deshalb tue ich es, aber dann soll das Geld den wirklich bedürftigen zukommen.

Da finde ich Hartz IV nämlich gut. Keiner spricht davon, dass auch Sozialhilfeempfänger mit Kindern jetzt besser gestellt werden als vorher. Das ein Alleinstehender sehr schnell selbst gucken soll, wie er zurecht kommt, finde ich nur in Ordnung.

Gruß Tina
die raucht aus allen Löchern.

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Re: Keine Angst...!!!

Antwort von sophie03 am 12.08.2004, 11:51 Uhr

Schließe mich meinen Vorrednern voll und ganz an! Dir kann NICHTS passieren, wenn du Anzeige erstattest, das kann ich dir versichern.

Wenn du Angst hast die können deine Tel.Nr. auf dem Display sehen, sprich aus einer Zelle...

Sowas kann man nicht durchgehen lassen! Mit dem "Alki" kommt er nicht durch, da er eben dieses Attest nicht vorlegen kann! Dies bedeutet die gerechte Strafe (Geldentzug/Sperre beim Amt) sowie die gerechte Strafanzeige wegen Betruges in x Fällen, die nachweisbar sind (Nachfrage des Amtes bei den bisher vorgestellten Firmen).

Damit würde er eine gerechte Strafe zahlen müssen, was ihm sein süßes Leben ein wenig GERECHTER bitter machen würde!

DAS IST GERECHT GEGEN ALLE DIE ARBEITEN GEHEN, STATT SICH MIT IHREN KLEINEN ZU HAUSE DIE SONNE AUF DEN BAUCH SCHEINEN ZU LASSEN!

Bitte zeige Courage und tu´s, und wenn auch nur zur Gerechtigkeit für dein Kind, denn das muss auch in irgendeiner Sache für DIESEN IDIOTEN Nachteile in Kauf nehmen, und sei es nur, dass nicht genug Geld für Kindergärten da sind!!!!!!!!!!!!!!!!

LG Astrid

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Danke für Eure Beiträge

Antwort von witha am 12.08.2004, 12:14 Uhr

ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Allerdings muß ich gestehen, daß ich Skrupel habe. Andererseits hat er ja überhaupt keine Skrupel.
Mist ist, daß sowas überhaupt möglich ist und die Ämter auf Anzeigen angewiesen sind. Warum wird sowas nicht gleich richtig überprüft? Warum kann sich jemand eins ins Fäustchen lachen, der Stellen vom Arbeitsamt bekommt, mit ner Alkoholfahne zum neuen Job geht und danach fein raus ist und gar keine Stelle mehr angeboten bekommt, das Geld aber weiter gezahlt wird. ?? Warum wird da nicht nachgehakt, warum kann man so einfach tricksen?
Mir geht es schlecht, wenn ich ihn anzeige, ich fühl mich dann nicht gut nach dem Motto, das geschieht ihm recht, ich kann ihm dann nicht mehr in die Augen gucken. Das heißt aber nicht, daß ich das nicht mache. Aber gut gehts mir dann nicht, deshalb muß ich mir das noch durch den Kopf gehen lassen.

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Ich finde Sozialhilfeempfänger sollten auch Parks

Antwort von Mr32 am 12.08.2004, 20:15 Uhr

sauber machen oder andere (leichte) Arbeiten für die Allgemeineheit machen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie z. B. alte/kranke Menschen, Mütter/Väter die auf kleine Kinder (Babys) auspassen müssen. Das Sozialamt dürfte den Bedürftigen keine neuen Möbel oder andere Gebrauchsgegenstände kaufen/zur Verfügung stellen. Es sollten z. B. Gebrauchmöbel-Kaufhäuser geben wo sich die Sozialhilfeempfänger "bedienen" können mitdem was sie brauchen. Es kann ja wohl nicht sein, das jemand der Sozi bezieht eine neue Waschmaschine bekommt und eine Familie mit 2 Kindern sich alles vom Mund absparen muss.

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Manches schon Realität... :-)

Antwort von Ralph am 12.08.2004, 20:45 Uhr

Hallo,

also dieses "Gebrauchtmöbel-Kaufhaus" für Sozialhilfeempfänger gibt es in Hamburg schon.

Und neue Waschmaschine und neue Waschmaschine ist ja auch noch verschieden.
Es werden da ja die billigsten Modelle bewilligt, und da bin ich auch für neue Maschinen.
Denn was nützt mir als Träger eine billige gebrauchte, wenn 3 Monate später vielleicht die nächste reparatur ins Haus steht? bei neuen Maschinen gibt es inzwischen aber 2 Jahre Garantie!! Das ist eine reine Kosten-Nutzen-rechnung, die bei neuen Maschinen eindeutig zugunsten des Sozialhilfeträgers ausfällt.

Das sieht für Außenstehende vielleicht zunächst merkwürdig aus, als Sachbearbeitersicht ist die Sachlage jedoch eindeutig! :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Man kann doch den Staat nicht dafür verantwortlich machen, daß manche ihn betrügen

Antwort von marit am 13.08.2004, 11:13 Uhr

...wollt ihr denn alle den totalen Überwachungsstaat? Der fliegt deshalb nicht auf, weil der potentielle Arbeitgeber einfach sagt, daß ein anderer Bewerber für die Stelle besser geeignet sei. Wenn sie ihn wegen der Fahne ablehnen, müssen sie nämlich einen ewiglangen Bericht ans Sozialamt schreiben, gegen den der Empfänger dann auch noch Widerspruch einlegen kann.

Wie stellt ihr euch das vor, soll das Sozialamt einen Detektiv beauftragen, der den Sozialhilfeempfänger beschattet? Ich glaube der wäre ein wenig teurer als die eigentliche Sozialhilfe. Sein Auto wird sicher auch nicht auf ihn, sondern auf jemand anderen angemeldet sein, ebenso vermutlich das Pferd (wobei ich das einen Grenzfall finde: kann man jemanden dazu zwingen, sein Haustier zu verkaufen? Wenn Rentnerin Trude ihren Rassedackel verkaufen müßte, weil er vielleicht 200 Euro einbringen würde, wäre die Empörung groß). Wenn ich ein Pferd hätte und kurzfristig in die Sozialhilfe rutschen würde, würde ich vermutlich auch versuchen, das irgendwie zu verschleiern 'ehrlichbin'. Allerdings wäre das eine Motivation mehr, so schnell wie möglich aus der Bedürftigkeit wieder rauszukommen.Man hat ja dann auch keine unbeschwerte Minute mehr, weil immer dieses Damoklesschwert über einem hängt.

Solche Leute sind ganz einfach miese Betrüger - es gibt kein System, das solche Betrügereien völlig verhindert und das zugleich BILLIGER wäre, als das alte System (denn Überwachung kostet Geld), zugleich steigen natürlich auch die Zumutungen und Schikanen für die Ehrlichen. Klar, die Ehrlichen zahlen für die Unehrlichen mit (wie auch beim Schwarzfahren oder Ladendiebstahl etc.). Aber wer je schwarzgefahren ist, weiß auch, daß die Ehrlichen trotz der finanziellen Einbuße das angenehmere Leben führen.

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Re: eben so etwas ähnliches erlebt

Antwort von Steffi528 am 13.08.2004, 11:33 Uhr

Hallo,

da sitze ich an meinen Schreibtisch und denke nichts böses, und dann bekomme ich einen solchen Anruf.
Da ruft eine Frau an ohne sich vorzustellen, wer sie ist. Sie möchte sich bewerben. Ich: Ja wodrauf denn. Sie: Für Jugendliche.
Ich :Erklären Sie mir bitte, was sie möchten.
Sie :Mich bewerben, für Jugendliche.
Ich innerlich ein riesiges Fragezeichen:
Wir haben keine Stelle und keine Stelle ausgeschrieben, ich weiß auch nicht, was sie meinen
Sie: Egal, so kann ich sagen, ich hätte mich bemüht.
Ich: Liebe Frau, sie haben sich nicht bemüht.
Sie: Aber das Arbeitsamt will wissen, ob ich mich bemüht habe.
Ich: Das kann ich nicht bestättigen, weil Sie sich nicht einmal namentlich vorgestellt haben.
Das ging dann noch länger hin und her und ich konnte meine Vermutung bestätigt wissen: Diese Frau "bewarb" sich absichtlich so schlecht, auf das niemand sie einstellen wollte.

Selbst wenn ich eine Stelle zu vergeben hätte, hätte ich diese Frau niemals eingestellt.
Diese Person wollte von mir nur ein Alibi haben, das sie sich bemüht hätte. Ich sollte dem Arbeitsamt (Sorry, der Bundesargentur) erklären, das die Frau sich bemüht hätte. Nur es ist kein Bemühen dagewesen.
Und so können einige Leute es auch nicht schaffen, einen Job zu bekommen.
Selbst beim besten Willen nicht.

Es liegt nicht nur an den fehlenden Arbeitsplätzen, sondern auch an anderen Faktoren. Was soll ich also mit einer Kraft, die nicht annähernd die Leistung bringt, die ich für diesen eventuellen Posten (Erzieherin oder gar Sozialpädagogin) brauche?
Und ich kann mir schon vorstellen, das es schwer für Arbeitgeber sein kann, Stellen, die frei sind, überhaupt mit fähigen Arbeitnehmern zu besetzen

Natürlich habe ich mich auch blind beworben, als ich Arbeit suchte. Aber da wollte ich auch Arbeit finden.

Grüße

Steffi

P.S.: Es ist mir schon klar, das die meisten Arbeitslosen auch ernsthaft Arbeit suchen und wollen.
Aber es gibt eben auch solche Fälle

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Re: Leute gibts, das war doch wohl nicht ernstgemeint? Hartz IV, warum es evtl. doch nicht so schlecht ist

Antwort von DianaK77 am 14.08.2004, 12:33 Uhr

Hallo,

meiner Meinung nach sind vor allem diese Sozialschmarotzer daran schuld, dass es immer härtere Gesetze gibt.

In unserem Bekanntenkreis ist einer, der lebt schon seit 3 Jahren vom Staat. Zuerst hat er Arbeitslosengeld bezogen (war durch seine große Klappe selbst schuld dass er gekündigt wurde). Dann bekam er als das Arbeitslosengeld auslief die Arbeitslosenhilfe. Alle Jobs, die er angeboten bekommen hat hat er immer abgelehnt mit der Begründung er sei zu überqualifizert dafür. Komischerweise ist er damit durchgekommen beim Arbeitsamt. Er ist Industriekaufmann, hat aber zuletzt in seinem letzten Job als Lagerarbeiter gearbeitet. Doch nun will er solche Jobs nicht mehr annehmen. Er fühlt sich zu höherem berufen. Aber weder eine Sachbearbeiterstelle im Büro noch sonst irgendwas passt ihm.

Ich könnte ihm ins Gesicht k..... wenn ich diese Sprüche höre. Glaubt der er ist Gott oder wie ?

Nun verkauft er nebenher Versicherungen und bezieht aber natürlich noch die Arbeitslosenhilfe. Wenn es stimmt was er sagt, dann bekommt er im Monat mehr als 900 € dafür. Aber er lässt es sich selbstverständlich nicht auf die Arbeitslosenhilfe anrechnen.

Ich bin echt am überlegen ob ich das Arbeitsamt davon in Kenntnis setzen werde. Schließlich betrügt er den Staat und ausbaden dürfen es die richtig Bedürftigen (siehe Harz 4).

DianaK77

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