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von Leena  am 24.07.2014, 14:45 Uhr

Langfristig das gleiche Kompetenzniveau...

"Für mich bleibt eher die Frage offen zum Nachdenken, ob man als Teilzeitkraft in einem Beruf, der viel Erfahrung, Fortbildung, ect... verlangt langfristig wirklich das gleiche Kompetenzniveau hat/erreicht wie eine Vollzeitkraft."

Ehrlich gesagt, ich fühle mich als TZ-Mensch nicht inkompetenter als meine VZ-Kollegen. Was die Erfahrung betrifft - na ja, sicherlich habe ich ein paar weniger Einspruchsentscheidungen, Klageerwiderungen etc. geschrieben als die Kollegen, die denselben Job schon seit Jahren/Jahrzehnten in VZ machen. Andererseits maße ich mir an, dass meine Entscheidungen nicht "schlechter" sind, nur weil ich zu dem Thema XY z.B. erst 50 Entscheidungen geschrieben habe und noch nicht 300.

Wobei ich mir einbilde, nach 15 Jahren Berufserfahrung weiß ich auch einfach "vieles", oder weiß zumindest "da war mal was, dazu muss ich da-und-da nachschlagen". Zumal mein Gebiet relativ breit gefächert ist und da niemand aus dem Stehgreif alles auswendig weiß, am besten noch, welche Rechtslage zu genau dieser Frage jetzt bzw. vor 5 Jahren etc. gültig war - da ist das "wissen, wo/wie man suchen muss" teilweise nicht weniger wichtig als das Wissen selbst.

Außerdem braucht man ja nicht unbedingt nur reine "Facherfahrung", sondern profitiert oft von Lebenserfahrungen in anderen Bereichen. Ich habe z.B. gemerkt, dass ich bei unserem Hausbau tatsächlich viel gelernt habe, was ich anschließend beruflich anwenden konnte - jetzt merke ich z.B. eher, wenn mir jemand was "vom Pferd erzählen" will in diesen Dingen, und weiß, welche Fragen ich stellen muss, um der Wahrheit ein bisschen näher zu kommen. Da hat mir unser Hausbau sehr viel mehr auch in beruflicher Hinsicht gebracht als vorher x Jahre Berufserfahrung. :-)

Was Fortbildungen etc. betrifft - okay, die maßgeblichen höchstrichterlichen Urteile in meinem Bereich sind für mich dieselben wie für einen VZ-Kollegen, und wenn ich da genauso alle lesen wollte wie eine lese-fleißige VZ-Kraft, dann würde das anteilig - gemessen an meiner Arbeitszeit - einen unverhältnismäßig großen Zeitanteil einnehmen, ja. Andererseits denke ich, ich muss ja gar nicht jetzt alle Urteile lesen, es reicht ja, wenn ich mir durchlese, zu welchen Themen die Urteile ergangen sind, und mir dann die "spannenden" direkt anschaue und mir bei den anderen abspeichere "da war mal was", damit ich dann, wenn ich es brauche, danach auf die Suche gehen kann. Bei Fortbildungsveranstaltungen ist das sicherlich ein bisschen schwieriger... aber wenn man will, ist es auch durchaus machbar. Und TZ-Kräfte, die nur "Dienst nach Vorschrift" machen und absolut unflexibel sind, wenn mal eine Forbildungsveranstaltung an ihrem "freien Tag" sein soll, habe ich grundsätzlich eh gefressen. Aber das sind auch nicht die Regelfälle, sondern eher die Ausnahme - die dann aber negativ auffällt. *seufz*

Die Behauptung mit dem "weil die meisten, die Teilzeit arbeiten, die Familie im Mittelpunkt sehen und nicht den Job" finde ich übrigens ausgesprochen daneben - und ausgesprochen borniert. Ich liebe meinen Beruf und ich bilde mir ein, gut in dem zu sein, was ich tue. Aber vielleicht bin ich heute sogar noch ein bisschen besser als früher, ein bisschen engagiert etc., schließlich muss ich ja quasi "beweisen", dass ich in TZ mindestens ebenso fleißig, engagiert und kompetent bin wie die VZ-Kollegen...

Ach so - die altgedienten VZ-Kollegen, die oft mit ihrem "das haben wir immer schon so gemacht!" als Argument um die Ecke kommen und nicht bereit sind, auch mal Dinge in Frage zu stellen, finde ich übrigens nicht unbedingt und immer besonders niveauvoll. *seufz*

 
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