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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 14.02.2006, 13:46 Uhr

Könnte mich aufregen...

Da habe ich mich schon vor 5,6 Jahren drüber aufgeregt: Immer feste Medis einwerfen.

Zum einen:
Auch pflanzliche Medikamente wirken, sonst könnte ich sie mir ja sparen. Und alles, was eine Wirkung hat, hat eine Nebenwirkung. Auch pfalnzliche Medis haben ja keine künstliche Intelligenz, die ihnen sagt: Wirke am Knie, aber nicht am Ellenbogen. JEDES Ding, das eine Wirkung hat, hat eine Nebenwirkung, das gilt für Medis genauso wie für finanzpolitische Maßnahmen oder sonstwas. (Auch das Trösten hat eine Nebenwirkung: Die Stärkung der Bindung zwischen Tröster ud Getröstetem.) Und je stärker die Wirkung, desto stärker die Nebenwirkung.

Zum anderen:
Ich bringe meinen Kindern bei, das unangenehme Gefühle wie Schmerz, Wut, Trauer, Frustration mit Pillen "weggezaubert" werden können, dürfen, und sogar müssen. Ein Kind muß lernen, Enttäuschungen, Trauer, Wut und auch Schmerz bis zu einem gewissen Grad auszuhalten. Es muß lernen, daß der Schmerz nachläßt, daß man damit umgehen kann, daß das "negative" Gefühl aber auch ein Zeichen des Körpers ist, das nicht mißachtet werden darf. Ein "Pille rein und gut ist" bringt einem Kind aber nur eines bei: Wenn es mir schlecht geht, werfe ich eine Pille ein. Ich darf nicht wütend schreien, vor Schmerz oder vor Trauer weinen. Das sind Gefühle, die sofort wegtherapiert werden. WIE, bitte, s0oll ein solches Kind eine Beziehung zu seinem ICH mit der ganzen Palette der positiven und negativen Gefühle aufbauen (wobei ich die Unterscheidung in positive und negative Gefühle eigentlich sehr mißlungen finde - auch Aggression, Wut, Neid, Trauer sind Gefühle mit Sinn, sie sind negativ in dem Sinne, daß sie unangenehm sind, aber sie sind nicht negativ in dem Sinne, daß sie sinnlos oder abzulehnen sind).

Und jetzt werde ich mal grundsätzlich: Für mich ist das die negative Seite der verweiblichung der Gesellschaft. Meistens sind es Frauen, die mit ihren negativen Gefühlen nicht umgehen können, die es nicht gelernt haben (ich auch nicht, ich lerne es jetzt mühsam in einer Therapie). Und das geben sie mit Hilfe der Globuli jetzt an ihre Kinder weiter, statt den Kindern beizubringen, diese Gefühle zuzulassen und konstruktiv mit ihnen umzugehen.

Gruß,
Elisabeth.

 
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