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Geschrieben von marit am 14.09.2004, 14:27 Uhr

Köhler hat sich ziemlich ungeschickt ausgedrückt -vorsicht, bin offenbar mal wieder in Schreiblaune ;-))

Klar gibt es regionale Unterschiede (so gesehen kann mans verstehen, wenn die Gelsenkirchener keinen Soli mehr zahlen wollen), aber daß man sich damit abfindet, daß es Unterschiede gibt, heißt ja nicht, daß man von nun an alle Anstrengungen unterläßt, diese zu nivellieren. Eigentlich müßte man sogar noch genauer differenzieren und sich die Binnenstruktur in den einzelnen Städten anschauen. München ist zwar eine "reiche" Stadt, aber wer in München "arm" ist, hat sicher weniger Lebensqualität als derjenige, der in Chemnitz "arm" ist, alleine schon wegen der hohen Mieten. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß diese "Fehlinvestitionen" im Osten (Sanieren von Hafenanlagen oder Gebäuden, die nun neimand benutzt) auf lange Sicht doch nocht positive Effekte nach sich ziehen. Ich z.B. würde, wenn ich die Wahl zwischen einem Stellenangebot in Leipzig und einem in München hätte, immer (!) nach Leipzig ziehen (ich hoffe sogar regelrecht darauf, einmal in einer Ost-Uni unterzukommen), selbst wenn ich dort weniger verdienen sollte. Alleine schon, weil man dort für 600 Euro in 100qm saniertem Altbau leben kann. Ich kann mir vorstellen, daß es innerhalb der nächsten 10 Jahre total hip wird, in den Osten Deutschlands zu ziehen, und zwar für all die, die nicht ortsgebunden arbeiten müssen (Web-Designer, Autoren, Call-Center...)und gerade auch für Studenten. Es heißt zwar immer, das Leben in der ehemaligen DDR sei gar nicht billiger als im Westen, das stimmt aber nur in Grenzen bzw. für Familien am Existenzminimum und Dorfbewohner (das Sozialamt zahlt eben die Miete, ob sie nun 300 euro in Leipzig oder 700 Euro in München kostet, der Rest geht in den Supermarkt, wo die Preise identisch sind). Für Menschen, für die ohnehin NUR ein Stadtleben in Frage kommt, die viel ausgehen,ungern selbst kochen und daraum auf die Angebote der Gastronomie angewiesen sind, für Menschen, die eine Betreuung für Kleinkinder benötigen sind NATÜRLICH alle Ost-Städte günstiger (vielleicht mit kleinen Ausnahmen um Potsdam herum) als ausschließlich alle West-Städte. Eine Familie mit 2 kleinen Kindern muß in Frankfurt am Main mindestens 1000 Euro Miete zahlen und noch einmal 500 euro in die Kita stecken, in Frankfurt Oder wäre beides für weniger als die Hälfte zu haben. Darum bin ich mir sicher, daß es langfristig auch wieder Zuzugsbewegungen gerade von jungen Familien, mobilen Berufseinsteigern und Studenten geben wird, was dann ja auch wieder den Ansässigen neue Kundenkreise bringt.
Also blooooooooß keine neue Mauer, ich schau mir schon jede Woche in immobilienscout24 tolle, schöne, geräumige Ost-wohnungen an, die mich nicht mehr kosten als mein Kölner-Souterrain-Loch.

 
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