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Geschrieben von krissie am 09.01.2004, 16:22 Uhr

Klarstellung: Ich habe NICHTS gegen berufstätige Mütter...

Hallo Moneypenny,

okay, dann ich auch nochmal. Klar, beide Seiten formulieren bei diesem sehr emotionalen Thema sicher zum Teil überspitzt oder unangemessen. Und der andere Teil reitet dann wahrscheinlich gerade auf dem Satz rum, von dem er sich besonders angegegriffen fühlt.
Sicher bleibt es dabei, dass wir andere Vorstellungen von einer wünschenswerten Rollenverteilung haben und offenbar muß ich an meiner Toleranz arbeiten. Das was ich mir so schön unter Gleichberechtigung vorgestelle, wird nicht von allen Frauen gewünscht. Man kann die Leute schlecht zum ihrem "Glück" oder das, was man dafür hält, zwingen, deswegen hat bestimmt auch der Sozialismus nicht funktioniert. Daran krankt sicher auch Marits Modell in einigen Punkten. Ich habe übrigens oben auch geschrieben, dass ich mir wünsche, dass trotz meiner Meinung das von Dir gewünschte Modell in relativer finanzieller Sicherheit gelebt werden kann.

3. der Sache mit dem Instinkt: Hm, schwierig, denke ich, wenn man Eltern so direkt danach befragt. Da spielt ja auch viel die Erwartungshaltung mit rein, die Mutter nun mal verinnerlicht hat bzw. Vater auch. Welche Mutter würde schon zugeben, dass sie am Anfang gar nicht so den Draht hatte, und die Männer sind auch anerkannter, wenn sie der Ernährer sind und nicht der Hausmann. Und es wird ehrlich gesagt für Dich schwierig sein, das in einigen Monaten selber zu beurteilen, denn logischerweise hat natürlich der mehr Zugang zum Baby, und das recht schnell (!!), der sich mehr kümmert. Kriegt mehr Routine, weniger Unsicherheit, weiß dann plötzlich auch im Beisein des anderen besser Bescheid so dass der andere sich noch unfähiger fühlt. Daher denken viele Männer auch, sie hätten nicht den "Instinkt" für das Baby. Oft ist es ja dann irgendwann sogar so, dass der Mann das Kind, wenn er es in seiner Freizeit betreut, wirklich nicht mehr so gut beruhigen kann. Das gibt es echt häufig! Das kann man dann auf Instinkt schieben oder Biologie, aber das Problem ist hausgemacht. Ich würde sagen, wenn ich ehrlich bin, ich hatte im ersten Jahr den engeren Umgang mit unserem Sohn und konnte ihn auch leichter beruhigen, kam sicher auch durchs Stillen. Jetzt würde ich das nicht mehr so sagen. ABer: dadurch, dass mein Mann ihn täglich mehrere Stunden umsorgte, war der "Abstand" zu mir nicht so groß. Und es ist einfach so, dass mein Mann einen engeren, selbstverständlicheren Umgang mit unserem Sohn hat als alle anderen Väter die ich kenne, und die ihre Sache sicher nicht schlecht machen. Dafür braucht es gemeinsame Zeit! Diese Zeit kann er leider nur auf Kosten des Berufs erübrigen und mir fällt es schwer, gelten zu lassen, dass das bei den meisten Männern und ihren Berufen einfach nicht drin ist oder drin sein soll, bei den allermeisten Frauen komischerweise aber schon. Auf irgendeiner Seite mangelt es da am Willen, das mögen mal die Väter selbst sein, oft sicher die Arbeitgeber, die Politik, die damit Väter und Arbeitgeber ja völlig allein lässt....

4. Dein Hundebeispiel: Es ist schade, dass die Gesellschaft so kinderfeindlich ist, dass die Bedürfnisse von Hunden eher gegenwärtig sind als die von Kindern. Ich gebe Dir Recht, Kinder brauchen zeitliches Engagement, Liebe, Geborgenheit etc. sicher mehr. ABer ich finde, dass es in Deutschland ruhig etwas selbstverständlicher werden könnte, Kinder zu haben und die in die Familie und die Gesellschaft zu integrieren. Daher denke ich, dass sich vielleicht eher die Mühe lohnt, das eigene Leben anzupassen, wenn es um ein Kind geht als um einen Hund (ich hab allerdings auch keine Ahnung von Hunden). Vielleicht wollten das die Bekannten nur sagen.

5. Ich glaube nicht, dass Du mit Deiner Einstellung allein bist in Deutschland, denn die überwiegende Mehrheit lebt Dein Modell und es wird ja auch zumindest in der Ehe am meisten gefördert. (wenn auch in vielen Fällen unzureichend). Hier in den Foren sind sicher nur überproportional viele vertreten, die anderer Meinung sind.

6. Das "nur" vor Hausfrau und Mutter möchte ich zurücknehmen. Es stimmt, dass dieser Job zumindest wenn es um Babies und Kleinkinder geht, zeitlich sehr fordernd ist, auch fordert er alle Kräfte (und das sicher auch ohne gesellschaftliche Verpflichtungen, die am Anfang sicher nicht wahrgenommen werden können!) Eben drum bin ich ja so froh, dass sich jemand (und zwar natürlich nicht irgendjemand)die "Last" mit mir teilt. Übrigens auch die Freude, das finde ich fast noch wichtiger, dass wir beide diese täglichen schönen kleinen Erlebnisse teilen können.

Uff, jetzt habe ich aber lange weder gearbeitet noch unser Kind betreut, das glücklicherweise auch gerade lange schläft!
Alles Gute jedenfalls für Euren Start als Familie (im nächsten Jahr?)
viele Grüße
Kristina

 
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