Geschrieben von tinai am 08.09.2005, 21:34 Uhr |
Keine Entscheidung am 18.09. wegen Tod NPD-kandidat
Habe ich gerade bei Spiegel-online gelesen. Hört denn das nie auf? Und beeinflusst ein vorläufiges Wahlergebnis nicht die später Wählenden?
NACHWAHL IN DRESDEN
Endergebnis der Bundestagswahl verzögert sich um Wochen
Die Bundestagswahl wird zur Hängepartie. Wegen des überraschenden Todes einer NPD-Kandidatin wurde die Abstimmung im Dresdner Wahlkreis 160 verschoben - und damit das amtliche Endergebnis der Gesamtwahl. Ein vorläufiges amtliches Endergebnis wird in der Wahlnacht verkündet. Doch 219.000 Dresdner könnten zum Kanzlermacher werden.
DPA
Kerstin Lorenz: Tod während des Wahlkampfs
Dresden - Die sächsische Landeswahlleitung teilte mit, die Wahl in dem betroffenen Wahlkreis 160 müsse nach dem Tod der NPD-Kandidatin Kerstin Lorenz abgesagt und neu angesetzt werden. Lorenz war nach Angaben ihrer Partei gestern im Alter von 43 Jahren gestorben, nachdem sie am Montag bei einer Wahlkampfveranstaltung einen Hirnschlag erlitten hatte und ins Koma gefallen war.
Wann die Wahl nachgeholt wird, steht noch nicht fest. "Wir wollen Zeitnähe, spätestens am ersten Oktober-Wochenende, vielleicht auch noch im September", sagte Sachsens Landeswahlleiterin Irene Schneider-Böttcher. "Das trifft in der Folge andere Entscheidungen wie die Wahl des Bundeskanzlers."
Womöglich steht der Sieger der Bundestagswahl bei einem knappen Resultat nach der Auszählung im übrigen Deutschland also erst später fest. Denn in dem Dresdner Bezirk sind rund 219.000 Menschen wahlberechtigt.
Ungeachtet der Nachwahl wird in der Nacht nach der Bundestagswahl jedoch ein vorläufiges amtliches Endergebnis veröffentlicht. "Es wird noch geprüft, in welcher Form in der Wahlnacht das vorläufige amtliche Endergebnis verkündet wird", sagte Heinz-Christoph Herbertz, Bürochef des Bundeswahleiters Johann Hahlen.
Bei der Bundestagswahl 2002 setzte sich im Wahlkreis 160 die CDU-Politikerin Christa Reichardt mit 33,8 Prozent vor der SPD (31,3) Prozent durch. Damals lag die Wahlbeteiligung dort bei 75,9 Prozent.
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Dem Bundeswahlgesetz zufolge muss beim Tod eines Direktkandidaten spätestens sechs Wochen nach der eigentlichen Wahl eine Nachwahl stattfinden. Erst danach kann ein endgültiges Ergebnis veröffentlicht werden.
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Re: Hab´s auch gerade gelesen.
Antwort von JoVi66 am 08.09.2005, 22:49 Uhr
Bin gepannt wie das gehändelt werden wird
Gruß Johanna
Re: Keine Entscheidung am 18.09. wegen Tod NPD-kandidat
Antwort von Nurit am 09.09.2005, 8:01 Uhr
Verstehe ich das richtig: alle anderen haben dann schon gewählt und dieser betroffene Wahlkreis wählt später nach? Dann könnten die Wähler ja gezielt so wählen, dass sie das bisherige Wahlergebnis direkt manipulieren.. Na klasse.
Und das alles wegen einer Partei, die meines Erachtens nach eh verboten gehört (ich weiß: das ist nicht möglich, denn wir leben ja in einer Demokratie, aber wir Juden haben dummerweise so ein beschissenes Langzeitgedächtnis) ...
Eigentlich ein Paradoxum !
Antwort von Schwoba-Papa am 09.09.2005, 8:04 Uhr
NPD-Funktionär(in) stirbt an Hirnschlag !
Ja, das könnte das Zünglein an der Waage sein, wenn man bedenkt Gerhard hatte bei der letzten Wahl nur 6000 Stimmen Vorsprung ! Langsam wird echt eng für schwarz-gelb, nimmt Gerhard den Oscar mit ins Boot scheitert auch Angela kläglich !
Übrigens, Oscar kommt gerade recht "weichgespült rüber", da wird er noch ein paar Unentschlossene einfangen können !
Grüßle
Re: Eigentlich ein Paradoxum !
Antwort von Nurit am 09.09.2005, 8:26 Uhr
..das muss man sich dann mal auf der Zunge zergehen lassen:
NPD-Kandidatin gibt im Wahlkampf wortwörtlich alles und stärkt mit ihrem heroischen Tod die Linken!!!! Das ist tatsächlich die Ironie des Schicksals (für alle Atheisten)oder ein Zeichen dafür, dass Gott doch Humor hat (für alle anderen)..
Allerdings tut es mir trotz allem leid, wenn ein Mensch so früh stirbt (und dann noch für die-aus meiner Sicht- falsche Sache).
Re: Keine Entscheidung am 18.09. wegen Tod NPD-kandidat
Antwort von Dreizwetschgen am 09.09.2005, 9:07 Uhr
Wahlanalysen und Hochrechnungen darf es nicht vor 18.00 Uhr geben. Erst nach schließen der Wahllokale!
Aber ein vorläufiges Ergebnis (Zwischenstand) darf veröffentlicht werden.
Echt toll!
Ich finde ja, man sollte mit dem Auszählen warten oder zumind. das Ergebnis geheim halten, bis alle Wahlkreise gewählt haben.
Es geht hier ja nicht um ein paar hundert Stimmen, sondern um über 200.000 Wahlstimmen!
LG
dreizwetschgen
Bin zwar Frau Bednarz...
Antwort von Frosch am 09.09.2005, 10:03 Uhr
... hab aber gerade echt lachen müssen :-)
LG Antje
geht das überhaupt?
Antwort von nini+ am 09.09.2005, 10:43 Uhr
Hallo,
schon komisch, was so alles passiert...
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das rechtens ist, wenn am 18. vorläufige Endergebnisse veröffentlicht werden.
Dann können 200.000 Dresdner die Wahl doch unverhältnismäßig stark beeinflussen, bzw. entscheiden.
Das fände ich ungerecht.
Warum kann man die Wahlergebnisse nicht »geheim halten«, bis auch die DD ihre Stimmen abgegeben haben?
Oder warum wird die Wahl nicht insgesamt verschoben (ist wahrscheinlich billiger, als am 18. eine Wahl durchzuführen, die dann für unrechtmäßig erklärt wird und ein paar Wochen später dann eine zweite.)
LG
nine
Bin geschockt...
Antwort von jesse20 am 09.09.2005, 10:53 Uhr
... vor kurzem habe ich die Frau noch reden hören, sie hat von ihrer Tochter erzählt, die gerade ne Lehre macht... da denkt man immer sowas trifft einem nur im Alter.
Ich weiß auch nicht ob´s richtig ist ein vorläufiges Ergebnis zu nennen. Wenn´s eindeutig ist, und durch die Nachwähler nicht mehr beeinflusst werden kann, klar, aber da geht ja dann überhaupt keiner wählen weils ja eh keinen Sinn macht...
lg Jessi
An Schwoba!
Antwort von Frosch am 09.09.2005, 11:02 Uhr
Hallo!
Hast Du gestern wohl auch den "Dreier" mit Oskar, Westerwelle und Joschka gesehen? Da war der Oskar richtig moderat, bis auf einige Aussetzer...
LG Antje
Oskar hat "Kreide gefressen"
Antwort von tinai am 09.09.2005, 11:03 Uhr
und wird damit echt gefährlich!
Ja, leider
Antwort von tinai am 09.09.2005, 11:05 Uhr
Das Wahlgesetz sieht es so vor und anscheinend gabs das auch schon 1960 und 1964.
Aber ich glaube auch, dass das die Wahl der Dresdner enorm beeinflusst!
Mir ist auch nicht klar, warum die nicht beide Stimmen getrennt abgeben können. Dann sollen sie doch am 18. September nur die Zweitstimmen zählen!
Die Erststimme kann dann höchstens noch über ein Überhangmandat entscheiden und ist bei weitem nicht mehr von so großer Bedeutung.
Gruß Tina
Es ist nicht einmal ganz DD...
Antwort von Trixxa am 09.09.2005, 11:10 Uhr
... nur ein Teilbereich. Schon interessant, wir werden am 18.09. ganz brav unsere Kreuzchen machen gehen und wenige Strassen weiter findet das Ganze erst später statt.
Eigentlich dürften die Ergebnisse dann auch wirklich erst nach der zweiten Wahl veröffnetlicht werden - aber ich bin mir ganz sicher, dass dem nicht so sein wird.
Natürlich hab ich es gesehen :-)
Antwort von Schwoba-Papa am 09.09.2005, 11:30 Uhr
das meinte ich ja oben, er wird langsam so moderat das manche sich nicht als Kommunisten fühlen wenn sie ihn wählen !
Grüßle