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Geschrieben von Moneypenny77 am 18.09.2003, 9:52 Uhr

Hmmm...

In dem Punkt, daß das soziale Auffangnetz in Deutschland einen Grund zur Hoffnung bietet möchte ich Dir gern widersprechen. Ich denke, daß das soziale Auffangnetz die Argumentation der Nationalisten lediglich verlagert.

Der Sozialstaat mit seinen unabstreitbaren großen Vorteilen bringt leider auch Sozialneid mit sich. Wenigverdiener oder sozial schlechter Gestellte die von den sozialen Leistungen profitieren sollen, schimpfen konsequent auf "die Reichen" und "die da oben". Der klassische Spruch "die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer" bildet den Nährboden zum staatlich-sozialen Kahlschlag. Hieraus resultiert meines Erachtens ein großer Teil der Ausländerfeindlichkeit, mit ihren Vorurteilen, Ausländer nähmen die Arbeitsplätze und Asylanten schmarotzten sich durch das Sozialsystem, denn Argumente gegen Minderheiten sind eben einfacher zu verkaufen als gegen die eigenen Landsleute. Die Botschaft "Die anderen sind Schuld, daß es Dir so schlecht geht. Also müssen die anderen weg, dann geht es Dir automatisch besser". Das zieh und schafft Anhänger.

Eine andere Frage die ich mir im Rahmen der Integration unser ausländischen Mitbürger stelle ist: Wieso werden sie einerseits konsequent wie Gäste und "Geduldete" behandelt, müssen sich aber gleichzeitig auf Teufel komm raus der deutschen Kultur anpassen?

Ein guter Weg wäre meiner Meinung nach, wenn in den heutigen multikulturellen Schulklassen viel mehr darauf geachtet würde, daß die deutschen Kinder etwas über die Identität ihrer türkischen, italienischen, kroatischen Mitschüler lernen. Im Verständnis liegt der Schlüssel und nur was fremd ist, macht Angst. Die ausländischen Kinder müssen die viel größere Anpassungsfähigkeit an den Tag legen, um sich in einer fremden Kultur zurecht zu finden. Das wäre ein guter Schritt, um mit den gegenseitigen Vorurteilen endlich aufzuräumen und unseren Kindern die Chance zu geben, mit Toleranz füreinander aufzuwachsen.

Übrigens: es sind gar nicht unbedingt nur die Neonazis die geistiges Gefahrengut in die Köpfe transportieren, sondern auch die "Wölfe im Schafspelz" wie m.E. z.B. ein Herr Schill, der während seiner, glücklicherweise sehr kurzen Amtszeit, durch mehr als fragwürdigen Ideen und Praktiken auffiel und dafür in Hamburg (zunächst) auf breiten Zuspruch traf.

 
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