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Geschrieben von Hashty am 18.08.2017, 20:16 Uhr

Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Innenministerium hat keine Belege für Erholungsreisen von Flüchtlingen

Flüchtlinge machen angeblich Urlaub in dem Land, aus dem sie geflohen sind: Diese Meldung aus Baden-Württemberg sorgt für Aufregung vor allem in sozialen Netzwerken. Dabei gibt es keine Belege, dass es wirklich so ist.

Von Anna Reimann

Die Empörungswelle war einigermaßen vorhersehbar. "Flüchtlinge machen Urlaub in der Heimat", titelten Medien in den zurückliegenden Tagen. Das klingt in der Tat unverständlich - Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, reisen jetzt in das Land zurück, in dem sie nach eigenen Angaben verfolgt werden?

In den einschlägigen Kreisen wird so etwas natürlich dankbar aufgenommen. Vor allem in den sozialen Netzwerken verbreitet sich die Aufregung schnell.

Aber stimmt die Behauptung vom Urlaub derFlüchtlinge überhaupt? Was steckt hinter den Meldungen?

Die "Heilbronner Stimme" und der "Mannheimer Morgen" hatten zuerst von einer Erhebung des baden-württembergischen Innenministeriums bei den dortigenAusländerbehörden berichtet. Das Ergebnis der Umfrage, die die AfD-Landtagsfraktion in Stuttgart beantragt hatte: Die Ausländerbehörden in Baden-Württemberg hätten 100 Flüchtlinge erfasst, die seit 2014 zum Teil mehrfach in ihre Heimatstaaten gereist seien und nach der Rückkehr ihren Schutzstatus in Deutschland behalten hätten.

Die Reisen, die den Angaben zufolge nachSyrien und in den Irak gegangen seien, würden familiär, geschäftlich oder mit Urlaubsabsichten begründet. Der Amtschef des CDU-geführten Innenministeriums in Stuttgart, Julian Würtenberger, verwies darauf, dass die Behörden in der Regel keine Statistiken über solche Reisen führen würden. Man müsse deshalb von einer "gewissen Dunkelziffer" ausgehen.

Auch eine politische Bewertung nahm Würtenberger vor: "Wenn anerkannte Schutzberechtigte trotz einer Verfolgung oder Bedrohung zu Urlaubszwecken wieder in ihr Heimatland reisen, stellt sich zu Recht die Frage nach der Schutzbedürftigkeit dieser Ausländer."

Gründe für die Reisen der Flüchtlinge wurden nicht abgefragt

Urlaubsabsichten? Dass diese bestanden, dafür hat das Innenministerium in Stuttgart allerdings keine Belege. Ein Sprecher erklärt auf Nachfrage des SPIEGEL: Es gebe keine konkreten Erkenntnisse darüber, dass es sich bei den Reisen der Flüchtlinge um Erholungsreisen gehandelt habe.

Gründe für die vorübergehende Rückkehr in das Herkunftsland seien bei den Ausländerbehörden überhaupt nicht abgefragt worden, so der Sprecher. Stattdessen wisse man konkret von Fällen, in denen Flüchtlinge in ihr Herkunftsland gereist seien, weil sie dauerhaft dorthin zurückkehren und zuvor in ihrer Heimat Vorbereitungen für diese geplante, freiwillige Rückkehr treffen wollten.

Es gibt noch andere Gründe, die nichts mit einer Erholungsreise zu tun haben: Durch Zufall hat der SPIEGEL von einer Frau erfahren, die ihren sterbenskranken Vater im Irak besuchen will. Von ähnlichen Fällen spricht die Integrationsbeauftrage der Bundesregierung, Aydan Özoguz. "Es kann gewichtige Gründe geben, warum ein anerkannter Flüchtling für kurze Zeit in seine Heimat reisen will", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es müsse sich allerdings um Ausnahmefälle handeln.

Auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) verweist auf Nachfrage darauf, dass für einen vorübergehenden Aufenthalt im Herkunftsland "auch nachvollziehbare Gründe", wie die schwere Erkrankung eines nahen Angehörigen vorliegen könnten. Handle es sich jedoch um Reisen zu Urlaubszwecken, könne dies ein Indiz dafür sein, dass bei dem Flüchtling keine Furcht vor Verfolgung vorliege. In solchen Fällen komme laut Asylgesetz ein Widerruf oder eine Rücknahme des Schutzstatus in Betracht, heißt es aus dem Bamf.

Grundsätzlich ist die Rechtslage nach Darstellung des Bundesamts wie folgt: Anders als Asylbewerber, deren Verfahren noch nicht abgeschlossen sind, dürfen anerkannte Asylberechtigte, Flüchtlinge oder subsidiär Schutzberechtigte nach europäischem Recht mit diesem Aufenthaltstitel auch Auslandsreisen unternehmen. Reisen in den Verfolgerstaat seien kein Erlöschensgrund, könnten nur im Einzelfall zur Aberkennung des Schutzstatus führen.

Also möglicherweise dann, wenn es sich nachweislich um eine Reise zu reinen Erholungszwecken gehandelt hat - was für die Fälle in Baden-Württemberg bisher gar nicht nachzuweisen ist.

Die CDU im Südwesten scheint die dünne Faktenlage nicht anzufechten. Justizminister Guido Wolf (CDU) verkündete: "Wenn man mit dem Argument, in der Heimat politisch verfolgt zu werden, Asyl beantragt oder bereits erhalten hat, und sich zugleich entscheidet, dort Erholungsurlaub zu machen, ist das ein Widerspruch".

Und CDU-Politiker Thomas Blenke spricht laut "Mannheimer Morgen" noch nicht mal mehr vom "Wenn". Es sei "völlig unverständlich", dass anerkannte Asylbewerber Urlaub in dem Land machen können, das sie wegen Verfolgung verlassen haben.

 
16 Antworten:

Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von Helene34 am 18.08.2017, 20:20 Uhr

Wenn man in ein Land welches einen angeblich politisch verfolgt reisen und danach auch wieder unbehelligt nach Deutschland zurückkehren kann, dann ist diese angebliche Verfolgung mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht existent und der Asylstatus muss entzogen werden. Der Grund warum man dort wieder einreist spielt dabei überhaupt keine Rolle. Punkt!

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von Benedikte am 18.08.2017, 20:40 Uhr

Hashty

die sind doch geflüchtet, weil sie- angeblich- verfolgt werden. Deswegen kriegen sie Asyl- um ihnen Leib, Leben, Unversehtheit zu retten.

Wenn sie aber- aus welchen edlen Motiven auch immer- trotzdem zurückreisen, dann zeigen sie doch deutlich, dass es die Verfolgung nicht gibt oder zumindest nicht in dem Maß wie vorgetragen.

Mit Judenvergleichen soll man ja vorsichtig sein : aber hast Du je gehört, dass vor Nazudeutschland gefolhene Juden in Nazideutschland Urlaub gemacht haben?

Die Vermutung liegt da einfach nahe, dass es sich nicht um echte Flüchtlinge, Verfolgte, handelt, sondern um Migranten auf dem Weg in ein besseres Leben. Finde ich völlig nachvollziehbar, menschlich verständlich- aber die freiwillige Resie in ein Land, wo man angeblich mit dem Tode, Verhaftung, was auch immer bedroht ist, indiziert eben, dass es zuahsue doch nicht so schrecklich war und man sich sicher ist, wie das bei Urlaub ist, irgendwann durch zu sein und den beenden zu können und zurück zu gehen.

Ansonsten- finde ich bewunderswert, dass man mit Hartz 4 sogar Fernreisen machen kann. Wo es doch so oft heisst, das sei knapp bemessen ( finde ich bspw auch). Da kann man mal sehen, wie gut man mit dem Geld über die Runden kommt.

Benedikte

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von malla am 18.08.2017, 21:03 Uhr

Ich hätte es im Prinzip genauso formulieren können. Es geht nicht um Neid, dass irgendjemand irgendwo Urlaub macht oder um das fehlende Verständnis für Heimweh oder um was auch immer. Es geht darum, dass es nicht stimmt, dass die Menschen in einem Land verfolgt oder mit dem Tod bedroht werden, wenn sie in der Lage sind in das Land zurückzukehren und dann wieder auszureisen. Dann gibt es einfach keine Grundlage mehr für Asyl in Deutschland. Dass sie natürlich trotzdem gerne lieber hier auf Dauer bleiben würden, tut in dem Moment nichts zur Sache.

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von luna8 am 18.08.2017, 21:14 Uhr

Doch, genau das soll eine Rolle spielen.

Die Motivationen der Menschen sind genauso unzählbar, wie die Menschen.

Menschlichkeit kommt in deiner ( ehrlich gesagt: komischen Art )nicht vor...

Naja....

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von Hashty am 18.08.2017, 21:18 Uhr

Dort herrscht Krieg. Stimmts? Und davor fliehen die Menschen. Ich kann mir tatsächlich auch nicht vorstellen, wenn jmd persönlich bedroht ist, dass dieser auch nur kurz zurück kehrt (das wäre dann das Judenbeispiel)

Wenn damals in den 40ern Menschen vor dem Krieg nach USA oä geflüchtet sind, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die auch während des Krieges zurück kamen, um Familie zu sehen.

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von Jana287 am 18.08.2017, 21:27 Uhr

Was hat jetzt Krieg mit Asyl zu tun?
Du wirfst immer alles durcheinander.
Wirtschaftsmigranten sind bei Dir Flüchtlinge und Menschen mit Asylstatus sind plötzlich Kriegsflüchtlinge... und eigentlich sollen sie doch alle hierbleiben dürfen.
Bitte lies nochmal nach, wer genau Recht auf Asyl hat. Dann verstehst Du auch, warum es unlogisch ist, dass so jemand in seine Heimat reisen kann.

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von Helene34 am 18.08.2017, 21:27 Uhr

Ein regional begrenzter Krieg ist aber kein Asylgrund. Es gibt genügend Gebiete in Syrien in den Frieden herrscht und dort haben sich die Binnenflüchtlinge auch hin begeben.

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von Lusiana am 18.08.2017, 22:08 Uhr

Zumindestens die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge bekommen das Geld, um ihre Eltern zu besuchen. Bei dem Fall, den ich kenne, sind die Eltern momentan in der Türkei, also nicht mehr in Syrien.

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Re: Flüchtlinge auf Urlaubsreise? Billige Stimmungsmache!

Antwort von Helene34 am 18.08.2017, 22:16 Uhr

Und in der Türkei sind sie in Sicherheit. Wieder ein typischer Mißbrauch des Asylrechts, wenn sie ihren Sohn weiter nach Europa geschickt haben. Das dieser dann auch noch Geld für einen Besuch seiner Eltern in der Türkei bekommt ist ein absoluter Skandal. Das werde ich morgen gleich mal bei unserer sonnabendlichen Bäckerrunde ins Gespräch bringen. Danke für die Info.

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oT

Antwort von Lauch1 am 18.08.2017, 22:34 Uhr

Was ist bitte eine Bäckerrunde?
Und bei Trump gab es schon wieder einen Cliffhanger noch vor Staffelende: Bannon muss gehen.
Wie das?

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Re: oT

Antwort von Helene34 am 18.08.2017, 22:37 Uhr

Eine Art Frühschoppen für Muttis.

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Re: oT

Antwort von Lauch1 am 18.08.2017, 22:40 Uhr

Also nicht für Vatis? Und da bespricht man hochbrisante Infos aus Babyforen? Klingt spannend.

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Re: oT

Antwort von Helene34 am 18.08.2017, 22:44 Uhr

Nein man bespricht alles Mögliche was so gerade in der Welt passiert. Und Vatis sind bei uns nicht dabei. Die sind zu Hause und kümmern sich um die Kinder

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Re: oT

Antwort von Malefizz am 18.08.2017, 22:48 Uhr

Oh, dann stillt in deiner Mutti-Runde niemand? Wie praktisch, wenn man auf artfremde Babynahrung zurückgreifen kann...

Als du noch unter Anhaltiner schriebst, kümmerte sich allerdings immer nur die Mutti um deine Kinderchen.

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Re: oT

Antwort von Helene34 am 18.08.2017, 22:53 Uhr

Wir sind etwa eine Stunde fast jeden Sonnabend Früh beim Bäcker. Meine Kleine meldet sich alle 3-4 Stunden und bei fast allen Müttern die ich kenne ist oder war das ähnlich. Und falls sie doch mal Hunger bekommt, dann gibt mein man eben die Flasche. Das sehe ich überhaupt kein Problem. Und nochmal, ich habe nie unter Anhaltiner oder einem anderen Namen geschrieben.

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Re: oT

Antwort von Malefizz am 18.08.2017, 23:02 Uhr

gib es auf, jeder hier, der dein unverwechselbares Geschwurbel schon einmal gelesen hat, weiß, dass du eindeutig der ehemalige Anhaltiner bist.

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