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von dhana  am 05.05.2011, 20:20 Uhr

Durchgefallen bei der Einschulungsuntersuchung

Hallo,

ich kann dir erzählen, wie es bei meiner Schwester damals war.

Sie war auch sehr ehrgeizig, konnte schon vor der Schule lesen - wollte immer mit mir Schule spielen....
Dann war sie ein Juli-Kind - und wäre damit das älteste Kind im Kindergarten gewesen - 30.Juni war der Stichtag.
Kindergarten war absolut für die Einschulung, der Direktor hat sie zu einem Schulspiel eingeladen, auch der war ganz klar für die Einschulung. Einzig die Ärztin hatte bedenken - sie meinte noch nicht reif genug.

Sie wurde eingeschult, ... aber sie war trotzdem irgendwie überfordert, körperlich vor allem. Sie war viel müde, hat dann immer mehr verweigert, wollte nichts neues mehr lernen.
Nach der 4. Klasse ging sie auf die Hauptschule - und hat mit ach und krach den Quali geschafft.
Und auch heute noch will sie nix neues lernen - geht lernen regelrecht aus dem Weg und kommt halt irgendwie durch.

Meine Eltern haben es bereut, sie so jung einzuschulen. Sie sind heute sicher, das es eindeutig zu früh war. Keiner konnte wirklich verstehen, was aus dem Mädchen wurde, das im Kindergarten so aufnahme bereit war, das unbedingt lernen wollte, die so schnell verstand und wirklich ehrgeizig war.
Aber vielleicht war es wirklich der Ehrgeiz, sie merkte, das sie ihren eigenen Ansprüchen nicht genügen konnte und hat angefangen komplett zu verweigern, das sie immer die Jüngste war, nie irgendwo mal schneller, besser... tat sein übriges.

Dagegen habe ich mich so leicht getan in der Schule - ich wurde mit dem 7. Geburtstag eingeschult (Septemberkind) obwohl der Kindergarten auch bei mir vorgeschlagen hatte mich eher einzuschulen, aber da haben sich meine Eltern nicht überzeugen lassen.
Aber meine Schwester war halt um einiges weiter als ich - hatte eine schnellere Auffassungsgabe...

Seitdem bin ich sehr skeptisch was die immer frühere Einschulung angeht. Solange das Schulsystem sich nicht ändert, können die Kinder noch so fit sein - sie sind einfach noch zu jung.
Man sollte immer daran denken, die Kinder werden nicht am eigenen Alter gemessen, sondern müssen sich an den oft 1-2 Jahre älteren Kindern messen lassen.
Wenn man eine frühere Einschulung in betracht zieht, sollte man also nicht die anderen 5jährigen anschauen - sondern sollte schauen ob es mit den 6 und 7jährigen gleich ziehen kann - nicht nur kognitiv, sondern auch körperlich, vom Sozialverhalten, von allem halt einfach.

Und gerade wenn dein Sohn mit dem Stift noch nicht so toll ist, wenn er anweisungen nicht mehr als exakt umsetze kann - überleg dir wirklich, ob du ihm einen gefallen tust. Gerade das erste Jahr Schule wird für diese fitten Kinder langweilig, es wird sooo viel gemalt, wiederholt und ewig nur im 10er Raum gerechnet. Kann er diese Langeweile aushalten?
Du denkst ja schon, das ihm im Kindergarten langweilig ist - ein Argument, das ich gar nicht nachvollziehen kann - gerade ein intelligentes begabtes Kind müsste im Kindergarten doch selber Spielangebote ohne Ende finden. Dazu muss man nicht reihenweise Buchstaben und Zahlen üben.

LG Dhana

 
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