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Geschrieben von Silvia3 am 26.10.2016, 16:50 Uhr

Die Erkenntnis des Tages oder wie Politiker sich entgültig selbst ins Aus schieß

Ich denke der Appell ist nicht an die gerichtet, die eh nicht vorsorgen KÖNNEN, sondern an die, die nicht vorsorgen WOLLEN.

Drei Fälle aus meinem unmittelbaren Freundeskreis.

Fall Nr. 1:
Beide über 50, sie seit 27 Jahren Hausfrau, aktueller Rentenanspruch 130€ im Monat. Er gut verdienender Angestellter mit einem 6-stelligen Jahresgehalt. Haus ist noch lange nicht abbezahlt, die beiden haben keinen müden Euro auf der hohen Kante, aber noch ein paar Konsumentenkredite am Bein. Es wird halt gut gelebt, teuere Autos, teure Reisen. Letztes Jahr kam das böse Erwachen, als er aufgrund zahlreicher Gespräche im Freundeskreis über Altersvorsorge mal bei der Rentenberatung war. Seitdem versuchen sie krampfhaft einzusparen und noch ein paar Euros für's Alter zusammenzukratzen. Es ist zwar nie zu spät anzufangen, aber die beiden sind reichlich spät dran. Vielleicht hätte die Politik eher appellieren sollen....

Fall Nr. 2:

Junges Pärchen, beide aus gutem Hause mit allen Chancen, beschließen, dass sie keinen Bock auf Arbeit haben. Er hat Hauptschulabschluss ohne Ausbildung, sie hat kurz vorm Abi die Schule geschmissen, auch ohne Ausbildung. Leben seit Jahren von Hartz 4, inzwischen mit drei Kindern. Die beiden haben natürlich kein Geld, um für's Alter vorzusorgen, ist ihnen wohl auch egal, denn sie scheinen mit Hartz 4 zufrieden zu sein. Aber man kann schon sagen, dass sie selbst dran schuld sind - oder nein, vielleicht ist es auch unser Staat, der diese Leute durchfüttert und nicht dafür sorgt, dass sie selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen müssen. Da helfen auch keine Appelle, da ist Hopfen und Malz verloren.

Fall 3:
Es normaler Facharbeiter, sie hat eine Ausbildung aber ist der Arbeit auch nicht zugeneigt. Ist jetzt knapp 50 und hat die letzten 15 Jahre nicht versicherungspflichtig gearbeitet (keine Kinder) und damit auch keine Rentenpunkte erworben. Davor Niedriglohnsektor. Er hat erst mit 27 (Studium abgebrochen) angefangen zu arbeiten, wird also mit 67 Jahren auch nicht die Höchstrente bekommen. Die beiden zusammen werden arg knapp dran sein, aber sie haben zumindest ein abbezahltes Haus und Lebensversicherungen. Aber auch hier kann man zumindest im Fall der Frau sagen, dass die Altersarmut selbst verschuldet ist. Vielleicht rütteln die Appelle der Politik sie ja mal auf.

Wie immer gibt es zwei Seiten der Medaille. Wenn die Politiker nicht an die Bevölkerung appellieren würden, heißt es hinterher, keiner hätte es gewusst. Wenn sie appellieren, ist es zynisch.

Silvia

 
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