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Geschrieben von Hase67 am 15.09.2011, 9:15 Uhr

Der Unterschied, Leena, liegt darin....

Butterflocke,

ich lese dich ja jetzt schon eine ganze Weile und weiß, dass du ein sehr emotionaler Typ bist. Daran ist an sich auch nichts Falsches, nur: Was du hier immer wieder signalisiert bekommst, ist dass du mit deiner typischen Reaktion, deinen/euren Stress und deine/eure Probleme laut zu bestöhnen oder zu bejammern, aber keinerlei lösungsorientiertem Ansatz zugänglich zu sein, nie aus dieser Endlosschleife rauskommen wirst. Das wurde dir hier schon mehrfach - geduldig oder genervt, im Guten und im weniger Guten - gesagt.

Bis zu einem gewissen Punkt hat dafür jeder Verständnis, sich ausjammern muss sich jeder mal. Aber wenn einer immer zum Jammern kommt, aber jeden vorsichtigen Hilfsversuch abblockt, nach dem Motto: "Ach ja, das könnt ihr doch gar nicht beurteilen, ihr wisst ja nicht, wie sehr ich/wir leide(n)", dann zieht sich selbst der verständnisvollste Zuleser oder Ratgeber irgendwann zurück. Es ist nämlich schlichtweg anstrengend, als emotionaler Schuttabladeplatz (aus)genutzt zu werden, sich selbst seine Hirnwindungen zu verdrehen, um der leidenden Person zu helfen, damit aber nur auf taube Ohren zu stoßen.

Natürlich ist es dein Leben, und keiner von uns hier kann richtig abschätzen, wie es bei euch aussieht, wie die Abläufe sind, wie dein persönliches Stresslevel (und das deiner Kinder und deines Mannes) aussieht. Nur: Du trägst selbst nicht unerheblich dazu bei, dass dieser Stress so massive Formen annimmt. Du versuchst, an erwachsenen Menschen, die für sich selbst entscheiden, herumzuerziehen, weil sie andere Prioritäten setzen als du oder nicht deine Erwartungen erfüllen, das tust du mit deinen Eltern genauso wie mit deinem Mann. Du KANNST aber nicht sie ändern, sondern nur dich selbst bzw. deine Einstellung dazu - sonst wirst du noch in 30 Jahren immer wieder in Konstellationen rutschen, wo du dich als bemitleidenswertes Opfer deines Schicksals siehst.

Das Positive an einer Situation zu sehen, heißt übrigens nicht, krampfhaft Ärger über gewisse Missstände auszublenden, aber ein Stück mehr Gelassenheit täte dir (und deiner Familie) schon sehr gut. Vielleicht gehst du auch mal in dich und fragst dich, warum diese extremen Arbeitszeiten deines Mannes dir so an die Substanz gehen - ist es WIRKLICH die Tatsache, dass du dich um seine Gesundheit sorgst und ihn gern für die Kinder dahättest, oder ist es nicht vielleicht auch die Angst, dass deine Kinder emotional zu kurz kommen könnten wie du seinerzeit, und dass du deshalb deinen Mann am liebsten in deine Vorstellung von der "Rama-Familie" (copyright by vallie) hineinprügeln würdest? Oder bist du schlicht gefrustet, dass alles Familiäre an dir hängenbleibt, sprich: Dass dich nicht nur deine Eltern, sondern auch dein Mann im Stich lässt? Man kann Situationen ändern, aber dazu muss man erst mal in sich gehen und sich ganz genau fragen, was einem selbst eigentlich den meisten Stress verursacht. In sehr vielen Fällen ist das der Stress, den man sich selbst mit einer bestimmten Situation macht, weil man merkt, dass man nicht alles unter Kontrolle hat.

Zum Schluss gebe ich dir noch einen Buchtipp mit auf den Weg: "The Work" von Katie Byron (danke, Fredda, ich hab's nach deiner Empfehlung noch mal gelesen und sehr viel daraus mitgenommen) - aber nur, wenn du wirklich bereit ist, an DEINER Einstellung zu deinem Leben zu arbeiten...

LG

Nicole

 
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