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von Leena  am 15.05.2011, 21:01 Uhr

Das Leid entsteht nicht zwangsläufig...

"...ich denke die suche bzw. der wunsch seine wurzeln zu kennen wird immer da sein und ist (folgen) garantiert nicht für das spätere leben zu verachten "

Vorweg - ich bin nicht persönlich betroffen, ich kenne meine beiden Elternteile. Meine Mutter ist aber ein "Kriegskind" und kennt ihren Vater nicht, und meine Schwester kennt ihren Vater ebenfalls nicht, weiß nur einen Namen, sonst nichts. Um von meiner Schwester zu sprechen: So ein allgemeines "Grundsatzinteresse" an ihrem Vater ist, mehr oder weniger, vorhanden, aber es reicht nicht mal dazu, nach ihm zu googeln und ihn bewusst suchen zu wollen.

Es hat definitiv nicht jeder Mensch zwangsläufig den inneren Wunsch, seine Wurzeln kennen zu lernen, und nicht jeder Mensch, der seine "Wurzeln" nicht kennt, leidet darunter.

Es gibt Menschen, die leiden darunter, das will ich überhaupt nicht bestreiten. Aber es gibt auch Menschen, die nicht darunter leiden, und man kann vorher nicht wissen, was sein wird, wenn dieses jetzt neugeborene Kind aufwachsen wird.

Ach so, eine Anmerkung noch - ich denke, ich habe den Vater meiner Schwester im Internet "gefunden", er wird von einer Väter-Initiative als väter-freundlicher Jugendamtssachgebietsleiter erwähnt. Er scheint sich da also für die Rechte von Vätern einzusetzen, die Vater sein wollen und das, in gewisser Weise, quasi "nicht dürfen" - während er selbst seinem eigenen Kind kein Vater sein wollte. Er wird wissen, warum die Dinge so sind, wie sie sind - vielleicht.


Was die Ausgangsfrage hier im Thread angeht - wenn eine Frau zu einer anonymen Geburt ins Krankenhaus geht, wird sie sich darauf verlassen, dass die Geburt auch anonym bleibt, wenn sie dieses möchte. Die genaue Rechtslage wird der Frau wurschtegal sein, und wäre in meinen Augen nur eine "Ausrede" der Hebamme, die gern möchte, dass das Kind seine Wurzeln kennen lernen kann - für mich wird jedenfalls nicht deutlich, dass die fragliche Hebamme Angaben zur Mutter machen will, weil sie eigentlich zur Anzeige der Geburt verpflichtet wäre, sondern es scheint ihr doch eher um das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft zu gehen (versus Recht der Mutter auf eine anonyme Geburt).

Die Mutter wird sich darauf verlassen haben, dass die Geburt anonym ist und bleibt, wenn sie es möchte - und es wäre in meinen Augen nicht akzeptabel, dieses Vertrauen der Mutter zu missbrauchen.

Für mich wäre es ebenfalls nicht akzeptabel, quasi "heimlich" das Gespräch mit der Mutter zu suchen - allein das Wissen, dass da jemand ist, der gewissermaßen reden könnte, erzeugt Druck und Gegendruck und könnte mehr Schaden anrichten als nutzen.

Für mich muss die Loyalität der Hebamme definitiv bei der Mutter liegen und das bedeutet uneingeschränktes Schweigen - fertig aus.

 
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