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Geschrieben von Jake94 am 26.01.2006, 23:59 Uhr

Ach Leute...

...ich gehe jetzt schlafen! Das Thema Ausländerfeindlichkeit ist ein Faß ohne Boden und für heute habe ich genug davon ;0/.

Vielleicht bis morgen,
LG
Kerstin

 
28 Antworten:

Ging/geht es wirklich um AUSLÄNDERFEINDLICHKEIT??

Antwort von Ralph am 27.01.2006, 9:08 Uhr

Selber schuld, wer das auf jeden Fall immer mit in die Postings hineininterpretieren will, anstatt über das eigentliche Thema zu dieskutieren.

Armselig. :-(

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nene, nicht selbst schuld,

Antwort von waterman am 27.01.2006, 9:15 Uhr

sondern einfach nur frech!

Gerade dieser Punkt (Ausländerfeindlichkeit) wird von vielen benutzt um andere in ihrer Meinung/Ansicht zurückzudrängen. Insbesondere finde ich es verwerflich, wenn Ausländer selbst einem "Ausländerfeindlichkeit" vorwerfen. Das man - allein aufgrund der Geschichte - in diesem Moment zurückschreckt, wird einfach nur gern ausgenutzt und sich selbst eine "freie Laufbahn" zu verschaffen. Nur sorgen genau diese Leute dafür, dass sie immer und immer wieder mit "Voruerteilen" konfrontiert werden. Ich verhalte mich im Ausland jedenfalls nicht so.

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Das nennt sich dann "umgekehrter Rassismus"

Antwort von Frosch am 27.01.2006, 10:53 Uhr

Hallo,

es gibt viele Ausländer, die Deutschen pauschal - auch in hitzigen Diskussionen - Ausländerfeindlichkeit vorwerfen. Das gibt es auch in Amerika, daß "Schwarze" sich auf ihrer Benachteiligung und dem latenten Rassismus "ausruhen", in die Opferrolle begeben. Aber umgekehrt selber rassistisch sind. Ist jetzt kompliziert, aber auch "nachvollziehbar". Bill Cosby hat einmal eine Rede gehalten, in denen er seine Brothers auf den Arm nahm und ihnen verbal in den Hintern kickte - das kam NICHT gut an, diese Kritik.
LG Antje

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Re: Das nennt sich dann

Antwort von waterman am 27.01.2006, 11:07 Uhr

"es gibt viele Ausländer, die Deutschen pauschal - auch in hitzigen Diskussionen - Ausländerfeindlichkeit vorwerfen."

Das sind aber meist die, deren eigenes Land genaug Dreck am stecken hat.

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Re: Waterman

Antwort von Alba am 27.01.2006, 11:17 Uhr

"Das sind aber meist die, deren eigenes Land genaug Dreck am stecken hat."

Nein. In der Regel sind das die die nicht argumentieren können oder wollen. Ausserdem hat jedes Land Dreck am Stecken wenn man genau hinsieht.

Ich habe das in mehr als 11 Jahren im Ausland öfters erlebt. Da ging es oft garnicht um politische Diskussionen.
Ich habe mal eine chinesische Kollegin gefragt (ganz freundlich) ob sie einen anderen Computer benutzen kann weil ein Programm das ich brauchte nur auf dem lief den sie gerade zum websurfen benutzte. Da schrie sie mich an Deutsche könnten alle anderen nicht ausstehen und würden alle anderen immer unterdrücken, und so weiter. Ich bin heute noch verblüfft was diesen Ausbruch auslöste. Heute verstehn wir uns ganz gut.

VG,
D

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Re: Das nennt sich dann

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.01.2006, 11:22 Uhr

Rassismus gibt es hier und da. Der ist genauso menschlich wie jede andere menschliche Regung. Auch "unterdrückte Minderheiten" sind nicht vor Rassismus gefeit.

Mich ärgern Ausländer, die jede Benachteiligung auf Rassismus schieben. So kann man leicht von eigenen Defiziten ablenken. Ich hatte da mal eine längere Diskussion mit meinem Schwager, der in London lebt. Er hat ein Diplom in Mikrobiologie von der Universität in Ibadan, Nigeria, bekam damit in London aber keinen Job, was er auf den Rassismus der Briten schob. Ich habe versucht, ihm zu erklären, daß ich als Personalchef auf lieber jemanden einstelle, dessen Qulaifikation ich einschätzen kann. Ein Londoner wird mit der Universität von Ibadan nicht viel anfangen können. Wenn ich daneben einen Bewerber mit einem Diplom einer britischen Uni habe, deren Stärken und Schwächen ich kenne, greife ich doch natürlich erst nach dem Menschen mit dem bekannten Diplom - unabhängig von der Hautfarbe des Bewerbers.

Aber ich verstehe nicht, was das Thema "Sprache" mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat. Man wird doch mal als Deutscher darüber diskutieren dürfen, wie Kinder in einem fremden Land am besten integriert werden können, ohne gleich in die Rassismus-Ecke gestellt zu werden. Dürfen Inländer gar nicht mehr über Themen reden, die (auch) Ausländer betreffen? Der Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit als Maulkorb?

Als Mutter von zwei ausländischen Kinder und ehemalige Ehefrau eines Ausländers bin ich inzwischen nur noch genervt von Leute - Inländern wie Ausländern - die jede Diskussion mit der Ausländerfeindlichkeits-Keule niederbügeln. Ich erlebe Ausländerfeindlichkeit, immer wieder, aber ich kann sie durchaus von allgemeiner Antipathie und auch schlichter praktischer Vereinfachung (wie im Fall der Personalleiters) trennen.

Vielleicht eines noch, was mich wirklich TIERISCH nervt: Daß auch Ausländer in zweiter, dritter, vierter Generation in Deutschland noch als "Gäste" gesehen werden. Ich schiebe das oft auf die stringente Einbürgerungspolitik, bin mir aber nicht sicher, was da wirklich Ursache und was da Wirkung ist.

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Re: Alba

Antwort von waterman am 27.01.2006, 11:25 Uhr

"Ausserdem hat jedes Land Dreck am Stecken wenn man genau hinsieht."

Da gebe ich Dir recht!


"Da schrie sie mich an Deutsche könnten alle anderen nicht ausstehen und würden alle anderen immer unterdrücken, und so weiter. "

In diesem Moment hättest Du ihr sagen sollen, dass Du sie tatsächlich nicht ausstehen kannst und sie liebendgern mal richtig unterdrücken würdest. Insbesondere Chinesen nehms mit den Völkerrechten nicht ganz so genau ;-)

Im Übrigen hätte man dieser Person ein lebenslanges Einreiseverbot erteilen sollen. Meine Meinung.

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Das ist es doch!

Antwort von waterman am 27.01.2006, 11:28 Uhr

"Aber ich verstehe nicht, was das Thema "Sprache" mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat. "

Hat man einer Position etwas entgegenzusetzen (hier die Einschränkung der Sprache in der Öffentlichkeit), wird man als ausländerfeindlich bezeichnet. Kein Wunder wenn mans dann auch wird.

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Re: Waterman

Antwort von Alba am 27.01.2006, 11:30 Uhr

Ich habe ein paar mal versucht mit Chinesen über Menschenrechte, Tibet usw zu diskutieren und das führt zu nichts.
Dabei verstehe ich mich mit den meisten sehr gut und habe ein paar sehr gute chinesische Freunde, aber über China reden kann ich mit keinem davon.
Keiner von ihnen will aber nach China zurück.

VG,
D

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An alle!

Antwort von Frosch am 27.01.2006, 11:33 Uhr

Hallo!

Erstmal finde ich diesen Satz gut und nachdenkenswert: "Der Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit als Maulkorb?"

Aber ich bin der Meinung, daß diejenigen, die aus einem kriegsgebeutelten Land kommen, HEILFROH sind, wenn sie in einem Land, in dem Frieden herrscht (D) leben können.

Es ist ein schwieriges, komplexes Thema, mit vielen "Grautönen". Es gibt auch genug Deutsche mit Vorurteilen, die sie pflegen. Es gibt viele Ausländer, die sich integrieren wollen. Es gibt Ausländer, die sich ins Ghetto einer Großstadt zurückziehen. USW.

LG Antje

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Re: alba

Antwort von waterman am 27.01.2006, 11:35 Uhr

"Keiner von ihnen will aber nach China zurück."

Tja, warum wohl? Aber hier die große Lippe riskieren.

Davon abgesehn, bin ich mit einem chinesischen Geschwisterpaar befreundet (noch aus der alten Schulzeit) und muss sagen: Ich bin froh die beiden nebst Familie zu kennen :-)

Aber man siehts hier immer und immer wieder: Die Jugendlichen laufen hier mit T-Shirts und Gürteln in Landesfarbe und Aufschrift durch die Gegend, feiern sportliche Erfolge AUSGIEBIG ohne an Regeln zu denken, wollen aber nicht zurück. Und das obwohl hier alle sooo ausländerfeindlich sind.

Tja, glaube daran werden wir nicht mehr ändern.

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Re: Das ist es doch!

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.01.2006, 11:46 Uhr

"Kein Wunder wenn mans dann auch wird."

DAS finde ich aber ebenso perfide.
Nach dem Motto: Die Ausländer sind doch selber schuld, wenn wir ausländerfeindlich sind.

Mein Menschenbild lasse ich mir weder von Inländern noch von Ausländern aufoktruieren.

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Re: waterman

Antwort von Alba am 27.01.2006, 11:47 Uhr

Den meisten Chinesen die ich kenne geht es hauptsächlich darum mehr als ein Kind haben zu können.

Ich drücke im Sport auch den deutschen Sportlern die Daumen, ist ganz normal. Aber nach ein paar Generationen sollte man eigentlich etwas Loyalität seiner neuen Heimat gegenüber zeigen.

VG,
D

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Re: Alba

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.01.2006, 11:51 Uhr

"Im Übrigen hätte man dieser Person ein lebenslanges Einreiseverbot erteilen sollen."

Dazu sage ich jetzt lieber nix, sonst werde ich ausfallend.

Doch, vielleicht eines:
Ihr möchtet wahrscheinlich nicht wissen, was die Deutschen in Deutschen Club in Singapur über die Singapurianer gesagt haben.

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Re: Elisabeth

Antwort von Alba am 27.01.2006, 11:58 Uhr

Sorry, wo kommt denn das POsting her?

D

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Re: Elisabeth

Antwort von Alba am 27.01.2006, 12:03 Uhr

Oh, den Satz hatte ich überlesen.

Ja, der ist etwas daneben, (Waterman!!), das stimmt.

VG,
D

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Re: alba

Antwort von waterman am 27.01.2006, 12:08 Uhr

"Den meisten Chinesen die ich kenne geht es hauptsächlich darum mehr als ein Kind haben zu können."

Wenn ich so die Tageszeitgung (Geburtsanzeigen) lese, sinds nicht nur die Chinesen ;-)

"Ich drücke im Sport auch den deutschen Sportlern die Daumen, ist ganz normal. Aber nach ein paar Generationen sollte man eigentlich etwas Loyalität seiner neuen Heimat gegenüber zeigen."

Ich bin sogar oftmals - im Fussball - für ausländische Vereine ;-)

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nene,

Antwort von waterman am 27.01.2006, 12:11 Uhr

ich begegne jedem so, wie er mir gegenübertritt!

Ist er freundlich, bin ich es; kommt er mir blöd, komme ich ihm blöd!

Ist doch aber normal, oder?

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Oh doch;

Antwort von waterman am 27.01.2006, 12:13 Uhr

bei dieser Diskrimierierung - und das ist es - hätte sie hier nichts zu suchen. Das, was Deutsche im Ausland machen, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Wer jedoch mit Deutschen ansich nicht klarkommt, soll einfach weg bleiben, fertig.

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ABER

Antwort von Frosch am 27.01.2006, 12:17 Uhr

Hallo!

Wenn man einen Deutschen nicht mag, ist das "Selbstschutz", und wenn man einen Ausländer nicht mag, ist man ausländerfeindlich (und stolz drauf)?!?

Ich kenne sowohl Deutsche als auch Ausländer, die ich nicht mag, bezeichne mich aber nicht als ausländerfeindlich. Weil es eben genügend andere Menschen gibt, die völlig OK sind.

Das wäre genauso: Man kennt einen Mann, der fremd geht, deswegen sind alle Männer Schweine?!?

Auweh...

LG Antje

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Re: ABER

Antwort von waterman am 27.01.2006, 12:22 Uhr

"Wenn man einen Deutschen nicht mag, ist das "Selbstschutz", und wenn man einen Ausländer nicht mag, ist man ausländerfeindlich (und stolz drauf)?!?"

Klar, wenn ich einen Deutschen nicht mag bin ich Staatsfeind, oder wie?



"Das wäre genauso: Man kennt einen Mann, der fremd geht, deswegen sind alle Männer Schweine?!?"

Dann schau mal ins AE ;-)

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@Elisabeth: Ganz von der Hand zu weisen ist das aber nicht...

Antwort von Ralph am 27.01.2006, 12:28 Uhr

Hi Elisabeth,

da ist aber etwas dran.

Hier ein Beispiel meiner eigenen Biographie:

Ich habe mich in den 70ern ausgiebigst mit dem 3.Reich, Holocaust etc. auseinandergesetzt. U.a. durch lange Gespräche mit vielen Leuten habe ich dann meinen Standort gefunden.
Quintessenz: Ich persönlich trage keine Schuld, stehe aber in der Pflicht und Verantwortung, das meinige dazu beizutragen, daß sich soetwas nicht wiederholt. Diesen Standpunkt habe ich auch erfolgreich an meine Kinder weitergeben können.

Ich hatte aber ein Riesenproblem, und das hieß Heinz Galinski! Für diejenigen, denen dieser Name nichts (mehr) sagt, das war der damalige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland. Dieser Mann hat mir permanent das Gefühl gegeben, daß ich, ich ganz persönlich, Schuld trage an den Verbrechen, die während des Dritten Reiches verübt wurden. Dabei fühlte ich mich sehr unwohl, lehnte dieses Dogma von Anfang an ab und mußte mit allen Mitteln kämpfen, daß dieses Unbehagen nicht in schleichenden Antisemitismus überging.

Wenn jüdische Mitbürger immer wieder in gewisse Wunden Salz hineinstreuen, anderseits aber Verbrechen an Roma und Sinti vergleichsweise totgeschwiegen werden, wenn ein Bundestagspräsident für eine für meine Begriffe intelligente Rede (es war Jenninger) geschaßt wird, einen Tag später aber der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Herr König, im Interview des Deutschlandsfunks einräumt, daß er, König, diese Rede nicht schlimm fand und Jenninger für seine Begriffe nicht hätte gehen müssen... dann wird es brandgefährlich!!!

Gottlob hat sich die Streitkultur in Deutschland in den letzten 15 Jahren auf diesem und benachbarten Feldern etwas gewandelt. Inzwischen darf man ja sogar die deutschen Opfer während der großen Vertreibungen bei und nach Kriegsende thematisieren, nachdem dies 55 Jahre ein absolutes Tabuthema war.

Das gibt mir Hoffnung, endlich zu einem "normalen" und dennoch verantwortungsbewußtem Umgang mit der Vergangenheit zu kommen.

Mit der Ausländerfeindlichkeit verhält es sich doch ähnlich. Wenn ich als Deutscher mein Unbehagen über manche Entwicklung in der Ausländerpolitik nicht mehr äußern darf, weil Ausländer unsere Geschichte immer wieder instrumentalisieren, dann ist genau das der gefährliche Nährboden für diese verlamedeite unselige "braune Soße", die immer mal wieder hochkocht. Obacht, Achtung!!!, kann ich da nur sagen, daß uns dieser Kessel nicht mal um die Ohren fliegt! :-)

Liebe Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Oh doch;

Antwort von Alba am 27.01.2006, 12:32 Uhr

Hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen: die von mir geschilderte Szene spielte sich in Neuseeland ab. Ich habe da 5 Jahre gelebt.

VG,
D

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Re: @Elisabeth: Ganz von der Hand zu weisen ist das aber nicht...

Antwort von Alba am 27.01.2006, 12:38 Uhr

Sorry, stehe ich jetzt völlig auf dem Schlauch, aber ich hatte eigentlich Elisabeths Posting anders interpretiert.
In meiner Interpretation seid Ihr Euch eigentlich völlig einig.

Ich lese es jetzt erst nochmal.

D

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@alba

Antwort von Ralph am 27.01.2006, 12:51 Uhr

Hi Alba,

hier Elisabeths Posting mit Zitat von waterman:

""Kein Wunder wenn mans dann auch wird."

DAS finde ich aber ebenso perfide.
Nach dem Motto: Die Ausländer sind doch selber schuld, wenn wir ausländerfeindlich sind.

Mein Menschenbild lasse ich mir weder von Inländern noch von Ausländern aufoktruieren."

Grundsätzlich hat Elisabeth schon recht mit ihrem letzten Satz, wenn aber gewisse Argumentationsstrukturen beim Gegenüber bestehen, die moralischer NAtur sind, diese gegen Dich zu Unrecht einesetzt werden, Du aber aus eben diesen moralischen Gründen ohne Chance bist, aus dieser Ecke herauszukommen, dann kann es schon geschehen, daß das ganze in Ausländerfeindlichkeit/Antisemitismus u.ä. übergeht.

Das Unterdrücken einer unbequemen Meinung auf diese Art ist deshalb für mich sehr gefährlich.

LG
Ralph/Snoopy

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Re: @Ralph

Antwort von Alba am 27.01.2006, 13:02 Uhr

Ok, da gebe ich Dir recht.

Da sind wir Deutschen aber in einer besonderen Situation, ob wir wollen oder nicht. Uns kann man immer mit der Rassismus/Antisemitismuskeule besonders schön kommen. Ich lebe seit 4 Jahren in GB, glaub mir, ich weiss wovon ich rede.

Im Allgemeinen fand ich Elisabeths Posting aber sehr schön und richtig.

Ausserdem finde ich es wichtig (und Du auch wenn ich Dich richtig verstehe), dass die Diskussion über Immigration und Integration geführt wird. Wenn sie ständig mit der "Rassismuskeule" niedergemacht wird, wird dieses Thema völlig den extemen Rechten überlassen. Das kann ja wohl auch nicht sein.

VG,
D

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Es hat Jahre gebraucht...

Antwort von Ralph am 27.01.2006, 13:30 Uhr

Hi D.,

ich habe in endlosen Diskussionen meinen Kindern gelehrt, niemals die Diskussion über und um den Holocaust zu meiden, aber auch niemals sich selbst auch nur irgendeine persönliche Schuld zuweisen zu lassen.
Insbesondere meine mittlerweile 20jährige Tochter führt da sehr kontroverse Diskussionen, ist heute auf eine Antifaschistischen Demonstration in Niedersachsen (hoffentlich kommt sie heil zurück... *bammel*). Ich bin stolz auf sie, daß sie sehr selbstbewußt als Deutsche diskutiert, ohne den historischen Hintergrund aus dem Auge zu verlieren.
Aufgrund ihrer grandiosen Englischkenntnisse (*grünwerdvorneid*) führt sie diese Diskussionen rund um den Erdball im Internet und berichtet hin und wieder am Abendbrotstisch darüber.
Mit anderen Worten: Zumindest meine Kinder lassen sich mit dieser "Moralkeule" nicht mehr erpressen, sondern gehen offensiv und dennoch sensibel mit solchen Themen um.

Immigration und Integration sind wichtige Themen, zu denen aber ja auch Irrwege gehören, die ein LAnd wie Deutschland auch gegangen ist, genauso wie es fehleinschätzungen seitens der ausländischen Mitbürger gegeben hat.
Du hast recht: Solange über diese Themen nicht losgelöst von der deutschen vergangenheit diskutiert werden kann, wird nur Murks aus solchen Diskussionen herauskommen, auch in der Politik.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Ralph

Antwort von Alba am 27.01.2006, 17:08 Uhr

Hallo Ralph,

ich habe in den Jahren die ich im Ausland bin schon die seltsamsten Sachen erlebt. Samoaner die die Hand zum Hitlergruss erheben sobald sie einen Deutschen treffen (gibt so dämliche Kriegscartoons dort), ein Kollege aus Sri Lanka (!) der mir erklärt, dass Hitler ja nicht nur schlimm sei er habe ja auch was für die Arbeitslosen getan, eine Freundin von den Malediven, die mir er erzählt hat, dass sie das erste Mal vom Holocaust gehört hat als sie zum Studium nach London kam und das obwohl sie "komplette" europäische Geschichte in der Schule gelernt hat.
In all den Fällen kam mir mein guter Geschichtsunterricht auch zu Hilfe.
Meine Nichten gehen damit auch um wie Du das von Deiner Tochter schilderst.
Die Themen Immigration und Integration werden auch in anderen Ländern diskutiert und man wird da auch nicht darum herumkommen. Diese Diskusionen finden hier in GB statt und ich kenne sie auch aus Neuseeland. Probleme tot zuschweigen wird niemanden helfen und auf die Ängste von Teilen der Bevölkerung -ob berechtigt oder nicht- nach dem Motto "das sind alles ewiggestrige Hinterwälder" zu reagieren bringt uns auch nicht weiter.
Immerhin wird hier ja schonmal diskutiert.

VG,
D

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