8. Monat

8. Monat

29. bis 32. Woche der Schwangerschaft

 

In der 29. Woche wiegt es etwa 1400 g. Käme es jetzt auf die Welt, hätte es mit Hilfe der heutigen Medizin bereits eine Chance, zu überleben. Allerdings ohne eine Garantie, denn die Lungen sind noch nicht fertig ausgebildet und auch ein Immunsystem, das den kleinen Organismus ausreichend schützen könnte, ist noch nicht vorhanden. Bis zur Geburt wird es weiter Abwehrstoffe aus dem Blut der Mutter beziehen, um ein eigenes Abwehrsystem aufzubauen.

Oft ist Ende dieses Monats die Lanugo-Behaarung schon wieder verschwunden - dafür sprießen die Haare auf dem Kopf umso mehr. Das Baby hat jetzt ein feineres Empfinden für Geborgenheit und Ruhe - schätzt beides mehr als zuvor und ist nicht mehr ganz so lebendig. Es macht jetzt immer öfter Atembewegungen, lutscht dabei am Daumen, trainiert eifrig Saugen und Schlucken. Wussten Sie, dass nur etwa 5% der Babys am linken Daumen lutschen? 95% bevorzugen den Rechten. Warum das so ist, bereitet der Wissenschaft noch immer schlaflose Nächte ... Im Gehirn wird jetzt das Gedächtnis angelegt.

Man kommt jetzt schon wesentlich schneller aus der Puste als sonst. Da das Baby nun zunehmend von unten gegen das Zwerchfell drückt, werden vor allem Magen und Herz ein Stück weit nach oben verschoben. Der Magen scheint kleiner zu werden und nimmt sich mehr Zeit für seine Arbeit als sonst. Helfen Sie ihm ein wenig, indem Sie mehrere kleine, abwechslungsreiche Mahlzeiten über den Tag hinweg verteilen - als Dank werden Sie dieses Stechen unter den Rippen seltener spüren.

Das Herz schlägt schneller, um die zusätzlichen, inzwischen knapp eineinhalb Liter Blut in Bewegung zu halten. Der weiter wachsende Bauch kann jetzt gelegentlich schon einmal für Sekunden hart werden, was ein Zeichen dafür ist, dass die Gebärmutter für die Stunde X intensiver zu trainieren beginnt. Das Gewicht spüren Sie nun immer öfter in den Beinen - vor allem bei langem Stehen. Wer zu Krampfadern neigt, sollte so oft wie möglich die Beine hochlegen. Durch die hormonelle Umstellung wurden die Venen im Körper generell etwas "weiter eingestellt". Der höhere Druck des Blutes in den Beinen bringt nun die Gefahr mit sich, dass die Venen dort an der einen oder anderen Stelle besonders nachgeben.

TIPP: Kaltes Wasser kann die Venen verengen und damit den Rückfluss des Blutes erleichtern. Ein prima Mittel sind kalt-warme (nicht heiße) Wechselduschen an den Waden, die immer mit einer kalten Dusche enden sollten. Das stärkt nebenbei den Kreislauf und wirkt Wadenkrämpfen entgegen. So können Sie den Venen ebenfalls helfen.

Häufig macht die Verdauung im letzten Drittel der Schwangerschaft zu schaffen. Der erhöhte Gelbkörperhormonspiegel entzieht der Darmwand etwas Spannung, wodurch alles ein wenig langsamer voran geht - helfen Sie dem Darm mit Ballaststoffen auf die Sprünge.

TIPP: Zwei Hausmittel, die nicht schlecht sind: ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen oder über Nacht eingeweichte Backpflaumen. Abführmittel sind tabu, da sie vorzeitige Wehen auslösen können.

Überhaupt fühlt man sich nicht mehr recht wohl in seiner Haut - die Beweglichkeit lässt mehr und mehr nach, vieles passt nicht mehr - überall kneift und drückt irgendetwas. Dazu kommen die Gedanken an die nahende Geburt. Langsam aber sicher wird es spannend - und der Kopf manchmal schwer von der Sorge, ob alles gut gehen wird. Lenken Sie sich ab, wo immer Sie können - vielleicht fangen Sie schon einmal an, die Wohnung für das Baby einzurichten, was manchen schönen, entspannenden Einkaufsbummel mit längeren Verschnaufpausen in gemütlichen Cafés erfordert. Und noch mal der Tipp: nehmen Sie sich dazu eine Freundin mit und reden sich alles von der Seele.

Apropos Seele. Gehören Sie auch zu den Frauen, die jetzt viel träumen? Hauptsächlich Träume von der Geburt - und nicht nur schöne? Gut so. "Was?" werden Sie sagen "... gut?" Ja - gut, denn es ist längst erwiesen, dass Träume der Psyche auch zum Abbau von Ängsten dienen, die sich tagsüber angesammelt haben. Und mal ehrlich - denken Sie nicht manchmal tagsüber daran, wie Sie mit der Geburt wohl fertig werden? Die Seele macht sich deshalb nachts auf ihre Weise ein bisschen Luft - und tatsächlich sind Frauen, die viel träumen, nachher bei der Geburt dann überraschend entspannt.

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Ballaststoffe sind jetzt wichtig. Wenn Sie bisher nicht so darauf geachtet haben, tun Sie es von nun an - Sie können der Darmträgheit und dem unangenehmen, zusätzlichen Völlegefühl dadurch vorbeugen. Ballaststoffe sind unverdauliche Füll- und Quellstoffe, die die Darmbewegung anregen und die Darmflora positiv beeinflussen. Zu finden sind sie vor allem in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse. Essen Sie viel Müsli aus Getreideflocken, dazu häufig Gemüse, Obst und Salat.

TIPP: Schenken Sie der Gesamt-Kalorienmenge Ihres Speiseplans von nun an noch einmal besondere Aufmerksamkeit - weil das Baby in dieser Zeit sein Fettgewebe anlegt, kann es dicker werden, als es soll, wenn Sie jetzt zu viel essen.

Sicher wird sie/er sich bei Ihnen erkundigen, ob Sie Anzeichen bemerkt haben, die auf eine mögliche Frühgeburt hindeuten können. Das sind vor allem vorzeitige Wehen mit starkem Ziehen im Kreuz, Blutungen und Verlust von Fruchtwasser. Bei einer weiteren Ultraschalluntersuchung - die dritte sollte etwa Mitte dieses Monats erfolgen - wird u.a. der Sitz der Plazenta geprüft, die in seltenen Fällen so liegen kann, dass sie dem Baby den natürlichen Weg "auf die Welt" versperrt.

Um die Gangbarkeit dieses Weges zu prüfen, werden auch Kopfumfang des Babys und die Weite des Beckens gemessen. Hat es bisher ausgereicht, die Ärztin oder den Arzt alle vier Wochen einmal aufzusuchen, so sollten Sie die Vorsorgeuntersuchungen ab dem Ende dieses Monats alle 10, spätestens aber alle 14 Tage vornehmen lassen.

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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