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Geschrieben von Astrid am 23.05.2008, 11:47 Uhr

@emfut...

Hallo,

Du hast schon Recht, natürlich hat es keinen Zweck, den neuesten Erziehungsratgeber herunterzubeten. Solche Bücher können nur anregen und dabei helfen, einen eigenen, persönlichen Weg zu finden, und das wissen hier sicher auch alle.
Wenn man aber nie etwas über Kinderentwicklung und -psychologie liest, weiß man eben doch oft nicht wirklich warum sie so handeln wie sie handeln. Und man läuft Gefahr, bei der Erziehung Vieles unreflektiert zu machen, weil "man" es eben so macht, weil man es so gehört oder von den eigenen Eltern, der Gesellschaft, den Kiga-Erzieherinnen, dem eigenen Partner etc. empfohlen bekommt (gutes Beispiel ist das berühmte, ach so wichtige "Konsequentsein"!).

Es gibt durchaus einige Erkenntnisse über Kinderentwicklung, die man als Mutter nicht automatisch und angeborenerweise hat ;-). In allen Lebensbereichen profitieren wir von der Forschung, und auch Du bist sicher oft aufgeschlossen gegenüber neuem Wissen, z.B. über Kinderernährung etc. - warum also nicht auch bei neuem Wissen über Kinderentwicklung?

Zurück zum Thema: Das Problem angewandter Konsequenz ist, dass sie nie fragt, WARUM sich ein Kind eigentlich momentan "schwierig" oder "bockig" oder sonstwie unerwünscht verhält. Wenn man hier immer "vorhersehbar" (also starr) reagiert, geht man an mancher Not des Kindes total vorbei. Vielleicht ist es eifersüchtig auf sein Geschwisterchen, traurig über häufigen Streit der Eltern, enttäuscht von zu häufiger Kritik und Abwertung seiner selbst gegenüber (durch zuviele Ermahnungen etc.) - all das bleibt da ungesehen. Man sieht nur das unerwünschte Verhalten und patsch - kommt die "vorhersehbare Konsequenz", schön einfach.

Bei simplen Dingen wie dem Fernsehkonsum kann man sicher auch mal einfach und vorhersehbar reagieren. In vielen anderen Bereichen aber ist das Kind und das Leben viel zu komplex für einfache Lösungen. Tendenziell ist es sicher gefährlicher, nie etwas über Kindererziehung zu lesen, als zuviel darüber zu wissen. Das Leben vieler Kinder wäre sicher glücklicher, wenn Eltern etwas mehr über Kinder wüssten.

Beispiel: Wüssten mehr Eltern, dass Kinder angeborenerweise Ablösungsbestrebungen von den Eltern haben und diese verfolgen MÜSSEN (z.B. in der sog. Trotzphase), würden sie das Verhalten ihrer Kinder weniger persönlich nehmen. Ihm also nicht ständig ihre erwachsen-negativen Wertungen aufstülpen, wie: Das Kind ist aber mal wieder bockig, es will uns provozieren, es will uns schikanieren etc. Es würde auf manche gereizte Eltern entkrampfend wirken, wenn sie wüssten, ihr Kind KANN sich momentan nicht anders verhalten als es das tut.

Grüßle,

Astrid

 
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