1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von cosma am 07.11.2011, 11:29 Uhr

Wechsel auf die Waldorfschule ?

Huhu,

nachdem ich schon zwei Jungs glücklich durch die ersten Jahre Grundschulzeit gebracht habe ist nun bei unserer Kleinen der Wurm drin.

Sie weint seit September jeden Morgen und ist auch sonst völlig unausgeglichen und unzufrieden, zickig, weinerlich, nicht im Lot.
Sie kaut Nägel, sie ist irgendwie ständig angespannt ...

So kenne ich sie bis dahin nicht - gar gar nicht !! Sie war ein Ganztagskind im Kindergarten und immer fröhlich und gerne von zu Hause weg !

Sie will nicht in die Schule und lehnt einfach alles ab, mag ihre Lehrerin nicht (die extrem streng ist, da kann ich sie verstehen ...), fühlt sich nicht begleitet, fühlt sich inhaltlich total unter Druck gesetzt, hat Angst vor der Pause, hasst Hausaufgaben ... es ist total der Wurm drin.

Gespräche gabs auch schon mit Lehrerin und Rektor, letztlich ist deren Tenor, sie sei halt überempfindlich und ich würde zu sehr glucken ...

Gerade Morgens ist es logischerweise schwierig - auf meine Bitte, daß die Lehrerin sie doch an der Zimmertür in empfang nehmen könne, damit ich gehen kann und sie nicht so alleine dasitzt bis der Unterricht losgeht kam wörtlich: "Soll ich ihnen jetzt auch noch die Empfangsdame spielen oder was ?"
Es ist einfach kaum Bereitschaft da, ein Kind zu begleiten und erst nach langem Hin und Her ist es Morgen etwas leichter geworden.

Dazu setzt sich meine Kleine eben auch inhaltlich völlig unter Druck, sie meint sie müsse alles sofort können, die Lehrerin spräche ständig von richtig und falsch ... sie hat schon regelrecht Panik überhaupt nur einen Stift in die Hand zu nehmen, weil sie denkt sie kann gar nichts (was nicht stimmt, sie macht das, was sie macht ganz gut, finde ich ).

Ich geb dem Ganzen noch 1-2 Wochen, wenn ich dann weiter Rund-um-die-Uhr ein nervöses Kind habe werde ich eine Alternative brauchen.

Das Dumme ist, daß ihre Schule eigentlich von der Struktur her sehr behütet und eher klein ist und ich glaube, daß ihr ein Wechsel erstmal wenig Freude machen würde und ihre Ängste noch verschlimmern würde.

Bin jetzt mit der Waldorfschule im Gespräch, aber da mahlen die Mühlen langsam und ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Alternative ist.

Sicher wäre da weniger Druck, was die Inhalte betrifft.
Aber eben vieles auch sehr neu und unbekannt.

Ach ich weiß auch nicht, musste irgendwie raus ... mir gehts einfach beschissen gerade:

Kann mit mal jemand Mut machen ... haben sich Schulängste bei Euren Kindern auch irgendwann gelegt ?
Haltet ihr einen Wechsel für sinnvoll ?

Freundinnen hat sie schon in der Klasse, aber letztlich tragen sie sie da auch nicht, dazu ist sie wohl einfach zu sehr belastet von allem ...

Was ein Mist, mir gehts selbst schon ganz schlecht :-(

LG

 
9 Antworten:

Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von Nina5223 am 07.11.2011, 11:48 Uhr

Hallo,

ich kann verstehen, wie sehr dich das bedrückt und man leidet ja mit dem Kind.
Gerade wenn die Lehrerin nicht viel Verständnis für das Kind zeigt, erhöht sich der Druck und die Anpassung fällt noch schwerer.

Vorallem da sie ja eigentlich keine Probleme mit der Unterrrichtsstoff hat, sondern mit dem Umgang oder?

Ob ich/wir die Schule wechseln würden?
Ich glaube, ich würde noch etwas warten. Ich würde versuchen (vielleicht mit Homöpathie) meinem Kind Unterstützung zu geben und weiterhin mit Geduld Mut zu zusprechen.
Der Direktor unserer Volksschule meinte, bis Anfang nächstes Jahres dauert es, bis die Kinder sich eingewöhnt haben.

Ich weiß, es ist schwierig. Wir hatten so eine Zeit im Kindergarten und es war wirklich nicht leicht.

Schöne Grüße,
Nina

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Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von Sternspinne am 07.11.2011, 14:36 Uhr

Bei uns war es ähnlich. Die beiden Grossen sind relativ problemlos durch die Grundschule gekommen, bei dem Jüngsten konnte ich es mir so gar nicht vorstellen. Obwohl die Erzieherinnen meinten er wäre schulreif und niemand ein Problem sah.
Ich habe ihn auf die Waldorfschule getan, allerdings von Anfang an.
Für ihn war es genau das Richtige. Obwohl die Schule wirklich zwei Seiten hat. Aber die eine "gute" hat ihm sehr gut getan. Er konnte in seinem Tempo sich entwickeln.

Wenn es für euch in Frage kommt, seht es euch gut an, lernt die Lehrerin kennen. Die Kinder sind bei uns gut aufgehoben, haben nicht diesen Leistungsdruck und fühlen sich insgesamt recht wohl.
Ich kann mir vorstellen, dass das deiner Tochter sehr entgegen kommt.
Allerdings müssen bei uns die Sachen auch alle gemacht werden (z.B. Stricken im 1. Schuljahr), bloss in individuellem Tempo.

Und du als Mutter musst die ganze Geschichte auch mittragen, sonst wird sie da nicht glücklich.

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Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von Sabine mit Amelie am 07.11.2011, 15:42 Uhr

Hallo,

das hört sich nicht gut an. Kannst du sie nicht in eine Parallelklasse geben, denn so wie ich das lese, kommt sie ja auch mit der Lehrerin nicht klar. Wenn du von der Lehrerin nichts hältst, ist das die eine Geschichte, aber wenn dein Kind nicht mit ihr klar kommt, ist das schwierig.
Wir hatten heute auch wieder den ersten Schultag nach den Ferien und meine Maus wollte gar nicht hin. Sie war am Freitag den Kiga besuchen und wollte dann doch lieber wieder in den Kiga. Ich fragte sie, ob sie sich denn nicht auf die Lehrerin freue und da meinte sie, doch, aber sie wolle nicht in die Schule. Heute Mittag kam sie dann ganz glücklich nach Hause, hatte noch vor dem essen angefangen Hausaufgaben von sich aus zu machen und anschließend machte sie freiwillig und ohne drängen Hausaufgaben. Sie machte sie schnell und schön.
ich denke, du solltest doch noch mal ein Gespräch mit der Lehrerin führen, oder du solltest mit dem Rektor sprechen, ob deine Maus die Klasse wechseln kann.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Wenn es finanziell drin ist, warum nicht?

Antwort von Bonniebee am 07.11.2011, 15:42 Uhr

Hallo,

ich glaube, ob eine anthroposophische Schule sich eignet oder nicht, hängt auch vom Kind ab. Deine Tochter klingt so, als ob eine solche Waldorfschule momentan für sie genau richtig wäre. Kein Leistungsdruck, keine Strenge, viel Raum für Gefühle, Seelisches, Kunst und Kreativität. Es gibt Kinder, denen das nicht liegt, die mehr Anleitung und einen festeren Rahmen möchten. Für Deine Tochter könnte ich mir das Waldorf-Konzept aber gut vorstellen.

Wenn Ihr wechseln möchtet, musst Du Dich rasch darum kümmern. Viele Waldorfschulen sind ganz belegt. Man sollte übrigens persönlich hingehen, nicht anrufen. Es gibt Schulen, die Anrufer pauschal ablehnen. Sie wollen sehen, dass echtes Interesse besteht und man sich persönlich für sein Kind einsetzt. Auch kosten Waldorfschulen - als Privatschulen, die sie sind - natürlich Geld. Man muss außerdem wissen, dass dort viel Einsatz der Eltern verlangt wird, die Stundenzahl, die man pro Schuljahr dort mithelfen muss, ist festgelegt. Es ist also etwas für engagierte Eltern, die bereit sind, auch Freizeit dort zu investieren.

Ich würde einfach mal hingehen und mit der Leitung sprechen, und natürlich einen Eindruck gewinnen. Man spürt meist rasch, ob einem die Atmosphäre dort zusagt und liegt.

LG

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Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von Birgit67 am 07.11.2011, 16:29 Uhr

die Tochter einer Bekannten tat sich auch unheimlich schwer auf unserer Grundschule - tat sich schwer mit den Buchstaben und einfach mit allem auch mit den Kindern in der KLasse. Unsere GS ist eine sehr gute Grundschule die auch langsame und schnelle Kinder auffängt - aber für gerade diese Mädchen war einfach unsere GS nichts - die Mutter hat sie dann auf die Waldorfschule getan - und seither blüht das Mädchen auf - lernt super gerne und leicht und es klappt einwandfrei - ist zwar eine enorme Fahrerei da die Schule gute 25km entfernt ist auch die Freundinnen sind nicht in unmittelbarer Nähe - aber es regelt sich alles und es klappt .

Schau Dir die schule mit Deinem Kind an und entscheide dann ob es was ist für euch oder nicht.

Gruß Birgit

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Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von cosma am 08.11.2011, 9:56 Uhr

Danke Euch schonmal !

Ein Wechsel in die Parallelklasse war mein erster Gedanke und Inhalt unseres ersten Zusammentreffens damals mit Rektor und Lehrerin.

Wurde pauschal abgelehnt, Zitat: " Dann wollen ja alle wechseln wenn ihnen etwas gerade nicht passt !"

Ich werde jetzt nichts übers Knie brechen, auch wenn ich unseren Alltag wirklich schlimm finde.

Bin mit der Waldorfschule in Kontakt, die haben unser Anliegen vorliegen, aber das Aufnahmegremium hat sich noch nicht zusammengefunden.
Im Gespräch sind wir schon, drückt mal die Daumen daß sich da etwas positiv bewegt, ich brauche einfach eine Alternative, wenn das so weiter geht ...

Sorgen mache ich mir auch über den gewissen "Zwang" den es dort dann gibt, weil ich nicht weiß, ob meine Tochter die gerade einfach auf "Antihaltung" ist so etwas wie Stricken-lernen oder Eurythmie nicht ebenso ablehnen würde.

Allerdings kommt es da ja auch auf die Begleitung an ... wir werden sehen.

Nochmals Danke, tat einfach gut das mal loszuwerden ...


Cosma

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Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von Carmar am 08.11.2011, 15:49 Uhr

Ich kenne mehrere Familien, in denen ein Kind ein Waldorf-Schüler ist und die anderen nicht. Scheint also ganz so, als ob es diese Konstellation nicht nur bei euch gäbe.
Wenn der Rektor so daher spricht, wundert es mich nicht, dass die Klassenlehrerin so ist. Möglicherweise sind dann alle Lehrer in der Schule so und dann hilft auch kein Wechsel in eine andere Klasse (oder Rückstellung) um an eine andere Lehrerin zu geraten.

Ich kenne allerdings zwei Waldorf-Mädchen, denen auf der Waldorfschule alles zuflog, denen es dort zu einfach war. Ein Wechsel in eine "normale" Schule scheiterte aber dann, weil sie dort nicht klar kamen. Sie sind dann doch weiterhin zur Waldorfschule gegangen.

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Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von marie74 am 09.11.2011, 9:58 Uhr

Schade, dass die Lehrerin so wenig Verständnis zeigt und so streng ist. Auf der anderen Seite: Waldorfschule heißt nicht per se weniger Druck, das steht und fällt auch dort mit dem Lehrer. Wir hatten uns die Waldorfschule vor Ort angesehen, hier war die Lehrerin, die die erste Klasse übernehmen sollte, sehr kühl und streng. Ich bin froh, dass wir uns dann nach dem Aufnahmetest dort (unser Sohn musste dort genau wie bei der Schuluntersuchung beim Gesundheitsamt verschiedene Aufgaben machen: etwas zeichnen, ein Lied vorsingen, zählen, leichte Ergänzungsaufgaben rechnen!, ...), gegen diese Schule entschieden haben, denn an der örtlichen GS hatten wir Riesenglück mit der Lehrerin.

Kennt deine Tochter denn keines der anderen Kinder? Gerade bei den Mädchen funktioniert es doch oft, wenn man eine Mitschülern bittet, sich zu kümmern? Für mich klingt es so, als müsste sie unbedingt Feundinnen finden, dann wird der Schultag gleich viel schöner. Ladet doch gezielt Kinder zum Spielen ein, dann steht sie in der Pause nicht so alleine rum. -
Wenn ihr sie in der Familie viel lobt, müsstet ihr sie doch in ihrem Selbstbewußtsein bestätigen können, was die schulischen Leistungen angeht. Und: Hausaufgaben gibt es überall, die wird sie auch an der Waldorfschule machen müssen.

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Re: Wechsel auf die Waldorfschule ?

Antwort von Thymian am 09.11.2011, 10:26 Uhr

Wäre auch eine Montessori-Schule in erreichbarer Nähe? Das Problem bei Waldorfschulen ist halt, dass sie nicht ideologiefrei sind. Und die Frage ist, ob Ihr das möchtet. Montessori-Schulen geben dem Kind auch mehr individuelle Förderung als normale Schulen.

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