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Geschrieben von vickyp1234 am 15.09.2013, 15:51 Uhr

Vorfall nach der Einschulung

Hallo!

Bei meinem Sohn gab es rund um die Einschulung ein bisschen Drama. Er war nie irgendwie auffällig oder so, aber im letzten Kindergartenjahr bekam er einmal pro Woche Heilpädagogik auf Empfehlung der Kindergärtnerin. Er musste dann auch die Trennung von mir und meinem Mann verkraften, die ihn schon sehr mitgenommen hat. Trotzdem war die Entscheidung letztlich richtig, denn er hat sehr an Selbstbewusstsein gewonnen, seit ich mit ihm allein lebe. Sein Vater war sehr aufbrausend und schoss auch mit seinen Äußerungen dem Kleinen gegenüber übers Ziel hinaus. Mittlerweile haben die beiden jedoch ein gutes Verhältnis. Das nur so nebenbei.

Die Heilpädagogin empfahl damals eine Einschulung in der Förderschule. Alternativ in der normalen Grundschule hier im Ort mit Inklusionsprofil, da kommt 3x pro Woche eine Förderschullehrerin. Es hat sich dann noch ergeben dass wir in den Bereich dieser Grundschule ziehen konnten (meine erste Wohnung nach der Trennung war auf Dauer zu klein), und so habe ich mich für eine normale Einschulung entschieden. Wir haben auch Tests in der Förderschule gemacht - Schulreife und Intelligenz waren bei meinem Sohn absolut normal, nur der sozial-emotionale Bereich machte der dortigen Pädagogin etwas Sorge. Im Frühjahr kam er noch ins Fußballtraining und ich ließ ihn homöopathisch behandeln. Beides hat meiner Ansicht nach große Wirkung gezeigt. Vor der Einschulung hatte er keine Angst und machte motorisch davor noch einen großen Sprung, malte vor allem gern und wirklich gut.

Der Tag der Einschulung verlief soweit gut, es gab eine Mini-Hausaufgabe, und da fing der Stress dann an. Wobei ich die jetzt nicht erzwungen oder Druck gemacht habe. Ich brachte kurz den Müll raus, und als ich wiederkam, hatte mein Sohn die Trageschlaufe meiner Kamera durchgeschnitten. Ich hatte noch nie erlebt dass er mutwillig etwas kaputt gemacht hätte und war etwas schockiert. Er konnte mir auch nicht sagen warum er das gemacht hat. Er findet die Kamera halt blöd, meinte er. Danach brach dann aus ihm heraus, dass er nicht schön malen könnte, alle anderen könntne das besser, und er wäre ein Versager.

Ich habe lange mit ihm drüber geredet, und danach ging es auch wieder. Trotzdem traut er sich gerade irgendwie nicht mal zu, etwas schön auszumalen, obwohl er das wirklich gut kann und auch immer gern gemacht hat.

Hat jemand einen Tipp, wie ich mich verhalten soll? Ich bin generell schon eine sehr entspannte Mutter und habe wegen der Kamera auch nicht geschimpft oder so, und auch sonst rege ich mich selten auf. Ich habe nur Angst dass sich das festsetzt und er Niederlagen dann wichtiger nimmt als Erfolge...

 
5 Antworten:

Re: Vorfall nach der Einschulung

Antwort von seerose1979 am 15.09.2013, 16:22 Uhr

Ich glaube, da hilft zur Zeit "nur" Geduld und immer wieder loben, wenn er etwas gut gemacht hat.
Vielleicht der Lehrerin einen Tipp geben wegen seiner Problematik, die hat eventuell auch noch Ideen wie man deinem Sohn helfen kann.

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Re: Vorfall nach der Einschulung

Antwort von Anja+Calvin am 15.09.2013, 18:55 Uhr

Warum bekam er denn "Heilpädagogik" und die Empfehlung für die Förderschule wenn er "nie irgendwie auffällig war" ?

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Re: Vorfall nach der Einschulung

Antwort von AnnasMum am 15.09.2013, 20:42 Uhr

Die Frage stelle ich mir auch.
Vielleicht bist Du auch zu entspannt und locker und solltest Deinem Sohn mal Grenzen aufzeigen. Das kann man auch ohne seine Freundlichkeit zu verlieren.

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Re: Vorfall nach der Einschulung

Antwort von vickyp1234 am 16.09.2013, 13:14 Uhr

Ich habe ihm schon ziemlich deutlich gesagt dass ich nicht möchte, dass er einfach Sachen kaputt macht mit Absicht, aber ihn nicht angebrüllt oder so, weil ich das in der Situation absolut nicht hilfreich gefunden hätte. Er kennt die Grenzen sonst schon - immerhin war das das erste Mal, dass er so etwas getan hat.

Das mit der Heilpädagogik war so eine Sache, über die man streiten kann. Diese Pädagogin war sehr extrem in ihren Ansichten und hat zum Beispiel auch behauptet, er hätte immense Gleichgewichtsstörungen und würde sich schwer tun Fahrrad fahren zu lernen - dabei konnte er es zu dem Zeitpunkt schon längst und hatte es auch schnell gelernt. Da er aber durchaus motorisch ein paar Schwierigkeiten hatte (zum Beispiel beim Bälle fangen) und auch sehr gehemmt war, wenn er etwa im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, fand ich es grundsätzlich eine gute Idee, und es hat ja auch was gebracht.

Mit "vorher nicht auffällig" meinte ich, dass alle Gespräche, die ich mit seiner Erzieherin vorher geführt hatte (es wurde einmal im Jahr ein Elterngespräch gemacht), nie etwas in dieser Richtung aufzeigten. Wir gingen immer die Listen durch mit den Fähigkeiten die ein Kind in dem alter haben sollte, und da war laut ihr immer alles in Ordnung. Sie hielt ihn motorisch sogar für sehr fit. Auch als er mit der Heilpädagogik anfing sagte nie jemand, es sei besorgniserregend - nur, dass es ihm nicht schaden würde wenn man ihn in der Hinsicht vor dem Schuleintritt noch ein wenig fördern würde.

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Ach ja, eins noch...

Antwort von vickyp1234 am 16.09.2013, 13:23 Uhr

.. die Heilpädagogin meinte auch, Fussball sei absolut der falsche Sport für unseren Sohn und er solle lieber Karate machen. Wogegen ich prinzipiell ja nichts habe, da ich selber Karate mache, aber der Verein hier nimmt erst Kinder ab 8 Jahre auf. Und seit mein Sohn Fußball macht, was er im Übrigen auch gerne möchte, hat er sehr an Selbstvertrauen gewonnen, zudem kann er es wirklich gut! Ob er später dann lieber was anderes macht, ist ja im Moment egal.

Da dann auch die Tests in der Förderschule nicht auf zwingend notwendigen Förderbedarf hinwiesen, habe ich ihn eben auf der Inklusionsschule angemeldet.

Im Übrigen sagte mir auch die Lehrerin in der Förderschule, dass es der Heilpädagogin eigentlich nicht zustünde, Schulempfehlungen auszusprechen.

Ich fand ihre kinesiologischen Übungen sehr hilfreich für meinen Sohn (ähnliches haben wir im Karate immer gemacht), aber trotzdem habe ich mich eben entschieden, ihrer Empfehlung nicht zu folgen.

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