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Geschrieben von silke9177 am 12.12.2009, 20:35 Uhr

Verlustangst / Trennungsangst???

...............,

meine Tochter, 6 Jahre, wurde dieses Jahr eingeschult. Bis kurz nach den Herbstferien lief alles problemlos. Bis Sie auf einmal immer morgens vor der Schule über Bauchweh klagte. Die Lehrerin schickte Sie darauf hin auch schon mal von der Schule nach Hause. Seitens des Kinderartzes konnte eine Erkrankung ausgeschlossen werden. Das Bauchweg blieb aber weiterhin. Ein Gespräch mit der Lehrerin ergab auch keine Lösung. Meine Tochter ist sehr gut in der Schule und zeigt auch sonst keine Auffälligkeiten. Bis ich dann mal von einem Mitschüler gesagt bekam, dass Sie von einer Klassenkameradin geschlagen wird. Darauf hin gab es Einzelgespräche mit den betroffenen Schülern und der Lehrerin und besagte "Schlägerin" hat sich bei meiner Tochter entschuldigt. Seit dem ist auch laut meiner Tochter nichts mehr passiert. Leider hat Sie mir damals aber auch nicht gesagt, dass Sie geschlagen wird, obwohl unser Verhältnis meiner Meinung nach sehr gut ist. Bis heute hat Sie Probleme in die Schule zu gehen. Das Bauchweh ist immer noch da und weinend sagt Sie zu mir, dass Sie "nicht kann" (in die Schule). Am Freitag stellte sich wieder heraus, dass die immer noch geschlagen wird. Sie bekommt jetzt eine 5.-Klässlerin, die auf Sie in den Pausen aufpasst und der Klassenlehrerin Bericht erstattet. Konsequenzen gegenüber der "Schlägerin" gibt es nicht. Sollten da die Eltern nicht mal unterrichtet werden?
Auch in Ihrem Sport (Kunstturnen) fängt Sie jetzt an zu weinen wenn ich gehe. Lehrerin und Turnlehrer sagen, dass, wenn ich gegangen bin, mit Ihr alles in Ordnung wäre!
Wie muss ich mich verhalten? Ich denke, dass Sie Verlust- bzw. Trennungsängste von mir seit den Schlägen in der Schule hat.

Grüße,
Silke M.

 
2 Antworten:

Re: Verlustangst / Trennungsangst???

Antwort von charty am 12.12.2009, 21:34 Uhr

Hallo Silke,

ich stelle ja auch bei meiner Tochter fest, dass sie nicht mehr allzu viel aus der Schule erzählt, obwohl die Vorfälle (siehe Beitrag unten) nicht ganz ohne sind und wir das ja auch aus dem KiGa kennen. Auch bei der Erpresser-Geschichte in unserer Schule (Beitrag vor ca. 2 Wochen) wurde von dem betroffenen Kind nur einmal daheim erzählt und dann hat die Mutter über 3 Wochen später erst wieder von uns anderen Eltern erfahren, dass das Problem immer noch existent ist. Ich denke, dass die Kinder erst einmal versuchen das mit sich selbst auszumachen. Das kann in dem Alter noch nicht funktionieren, also kommen die körperlichen Symptome hinzu. Zum anderen könnte es auch sein, dass Deine Tochter unter Druck gesetzt wurde nach dem Motto "Wenn Du es jemandem erzählst, dann ..."

Ich würde Dir folgendes raten:
1. Spreche nochmal mit der Lehrerin und frage konkret was sie jetzt zu tun gedenkt. Ggf. schreibe einen Brief an die Schuldirektion.
2. Kontaktiere den Schulpsycholgen oder den schulpsychologischen Dienst, die sind auch für so etwas da. I.d.R. sind die dankbar für Hinweise, denn da können sie aktiv werden. Die stellen das Täter- aber auch das Opferkind dann unter Beobachtung und legen dann die Maßnahmen fest. Denn es geht hier nicht nur um das Opfer, sondern auch um den Täter, damit diesem geholfen werden kann und damit die Situation behoben werden kann. Bei uns kann man auf die unverbindlich zu gehen, auch erst einmal ohne Namensnennung, die Situation schildern und dann wird beratschlagt was zu tun ist.
Ich habe hier tolle Erfahrungen gemacht, als meine Tochter Angst hatte überhaupt eingeschult zu werden, weil das Täterkind (meine Tochter das Hauptopfer) aus dem KiGa in die gleiche Schule kommen sollte.

Vielleicht kannst Du Deine Tochter öffnen, indem Du immer wieder so Art Kuschel-Wohlfühl-Oasen schaffst. Wir haben uns gestern Abend so eine Situation geschaffen, um bewußt und in Ruhe reden zu können ohne Zeitdruck in kuscheliger Atmosphäre (Kerzenschein, Leckerein, schöne Musik). Das hat toll funktioniert.

Und was das Turnen anbelangt: Das Verhalten kenne ich auch. Sie ist total verunsichert und vermutet jetzt erst einmal, dass die Situation überall passieren kann. Du bist der Rettungsanker, zu Dir hat sie Vertrauen und deshalb "zickt" sie erst einmal. Hier ist es meiner Ansicht am besten Du gehst ganz schnell und sagst ihr nochmal, dass Du sie lieb hast und Du weißt, dass sie ganz viel Spaß haben wird wie immer.

Tja, das ist erst einmal alles was ich dazu sagen kann. Aber es erschüttert mich schon, wenn ich sehe wieviel Gewalt (körperlich wie auch seelisch) schon in den ersten Klassen vorhanden ist, auch in sozial sehr guten und dennoch gemischten Gegenden.

Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr das wieder in den Griff bekommt. Ich würde mich freuen, wenn Du berichten würdest, wie die Sache weiter gegangen ist.

Vg Charty

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Re: Verlustangst / Trennungsangst???

Antwort von 6777Sandra am 15.12.2009, 22:39 Uhr

Hi,
mein Sohn hat ein paar Wochen nach seiner Einschulung im August d. J. durch ein Ereignis in der Schule eine leichte Form der Trennungsangst (Schulangst) entwickelt. Über 4 Wochen hatten wir große Probleme ihn in die Schule zu bekommen. Abends weinen, morgens schon weinend aufgewacht, teilweise mussten wir ihn ins Auto tragen (Bus fahren ging gar nicht mehr). Er hat sich an jedem Türrahmen festgeklammert Wenn wir ihn in der Schule dann verlassen haben, ist er echt panisch geworden. Die Lehrer mussten ihn teilweise festhalten. Wir waren sehr verzweifelt - er hatte sich doch so auf die Schule gefreut, ist ein sehr beliebtes Kind und wurde schon sehnsüchtigst von älteren Freunden dort erwartet.
Wir sind in einen engen Kontakt mit der Lehrerin getreten (sie sagt, sobald er in der Schule war und wir weg sind, hat er sich sofort beruhigt und alles super).
Dann waren wir bei der Erziehungsberatungsstelle und haben einen schnellen Termin bei einer Kinderpsychologin dort bekommen. Sie bot uns eine Angsttherapie an - welche wir aber nicht mehr in Anspruch nehmen mussten, da wir Hilfe durch die Kineosologin schneller hatten.
Parallel waren wir bei einer Kineosologin, welche uns sagen konnte, was die Angst auslöst und sie hat ihn homeopatisch behandelt. Sie sagte, nach ca 1 1/2 - 2 Wochen müsste eine Besserung eintreten. So war es auch.

Das Ende vom Lied: Er geht nicht besonders gerne in die Schule, aber freiwillig ohne Angst und weinen. Er fährt wieder mit dem Bus - sehr gerne sogar. Es ist alles wieder normal. Nur bei neuen Situationen und neuen Kindern hat er noch Angst und traut sich nicht. Das ist geblieben. Da war er vorher anders.

Ich hoffe, deiner Tochter geht es auch schnell besser. Und wegen der "Schlägerin" würde ich auch ganz dringend mit der Lehrerin sprechen. Da muss es ja eine Konsequenz geben.

LG
Sandra

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