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Geschrieben von Bonnie am 21.05.2015, 12:05 Uhr

Springen verbessert ja keine Defizite im Sozialverhalten...

Hallo,

ich würde jetzt nicht in Panik oder Aktiionismus verfallen. Viele Kinder haben im ersten Schuljahr einfach noch Probleme, sich an die Klassenregeln (nicht hineinrufen etc.) zu halten. Das ist jetzt nicht sooo ungewöhnlich.

Ob Dein Sohn springen sollte oder nicht, ist eine völlig andere Frage. Bei Eurem Ausgangsproblem geht es ja um sein noch nicht ganz ausgereiftes Sozialverhalten. Beim Springen dagegen geht es um intellektuelle Unterforderung. Das sollte man trennen. Denn ein Kind, das sich unterfordert fühlt, hat deshalb nicht automatisch ein schlechtes Sozialverhalten. Im Gegenteil: Kinder, die zum Überspringen einer Klasse geeignet sind, haben oft ein besonders gutes Sozialverhalten, was diesen Sprung zu älteren Kindern ja überhaupt erst ermöglicht. Ein reifes Sozialverhalten gilt als eines der Kriterien, die beim Springen erfüllt sein sollten.

Von daher sehe ich es anders als die Lehrerin. Ich finde das Springen grundsätzlich immer heikel, das sollte man sich gut überlegen. Denn es geht ja nicht nur um Leistung, sondern auch darum, ob Dein Sohn sich gut in eine deutlich ältere Gruppe einfügen kann (z. T. über zwei Jahre Altersunterschied, je nach Einschulungsalter der anderen Kids). Da sehe ich bei ihm noch Defizite und Lernbedarf. Das Springen könnte eine weitere Überforderung sein, da er ja bisher noch nicht so recht in der Schule "angekommen" ist.

Ich würde auf den Wunsch der Lehrerin, Deinen Sohn "loszuwerden" nicht weiter eingehen. Vereinbare doch noch mal ein Gespräch mit ihr. Hier sollte auch Dein Partner mitkommen, denn seltsamerweise wirken anwesende Väter oft ausgleichend auf Lehrerinnen, sie sind oft gelassener als zwei Frauen allein. Woran es genau liegt, weiß ich nicht, aber den Effekt habe ich schon oft beobachtet. Lehrerinnen sind meist wesentlich kooperativer, wenn ein Vater anwesend ist.

Bei diesem Gespräch würde ich klar und knapp sagen, dass Springen für Euch keine Option ist. Ich würde das auch nicht mehr ausufernd diskutieren mit der Lehrerin. Denn nur wenn sie klar weiß, Euer Sohn bleibt ihr erhalten, kann sie offen sein für Lösungen, sich wirklich engagieren und sich auf ihn einlassen. Sagt ihr freundlich, aber glasklar, dass Ihr das Verhalten Eures Sohnes in der Schule von zu Hause aus nicht steuern könnt, da ihr im Unterricht ja nicht anwesend seid. Wer anwesend ist, das ist die Lehrerin. Sie kann ihre pädagogische Verantwortung in Sachen Autorität nicht auf Euch schieben.

Besprecht aber durchaus mit ihr zusammen, wie sie zukünftig das Verhalten Deines Sohnes zum Besseren beeinflussen kann. Vielleicht durch ein Belohnungssystem (Sternchen ins Heft). Man macht hier zusätzlich feste Rücksprachetermine aus (z. B. wöchentlich, später 14täglich), bei denen man schaut, ob sich schon etwas verändert hat. Wichtig ist, eng im Gespräch zu bleiben, bis die Situation sich entschärft.

Was Ihr aber selbst tun könnt: Ermöglicht Eurem Sohn Gelegenheiten, gutes Sozialverhalten zu üben. Am besten eignet sich hierfür eine Teamsportart. Hier muss er sich in eine Gruppe einfügen, die Autorität des Trainers respektieren und bekommt Erfolgserlebnisse - das ist extrem hilfreich auch für das Verhalten in der Klassengruppe.

LG

 
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