1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von nevin am 31.08.2006, 19:04 Uhr

Schule und Kirche

Hallo,

ich wollte mal wissen, wie es anderswo so abläuft.

Gehen die Schüler bei euch auch jedes Jahr zu Schulanfang und am Ende des Schuljahres mit der Schule in die Kirche zum Gottesdienst?

Bei uns machen die das sogar im Kindergarten.

Ich denke Kirche gehört nicht in den Schul- u. Kindergartenalltag. Es sei denn, es ist eine kirchl. Einrichtung. Aber der Kindergarten ist ein Gemeindekiga und die Schule auch. Also NEUTRAL!

Andere Schüler fühlen sich dann benachteiligt! Warum gehen die mit den jüdischen Schülern dann nicht auch in die Synagoge und mit muslimischen Kindern in die Moschee?

Was meint ihr dazu? In anderen Ländern wird Ostern und Weihnachten auch nicht in öffentlichen Schulen gefeiert. Da wird auch nicht gewichtelt und keine Adventskalender aufgestellt, bei dem jeder Schüler einem anderen was schenken muss.

Eure Meinung dazu interessiert mich!

lg
nevin

 
9 Antworten:

Re: Schule und Kirche

Antwort von antonia am 31.08.2006, 19:25 Uhr

hallo,

bei uns ist es auch üblich, dass die einschulungsfeierlichkeiten in der kirche beginnen. unsere schule ist städtisch, keine konf. einrichtung.
ich bin katholisch aber kein kirchgänger, trotzdem stört es mich nicht. die teilnahme ist allen kindern freigestellt, man kann auch etwas später direkt zur schule gehen.
warum das so ist, liegt sicher daran, dass wir doch eine eher christlich geprägtes land sind. wäre der überwiegende teil der bevölkerung jüdisch würde die einschulung sicher in der synagoge beginnen.

viele grüße
antonia

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Re: Schule und Kirche

Antwort von ilo am 31.08.2006, 19:35 Uhr

Bei uns im Ort gibt es drei Grundschulen eine stätische, eine katholische und die dritte hat einen evagelichen Träger.
Wenn mann seine Kinder da anmeldet weiß mann worauf mann sich einläßt.

Unsere Kinder sind auf der kath.Grundschule.
Die Kinder haben auch relig. Unterricht ab der 1.Klasse.
Am Kommunionsunterricht in der 3.Klasse nehmen nur die Kinder teil die zur Kommunion gehen.

Die KiGa bei uns in der Gemeinde sind genauso aufgebaut.
Ein AWO KiGa ein evang. und drei kath.

Wenn mann also nicht möchte das die eigenen Kinder mit Gottesdiensten ect. in Berührung kommen bleibt nur der AWO KiGa und die stät. Schule.

lg Ilona

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Re: Schule und Kirche

Antwort von Edda3 am 31.08.2006, 20:03 Uhr

Hallo,

meine Kinder gehen auf städtische Schulen und in allen geht es in den Gottesdienst zu Beginn des Schuljahres und zum Ende.
Ich finde es nicht schlimm (bin selber evangelisch und gehe regelmäßig in die Kirche).
Aber ich denke auch, dass es nicht schlimm ist. Es ist ja keine Pflichtveranstaltung. Man muss nicht in den Gottesdienst gehen (dann kommt man eben eine Stunde später).
Und ich sehe es wie antonia, wir sind immer noch (obowhl es sicher inzwischen viele Muslime gibt) ein christlich geprägtes Land. Ich gehe mal davon aus, dass immer noch die Mehrheit der Deutschen evangelisch oder katholisch ist. Von daher ist es für mich völlig okay, dass es so gehandhabt wird.

Viele Grüße

Edda

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Re: Schule und Kirche

Antwort von KH am 31.08.2006, 20:33 Uhr

"Andere Schüler fühlen sich dann benachteiligt!" Wer soll sich denn benachteiligt fühlen? Den Christen wird Gelegenheit zur Religionsausübung gegeben. Und es ist sehr sinnvoll das Schuljahr unter den Schutz Gottes zu stellen (auch ich als Lehrerin nehme das sehr ernst). "Warum gehen die mit den jüdischen Schülern dann nicht auch in die Synagoge und mit muslimischen Kindern in die Moschee?" Bei uns definitiv mangels dieser Kinder. Außerdem zählen für einen jüdischen Synagogengottesdienst soweit ich weiß nur die erwachsenen Männer (nach Bar Mizwar mit 14) also würde es wohl wenig Sinn machen, mit diesen In die Synagoge zu gehen. Ich bilde mir ein, bei den Muslimen sei es ähnlich - aber ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren.
Abgesehen davon haben die Schulen zumindest in Bayern einen christlich geprägten Bildungs- und Erziehungsauftrag (Bayernverfassung Art. 130).
"In anderen Ländern wird Ostern und Weihnachten auch nicht in öffentlichen Schulen gefeiert." In manchen anderen wiederum schon, kommt auf das Land an und die Situation der Kirche in diesem Land. "Da wird auch nicht gewichtelt und keine Adventskalender aufgestellt, bei dem jeder Schüler einem anderen was schenken muss." Das ist klassen- und lehrerspezifisch und wird längst nicht in jeder Klasse gemacht. Ich spreche so etwas in der Regel in meinen Klassen ab und nehme Rücksicht auf die Eltern, die das begründet nicht wollen. Der Grundgedanke des Wichtelns ist allerdings, anderen eine Freude zu machen. Und das ist wohl kaum religionsabhängig.
Ich denke es ist ganz einfach gegenseitige Toleranz gefordert und Fingerspitzengefühl auf beiden Seiten. es kann nicht sein, dass Minderheiten die Massen dominieren, aber auch nicht dass sie unterdrückt und zu etwas gezwungen werden.
Gegenseitiger Respekt vor den Überzeugungen des anderen ist das Schlüsselwort.

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Re: Schule und Kirche

Antwort von simnik am 31.08.2006, 21:49 Uhr

also hier in Sachsen kenne ich das nicht so.

Hatte auch schon mal gefragt, weil mich das interessiert hat.

Ich finde auch, dass Schule und Kirche nicht vermischt werden sollten.

Werde mein Kind wenn es an der Zeit ist, in den Religionsunterricht lassen..... das ist genug.

Zur Einschulung habe ich das auch schon oft gehört, dass Kinder da in die Kirche gehen. Finde Einschulung ist etwas für die Familie und Schule.

Wenn christliche Gemeinden für die Familien der Schulanfänger extra Gottesdienst machen möchten, kann das ja im Gemeindeleben gern erfolgen....aber doch nicht im Schulleben.

Simone

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Re: Schule und Kirche

Antwort von Sturmkind am 31.08.2006, 22:14 Uhr

Bei uns auf dem Dorf gibt s leider nur eine katholische Grundschule - andere sind zu weit weg ohne Busverbindung und ohne jede Chance, Freunde in der Nähe zu haben.

Daher gab es bei uns auch nur einen Gottesdienst (immerhin ökumenisch, aber die Heidenkinder kamen nicht vor...) und keine andere Einschulungsfeier. D.h.: die Aufführung der Zweitklässler, das Aufrufen der Kinder durch ihre Lehrerinnen usw. konnte nicht mitbekommen, wer nicht in eine Kirche gehen wollte. Also hat Sophie an diesem Tag zum ersten Mal einen Gottesdienst besucht.

Sie wird auch in den Religionsunterricht gehen, weil ich es wichtig finde, dass sie immerhin etwas über den Glauben lernt, den ein Teil ihrer Mitbürger mehr oder weniger lebt. Ethikunterricht ohne tendenziöse Erziehung fände ich viel besser, gibt es hier aber natürlich auch nicht...

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Re: Schule und Kirche

Antwort von RenateK am 01.09.2006, 8:46 Uhr

Hallo,
ich finde Du hast völlig recht, Religion und Schule sollten - wie es z. B. in Frankreich ist - völlig getrennt sein. Bei der Einschulung gibt es bei uns zum Glück keinen Gottesdienst, aber 1 oder 2 mal im Jahr einen Schulgottesdienst, das finde ich auch sehr schlecht. Ich finde auch, dass Religionsunterricht in der Schule absolut nichts zu suchen hat (wohl natürlich Informationen über verschiedene Kulturen, Religionen und nicht religiöse Weltanschauungen, aber das hat ja mit dem kirchlich beeinflussten Religionsunterricht nichts zu tun). Mein Sohn nimmt übrigens an den Gottesdiensten nicht teil, ich finde aber grundsätzlich sollte so etwas von der Schule getrennt werden. Wer einer Religion angehört und dem solcher Unterricht wichtig ist, sollte das privat organisieren.
Gruß, Renate

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In der Türkei auch strikte Trennung! Re: Schule und Kirche

Antwort von Susi1234 am 01.09.2006, 10:10 Uhr

Ich finde die Trennung auch richtig. Ich denke auch, das Fach Religion kann privat in der jew. Kirche, jew. Konfession abgehalten werden.
Ich war z. B. bei meinem letzten Türkei-Aufenthalt sehr davon beeindruckt, das (gerade!) dort Staat (= auch Schule) und Religion strikt getrennt sind! Es ist in öffentlichen Einrichtungen und Schulen untersagt, Religiöses zu zeigen und zu tragen (z. B. Kopftuch). Die Kinder sollen neutral unterrichtet werden. Niemand soll staatlicherseits religiös beeinflusst werden. Das beruht auf Atatürk, dem Begründer der modernen Türkei. Man erzählte uns dort, dass man über die Deutschen sehr geschmunzelt hat, als hier die Kopftuch-Diskussion in Schulen in gange war.
Ich finde das richtig.
LG Susi

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Re: Schule und Kirche

Antwort von *Aquilina* am 01.09.2006, 11:20 Uhr

Hallo,

bei uns wird die Einschulung und das Ausklingen des Schuljahres nicht in der Kirche begangen.

Bei uns ist nur der Religionsunterricht, den ich leider dulden mußte. Ich habe nichts gegen religion aber dagegen das man sich zwischen Katholisch und Evangelisch entscheiden mußte.

Für mich ist das Fach Religion dazu da, alle Religionen neutral kennen zu lernen, was aus meiner Sicht nicht geht, wenn man sich für Kath. oder Evang. entscheiden muß. Es gibt viel mehr Religionen.

Auch finde ich hat die Kirche nichts in der Schule zu suchen. Wenn Kinder eine Religion leben wollen, da gibt es aus meiner Sicht die Sontagsschule. Oder "Bibel"-kunde. Jede Religion bietet den Kindern die Möglichkeit ins Gebetshaus (Moschee, Kirche, ...) zu kommen um alles über die Religion zu lernen, warum dann solche Einschränkung in der Schule.

LG Cathy

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