1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von like am 16.04.2007, 21:26 Uhr

Schon klar... - lang

... war auch etwas provokativ das mit der Rente. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Tendenz zur immer früheren Einschulung und immer kürzer werdenden Schulzeit bei uns vor allem dem staatlichen Spargedanken entspringt und nicht dem Gedanken an das Wohl der Kinder. Die frühere Einschulung mit grade mal 6 tut eben vielen Kindern nicht gut (für manche mag sie zu spät sein, aber das sind die Ausnahmefälle) - ich erlebe es hier in unserer ländlichen Grundschule zur Zeit in mehreren Fällen bei Erstklässlern (ganz normal entwickelten Kindern; wir haben hier fast nur Deutsche und kaum Kinder aus sozial schwachen Familien), denen - früh eingeschult - nun schon das erste Schuljahr mit seinem nochmals gestiegenen Lehrplanpensum großen Stress verursacht und die Freude am Lernen und an der Schule schon in der ersten Klasse erstickt. Hätte man sie noch ein Jahr reifen lassen, hätten sie sich sicher leichter getan und würden auch eher in der 4. dann den Sprung auf eine besser qualifizierende weiterführende Schule schaffen. Aber es werden eben nun im Normalfall alle Kinder eingeschult, die bis 30.09. 6 Jahre alt werden (und Eltern, die noch keine Ahnung haben vom heutigen System Schule, werden ermutigt, evtl. auch schon 5-jährige Kinder, die etwas pfiffig sind, gleich mit einzuschulen) die Lehrer haben sich an diese oft um mehr als ein Jahr jüngere Kinder aber nicht wirklich angepasst - das Lerntempo und -pensum ist gleich geblieben oder eher noch gestiegen, die pädagogischen Kenntnisse sind leider auch bei vielen Lehrern von vorgestern. Ich denke nicht, dass diese frühere Einschulung zu besserer Qualifizierung der Kinder führen wird sondern im Gegenteil zu mehr Kindern mit Schulproblemen - da sich halt die Schule nicht an die Kinder anpasst, sondern die Kinder an die Schule angepasst werden sollen. In anderen Ländern - Pisa-Siegern z.B. - mag das anders sein - da heißt es z.B. "es darf kein Kind verloren gehen" - bei uns werden schwache Kinder nur zu gern abgeschoben in Förderschulen etc., nach deren Abschluss sie dann eigentlich keine Aussicht mehr haben auf einen Ausbildungsplatz. Auch werden hierzulande leider immer noch vorwiegend Frontalunterricht und lehrplanorientiertes Lernen durchgeführt, keine Lehrmethoden, die sich mehr an der jeweiligen Entwicklung des einzelnen Schülers orientieren - ist halt auch schwierig in Klassen mit 30 - 32 Kindern (Regelfall im Gym - bloß keine weiteren Lehrer - kostet ja alles Geld).
Fortgeführt wird der Sparkurs dann z.B. im G8 - ein Jahr weniger Bildung im Gymi bzw. schon in der 6. Klasse bis zu 3 mal Nachmittagsunterricht, d.h. pro Tag 8 Stunden wirklicher Unterricht, keine Freizeitangebote oder ähnliches. Wer dann noch Fahrschüler ist wie mein Ältester, geht um 7 aus dem Haus und kommt nicht vor 16 Uhr nach Hause. Nicht unbedingt so schön für einen 11/12-Jährigen - wäre er schon mit 5 eingeschult worden, wäre er dann schon mit 10/11 in diesen Genuss gekommen.

Es gibt zum Thema "Schule verändern" grad ein sehr interessantes Heft von "Psychologie heute" - kann ich nur jedem empfehlen, der sich für seine Kinder und das Thema Schule interessiert.

 
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