Mitglied inaktiv
Gestern kam meine Tochter von der Schule und war ziemlich betrübt. Als ich sie fragte, warum sie so traurig ist, erzählte sie mir, dass sie wohl ziemlich ausführlich über die Kreuzigung Jesu gesprochen haben. Ich bin wirklich sauer... muss sowas in der 1. Klasse sein? Gibt es da keine anderen Themen? Das Thema hat meine Kleine sehr bewegt und sie war wirklich sehr verängstigt, von dem was sie da gehört hat. Was meint Ihr? LG, Majali
hm, passt wohl jetzt zu Ostern. Lisa weiß allerdings schon von mir dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Aber ich weiß ja nicht was du unter ausführlich meinst. Ganz detailliert mit Bildern und so? Muss viell. nicht wirklich sein. lg max
er ist ja 3 Tage später wieder auferstanden. Viell. hilft das ein bisschen. lg max
Ja... richtig mit Fotos, wie er am Kreuz hängt, halb verhungert und verdurstet... Und die Auferstehung wurde noch nicht erwähnt... das ist nächstes Mal dran. Ich persönlich finde es wirklich unmöglich...
Zeichnungen, Bilder, ja. Das ist Lehrplanthema. Geh mal mit deinem Kind in die Kirche! Da findest du doch die gleichen Darstellungen. Das Leid gehört nun mal zum Leben. Und Fakt ist, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist. Darüber reden unsere sogar schon im Kindergarten. Das gehört selbstverständlich zur Fastenzeit dazu. Und es kommt ja dann die Auferstehung. Das ist nun mal das zentrale unsres Glaubens.
Na ja, hängt sicher sehr von der Art und Weise ab, wie´s vom Lehrer beschrieben wird und davon, wie sensibel das Kind ist. Ich weiß noch, dass mich als Kind solche Sachen auch immer sehr mitgenommen haben, auch heute noch bedrücken mich solche "menschlichen" Dinge wie Folter, Tierversuche etc. oft sehr. Aber wohl besser, unsere Kinder werden nicht von allem ferngehalten, sonst ist irgendwann der Schock umso größer, wenn sie Sniff- und Gewaltvideos auf ihren Handys und denen ihrer Mitschüler angucken "müssen". Kann man die Menschheit noch retten? Oder war´s vielleicht doch schon immer so?
Meine Tochter (10/99) hat das Thema auch gerade; obwohl sie sehr sensibel ist, hat sie damit kein Problem - offensichtlich wurde es gut vermittelt und v.a. wurde das Thema Auferstehung auch gleich besprochen. So kam nur die Frage, wie denn ein toter Mensch wieder lebendig werden kann :-/ LG Andrea
als Religionslehrerin/Gemeindereferentin sage ich folgendes dazu: es gehört zur Allgemeinbildung und in den Lehrplan auch der 1. Klasse. Selbstverstänlcih kommt es immer wieder auch auf die Umsetzung an. Da hat deine Tochter wohl äußerst viel Pech gehabt. Ich selbst habe auch schon mit meinen Kirchenmäusen ( Kinder bis zum Schulalter) dieses Thema besprochen und auch gibt es bei uns spezielle Kinderkreuzwege, die je nach Alter das Thema haben und natürlich auch Kreuzigungsdarstellungen gezeigt werden. Im Übrigen gibt es zu bedenken, dass die Kreuzigung ansich wirklich sehr qualvoll war und da nicht ein lachender Jesus am Kreuz hängen kann. Bei mir ist noch kein Kind verstört oder irritiert aus dem Reli-Unterricht gegangen, auch die ganz Kleinen haben damit kein Problem.
Hmmm - entweder war die Umsetzung dieses Themas nicht ganz gelungen oder dein Kind ist sehr sensibel. Kennt es denn von zu Hause die Jesusgeschichte nicht? Bei uns hängen Kreuze in den einzelnen Wohnräumen, daher ist das schon immer Thema bei uns und schon die ganz KLeine kennt Bilder von Jesu Tod und Auferstehung. Geschockt war aber keines unserer Kinder....
Hallo, unsere Tochter weiß schon seit sie vier ist, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Aber wir haben ihr das so vermittelt, dass sie es verkraften konnte. Das scheint bei Eurer Tochter in der Schule nicht wirklich gelungen zu sein, so dass sie ziemlich verstört wurde. Ich würde das Thema an Deiner Stelle nochmal mit ihr "nacharbeiten". Erzähle ihr von Jesus, von seinem Leben, was er wollte und dass er uns zeigte, wie man eigentlich leben sollte. Dass man niemanden verurteilt, auch und gerade nicht die Schwachen, Behinderten oder auch gescheiterten Menschen usw. Und dass es leider dumme Menschen gab, die das nicht verstanden und ihn umgebracht haben. Das kann ein Mädel im Alter Deiner Tochter durchaus verdauen, wenn es nicht so im Vordergrund steht, sondern wenn das LEBEN Jesu das Wichtigste ist. Es gibt zahlreiche Bibel-Bücher für Kinder in ihrem Alter, wo vom Leben Jesu erzählt wird - denn DAS ist ja das Entscheidende und Wertvolle, nicht sein Kreuzestod. Grüßle, Mimi
habeoben schon was geantwortet. noch ein nachtrag: sprich unbedingt den lehrer an. evtl. weiß er gar nicht, dass da was nicht so gut gelaufen ist.
Hallo Majali, mir erscheint die Reaktion deiner Tochter normal - es IST verstörend, dass jemand wegen seiner religiösen Einstellung, seinen sozialen Ansichten oder seiner vermeintlichen politischen Gefährlichkeit von anderen auf qualvolle Weise hingerichtet wird. Ich fände es im Gegenteil eher "künstlich", die Kreuzigung auszuklammern, nur um Kinder nicht zu belasten. Wir haben z. B. ein Osterbuch über die Passionsgeschichte, das wohl aus Angst vor negativen Elternreaktionen gar nicht zeigt, wie Jesus am Kreuz hängt - für mich ein gravierendes Manko des Besuches, denn so bleibt für Kinder völlig abstrakt, wie Jesus konkret gestorben ist, und sie verstehen die Essenz des Ganzen nicht. Ich an deiner Stelle würde noch mal eingehend mit dem Lehrer sprechen und versuchen herauszufinden, ob das Thema wirklich "unsensibel" behandelt wurde oder deine Tochter vielleicht auch nur so heftig reagiert hat, weil sie "aus allen Wolken" gefallen ist, dass so etwas Böses mit jemandem gemacht werden kann. Ich halte sehr viel davon, Kinder - natürlich kindgerecht - auch über schreckliche Ereignisse in der Geschichte aufzuklären. Wie jemand schrieb, ist das Geschehen der Passionsgeschichte ja auch ein elementarer Bestandteil unserer christlich geprägten westlichen Kultur. Deshalb finde ich es richtig und wichtig, Kindern diesen Ablauf realistisch zu schildern - aber natürlich nicht blutrünstig, was der Lehrer aber, wie ich vermute, auch nicht getan hat. Kriege, Verfolgungen von Menschen und Hinrichtungen sind ja leider in vielen Teilen der Welt noch immer hautnahe Realität. So ganz davon fernhalten sollte man m. E. Kinder nicht, obwohl ich meiner Tochter natürlich auch keine Bilder von verstümmelten Leichen zeigen würde. Aber eine Heranführung an dieses Thema lässt bei ihnen auch eine realistische Weltsicht entstehen. LG Nicole
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