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Geschrieben von Bonniebee am 28.06.2012, 9:39 Uhr

Normal in dem Alter...

Hallo,

das gelegentliche Schwindeln ist ganz normal bei Kindern, sie tun es alle. Auch meine Kinder stellen sich selbst manchmal etwas besser dar, als es der tatsächlichen Situation entsprach, wenn es z. B. Ärger mit Klassenkameraden gab. Sie machen auch manchmal die Seife oder die Zahnbürste nass, damit es aussieht, als hätten sie sich die Hände gewaschen oder die Zähne geputzt.

Das ist nicht toll, aber menschlich. Alle Kinder im Bekanntenkreis machen so etwas ab und zu, ich war ganz erleichtert, als ich die betreffenden Mütter mal darauf ansprach (vor allem den Zahnbürstentrick beherrschen die meisten Kinder...). Man kann dann als Eltern einfach sagen, dass man den Schwindel durchschaut. Und z. B. bei einem "geschönten" Bericht über eine Situation durchblicken lassen, dass die "Gegenseite" das Ganze vermutlich etwas anders erzählen würde (aber deshalb nicht weniger einseitig und subjektiv).

Bedenke, dass auch Erwachsene bei aller "Offenheit" durchaus häufig schwindeln. Oder sagst Du Deiner Freundin so ganz "offen", dass Du vom Anblick ihres neuen Sofas wegen der Farbwahl Depressionen bekommst, dass Du ihre neue Frisur katastrophal findest oder dass Du sie länger nicht angerufen hast, weil Du einfach momentan keine Lust dazu hattest (anstatt zu behaupten, Du hättest "so wenig Zeit" gehabt)? Auch manche Situationen, die man erlebt hat, stellt man unbewusst noch etwas lustiger dar als sie eigentlich waren, betont seine eigene Rolle dabei oder erzählt sie so, dass man selbst vielleicht einen Tick besser dabei wegkommt.

Deshalb: Zeige Deinem Sohn ruhig, dass Du das Schwindeln durchschaust, wie zum Beispiel beim Toilettengang, aber sei nicht zu streng. Und was andere Erlebenisse angeht, die er nicht so ganz objektiv schildert (Stress mit Kameraden): Kluge Philosophen und inzwischen sogar die Naturwissenschaft (Quantenphysiker) sagen, dass es keine objektive Wirklichkeit gibt. Das heißt, Wirklichkeit ist das, was wir wahrnehmen. Und Kinder nehmen ihre eigene Rolle in manchen Situationen anders wahr, als ein Erwachsener sie einschätzen würde - nämlich noch subjektiver. Und oft merken sie das gar nicht. Außerdem: Etwas so zu erzählen, dass man selbst schlecht wegkommt dabei (weil man z. B. selbst gehauen oder einen Streit angefangen hat) ist eine Leistung, die Kinder in Alter noch so gut wie gar nicht schaffen.

LG

 
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