1. Schuljahr - Elternforum

1. Schuljahr - Elternforum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von ireakman am 07.10.2015, 11:45 Uhr

Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Einschulen oder doch noch ein Jahr Kita

Bin echt seit Monaten am überlegen, ob mein kleinen nächstes Jahr eingeschult oder noch ein in der Kita lassen soll.
Er ist Mitte November 2010 geboren und wäre bei der Einschulung noch 5 Jahre alt. Aber in 4 Monate nach der Einschulung ist er ja 6 Jahre alt, was total in Ordnung wäre. Es gehen alle seine Freunde in die Schule. Ihn unter den kleinen zu lassen will ich auch nicht. Ob er schulreif ist kann ich nicht sagen, er ist halt immer noch mein kleiner Junge :-(
Wiederum denke ich ein Jahr noch in der Kita wäre eventuell eine unterfordernd für ihn.
Laut Erzieher wäre er Schulereif. Schularzt Termin bekomme ich nach der Anmeldung und sein U9 Termin ist erst im Januar. Die Woche muss ich mich noch entscheiden.
Was würdet ihr denn tun?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Sollte ich Ihn noch ein Jahr spielen lassen oder einschulen und nicht in der Kita langweilen lassen.

Danke schonmal jetzt.

 
36 Antworten:

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von Oxana3101 am 07.10.2015, 13:16 Uhr

Bist du den der Meinung dass dein Sohn schon bereit für die Schule ist? Zeigt er Interesse am lernen? Bzw. möchte er gerne Buchstaben und Zahlen lernen?
Zwar kann ein Kind das noch nicht verstehen, aber hat er den Wunsch zur Schule zu gehen?
Wenn er schon reif für die Schule ist, warum nicht? Es gibt Kinder die können das super, andere brauchen ein Jahr länger.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von Snaffers am 07.10.2015, 13:56 Uhr

Ich würde das NIE an den Freundschaften festmachen - ausschließlich am Kind. Und da werden die Erzieher/innen am ehesten einschätzen können, ob es passt. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass eine Grundschullehrkraft dein Kind beobachtet?
In BW haben die Kinder im letzten Kiga-Jahr regelmäßig Kontakt mit der Grundschule (theoretisch zumindest - praktisch sieht es leider manchmal anders aus).

Ich habe ein Kind, Ende September geboren, das hier mit knapp 6 schulpflichtig war. Schulreif war es, aber das erste Schuljahr war oft sehr anstrengend - weitaus anstrengender als beim größeren Kind, das mit 6;9 Jahren eingeschult wurde und dann nach kurzer Zeit in Klasse 2 sprang.
Ich war bei Kind 1 froh, dass wir so spät (regulär) eingeschult haben.
Kind 2 hätte ich gerne noch ein Jahr warten lassen, aber es wollte unbedingt - und - da kommen wir wieder zu den Freunden - es war ihm egal, ob nun seine Freunde mit in die Klasse kommen oder nicht.
O-Ton war damals "Ist mir egal, ob die dabei sind oder nicht. Ich finde da auch neue Freunde. Ich will lesen, schreiben und rechnen lernen."
Tatsächlich kam dann ein Kiga-Freund doch mit in die gleiche Schule (die anderen gingen auf andere Grundschulen) - aber mein Kind hat sich ganz schnell anders orientiert. Sie verstehen sich noch, aber zum Spielen sind schon nach 3 Wochen Schule immer nur noch andere Kinder gekommen...


WAS will DEIN Kind? Und WARUM?

Nur wegen der Freunde? Freundschaften brechen und würdest du in 4 Jahren, wenn dein Kind eine Gymnasialempfehlung hat und die Freunde Hauptschulempfehlungen dein Kind deswegen auf die Hauptschule schicken (oder wenn die Empfehlungen andersrum sind, ein Kind mit Hauptschulempfehlung aufs Gymi, nur der Freunde wegen?)

WILL dein Kind morgens in der Schule sitzen, leise sein und lernen? Will es nachmittags Hausaufgaben machen bevor es spielen kann?
Kann es aushalten, wenn es nicht sofort dran kommt, warten muss, gar nicht dran kommt, obwohl es etwas sagen wollte. Kommt es mit Frust zurecht? Wie geht es damit um, wenn etwas nicht klappt?
Das sind alles Fragen, die du auch selbst beantworten kannst um zu überlegen, ob dein Kind wirklich in die Schule sollte.

Es ist anstrengend in der Schule das jüngste Kind zu sein. Im Kindergarten das größte Kind zu sein stärkt i.d.R. das Selbstbewusstsein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

snaffers das hast du wunderbar geschrieben

Antwort von DecafLofat am 07.10.2015, 14:20 Uhr

zum thema früher einschulen kann ich nichts sagen, aber eben zum thema der anderen seite, mein ältester sohn hatte eine rückstellung wg defiziten in der sozio-emotionalen entwicklung. der kinderarzt war dagegen, er meinte, unerwünschtes verhalten könnte sich bei unveränderten bedingungen (also weiter kindergarten) eher manifestieren, aber die erzieherin und letzlich auch wir waren dafür, also hat der schularzt es abgesegnet.
das weitere jahr kindergarten hat ihm extrem gut getan! er wurde dieses jahr eingeschult mit 7J3M.
und wenn es NUR um diese kriterien "lernen wollen" ginge, dann wäre mein jetzt fünfjähriger (er sit jetzt 5J 6M, mittleres kind) auch schon "schulreif" aber es gehört so viel mehr dazu - still sitzen mal länger als eine halbe stunde, dran bleiben, acuh wenn es mühe macht, nicht gleich aufgeben, keine wutanfälle mehr haben udn sich heulend auf den boden schmeissen -alles dinge, die mein derzeitiges vorschulkind noch macht und m E auch noch machen darf. aber schulreif ist er derzeit m E noch nicht, er hat aber ja auch noch zeit bis 9/2016. lernen darf er dennoch schon, entweder er macht bei den hausaufgaben vom großen mit, macht rätsel, vorschulübungen, gbt ja nen riesenmarkt. aber "schule" ist das alles noch nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: snaffers das hast du wunderbar geschrieben

Antwort von Maxikid am 07.10.2015, 14:26 Uhr

Ich habe 2 Sommer-Kann-Kinder, regulär dann mit 6 Jahr und 9 Monaten und mit 7 Jahren un 1 Monat eingeschult. Ich dachte bis dahin, ach das eine Jahr früher, macht nicht viel aus. Aber.....gerade bei meiner 2. Tochter liegen zwischen gerade mal 6 geworden und jetzt mit über 7 Jahren extrem Welten dazwischen, was das Emotionale-Soziale angeht.

Du kennst aber Dein Kind am Besten. Lass Dich von der Schule, die für Euch zuständig ist, mal beraten? Und nur wegen der Freunde würde ich es nicht abhängig machen. Evtl. wollen dann die Freunde nach der Schule dann gar nichts mehr mit Deinem Kind zu tun haben. Alle lernen doch andere Kinder gehen und es gibt neue Verbingunen. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von Karl07 am 07.10.2015, 14:54 Uhr

Hallo!

Dies ist eine verdammt blöde Entscheidung. Wir hatten vor 3 Jahren auch dieses Problem.

Wir haben ein Juli Kind - Stichtag 30.06.

Die Entscheidung war letztendlich das wir ihn Regulär erst in die Schule geschickt haben.

Der Hauptgrund waren seine Freunde. Fast die gesamte KIGA-Gruppe (12 von 17 Kindern) sind zusammen in die Schule (in EINE Klasse) gekommen. Hier auf dem Dorf kommen die Kinder nur von zwei KIGAS in diese Schule. Es bestanden also bereits feste Gruppen. Mein Sohn ist teilweise 5 - 6 Jahre zusammen mit diesen Kindern im KIGA gewesen.

Gut war dieses Jahr aber nicht um bedingt für das Kind. Trotz einiger Zusatzangebote und einem tollen Vorschuhljahr im KIGA war es ein Jahr im Leerlauf und er hatte einige Probleme wieder in die Gänge zu kommen.

In diesem "Zusatzjahr" erfolgte keine Weiterentwicklung sondern eher kleine Rückschritte. Erst mit Beginn der Schule erfolgte ein gewaltiger Sprung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von Geisterfinger am 07.10.2015, 15:49 Uhr

Meine Söhne sind beide Kannkinder und beide mit kurz vorm 7. Geb eingeschult bzw der kleine wird es nächstes Jahr. Interesse für Buchstaben schadet nicht, aber finde ich jetzt nicht wirklich das große Merkmal. Ich sehe die Schule mehr als soziale, emotionale Herausforderung: für sich selbstveinstehen, Dinge regeln usw. Warum soll man einem Kind nicht die Zeit geben, dass Dinge, die automatisch mit der Zeit geschehen einfach geschehen. Zu früh istvalles nur dauernder Krampf für alle. Dein gerade mal 5.5-jähriger steht dann im Vergleich zu Kindern, die fast 7 sind, muss sich ggf gegen die durchsetzen. Den Kontakt zu Freunden kann man auch außerhalb der Schule fortsetzen. Oder würdest du dein Kind zurück stellen lassen, wenn alle Freunde jünger wären? Also: ein klares Votum für reguläre Einschulung, die keine späte Einschulung sondern nur keine frühe Einschulung ist ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von Pia-Lotta am 07.10.2015, 16:16 Uhr

Die beste Freundin meiner Tochter wurde mit 5 eingeschult und dann Anfang Dezember 6. Die Eltern wollten gern, dass sie eingeschult wird, die Kita meinte, sie sei wohl schulreif genug und auch die schulärtzliche Untersuchung bescheinigte ihr Schulreife. Sie wurde aber IMMER von den Mitschülern als die "Kleinste" gesehen, zu Geburtstagen nicht eingeladen, weil sie ja noch "zu klein" sei. In Mathe hatte sie erhebliche Schwierigkeiten nach ein paar Monaten, Deutsch fiel ihr auch schwer...Ostern stand fest, dass sie das 1. Schuljahr wiederholen würde. Das Mädchen nässte wieder ein, hatte alles Selbstvertrauen verloren. Meine Freundin ist Grundschullehrerin und rät grundsätzlich davon ab, Kinder, die nach August/September geboren sind, als Kannkinder einzuschulen. Meine eigene Tochter ist ein Kannkind von Ende Juli, also nur einen Monat zu spät. Ich habe sie auch vorzeitig eingeschult, weil der Kindergarten so schlecht war. Sie hat keine Probleme zum Glück, aber Konzentration usw. sind doch nicht so wie bei Kindern, die ein Jahr älter und in ihrer Klasse sind. Wenn dein Sohn erst Mitte November 6 wird, würde ich ihn auf gar keinen Fall früher einschulen. Zumal Jungs oft nicht so weit sind wie Mädchen in ihrer sozial emotionalen Entwicklung. LG, Pia-Lotta

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

an Pia-Lotta (und die Freundin)

Antwort von krummenau am 07.10.2015, 18:14 Uhr

"Meine Freundin ist Grundschullehrerin und rät grundsätzlich davon ab, Kinder, die nach August/September geboren sind, als Kannkinder einzuschulen."

Bei solchen Sätzen "rät grundsätzlich ab..." gehen bei mir immer die Alarmglocken an. Kann eine Lehrerin, die solche (All)gemeinheiten von sich gibt, die ihr anvertrauten Kinder wirklich als Individuen sehen und ihnen individuell gerecht werden? Hat sie nicht viel zu große Vorurteile?
Wenn ein Kind als Kannkind eingeschult wird und an eine Klassenlehrerin mit der rigiden Einstellung Deiner Freundin gerät, dann hat es wenig Chancen, denn eine solche Lehrerin muß ja dann auch zeigen, daß sie mit ihrer grundsätzlichen Ablehnung Recht hat und so ein Kind eben per Defintion nicht schulreif ist. Sonst macht sie sich ja selbst unglaubwürdig.
In Deutschland liegt das Einschulungsdatum der Kinder meistens so um den 6. Geburtstag herum, weil sich gezeigt hat, daß die meisten Kinder wohl mit so um die 6 Jahre schulreif sind. Hierbei handelt es sich aber um einen statistischen Mittelwert, es gibt ebenso Kinder, die mit 7 immer noch nicht schulreif sind und Kinder, die es mit 5 Jahren (plus x Monaten) schon sind. Kinder entwickeln sich nun mal sehr unterschiedlich. Außerdem ist nicht jedes Kind in allen Bereichen gleich weit entwickelt, also überall perfekt schulreif. Auch da muß man gucken, welche Faktoren für die Schulreife jetzt bedeutsam sind und welche nicht,
Manche Kinder brauchen eben noch ein Jahr, um sich sozial und emotional zu stabilisieren, ander sind im Kiga völlig unleidlich, weil sie dort inzwischen fehl am Platze sind und zeigen sich von einer viel besseren Seite, wenn man sie bloß endlich in die Schule läßt.
Zum Glück bietet der Gesetzgeber die Möglichkeit, Kinder vorzeitig einzuschulen. Und es gibt Kinder, für die ist dieser Weg goldrichtig. Natürlich sollte das gut abgewogen werden, ich denke aber, Eltern, die ihre Rolle ernst nehmen, werden ihr Kind nicht leichtfertig einfach mal ein Jahr früher einschulen, nur weil das so chic ist.
In die Zukunft schauen kann keiner, ob es die richtige Entscheidung war, zeigt sich erst hinterher. Genau, wie es zu frühe Einschulungen gibt, gibt es aber auch zu späte, das wird leider meist verkannt, denn "so lange spielen lassen, wie irgend möglich" kann doch einfach nicht falsch sein...
Ob das Kind der AP nun vorzeitig eingeschult werden sollte, läßt sich aus den wenigen Angaben, die wir haben und aus der Ferne weder mit ja noch nein beantworten, denn das kommt ganz auf die näheren Umstände an, die wir nicht bis ins Detail kennen.
Aber wenn Grundschullehrerinnen generell von einer vorzeitigen Einschulung abraten, finde ich das höchst unprofessionell und hätte mein Kind nicht gerne in der Klasse einer solchen Lehrerin.
Mit unserer Grundschule haben wir zum Glück sehr gute Erfahrungen gemacht, die hatten kein Problem mit einer vorzeitigen Einschulung und haben dann auch noch das Überspringen einer Klasse sehr gut mitgetragen.
Auf dem Gymnasium sind wir in der 5. und 6. Klasse allerdings an einen Klassenlehrer geraten, der die Meinung vertrat, vorzeitige Einschulungen sollten verboten werden, Sprünge frühestens ab Klasse 7 erlaubt werden, wenn überhaupt nötig. Er hatte in seinen über 30 Jahren "schon" zwei junge Springer in der Klasse gehabt, der eine mußte dann ein Jahr wiederholen und der andere die Schule verlassen. Also eine 100%ige Versagerquote, so seine persönliche Statistik. So war für ihn ganz klar, daß mein Sohn, der nun mal auch ein junger Springer war, es auch nicht packen würde. Zwei Jahre hatten wir wirklich Kampf mit diesem Lehrer, weil er eben genaus diese Einstellung hatte und natürlich zeigen wollte, daß er Recht hatte.
Nun ist Sohn erfolgreich in die 7. versetzt worden und wir sind diesen KL los. Zum Glück.
Ich habe den Vergleich zum großen Bruder, normal eingeschult, nicht gesprungen, jetzt Klasse 8. Dessen Schullaufbahn verläuft viel ruhiger und geradliger, das ist sehr entspannend. Aber sein Weg ist nicht der Weg des kleinen Bruders und trotz aller Probleme, die bei dem in der Schule bislang aufgetaucht (und alle wieder verschwunden) sind, bin ich froh, daß wir ihn früher einschulen und springen lassen durften, denn sonst hätten wir ganz andere Probleme bekommen, die sich schon abzuzeichnen begannen.
Also, mein Plädoyer: Lehrer, Kinderärzte, Amtsärzte, Erzieherinnen, Schulpsychologen und alle, die da mitmischen, sollten bitte offen sein dafür, daß eine vorzeitige Einschulung für bestimmte Kinder genau der richtige Weg sein kann. Diesen Kindern und ihren Eltern wäre mit mehr Flexibilität im Denken, mehr Offenheit für den nicht normgerechten Weg und weniger Vorurteilen sehr geholfen.
Vielleicht kannst Du meine Überlegungen ja an Deine Grundschullehrerinnen-Freundin weiterleiten, daß Sie mal eine Elternsicht dazu hört und ins Nachdenken kommt, ob man wirklich "generell davon abraten darf".
Mein Sohn ist übrigens von MItte Januar, RLP, Stichtag damals 31.8. Also bei Einschulung 4 1/2 Monate "zu jung".
Kommenden Januar wird er 11, in seiner Klasse ist ein Mädchen, die jetzt schon 14 ist.

LG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Stichtag bei uns: 31.12.

Antwort von krokotiger am 07.10.2015, 19:21 Uhr

Hallo,
ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, möchte aber nur zu bedenken geben, dass Einschulungs-Stichtage vielfach sehr unterschiedlich sind. Daher sollte man sich nicht zu sehr an einem Datum festklammern.

Hier bei uns in Frankreich ist der Stichtag der 31. Dezember. Das heißt, in einem Schuljahrgang sind grundsätzlich alle Kinder versammelt, die zwischen 01. Januar und 31. Dezember desselben Jahres geboren sind. Im September diesen Jahres wurden also sämtliche Kinder in die 1. Grundschulklasse aufgenommen, die im Jahr 2009 geboren sind. Was wiederum bedeutet, dass etwa ein Drittel der Kinder (nämlich alle ab September Geborenen) mit fünf Jahren eingeschult werden.
In NRW war der Stichtag ganz früher mal der 30.06., mittlerweile ist es - glaube ich - der 30.09., denn man wollte ihn wohl auch mal schrittweise nach hinten verschieben.
Viel Glück bei der Entscheidungsfindung!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Stichtag bei uns: 31.12.

Antwort von krummenau am 07.10.2015, 20:04 Uhr

https://de.wikipedia.org/wiki/Einschulung

Im Gegensatz zu Frankreich kocht ja in Deutschland jedes Bundesland sein eigenes Bildungssüppchen. So sind auch die Stichtagsregelungen je nach Bundesland verschieden.
Etliche Bundesländer haben noch den 30.6. als Stichtag, dort sind die schulpflichtigen Kinder dann schon alle über 6, da die Schule eben erst nach den Sommerferien beginnt.
Bundesländer mit Stichtag Ende September schulen je nach Lage der Sommerferien auch Kinder ein, die noch nicht ganz 6 sind und trotzdem schulpflichtig. Und Berlin hat als Ausnahme wie bei Euch in Frankreich den 31.12. als Stichtag. Dort sind dementsprechend die jüngsten Kinder schon schulpflichtig. Irgendwie scheint das bei den vergleichsweise jungen schulpflichtigen Berliner Kindern auch zu klappen, wieso man von Eltern aus anderen Bundesländern oft mit großer Sorge liest, das Kind sei bereits mit 5 schulpflichtig (wobei 5 heißt 5 Jahre und 10 oder 11 Monate, das ist fast 6!) wundert mich immer wieder. Daß ein Kind bei Einschulung (gerade noch) 5 ist, ist sicher nicht ansatzweise ein Grund zur Rückstellung. Klingt aber manchmal fast so. Das arme Kind muß schon mit 5 zur Schule...
Mein Sohn ist Mitte Januar geboren, hier in RLP war er 4 1/2 Monate über den Stichtag (31.8.), in Berlin (31.12.) hingegen wäre er ein sehr stichtagsnahes Kannkind gewesen, gerade mal zwei Wochen drüber.
Er bleibt aber ein und das selbe Kind mit all seinen Stärken und Schwächen, die ihn schon schulreif machen oder eben noch nicht, ganz egal, ob der Stichtag 4 Monate früher oder später liegt.

LG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: an Pia-Lotta (und die Freundin)

Antwort von Pia-Lotta am 07.10.2015, 20:12 Uhr

Du kennst meine Freundin nicht, deshalb ist es anmaßend zu schreiben, sie habe Vorurteile, du hättest sie als Lehrerin für dein Kind nicht gewollt usw....Sie ist eine ganz fantastische Lehrerin, die "ihre" Kinder liebt und gleichermaßen fordert wie fördert. Ich kenne wirklich kaum eine so engagierte Lehrerin...Sie nimmt jedes Kind so an, wie es ist, und stopft es nicht in eine Schublade...Aber ja, nach 15 Jahren Berufserfahrung hat sie sehr oft schon erlebt, dass die so frühe Einschulung wirklich die falsche Entscheidung war. Aber natürlich hat sie auch Gegenbeispiele erlebt! Nur wenn Eltern, deren Kinder sie eben nicht kennt, fragen, ob sie raten würde, früh einzuschulen, sagt sie eben, grundsätzlich würde sie abraten. Was ist falsch daran? Sicher gibt es Ausnahmen, aber häufig geht eben eine frühe Einschulung schief...Bei euch nun anscheinend nicht, aber wenn die Kinder auf Schulreife getestet werden, dann kann man eben nicht in der kurzen Zeitspanne wirklich entscheiden, ob das Kind schulreif ist oder nicht. Und wenn die Eltern unsicher sind und um Rat fragen, rät meine Freundin eben ab, vor allem, wenn das Kind SEHR jung ist. Uns hat sie zugeraten, unsere Tochter einzuschulen, aber sie kennt sie halt persönlich seit ihrer Geburt und konnte sehr gut beurteilen, dass es klappen würde. Außerdem wurde hier nach Erfahrungen gefragt, diese habe ich eben geschildert.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von franzi31 am 07.10.2015, 20:37 Uhr

Die Einstellung deiner Freundin kann ich absolut nicht teilen. Bin auch Grundschullehrerin und würde nie grundsätzlich von einer Früheinschulung abraten, genausowenig wie von einer Zurückstellung oder von einem Sprung.
Es kommt doch immer auf das einzelne Kind an!

Bei meiner Tochter war es z.B. genau umgekehrt wie bei der Freundin deiner Tochter. Sie ging extrem ungern in den Kindergarten, hatte dort keine Freundinnen, wurde nie zu Geburtstagen eingeladen etc. Wir haben sie vorzeitig eingeschult, weil sie unbedingt in die Schule wollte und meiner Meinung nach schulreif war. Sie blühte in der Schule auf, fand Freundinnen und bekam endlich auch Geburtstagseinladungen. Mit dem Stoff hatte sie nie Probleme und kam locker und mit wenig Anstrengung durch die Grundschule.

Ich denke, man findet immer Beispiele, wo eine vorzeitige Einschulung geklappt oder nicht geklappt hat. Das hilft nur der AP nicht viel weiter, da es nichts über ihr Kind aussagt.

An die AP: Wieso musst du jetzt entscheiden, ob dein Kind 2016 eingeschult wird? Schuleinschreibung ist doch meist erst im Frühjahr. Lass deinen Sohn doch das Vorschulprogramm erst mal mitmachen und beobachte, wie es ihm gefällt. Wenn er keinen Spaß daran hat, wenig Interesse zeigt oder überfordert wirkt, kannst du ihn ja wieder rausnehmen. Wenn er begeistert mitmacht und gut mitkommt, spricht es vielleicht eher für die Einschulung. Im Januar/Februar finden hier in den Schulen Elternabende für die Vorschuleltern statt. Dort werden die einzelnen Aspekte der Schulreife (sprachlich, kognitiv, motorisch, sozial-emotional) noch mal genau erläutert. Wenn du dann feststellen solltest, dass dein Sohn vielleicht doch noch nicht so weit ist, kannst du von der vorzeitigen Einschulung jederzeit wieder Abstand nehmen und dein Kind regulär einschulen. Ich würde mich da jetzt zeitlich nicht so unter Druck setzen lassen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Stichtag bei uns: 31.12.

Antwort von franzi31 am 07.10.2015, 21:11 Uhr

Genauso sehe ich das auch. In Bayern ist der Stichtag der 30.09. und ich konnte bei den Freunden meiner Kinder (viele August- und Septemberkinder, auch zwei Oktober-Kann-Kinder dabei) bisher nicht feststellen, dass die "frühe" Einschulung irgendwelche Probleme verursacht hätte.
In meiner Klasse habe ich Kinder vom September 07 bis September 08 und ich kann nicht sagen, dass das Alter entscheidend für den Schulerfolg ist. Mein ältester Schüler brauchte z.B. lange, bis er mit der Schulorganisation zurechtkam, er ist immer noch etwas unselbstständig und verträumt. Meine jüngste Schülerin dagegen ist sehr gut organisiert und selbstständig.
Eine vorzeitige Einschulung sollte aber immer gut überlegt sein, im Zweifelsfall bin ich auch dafür lieber regulär einzuschulen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von miayan am 07.10.2015, 21:50 Uhr

Schwieriges Thema und wirklich total abhängig vom Kind. Ich habe meine älteste Tochter vorzeitig einschulen lassen. Stichtag NRW 30.09., sie geboren Ende Oktober.
Wir haben uns nur dafür entschieden, weil die Erzieherinnen und auch Schulärztin dafür plädiert haben. Wir haben es nicht bereut. Sie geht jetzt aufs Gymnasium.
Mein Sohn wiederum musste mit 5 in die Schule. Er hat im September Geburtstag.... Und ihm hätte ein Jahr länger Kiga sicher gut getan. Aber da konnten wir es nicht entscheiden.
Ich habe mich mal wissenschaftlich mit dem Thema auseinander gesetzt und in der Fachliteratur wird für eine vorzeitige Einschulung eher nur bei Hochbegabung plädiert. Zumal es ja sowieso die Möglichkeit gibt eine Klasse zu überspringen bzw die Schuleingangsphase in nur einem Jahr zu absolvieren.
Wenn du unsicher bist, melde ihn an. Abmelden kannst du ihn nach der Schuluntersuchung und U immer noch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Stichtag bei uns: 31.12.

Antwort von Snaffers am 07.10.2015, 22:02 Uhr

und genau deswegen können wir hier ja auch nicht raten.
Mein Ende-September-Kind ist sehr selbstständig, sein Kindergartenfreund von damals ist ein Anfang-Oktober-Kind. Beide sind regulär eingeschult, nur der Freund ist 355 Tage älter. Mein Kind ist vom ersten Tag an allein gegangen. Ursprünglich wollten die beiden sich auf dem Weg treffen, das klappte aber nicht. Der Freund musste das komplette erste Schuljahr über von Mama gebracht werden (die das übrigens gar nicht toll fand...). Wir sprechen hier vom jüngsten und ältesten Kind der Klasse (damals).
...übrigens ist das Kind zu allem Überfluss auch noch extrem klein - zwischen den neuen Erstklässlern würde es größenmäßig passen - trotzdem: Klassensprecher...

Es ist einfach absolut vom Kind abhängig.


Ich würde jetzt nicht generell von einer Früheinschulung abraten, aber wenn ich die Begleitumstände und das Kind nicht wirklich kenne, wäre auch meine Tendenz immer "lieber regulär" - wissend, dass ich damit garantiert mal daneben liege. Aber jeder Rat ist da einfach ein "Schuss ins Blaue".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von anja1166 am 07.10.2015, 23:45 Uhr

Ich senf nun auch nochmal mit als Gym-Lehrerin:

Ich sehe die "Kleinen" dann ja ab Klasse 5 im Unterricht und im Schulleben. Nach meinen Erfahrungen würde auch ich tendenziell(!) für eine reguläre Einschulung plädieren, es sei denn eine Hochbegabung führt zu extremer Belastung durch Unterforderung.
Die Grundschulzeit in kleinen überschaubaren Rahmen ist das eine, der Schulwechsel zur weiterführenden Schule ist aber nochmal ein ordentlicher Sprung. Und ich erlebe es in den letzten Jahren zunehmend häufiger, dass die ganz jungen Kinder bei uns dann Probleme haben. Nicht wegen des Schulstoffs, nicht wegen der Leistung, sondern eben weil sie noch sehr jung und entsprechend ein Jahr "unselbständiger" sind und mit dem ganzen Drumherum des großen Ganztagssystems mit 100 LehrerInnen und 1000 SchülerInnen ihre Probleme haben.
Ich kenne natürlich auch andere Fälle. Eine meiner Schülerinnen war mit 13 in der 10.Klasse, das sind gleich mehrere Sprünge. Trotzdem hat sie die Schule mit ihrer Hochbegabung problemlos gemeistert. Im sozialen Bereich gab es erwartungsgemäß deutliche Probleme. Dennoch haben ihre Eltern die Entscheidung der Sprünge meines Wissens nicht grundlegend bereut, die innere Sicht des Mädchens vermag ich nicht zu beurteilen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wie man es macht, man macht es eh immer falsch.....

Antwort von Caot am 08.10.2015, 8:18 Uhr

...wichtig ist, hinter der Entscheidung zu stehen und sie vorher gut genug überlegt zu haben. Wie dann die Entscheidung "heißt" ist dabei vollkommen egal.

Ich kenne beide Seiten. Kinder die früh eingeschult, Kinder die normal eingeschult und Kiner die später eingeschult wurden. Bei keinen von denen klappt es perfekt. Tendenziell würde ich immer sagen, die goldene Mitte, also so einschulen wie die Vorgabe war. aber nein, pauschalisieren wollte ich das nicht.

In der GS-Klasse meines Kindes sitzen Kinder aller Altersklassen. Von mittlerweile frischen 9 bis fast 12. Ich rechne das um auf die 1.Klasse, da war es frische 6 bis fast 9 in Klasse 1! Viele Kinder waren bereits 7 am ersten Tag der Schule.

Die weitaus höhere soziale Verständnisreife haben dabei die Mittelkinder. Kognitiv sind alle etwa gleich gut untwerwegs, ein Kind etwas besser, eins etwas schlechter.

Manchmal macht ein Jahr schon viel aus.

Eine Entscheidung trefft nur ihr - ihr alleine, für eure Umstände. Ich kenne die nicht. Man kann mit der Schule Glück haben, oder eben Pech. Man sieht das nicht vorher. Das eine Kind lässt sich nicht entmutigen, das andere schon. Viele Dinge führen letzten Endes zu einer Entscheidung und dafür wünsche ich euch ein glückliches Händchen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ich würde warten vor allem bei Jungs

Antwort von Birgit67 am 08.10.2015, 8:32 Uhr

es ist schwer immer der/die jüngste zu sein - bei Jungs in der Weiterführenden ist es viel schlimmer.

Ich habe einen Sohn der mit 7 eingeschult wurde - der locker leicht durch die Schule kommt jetzt sein Abi macht, ich habe einen Sohn der mit 6 eingeschult wurde (wegen Stichtagänderung) der sich viel schwerer tat weil er noch lange nicht so in sich gefestigt war und immer zu kämpfen hatte als jüngster in der Klasse - er macht jetzt seine mittlere Reife.

Bei meinem jüngeren Sohn ist nochmal einer der 1 Jahr jünger ist (fast) und dieser Junge tut sich ganz ganz schwer - die Versetzung in Kasse 10 war gefährdet und ob er jetzt den Abschluss schafft - keine Ahnung - er kann als 14-jähriger nicht mehr mithalten mit den Interessen der 15-17 jährigen in der Klasse - es passt einfach nicht mehr.

Warum sollen sich Kinder in der Kita langweilen??? Das tun sie nur wenn Erzieher kein Interesse haben an den Großen - mein Großer hat sich in 4 Jahren Kindergarten nicht einmal gelangweilt - er hatte keine Zeit dazu.

Freunde sind zweitrangig - bei meinem Großen kamen alle Freunde in die Paralellklasse - und er fand in seiner Klasse sofort seinen besten Freund den er davor noch nicht kannte - von daher ist es nicht so wichtig da viele Kindergartenfreundschaften in der Schule sich verändern und auflösen.

Ich bin generell gegen die frühe Einschulung - es hängt so viel dran wenn es weitergeht - das Sozialpraktikumd das viele Schule machen hat große Einschränkungen weil man ja nicht das passende Alter hat - viele Ausbildungsplätze wollen ältere Azubi je nach Art des Berufswunsches - ein Bufdi oder FSJ kann man erst mit 16 machen (welches genau weis ich nicht) um z.B. ein Jahr zu überbrücken bis man das richtige Alter für die gewünschte Ausbildung hat - wenn aber einer mit 15 von der Schule geht was macht er dann???

Ich habe in der Zwischenzeit nicht mehr nur die Grundschule im Fokus - die haben beide meiner Jungs mit links geschafft - aber die Weiterführende die merkte man dass der Große einfach 1 Jahr älter bei der Einschulung war.

Gruß Birgit

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

das kommt total auf das Kind an

Antwort von stjerne am 08.10.2015, 8:40 Uhr

Leider gibt es da keine Pauschalregel. Es gibt Kinder, für die ist das eine besser, für andere eben das andere.

Meine Große wurde als Septemberkind mit fast sechs eingeschult. Sie ist jetzt in der 7. Klasse eines Gymnasiums und wir sind immer noch davon überzeugt, dass es so richtig war. Auch sozial gab es nie Probleme.

In ihrer Grundschulklasse gab es ganz viele September- bis Dezemberkinder, einige mit fast sechs, andere mit fast sieben eingeschult. Der Klassenbeste z.B. war ein früh eingeschultes Kind. Der Klassenschlechteste war spät eingeschult. Dann gab es früh eingeschulte Kinder, die schlecht mitkamen und spät eingeschulte, die super mitkamen - das Gegenteil gab es ebenfalls. Ein Muster früh = gut/schlecht ließ sich nicht erkennen.

Mein Fazit: Nur wer Dein Kind kennt, kann Dir raten.
Alles Gute für diese schwierige Entscheidung!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: an Pia-Lotta (und die Freundin)

Antwort von krummenau am 08.10.2015, 9:53 Uhr

Nein, ich kenne Deine Freundin nicht und ich will ihr keinesfalls zu nahe treten. Ein Problem habe ich mit dem "generell abraten" (auch bei anderen Lehrern oder "ZUständigen", nicht speziell bei Deiner Freundin). Auch unser Kiga plädiert dafür, Kinder generell so lange spielen zu lassen, wie es irgend möglich ist. Das mag für etliche Kinder gut sein, für andere eben nicht. Da habe ich mir einfach ein genaueres Hinschauen gewünscht.
Wenn Deine Freundin es schafft, alle Kinder individuell zu behandeln und ganz unvoreingenommen auch ein vorzeitig eingeschultes Kind anzunehmen, obwohl sie überwiegend schlechte Erfahrungen mit vorzeitigen Einschulungen gemacht hat, dann kann man auch ein solches Kind sicher gut in ihre Klasse geben.
Unser KL am Gymnasium hat das leider nicht geschafft.
Ja, die AP hat nach Erfahrungen gefragt, Du hast die Deiner Freundin geschildert, ich habe halt unsere (gegenteilige) Erfahrung geschildert und ich habe um mehr Offenheit und weniger "generelles Abraten" gebeten.
Was die AP aus Deinem und meinem und den anderen Posts macht, ist dann letztlich ihre Sache.

LG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wie man es macht, man macht es eh immer falsch.....

Antwort von krummenau am 08.10.2015, 10:15 Uhr

Die meisten Kinder haben irgendwann in ihrer Schulkarriere mal mehr oder weniger große, mal mehr oder weniger lang andauernde Probleme. Mit einer regulären, vom Staat vorgegebenen Einschulung ist man insofern auf der "sicheren" Seite, als man sich, wenn mal schulisch irgendwas ist, relativ entspannt zurücklehnen kann, denn man hat ja nicht in den regulären Kreislauf eingegriffen, also keine aktive Weichenstellung betrieben.
Kinder zurückstellen zu lassen, sofern überhaupt noch möglich, muß eher nicht gesondert begründet werden, dafür erntet man sozial eher Verständnis.
Läßt man aber ein Kind vorzeitig einschulen, muß man sich durchaus auf "Widerstand" gefaßt machen, auf Unverständnis im Kiga, bei den Miteltern und eben auch unter den Lehrern. Natürlich nicht bei allen, aber die Wahrscheinlichkeit, nicht überall Verständnis entgegengebracht zu bekommen und diesen Schrit immer wieder erklären und begründen zu müssen, ist recht hoch.
Wäre ich mir als Mutter unsicher und stünde es auf der Kippe, ob früher einschulen oder nicht, würde auch ich zum regulären Ablauf tendieren, es ist wirklich viel "bequemer". Den direkten Vergleich zum regulär eingeschulten großen Bruder habe ich ja daheim.
Stehe ich aber als Mutter voll hinter der vorzeitigen Einschulung, würde ich sie durchziehen (habe ich ja auch praktiziert, allerdings wollte das Kind unbedingt in die Schule, ich habe also in seinem Sinne gehandelt, nicht über seinen Kopf, weil ICH gemeint hätte ER wäre schon so weit). Wenn nun schulische Probleme auftreten, und das sind sie bei uns immer wieder, ziehe ich mir aber den Schuh nicht an, ich hätte ja nun die Probleme WEGEN der vorzeitigen Einschulung und WEGEN des Klassenüberspringens, das sei ja alles nicht nötig gewesen und selber Schuld, so nach dem Motto. Beide Abweichungen von der regulären Schullaufbahn haben wir nach genauer vorheriger Überlegung ganz bewußt und nur deshalb in die Wege geleitet WEIL es zum jeweiligen Zeitpunkt ERHEBLICHE PROBLEME gab - die sich danach deutlich besserten. Die Rest-Probleme, die nun immer mal wieder phasenweise auftreten, haben regulär eingeschulte Kinder ganz genauso (ich kenne viele und höre ähnliche Geschichten von anderen Müttern), nur werden Eltern solch "normaler" Kinder mit "normalen Schulproblemen" nie unter Rechtfertigungszwang gesetzt, weil sie alles ganz regulär haben laufen lassen. Das ist deren großer Vorteil.
Wenn man vom vorgezeichneten Weg abweicht, sollte man zumindest darauf gefaßt sein, daß man nicht einmal entscheidet "vorzeitig einschulen, und das war es dann", sondern daß einen das bisweilen lange verfolgen kann.
Das muß man dann durchzuziehen bereit sein.

LG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich würde warten vor allem bei Jungs

Antwort von krummenau am 08.10.2015, 10:31 Uhr

Ja, so macht jeder seine indivuduellen Erfahrungen.
Mein Großer hat im Juni Geburtstag, im August ging die Schule los, da war er - regulär eingeschult - gerade mal 6 und jüngstes Kind in der Klasse. Jetzt, 8, Klasse, ist er unter knapp 30 Kindern der drittjüngste. Das "einer der jüngsten sein" war noch nie ein Problem.
Auch bei nur regulären Einschulungen ist eben immer einer der Jüngste, manche mögen damit Probleme haben, andere nicht.
Ich bin auch normal eingeschult worden, paßte altersmäßig immer genau in meine Klasse, hatte aber trotz Altersgleichheit nie dieselben Interessen wie die anderen. Nur weil das Alter paßt, muß nicht auch alles andere passen, und umgekehrt, wenn das Alter nicht paßt, kann es trotzdem sein, daß der Rest eben doch paßt. Da kann man nicht sagen, ist ja klar, wenn einer erst 14 ist und die anderen 15 bis 17 muß das ja Probleme geben. Mein 10 1/2 Jähriger kommt im privaten Freundeskreis sehr gut mit einem Jungen aus, der fast 16 ist, mit dem kann er toll über Computer fachsimpeln. Typisch pubertäre Themen wie Liebesgeschichten etc. klammern die beiden eben aus, das paßt altersmäßig gerade mal so gar nicht...
In seiner Klasse sitzt neben ihm ein 14 jähriges Mädchen, mit dem er auch problemlos bei Gruppenarbeiten oder dem Austauschen von Hausaufgaben etc. klarkommt.
Die AP hat zwar nach Erfahrungen gefragt und hier viele individuelle pros und cons geboten bekommen, aber letztlich kennt nur sie ihr Kind und sie muß entscheiden.
Auch wenn ich, hätte ich nochmal die Wahl, das eine Kind wieder regulär und das andere wieder vorzeitig einschulen würde, also sozusagen beide Erfahrungen gemacht habe, würde ich weder generell zu dem einen oder anderen raten oder generell abraten.
Da kommt es wirklich ganz stark auf den Einzelfall an.
LG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Auch mal weiterdenken...

Antwort von sternenfee75 am 08.10.2015, 10:52 Uhr

ein Problem von der frühern Einschulung heutzutage ist auch, dass die Kinder dann teilweise mit 15 fertig sind und oft noch gar nicht reif für den Berufsalltag. Sehe es immer wieder an unseren Auszubildenden bzw Praktikanten. Oder mit 17 das Abi in der Tasche und doch irgendwie zu jung für ein Studium.
Dann wird die Zeit überbrückt,...
Warum gönnt man dann den Kleinen nicht noch das Jahr Kiga, ausser es ist wirklich ein Kind, was total unterfordert ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Hier wird tendenziell spät eingeschult.....

Antwort von Caot am 08.10.2015, 11:03 Uhr

...in unserer gut gebildeten und gut bürgerlichen Insel schulen die Eltern eher so spät wie möglich ein. Vor allem machen das Eltern die bereits Kinder auf weiterführenden Schulen haben und demzufolge mehrere Kinder. Auch die Schlauen unter denen werden nicht vor dem Stichtag eingeschult.

Aber noch einmal, eine pauschale Aussage kann man nicht treffen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wir wohnen wie Caot, blos das der Trend hier zum sehr frühen Einschulen

Antwort von Maxikid am 08.10.2015, 11:43 Uhr

ist(war) Viele Kann-Kinder aus Juli/August/ Sept/Okt./November werden dann eingeschult. Und da hier viele große Geschwister haben, die schon auf dem Gym erfolgreich sind, werden die kleinen auch früh eingeschult. Aber…..der Trend dreht sich gerade wieder. In den Klassen meiner Kinder sind ca. 50 normal eingeschult und viele waren dann fast 7 jährig, die Sommerkinder eben. und ein paar normal und dann noch wieder eine große Gruppe an Kann-Kindern. Stichtag ist hier der 30.06. Die Lehrer, kenne auch viele Lehrer mit mehreren Kindern, sagen eigentlich übereinstimmend, dass sie es neg. in den Klassen bemerken, wenn so viele Kann-Kinder dabei sind. Ob das stimmt, mag ich nicht zu beurteilen. Aber, oft geht es eben auch gut. Lg maximi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Auch mal weiterdenken...

Antwort von Rotbäckchen am 08.10.2015, 14:54 Uhr

Hallo,

Jeder sollte das einfach für SEIN Kind entscheiden. Ich persönlich kann das Wort "gönnen" in Kombination mit der der späteren Einschulung nicht mehr hören. Ich "gönne" meinem Kind, dass es dann schulisch anfangen darf zu lernen, wenn es sich dafür interessiert.

Das Leben hört doch nicht mit Schuleintritt auf! Pflichten hat mein Kiga- Kind schon genauso, es muss jeden Tag in den Kindergarten gehen. Da ist er bis nachmittags, dann macht er Sport oder Musik oder trifft sich mit Freunden oder spielt allein zuhause. Das wird sich auch mit Schuleintritt nicht ändern und die Hausaufgaben sind doch weder viel noch schwer - und Schulanfänger wollen in der Regel ja auch lernen.

Meine Große ist als Winterkind mit noch 5 eingeschult, jetzt 8. Klasse Gymnasium und macht immer noch 3-4 zusätzliche Nachmittagstermine, weil es ihr Spaß macht. Sozial ist sie einfach mit gewachsen, da merke ich keinen Unterschied.
Ich habe weder von ihr noch von irgendeinem Lehrer jemals einen Hinweis auf ihr Alter erhalten. Auch der Rest ihrer Clique, alles Oktober-Januar Kannkinder und jetzt wild verstreut in versch. Städten tut sich nach wie vor schulisch und sozial leicht.

Also von uns rundum positive Erfahrungen, passend für UNS.

Würde ich mit dem Kleinen 20km weiter ziehen, wäre er klares Musskind (Stichtag 30.09.), ist er jetzt in unserem Bundesland "dümmer, verspielter, noch nicht schulreif" nur weil hier der 30.06. Stichtag ist? Oder sehe ich einfach ein interessiertes, fröhliches, offenes und neugieriges Kind, das sich auf den nächsten Lebensabschnitt freut? Ich finde ganz klar, dass das Kind zählt, nicht die Willkür der Stichtage.

Viele Grüße
Mauselchen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von Carmar am 08.10.2015, 16:39 Uhr

Zitat: "Ob er schulreif ist kann ich nicht sagen, er ist halt immer noch mein kleiner Junge :-("

Zitat: "Laut Erzieher wäre er Schulereif. "


Wie kann es sein, dass die Erzieher eine klare Sicht der Dinge haben und du nicht?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Auch mal weiterdenken...

Antwort von Snaffers am 08.10.2015, 18:19 Uhr

weil das eben unter Umständen von den Kindern gar nicht gewollt ist.

Wir haben ja regulär eingeschult und sehr mit dem kurz darauf folgenden Sprung gehadert.
Uns sagte damals die Beratungslehrerin: "Sie dürfen nicht jetzt darüber nachdenken, was in 5-10 Jahren gut ist. Sie müssen entscheiden, was jetzt das beste ist. In 5-10 Jahren zeigt sich dann, was dann das beste ist."

Und ich muss ihr, so im Nachhinein recht geben.
Wir entscheiden damals pro Sprung. Im Jahr darauf waren wir uns alle (Eltern, Lehrer und Kind) einig, dass ein weiterer Sprung nur eine Notlösung ist. Wir fanden eine bessere Lösung. Es gab auch eine Lösung für die weiterführende Schule, die nicht die "Normallösung" (also Schule vor Ort) war. Das Kind ist dort zufrieden.
Wir vermuten, dass das nun halbwegs normal laufen kann (wenn nicht - kommt dann die Problemlösung, wenn sie nötig ist). Abi dürfte noch mit 17 sein. Will das Kind dann studieren, werden ihm eben die nötigen Unterschriften gegeben. Fertig. Will es ein (halbes) Jahr ins Ausland, auch ok. Kommt Zeit, kommt Rat.

Mein regulär eingeschultes Kind (ohne Sprung) wird beim Abi (sollte es das machen wollen) auch noch nicht 18 sein - so what?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Was nützt da weiterdenken? Handeln, wenn es nötig ist!

Antwort von krummenau am 08.10.2015, 18:28 Uhr

Wenn ein Kind im Kiga gut aufgehoben ist, gerne hingeht und es "paßt", kann man es ruhig im Kiga lassen und regulär einschulen, dagegen spricht ja gar nichts.
Für meinen Sohn wäre ein weiteres Jahr Kiga eine schlimme Strafe gewesen und ich hätte die ganze Familie mit gestraft. So war er in den letzten Monaten vor der vorzeitigen Einschulung kaum noch in den Koga zu bekommen, noch ein weiteres Jahr wäre sehr übel gewesen. Von "Gönnen" konnte da wirklich keine Rede sein. Ich habe ihm im Gegenteil gegönnt, daß er schon in die Schule durfte. Seine Kindheit war damit nicht beendet, und auch jetzt ist er inmmer noch Kind. Das geht auch parallel zur Schule.
Was nützt es mir, wenn ich ihn, weiterdenkend, ein weiteres Jahr in den Kiga gequält hätte, nur damit er nicht "vorzeitig" Abi macht?
Sinnvoller, als ein Jahr bis zur Schule mit einem weiteren Zwangskigajahr zu überbrücken, erscheint mir, dann zu überlegen, was man macht, wenn man sozusagen ein Jahr "übrig" hat, für gewisse Dinge ein Jahr zu jung ist.
Aus einem Forum kenne ich einige, deren Kinder vor dem "Problem" standen und sich dann während der Schulzeit oder nach dem Abi ein Auslandsjahr oder Ähnliches gegönnt haben. Keiner hatte Schwirigkeiten damit, dieses Jahr, falls nötig, sinnvoll zu überbrücken. Mit einem weiteren Kigajahr hätten etliche ihre großen Probleme gehabt.
LG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von cossi72 am 08.10.2015, 20:35 Uhr

Hallo,

ich kann hier aus Erfahrung sagen, dass ich ein Kind nicht mehr vorzeitig einschulen würde.
Tochter ist November Kind, war in allen Bereichen absolut schulreif. Grundschule lief ohne jegliche Probleme, dann Realschule (Gym. wollte sie nicht, hatte das negative Beispiel des großen Bruders vor Augen), die Noten wurden in der 5. und 6. Klasse mit jedem Halbjahr besser. Sie war dann ab Ende der 6. Klasse unter den 3 Klassenbesten. Also alles super! Dann kam die 7. Klasse. Die anderen Mädels in der Klasse sind schon bis zu knapp 3 Jahre älter. Sie ließ sich von den anderen furchtbar mitziehen in Sachen Mode, Schminken usw. Da sind in dem Alter wirklich Welten dazwischen. Nun in der 8. Klasse wird sie demnächst 13, die Klassenkameradin schon 16. Im Kopf ist sie eigentlich wirklich eben noch 12, aber nach außen hin will und muss sie bei den Älteren mitziehen. Keine einfache Zeit für sie. Da gab es schon viele, viele Tränen. Sie hat letzthin zugegeben, dass sie im Moment wahrscheinlich eine Klasse tiefer besser aufgehoben wäre. Nicht wegen der Noten, die sind immernoch gut, aber eben vom Alter her. Aber freiwillig zurück will sie natürlich auf keinen Fall.

LG Cossi72

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@cossi72

Antwort von stjerne am 08.10.2015, 22:59 Uhr

Warum sind die anderen Kinder denn so viel älter?
Selbst wenn sie bei ihrer Einschulung ein Jahr älter gewesen wäre, dann wäre sie jetzt fast 14 und die anderen mit 16 immer noch über zwei Jahre älter. Wäre damit etwas gewonnen?

Wer kommt denn bei der Einschulung auf so ein Szenario? Meine Kannkind-Tochter ist in der 7. Klasse gerade zwölf geworden, der älteste Junge ist 13. Da kann man nicht von einem dramatischen Gefälle sprechen. Warum ist das bei Euch so extrem?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Lernen, sinnvoll mit Gruppendruck umzugehen

Antwort von krummenau am 09.10.2015, 10:46 Uhr

Du schreibst, nach außen hin will und muß sie bei den Älteren mitziehen. Was denn nun, will oder muß? Das ist doch was ganz Verschiedenes.
Ich habe so das Gefühl, daß sie sich da zu sehr dem Gruppendruck beugt. Ich war immer gleichaltrig in meiner Klasse und irgendwann haben sich um mich herum alle Mädels geschminkt und was mit Jungs angefangen und fuhren voll auf Mode ab und hatten einen bestimmten Musikstil, der angesagt war. Mein Ding war das alles nicht, und so habe ich es gelassen, die irgendwie nachahmen zu wollen. Mit dem Alter hatte das gar nichts zu tun, das paßte ja perfekt, es lag einfach an der ganz anderen Interessenlage in allen Bereichen.
Vielleicht müßte Deine Tochter erstmal für sich definieren, was sie möchte, was ihr persönlich wichtig ist und gucken, welche Dinge sie bloß macht, um so zu sein wie die anderen. Dann entwickelt sie vielleicht ein besseres Gespür für die Situation, was ihr gut tut und was nicht, wo sie sie selber sein kann und ab wann sie sich verbiegt.
Generell muß man lernen, mit Gruppendruck umzugehen und diesem nicht unbedingt nachzugeben, vielleicht kannst ihr da ein bißchen auf die Sprünge helfen.
Ich glaube nicht, daß eine Klasse drunter diese Probleme nicht auftreten würden. In der Klasse eins drunter wäre sie genauso gerade knapp 13, im Kopf noch 12 und bei den anderen Mädels, egal ob gleichalt oder älter wären sicher auch etliche modebewußte und gestylte dabei. Denen wäre sie vielleicht altersmäßig näher, von der Interessenlage oder inneren Entwicklung her aber auch nicht. Wenn sie gute Noten hat, wäre das Wiederholen der Klasse, nur um sich altersmäßig anzupassen, sicher grundverkehrt. Ich denke, sie paßt sich schon viel zu viel an. Sie muß erstmal herausfinden, wer sie wirklich ist. Dabei kannst Du Ihr helfen.

LG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @cossi72

Antwort von cossi72 am 09.10.2015, 17:03 Uhr

Es sind hier einige Wiederholer in der Klasse, vor allem Jungs bzw. einige vom Gymnasium rübergewechselt.
Ein Jahr später eingeschult, dann von der 5. Klasse Grund- bzw. Hauptschule in die 5. Klasse Realschule, evtl. noch 1 Jahr wiederholen, schon ist der Altersunterschied enorm.

Cossi72

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lernen, sinnvoll mit Gruppendruck umzugehen

Antwort von cossi72 am 09.10.2015, 17:18 Uhr

Da hast du mit Sicherheit Recht. Sie weiß im Moment selbst nicht so recht, was sie will. Die ehemals beste Freundin ist in einer anderen Klasse, das Verhältnis ist stark abgekühlt.Sie orientiert sich nun an den Mädels in Ihrer Klasse, die grenzen gnadenlos aus, wer nicht in ihr Schema passt. Da unsere Tochter aber nicht allein dastehen will bzw. nicht zu denen gehören will, die schon abgelehnt werden (mit denen kann sie auch nicht viel anfangen), versucht sie eben in allen Bereichen mitzuhalten. Dazu fühlt sie sich momentan in ihrem Körper nicht so wohl, hat ihre Periode bekommen, möchte das aber eigentlich noch nicht, und und und.
Es ist eine seeeeehr schwierige Zeit für die ganze Familie, weil ja auch noch ein älterer und ein erheblich jüngerer Bruder da sind.
Wahrscheinlich wärs wirklich nicht viel anders eine Klassenstufe tiefer.

LG Cossi72

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lernen, sinnvoll mit Gruppendruck umzugehen

Antwort von krummenau am 09.10.2015, 19:51 Uhr

Ich denke auch, daß eine Klasse drunter nicht einfach alle Probleme weg wären.
Sicher ist es nicht schön, wenn man nicht dazugehört. Andererseits: will man nur dazugehören, um des Dazugehörenswillen? Obwohl man mit den Leuten, zu denen man durch starke Anpasung dann dazugehört, eigentlich nicht viel anfangen kann und eigentlich gar nicht so ist / sein möchte wie die?
Durch die Pubertät mag sie sich wahrscheinlich gerade selber nicht besonders, und wenn andere sie dann auch nicht mögen, verletzt das noch mehr.
Hat sie denn Kontakte außerhalb der Klasse? Man findet nicht immer in der Klasse Freunde oder Freundinnen, dafür gibt es keine Garantie. Das ist so ein zufällig zusammengewürfelter Haufen. Wenn es paßt, ist das schön, aber es paßt nicht immer. Erzwingen läßt sich das nicht oder nur zu einem sehr hohen Preis (bis hin zur Selbstaufgabe durch Überanpassung).
Hat sie nachmittags Hobbies? Da gehen dann ja Kinder mit ähnlichen Interesen hin, das verbindet schon eher.
Die Geschwisterkonstellation ist offenbar auch eher problembehaftet, da müßt Ihr sicher immer jonglieren, daß kein Kind meint, es käme zu kurz. Als Schwester mit zwei Brüdern fühlt sie sich vielleicht immer in der Minderheit.
Es ist gerade in dieser schwierigen Lebensphase sehr wichtig, daß Ihr ihr daheim den Rücken stärkt, ihr sagt, sie sei gut so, wie sie ist, auch wenn sie anders als die anderen ist. Hebt Ihre Qualitäten hervor, nicht unbedingt Äußerlichkeiten, eher so Charakter oder daß sie etwas sehr schön kann, wie wichtig sie als Mitglied in Eurer Familie ist, daß sie sich nicht verstellen muß, um gemocht / geliebt zu werden. Wenn man in der Familie sicher aufgehoben ist, fällt es leichter, sich draußen zu behaupten und eben auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
Viel Erfolg und lG von Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kinder mit 5 Jahren einschulen /Erfahrungen bitte

Antwort von platschi am 13.10.2015, 20:51 Uhr

Wir haben beide Kinder mit fünf Jahren einschulen müssen - einmal Ende November Geburtstag, einmal kurz vor Weihnachten. Der Großekam 2010 in die Schule - in dem Jahr waren Rückstellungen völlig unmöglich. Mein Sohn hat zwar bei der Schuluntersuchung dank einer völlig unsensiblen Ärztin eigentlich sehr genau gezeigt, dass ihm ein Jahr Kindergarten gut getan hätte. Aber genau das war ja damals der Punkt, wo man meinte in dem Fall sei Schule genau richtig. Tja, er kam in die Schule und Ende September bat der Klassenlehrer um ein Gespräch - es wäre doch besser, wenn unser Großer zurück in die Vorschule geht. Das haben wir nach Rücksprache mit der Ergotherapeutin abgelehnt. Sohnemann war schon immer ein schlaues Kerlchen (überdurchschnittliche Intelligenz wurde einige Jaher später bestätigt), aber einfach noch völlig unkonzentriert nd hibbelig. Zum Glück war der Lehrer bereit, sich auf das Wagnis einzulassen und kaum konnte unser Sohn lesen (darin war er im Vergleich zum Rest der Klasse ein Überflieger), wurde es für alle leichter. Aussage des Lehrers am Schuljahresende - er ist froh, dass wir uns gegen die Rückstufung gewehrt haben.
Die Kleine war sozial völlig unproblematisch und wollte auch unbdingt in die Schule, daher haben wir uns keine Gedanken darüber gemacht, ob es zu früh sein könnte. Aber ihr fällt es doch schwerer als dem Großen, denn sie ermüdet viel leichter und kann dann nicht mehr richtig mitarbeiten.

Mein persönliches Fazit - das Kind, dass wir nach Bauchgefühl gern hätten zurückstellen lassen, hatte zwar Startschwierigkeiten, aber dann lief alles ganz gut. Das Kind,, bei dem wir erwartet hätten, dass es es unproblematisch läuft, hat es deutlich schwerer.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Fragen im Forum 1. Schuljahr:

Gibt es Erfahrungen von Eltern leistungsstarker Kinder mit Integrativklasse?

Hallo zusammen, meine Tochter wird im August eingeschult, wie wir erfahren haben, in eine integrative Klasse. Da der Elternabend erst am Vorabend der Einschulung ist, kann ich aus dieser Quelle halt keine Infos bekommen. Zuerst einmal finde ich es toll, dass sie in eine Klasse ...

von imbim 12.07.2010

Frage und Antworten lesen

Stichworte: Erfahrungen, Kinder

Die letzten 10 Beiträge in 1. Schuljahr - Elternforum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.