1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von frei_heraus am 11.05.2007, 20:39 Uhr

Kann-Kind-Diskussion @Graupapagei

Hallo Graupapagei,

aber ich muss das jetzt doch auch noch mal nachhaken.

>>>>Ich habe den Eindruck, dass viele Eltern den >Sinn der Kann-Kind Regel nicht verstehen. >Das hat man eingerichtet, um Kindern die >besonders weit entwickelt sind eine frühere >Einschulung zu ermöglichen, d.h. das Mädchen >müsste deutlich weiter sein, als eben die >anderen Otoberkinder, die erst ein Jahr >später zum normalen Zeitpunkt eingeschult >werden.

Hm, ich war bisweilen der Meinung, dass man Kann-Kindern die Möglichkeit gibt eingeschult zu werden, wenn sie genauso weit entwickelt sind wie die aktuellen Muss-Kinder. Dass man zugunsten der weiteren Entwicklung von einer Einschulung absieht, wenn sich das Kind im Vergleich zu anderen Muss-Kindern im unteren Entwicklungsbereich bewegt, okay. Das ist für mich nachvollziehbar. Aber einem Kind dass evtl. ein paar Tage, Wochen oder 2-3 Monate nach den Muss-Kindern Geburtstag hat gleich deutlich mehr abzuverlangen halte ich für absolut unsinnig.

Wieso sollte ein Kind, das 4 Wochen nach einem Muss-Kind geboren ist gleich soviel mehr zu bieten haben? Oder was ist mit einem Kind dass sogar nur eine Woche nach dem Stichtags geboren ist?

>>>>Bei uns wird das anders geregelt, da werden an Kann-Kinder bei weitem höhere Anforderungen gestellt als an Muss-Kinder, d.h. es bleibt besonders weit entwickelten Kindern diese Möglichkeit.

Das halte ich für wirklich fatal! Nicht nur sehr begabte Kinder können in der Schule problemlos "bestehen" oder "aufgehen". Auch durchschnittlich begabte Kinder würden im KIGA unter Umständen ein Jahr vergeuden, wenn sie zur wissbegierigen Sorte Kind gehören und eben des KIGA-Spielens überdrüssig sind. In diesem Fall wäre es ein Ausbremsen das sich negativ aufs zukünftige Lernverhalten auswirken könnte.

Ob ein Kind schulreif ist oder nicht kann man nun mal nicht am Geburtsdatum festmachen. Es ist eine Richtlinie und genau deshalb gibt es auch die Kann-Kind-Regelung. Um durchaus übliche Entwicklungsspannen aufzufangen. Sehr lobenswert.

Jene Bundesländer die ihren Stichtag nach hinten verlegen haben sehen das offensichtlich genauso, denn die Möglichkeit einer Rückstellung bleibt ja immer noch gegeben. Und jenen Eltern die tatsächlich aus reinem Ehrgeiz ihr Kind früher einschulen lassen wollen wird auf diese Weise der Wind aus den Segeln genommen.

LG frei

 
7 Antworten:

Das musst du verstehen...

Antwort von EHelmle am 11.05.2007, 20:59 Uhr

Graupapagei möchte uns nur sagen, dass IHRE Kinder (als Kann-Kinder eingeschult und dann auch noch gesprungen!) deutlich weiter sind als alle anderen. Das müsste allerdings jeder, der sporadisch in dieses Forum oder ein anderes Rund-ums-Baby-Forum schaut schaut, ohnehin schon wissen, denn sie betont es ja in jedem Posting 2, 3 mal. Ich hab´s auch schon mitgekriegt und bin ja so gut wie nie hier.

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Oh man, wenn ich gewußt

Antwort von Hofi2 am 11.05.2007, 21:03 Uhr

hätte, wie meine Windel-Zähl-Sprech-Frage bei einem Kann-Kind endet, hätte ich sie echt nicht gestellt.
Ich finde auch, das Kann-Kinder schon sehr gut sein müssen, um eine vorzeitige Einschulung zu rechtfertigen.
Ich hätte immer Angst, das mein Kind doch nicht mitkommt und dann statt 2 Jahre Grundstufe 3 Jahre machen müßte.
Naja, Annikas Cousine kommt in die Schule und ich hab ja eh keine Einfluß. Muß jeder machen, wie er meint.
Nicole

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Re: Das musst du verstehen...

Antwort von frei_heraus am 11.05.2007, 23:13 Uhr

Hallo EHelme,

Graupapagei erzählt wie alle anderen von ihren Erfahrungen. Wenn sie sehr begabte Kinder hat (was offensichtlich der Fall ist) ist sie damit ein kompetenter Ansprechpartner für einige in diesem Forum. Hat für mich nichts mit Angabe zu tun, sondern einem bewundernswerten und nach außenhin auch ehrlich präsentierten "zu den Fähigkeiten der eigenen Kinder stehen". Meine Hochachtung dafür!

Es ist nicht leicht über Kinder zu berichten die oberhalb aus der Norm herausprechen, denn meist läuft man damit Gefahr auch Unverständnis auf sich zu ziehen oder mit den Stempel "Eislaufmutter" leben zu müssen. Und das noch unberechtigter Weise.

Für mich ist Graupapageis Sichtweise nicht in allem nachvollziehbar, darum meine Nachfragen. Ich hoffe hier auf eine sachliche Diskussion bei der es mir nicht primär um die Entwicklung meiner oder ihrer Kinder geht, sondern um die allgemein notwendige Entwicklung die laut Außenstehender zur Einschulung befähigt.

Ich glaube einfach, dass auch normal entwickelte knapp 6 Jährige durchaus in die Schule gehören können. Auch mit Defiziten...

Ich möchte nicht gerne unsachlich werden, denn es geht weder um sie, noch um mich, noch um unsere Kinder. Es geht mittlerweile um eine sich herauskristallierende Grundsatzdiskussion über die Frage "Wann ist ein Kann-Kind" schulreif. Fieses Thema. Könnte aber dennoch spannend werden ;o)

Nichts für ungut ;o)
LG frei

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Re: Oh man, wenn ich gewußt

Antwort von frei_heraus am 11.05.2007, 23:30 Uhr

Hofi,

ganz ehrlich, ich finde das interessant!

Ich finde es gut dass mal eine solche Fragestellung aufkam.

Ich selbst wurde als Kann-Kind eingeschult auf Anraten von KIGA, Eltern, Gesundheitsamt und Rektor.

Ich hatte einen starken Sprachfehler (massives Lispeln s-z Problem), war sehr zierlich, konnte weder rechnen noch lesen, geschweige denn meinen Namen lesen oder gar schreiben, ich hinkte feinmotorisch hinterher, ich war schrecklich schüchtern und wollte unbedingt zur Schule.

Ich hatte niemals Probleme mitzukommen, keine seelischen Schäden, bin niemals sitzengeblieben, musste nie lernen und war dazu völlig normal. Es war absolut die richtige Entscheidung mich einzuschulen. Ich habe übrigens meinen ersten Milchzahn im Alter von 8 Jahren verloren.

Meine Tochter ist deutlich weiter als ich in ihrem Alter und dennoch haben wir uns die Entscheidung ob wir es !! in Betracht !! ziehen sie einzuschulen nicht leicht gemacht. Trotz positiver Erfahrungen. Sie ist sie und ich war ich. Und damals ist nicht heute. Sie braucht eine eigene Entscheidung.

Ich finde das eine Kann-Kind-Entscheidung superschwer ist und man als Außenstehender diesen Druck den man hat um ja zum Wohle des Kindes zu entscheiden kaum nachvollziehen kann. Ich glaube Eltern mit Kindern die nur kurze Zeit nach dem Stichtag Geburtstag haben spüren diesen Druck am Meisten.

Ich glaube, dass man immer auch eine falsche Entscheidung treffen kann, vielleicht weil man etwas völlig falsch einschätzt. Aber ich finde es eigentlich super dass man - unabhängig davon welche Entscheidung getroffen wurde- sehr sehr oft hier liest, dass diese Entscheidung für das jeweilige Kind optimal war.

Man kann es einfach nicht pauschalisieren...

Und deshalb fuchst mich das ja auch so *gg*

LG frei

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Re: Kann-Kind-Diskussion @Graupapagei

Antwort von Graupapagei3 am 12.05.2007, 7:10 Uhr

Hallo,

mal ganz schnell - muss gleich zum Schwimmwettkampf!

Erstens bin ich absolut der Meinung, dass es für jedes Kind den individuell entschieden werden sollte, wann der richtige Zeitpunkt für die Schule ist.

Für wenige früher, für die Meisten zum normalen Zeitpunkt, für einige später ...

Bei uns gibt es in der 1.KLasse keine Spielschule und Kuschelpädagogik, sondern Frontalunterricht und 45min stillsitzen.Es wird von Anfang an mit Füller geschrieben, spätestens ab Weihnachten Schreibschrift gemacht. Das ist hier eben so.

Viele gerade 6jährige können das nicht.

Der Stichtag 30.9. wird hier von den meisten Lehrern verflucht!Den Kindern fehlt es überdurchschnittlich oft noch an Konzentration und der entsprechenden Feinmotorik.

Konsequenz ist nun natürlich, dass das Niveau runtergefahren wird ....

Ich bin durchaus der Meinung, dass es auch normalbegabte Kinder gibt, die als Kann-Kinder eingeschult werden können. Aber es sollte eben alles stimmen ....

Wenn man Lehrer fragt, wie sie über das Thema denken, dann sind sie meistens sehr ablehnend und haben ihre Gründe dafür.

Es ist nun mal so, dass Kann-Kinder öfter am Anfang noch mitkommen und dann in der 3.Klasse einbrechen.Muss man sich überlegen, ob man das riuskieren möchte.

Wenn ich ein Oktoberkind mit noch 5 Jahren einschule, darf ich nicht vergessen, dass es sich mit einem Oktoberkind messen muss, das schon fast 7 Jahre ist - genau das vergessen viele Eltern und nur das wollte ich ausdrücken!

Ach so mal Statistik - Jahrgang meines Sohnes (unsere wohl etwas abgehobene, durchgedrehte GS) gut 90 Anmeldungen - 2 Kann-Kinder und 17 Rückstellungen.

Wie es diese Jahr bei Töchterlein aussieht, muss ich mal nachfragen, aber ich weiß dass sehr viele Sommerkinder zurückgestellt wurden.

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@frei_heraus

Antwort von Graupapagei3 am 12.05.2007, 7:32 Uhr

Danke!

Du hast Recht, ich schreibe von meinen Erfahrungen, was aneres kann ich ja auch nicht.

Es geht m unsere Schulärzte, unsere Grundschule, unsere Lehrer und da ist es eben so, wie ich es beschrieben habe.

Ich weiß z.B., dass die Lehrer hier prinzipiell gegen die Einschulung von 5jährigen sind und das auch deutlich zeigen und zwar u.U. auch dem Kind. Ist zwar nicht professionell, aber wir wissen ja, dass auch Lehrer sich nicht immer professionell verhalten.

Hier herrschen eben antiquierte Unterrichtsformen, die andere Anforderungen an die Kinder stellen.

Hier wird nicht im Unterricht umherelaufen oder Gymnastik gemacht, es gibt im Klassenzimmer keine Kuschelecke.

Genau aus diesen Erfahrunge heraus und dem was ich und andere Mütter bei der Schuluntersuchung erlebt haben, habe ich meine Beiträge geschrieben.

UNd ich finde einen konstruktiven Austausch sehr schön und sehr interessant.

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Re: Kann-Kind-Diskussion @Graupapagei

Antwort von RenateK am 14.05.2007, 9:26 Uhr

Das sehe ich genauso. Es ist Unsinn, dass sie weiter entwickelt sein müssen, was sollte das auch? Es geht darum, dass sie schulreif sind, d.h. genauso wie die Muss-Kinder, nicht weiter (sonst wären sie ja auch später auch zu weit, was große Probleme geben kann).
Gruß, Renate

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