User-1735893838
Hallo unsere Tochter ist knapp 7 Jahre alt und seit September in der Jahrgangsgemischten Klasse (1.+2. Klasse) in Bayern. Sie konnte schon lesen und die meisten Buchstaben schreiben als sie eingeschult wurde. Das hat sie sich alles selbst erarbeitet. Im KIGA wurden wir immer wieder gewarnt, sie würde sich mit soviel Vorsprung in der Schule langweilen. Jetzt sind drei Monate um und ich kann schon nicht mehr schlafen, weil ich täglich auf eine neue Hiobsbotschaft der Lehrerinnen warte. Sie passt im Unterricht nicht auf, es wäre ihr alles zu einfach. Schafft es aber im Gegenzug nicht zügig u arbeiten und ordentlich zu schreiben. Nun hat sie angefangen im Unterricht zu rülpsen (wohl immer wieder) und die Nachbarin vom Unterricht abzuhalten. Hat bei Gesprächen mit uns die volle Einsicht, das das nicht so gehen kann, aber das setzt sie in der Schule nicht um. Nun sind wir uns nicht sicher, ob sie unterfordert ist und deshalb den Unterricht stört. Die beiden Lehrerinnen sind erst seit diesem Jahr zusammen in der Klasse und die eine hat noch keine Erfahrung mit Jami-Klassen. Ein Grund diese Unterrichtsform zu wählen, war die Aussage der Verbindungslehrerin zum KIGA, dass die Kinder welche schon weiter wären altersgemäß gefördert würden. Das ist aber wohl sehr lehrerabhängig. Wir wissen nicht mehr, wie wir weiter vorgehen sollen, mehrere Gespräche mit den Lehrerinnen gaben uns das Bild des auffälligen, schlechterzogenen Jungen. Ob ein Gespräch mit der Schulpädagogin was bringen würden, sind wir jetzt am überlegen. Kann uns jemand einen Rat (aus eigener Erfahrung) geben? Gruß Anne
Was heißt: sie kann nicht zügig arbeiten und ordentlich schreiben? Mit welchem Maßstab? Für Zweitklässler oder für Erstklässler? Wie arbeiten die Lehrerinnen? Welche Erwartungen haben sie? Welches Niveau bekommt deine Tochter zum bearbeiten. Es kann irren, aus so einem kurzen Post kann man natürlich alles und nichts rauslesen, aber es klingt für mich irgendwie, als solle da ein Kind Erwartungen erfüllen, die es nicht erfüllen kann. Nicht so schnell und zügig arbeiten, wie es ihrer Intelligenz entspricht. Nur hat das eine mit dem anderen wenig zu tun. Man kann gelangweilt sein und trotzdem ein gemütlicher Typ sein. Meine Älteste ist auch wirklich intelligent, aber schnell war sie in der Grundschule nie. Wodurch auch der Plan sämtlicher Lehrerinnen - erst das "allgemeine" Arbeitsblatt schnell fertig machen und dann halt ein kniffeliges bekommen - funktioniert hat. Sie war einfach langsam, obwohl sie alles schon konnte und wusste. Die Geschwindigkeit kam erst mit der Pubertät. Ich würde noch einmal um ein Gespräch bitten und die Schulpsychologin mit dazu bitten. LG Inge
Wodurch auch der Plan sämtlicher Lehrerinnen - erst das "allgemeine" Arbeitsblatt schnell fertig machen und dann halt ein kniffeliges bekommen - NICHT funktioniert hat
Ich würde mich an den Beratungslehrer oder Schulpychologen wenden. Je schneller, um so besser. Der kann testen, ob es sich wirklich um eine Unterforderung handelt oder abchecken ob das Problem wo anders liegt.
Hallo Danke für eure Antworten. Es ist so, dass die Kinder am Montag einen Wochenplan bekommen, welchen sie abarbeiten müssen. Es gibt täglich eine bestimmte Zeit für diese Arbeiten. Leider ändert sich das aber auch immer wieder, so dass wir mit der Theorie (so wie wir Erwachsenen es einteilen würden), dass sie jeden Tag zwei Blätter machen muss um fertig zu werden, nicht sehr weit kommen. Es fehlt wohl, am "Dranbleiben" an einer Arbeit. Dies kenne ich von zu Hause nicht. Sie kann stundenlang etwas knobeln, konstruieren (Legotechnik) oder basteln. Nach den Ferien werden mein Mann und ich versuchen einen Termin mit beiden Lehrerinnen zu bekommen und auch die Schulpsychologin (habe ich gestern noch auf den AB gesprochen) mit ins Boot holen. LG Anne
Ich finde das Verhalten Deines Kindes für einen Erstklässler noch nicht allzu dramatisch. Ich glaube, Dein Kind ist einfach noch nicht so ganz in der Schule angekommen, das kann im ersten Jahr schonmal so sein und ist jetzt nicht so ungewöhnlich. Es kann sich noch nicht recht konzentrieren, findet die Pflichten noch lästig und möchte lieber mit ein bissl Unsinn (Rülpsen) die Nachbarin dazu bringen, auch Quatsch zu machen. Nun ist es ja auch so, dass nicht Du im Unterricht anwesend bist, sondern die Lehrerin ist dort anwesend. Deshalb ist es selbstverständlich an der Lehrerin, das Verhalten Deines Kindes zu korrigieren. Dies kannst Du aus der Ferne nicht leisten, Ermahnungen von zu Hause sind in der Schule sofort vergessen. Es ist auch der Job der Lehrerin, Deinem Kind zu helfen, dass es auch innerlich in der Schule ankommt und sich mit der Zeit ins Sozialgefüge hineinfindet! Anstatt Dir die Klagen der Lehrerin weiterhin anzuhören (die in Dir ein sehr williges, schuldbewusstes Opfer gefunden hat!), solltest Du ihr den Ball zurückspielen: Sage freundlich, dass Du Dich leider ja im Unterricht nicht neben Dein Kind setzen kannst. Frage die Lehrerin, was sie daher konkret tun wird, um Deinem Kind zu helfen, sich besser in den Unterricht einzufügen. Lass nicht locker, bis von der Lehrerin eine Idee kommt. Bringe notfalls auch eigene Vorschläge ein. (Sie wird anfangs natürlich eher blocken und wie gewohnt versuchen, ihren Job auf Dich abzuwälzen. Es ist ja viel einfacher, wenn sie selbst gar nichts tun muss, sondern DIR ein schlechtes Gewissen machen kann.) Lass Dich davon nicht irritieren, bleibe freundlich, aber hartnäckig. Besprich also mit ihr zusammen, wie sie Deinem Kind helfen kann. Formuliere zum Abschluss des Gesprächs noch einmal, was Ihr besprochen habt. Das können Dinge sein, die die Lehrerin tun wird UND zusätzlich Dinge, die Du zu Hause tun kannst (z. B. üben). Kündige an, dass Du ab jetzt regelmäßig bei ihr nachfragen wirst, ob die besprochenen gemeinsamen Maßnahmen schon Erfolg haben. So bekommt sie noch mehr Motivation, sich um Dein Kind zu kümmern, anstatt nur herumzuproblematisieren, gell. LG
Ein sich langweiligeres Kind ist eines, ein schlecht überzogenes, etwas anderes. Beiden kann aber auch zusammen vorkommen und sich triggern. Im Unterricht Rülpsen ist ungezogen, schon recht, wenn es auch nach Ermahnung weitergeführt wird! DAS ist ganz klar ein Erziehungsfehmer, sorry, wenn ich das so offen sage / schreibe. Wenn du es nicht schaffst, deinem Kind das bei zu bringen, dann solltest du dir Hilfe von Außen holen (z.B. Erziehungsberatung oder den schulpsychologischen Dienst). LG
Nur dass viele Kinder zu Hause nicht rülpsen, Schimpfworte verwenden etc. sondern erst, wenn sie das in der SCHULE von anderen Kindern aufgeschnappt haben und die Lehrkraft das nicht unterbindet. LG Inge
Hallo ich gebe Inge recht, dass manche Verhalten nur in der Schule durchgezogen werden. Bei uns zu Hause wird natürlich nicht gerülpst! Die Sozialpädagogin der Schule setzt sich im neuen Jahr mal eine Stunde in den Unterricht und beobachtet die Schüler. Sie hätte eh noch Kandidaten der jetzt 2.Klasse, die sie mal besuchen müsste. Das sie auch wegen unserer Tochter da ist, wird weder unsere Tochter noch die Lehrerinnen erfahren und sie meldet sich wieder bei mir. Ihrer Einschätzung nach, wären auch die beiden Lehrerinnen keine Teamplayer miteinander und die Schüler würden das auch merken. Das rutschte ihr im Gespräch so raus. Also lassen wir es jetzt mal dabei bewenden und schauen wie es ab dem neuen Jahr läuft. Gruß Anne
Der eigentliche Witz solcher Jami-Klassen entfaltet sich natprlich nur, wenn es den lehrern gelingt, wirklich jedes Kind individuell vor Augen zu haben und die Aufgaben so zu steuern. Unabhängig davon ist oft für Kinder, die (und Eltern deren Kinder) bereits schreiben können (dh das Prinzip von Buchstaneb verstanden haben und es anwenden können, die Buchstaben kennen - das gleiche gilt für Zahlen) oft nicht verständlich, warum ihr Kind in der 1. Klasse ertsmal nur Zahlen oder Buchstaben schreiben soll. Dabei geht es aber einfach darum, den feinmotorischen Prozess einzuüben, um dann später die ausreuchende Fertigkeit und Schnellifkeit zu haben, so dass die Schreibgeschwindigkeit nicht der begrenzende Faktor ist.
Wenn es darum geht, die Feinmotorik auch im Hinblick auf Schnelligkeit zu schuien, macht es dennoch wenig Sinn, Kinder. die Buchstaben und Zahlen schon können, gezielt mit ganzen Ketten von 111111,22222 bzw. Buchstaben zu langweilen und damit zu demotivieren. Die können ja ihrem Wissensstand angepaßte Aufgaben bekommen (Wörter statt einzelne Buchstaben zu schreiben, Rechnungen statt einzelner Zahlenreihen o.ä.). Dann schulen sie Feinmotorik und Schreibtempo, aber nicht auf einen für sie äußerst langweiligen Niveau. LG von Silke
So wie du da schreibst, könntest du von meinem Jungen schreiben. Er war voriges Jahr in der 1. Klasse genauso. Er konnte alle Buchstaben und sehr gut lesen und ihm war einfach total langweilig. So hat er alle anderen gestört. Die Lehrerin wollte ihn sogar in die Vorschule stecken, damit sie sich nicht mit ihm ärgern muss und meinte er solle Ergotherapie gehen, weil er sozial noch nicht so weit sei um in die 1. Klasse zu gehören. Nun geht er in die 2. Klasse und sitzt neben der Klassenbesten bzw. der die auch so gut wie er ist. Die beiden liefern sich regelrechte Wettkämpfe wer besser ist und beim letzten Elterngespräch meinte die Lehrerin er sei total brav und ist einer der gescheitesten und schnellsten in der Klasse. Aber nun ist er auch nicht mehr unterfordert sondern das Gelernte interessiert ihn, weil es für ihn neu ist bzw. er es nicht als kindisch ansieht. Die Dinge der 1. Klasse wie anmalen,... fand er einfach viel zu kindisch und wollte es gar nicht machen. Viel Glück für dich und deine Tochter, dass es bei euch auch bald besser läuft.
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