1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von lucalara am 13.11.2010, 12:21 Uhr

Juhu - freue mich, dass es so klappt

Hallo,

gestern hatte ich ein Gespräch in der KB Schule meines Sohnes. Die Lehrerin war so begeistert von ihm. Er ist so motiviert und freundlich. Er hat zwar hin und da seine autistischen Schwierigkeiten, aber für das, dass er Autist ist, macht er sich super gut.

Versetztung in zweite Klasse ist vom Tisch, weil die Kinder in der 2 Klasse schon wesetlich älter sind (9-10Jahre) Viele werden erst mit 7 eingeschult, da es alles besondere Kinder sind und viele haben die zwei Jahre auf in drei Schuljahren gemacht. Da passt unser 6-jähriger Schlauberger gar nicht dazu. Er ist noch viel zu kindlich und sein Sozialverhalten noch zu zurück.
Aber dafür bekommt er vier mal die Woche Begabtenförderung in der Schule. Er wird einfach aus dem Unterricht rausgenohmen und da gesondert unterrichtet mit noch einem anderem autistischem Jungen aus seiner Klasse, der ebenfalls überdurchschnittlich begabt ist. Außerdem besucht er eine Autistengruppe einmal die Woche, wo alle Autisten der Schule zusammenkommen und das "Soziale" geübt wird. Die Schule legt ganz großen Wert auf die sozialen Kompetenzen und es wird sehr viel gefördert in der Richtung.
Es war absolut die richtige Entscheidung. Nirgendswo könnte er so gefördert werden. Ich hatte immer Angst, dass er kognitiv unterfordert wäre auf einer Förderschule, aber er füllt sich absolut wohl und alles andere wie unterfordert.
Ich bin so glücklich!

LG Johanna

 
8 Antworten:

Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von coryta am 13.11.2010, 15:18 Uhr

Hallo Johanna,
das hört sich toll an!
Grad die Förderungen sind ja echt super. Da kann ich verstehen, dass du dich freust.
LG
coryta

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Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von amynona am 14.11.2010, 16:02 Uhr

das freut mich für Euch, dass es so gut läuft! Toll, dass er extra Förderung bekommt!

Wünsche Deinem Sohn auch weiterhin viel, viel Freude in der Schule!

LG Amy

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Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von MamaMalZwei am 15.11.2010, 10:38 Uhr

Hallo, das freut mich für Dich aber: Habe ich das richtig verstanden, dass er trotz guter Leistungen nicht in die 2. Klasse versetzt wird? Das Konzept kenne ich schon von KB-Schulen und finde es absolut daneben.
Autist hin oder her: Begabtenförderung sieht für mich anders aus.
Es kann doch nicht sein, dass intelligenten Kindern gesagt wird: Du machst das toll und wir geben Dir Extra-Futter aber versetzen können wir Dich nicht?
Eine Freundin von mir hatte ihr Kind auf einer KB-Schule und hat es dann irgendwann runtergenommen. Das Kind kriegte nämlich so langsam mit, dass es zwar schlau war, aber immer Rücksicht auf die anderen genommen werden musste, die nicht so schlau sind.
Das Mädchen hat dann 2 Jahre auf der GS absolviert und wird jetzt aufs Gym wechseln. Die KB-Schule hat sich mit Händen und Füßen gegen den Wechsel gewehrt, gut, das Mädchen war auch auffällig und ging in Richtung Autismus. Mit der GS haben sich die Verhaltensauffälligkeiten arg reduziert. Sie hat mittlerweile Freundinnen und geht zu denen zum Spielen, war zu KB-Zeiten undenkbar. LG

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Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von lucalara am 15.11.2010, 14:34 Uhr

Hallo MamaMalZwei,

ich sehe es aber genauso wie die KB Schule. Luca ist sozial auf dem Stand eines 3 Jährigen. Er wäre mit 9-10 jährigen Kindern total überfordert.
Er wäre sogar vielleicht kognitiv weiter, aber wäre ein perfektes Mobbingopfer (z.B. spielt er ständig mit einem alten Teddy, wickelt ihn, füttert ihn, zieht ihn um. Der Bär ist ständig dabei und er ist in Lucas Augen sein Freund und er behandelt ihn wie einen Menschen) Wie käme es wohl in der Klasse oder GS an, wenn Luca in der Pause da sitzt und mit seinem Bär spricht und ihn füttert. Das machen Kleinkinder, und älterne Kinder haben dafür leider kein Verständniss.
Es macht sehr wohl was aus, ob jemand Autist ist oder nicht. Was nützt uns denn alle Intelligenz, wenn mein Sohn sich nicht mal einen Socke anziehen kann oder auf den Weg zum Schule jeden Tag seine Schultasche, Jacke, Schuhe vergisst. Im Alltagsleben ist er völlig verloren.
Mein Sohn muß kein Gymnasium besuchen, ich bin froh, wenn er irgendwann ein eigenständigs Leben führen kann. Wenn er sich in dieser Welt zurechtfindet.
Auch über unsere KB-Schule kann er seinen Weg machen. Er kann einen Quali machen oder den M-Zug. ( mittlere Reife) Danach kann er noch immer auf die Fachoberschule gehen und sein Abi machen, wenn er dann dazu in der Lage ist.
Wobei auch die Lehrer meinen, dass er auf eine GS welchseln kann in ca. 1-2 Jahren. Aber ich werde mir gut überlegen, ob wir das dann machen.

Autismus ist kein ADHS, diese Kinder haben ganz schwerwiegende psychische und emotionale und soziale Probleme. Immerhin ist es eine seelische Behinderung.
Ich sehe es an Lucas Großvater, auch Autist. Ja er hat zwar studiert und hatte einen super Job, ist aber beziehungsunfähig, leidet an schweren Depressionen und Panikattaken. Er ist nicht arbeitsfähig und verbringt mehr Zeit in der Psychiatrie wie Daheim.
Er wurde nie therapiert und stand stänig unter beruflichen Druck.
Luca soll so nicht enden. Schule ist eben nicht alles.
Und solange er nicht darunter leidet und sich über Langeweile beschwert und total motiviert und supergerne in die Schule geht, warum soll ich daran was ändern. In welcher anderen Schule bekommt er den Autismustherapie und so viel Verständniss? Bei uns nirgends.

Ich denke, dass alles ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Jeder Autist ist anders.

Du schriebst: "Das Kind kriegte nämlich so langsam mit, dass es zwar schlau war, aber immer Rücksicht auf die anderen genommen werden musste, die nicht so schlau sind."

Was ist denn daran so schlimm? Ich wäre heilfroh, wenn mein Sohn diese Erkenntis mal gewinnt, denn das gelingt Autisten leider nur sehr selten.
Rücksicht auf andere zu nehmen ist eine für mich sehr wichtige und ehrenhafte Eigenschaft und ich bin froh, wenn eine Schule darauf Wert legt in der heutigen "Ellenbogengesellschaft".


LG Johanna

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Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von RR am 15.11.2010, 15:45 Uhr

Hallo
ich freu mich für euch dass alles so gut klappt!

Hoffe er hat noch viel Spaß an der Schule!

viele Grüße

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Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von MamaMalZwei am 15.11.2010, 16:45 Uhr

Hallo, ich wollte auf keinen Fall so rüberkommen, als ob ich die Behinderung Autismus auf die leichte Schulter nehme. Sorry, das tut mir leid. Aber es gibt ja nun mal diese UN-Resolution, bei der es um das gemeinsame Beschulen von Kindern mit und ohne Behinderung geht. Warum sollte das nicht möglich sein? Warum müssen wir in D alles aussortieren, was nicht ganz genau so tickt wie der Rest?
Du schreibst, dass er ja noch später seinen Weg machen kann. Ja klar. Aber ich habe im Bekanntenkreis unserer Sprachheilschule so viele Kinder gesehen, bei denen "mehr" dringewesen wäre. Das sind mittlerweile alles Hauptschulabsolventen. Wenn deren Eltern sich nicht massiv dahinterklemmen, werden sie das auch bleiben.
Sonderpädagogen die ich kenne sagen mir, dass zumindest Asberger-Autisten das Zeug dazu haben, ganz normale Schulen zu besuchen. Sie brauchen allerdings einen Schulbegleiter, der für sie im Unterricht und auch in den Pausen Ansprechpartner ist.
Vielleicht sollten wir in D mal darüber nachdenken, Kinder zu mehr Toleranz zu erziehen damit besondere Kinder nicht abgeschoben werden
und dann mit einem Schulabschluss abgespeist werden, der weit unter ihren Möglichkeiten liegt. LG

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Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von lucalara am 16.11.2010, 9:25 Uhr

Hallo

ich wäre auch sehr für Intergration, doch bei uns in einer Kleinstadt ist Intergration noch ein Fremdwort. Da wird klar aussortiert. Unsere GS wäre über einen I-Helfer nicht erfreut und arbeitet nicht auf intergrativer Basis. Bayern ist da sowas von hinten dran. Alles was nicht passt, ab in die Förderschule. Er wurde leider von keiner GS angenohmen hier in der Umgebung, weil zu schwierig. Schon die Diagnose frühkindlicher Autismus will sich kein Lehrer aufhalsen, vielleicht wäre es bei einer Aspergerdiagnose anders?. Luca ist in großen Gruppen sehr schnell überfordert. In der GS wären 27 Kinder in der Klasse und in der KB Schule sind es 11 Kinder. Zudem er sehr hörempfindlich ist.

Wenn man sich auch noch so das Umfeld ansieht, werden die Kinder leider mit wenig Toleranz erzogen und alles was anders ist, wird gemobbt und ausgelacht.
Ich denke, dass man bei meinem Sohn so das meisten rausholen kann, auf die sanfte Methode in einer Schule, die auf Autismus spezialisiert ist. Der Rektor ist Autismusfachmann.
Denn wenn er negative Erfahrungen macht, dann ist mit der Lernfreude vorbei. Das haben wir 3 Jahre im Kiga mitgemacht, da hat er zwei Jahre komplett in der Bauecke verbracht und sich total verweigert. Es war ein Intergrativ-Kiga, mit leider einer recht schlechten Intergration. ( kaum Ausbildung auf dem Gebiet und kaum Erfahrungen)

Ich wäre auch sehr dafür, dass man behinderte Kinder intergriert, aber ich denke, da werden noch viele Jahre vergehen, bis das bei uns mal ankommt im Landkreis.
Ich weiß, dass es in vielen Bundesländern schon sehr gut funktioniert. Ich habe bei uns in der Gegend alle möglichen Schulen abgeklappert und nichts gefunden, was geeigneter wäre.
Autismus mit einer hohen Inteligenz ist immer so ein Grenzfall. aber mich mir sicher, er wird seinen Weg machen.
WEißt du für mich ist es wichtiger, dass er ausgelichener ist, eine schöne Kindheit und Schulzeit erfährt, sich in seiner Umgebung wohl und angenohmen fühlt. Ob er jetzt studiert, Abi macht oder Bäcker wird, steht bei uns an zweiter Stelle, an erster Stelle steht sein Wohlergehen und Selbstständigkeit. Es gibt heutzutage soviele Möglichkeiten sich anderweitig zu verwirklichen. Es gibt Abendschulen, Fernstudium.......ect.
Wir legen daheim auch viel Wert auf Förderung und was er bis jetzt gelernt hat, haben wir ihm dabei gehofen. Wenn er was wissen wollte, haben wir uns immer die Zeit genohmen ihm es zu erklären und für ihn die Antwort zu finden, wenn wir es nicht wußten.
Ich denke auch mit seiner hohen Inteligenz kann er vieles kompensierten lernen, so dass er seinen Weg findet. An erster Stelle steht uns sein seelisches Wohl, sichere Bindung und dass er sich überall angenohmen fühlt, denn er merkt zunehmend, dass er eben anders tickt....
Wir arbeiten auch mit einer Kinderpsychologin zusammen, die uns so auch zustimmt. Sie erlebt viele Kinder, deren Eltern zwar stolz erzählen " Mein Kind geht ins Gymnasium und ist ein guter Schüler" Doch wenn sie sich die Kinder ansieht ( Ticks,Angststörungen, Esstörungen, Bindungsstörung...ect.) Aus denen wird auf Dauer auch nie was. Spätestens mit 30 Jahren leiden sie an Burn-Out oder Depressionen.
Ich hoffe, du verstehst was ich meine.

Alles Gute euch

Johanna

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Re: Juhu - freue mich, dass es so klappt

Antwort von MamaMalZwei am 16.11.2010, 10:25 Uhr

Hallo, da hast Du Recht, integrative Kindergärten sind oft nicht das Gelbe vom Ei. Das liegt daran, dass sie allein von der Ausstattung mit Geld und Personal hinter den HP-Kindergärten rangieren. Ich habe ja den Kostenbescheid damals bei Katy gesehen und dann später den von Lemmi. Katys Platz wurde mit 3000 DM im Monat subventioniert und der von Lemmi nur mit der Hälfte des Geldes.
Dazu kam, dass sie nur wenig Verständnis dafür hatten, wenn ein Kind anders war und zum Teil überhaupt nicht registrierten, wann etwas falsch läuft.
Die Heilpädagogen müssen sogar zum Teil im HP-Kindergarten nachfragen, wie sie mit diesem oder jenen Kind umgehen sollen, weil die Integrativkräfte wenig Erfahrung haben. Sie sitzen zum Teil auf ihrer ersten Stelle überhaupt.
Aber was die Praxis von KB-Schulen betrifft, Kinder mit guter Leistung nicht zu versetzen, da bleibe ich bei meiner Meinung. Bei den Kindern, die ich kenne, musste sogar getrickst werden, um die Nicht-Versetzung möglich zu machen, plötzlich gabs blaue Briefe trotz Zusatzfutter in Mathe und Deutsch. KB-Schulen sind auch die einzigsten Förderschulen, die so arbeiten. An einer Sprachheilschule z.B. gibt es das nicht. Hat das Kind das Klassenziel erreicht, wird es versetzt, Punkt. Mit nur 11 Schülern kann der Lehrer auch sozial schwächere Kinder integrieren, zumindest kann er mehr Kraft darin verwenden als es andere Lehrer könnten. LG

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