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Geschrieben von jenny510 am 15.11.2010, 20:20 Uhr

Jahrgangsübergreifende Klassen

Hallo,

wessen Kind geht in eine jahrgangsübergreifende Klasse (1-3.Klasse)???
Und was für Erfahrung habt ihr gemacht, positv wie negativ??
Wir haben die Wahl bzw Qual zwischen "normaler" Grundschule und JÜL-Klasse.
Wir müssen uns im Frühjahr anmelden für 2012....
Wäre für Erfahrungen sehr dankbar...
Danke

 
5 Antworten:

Re: Jahrgangsübergreifende Klassen

Antwort von berita am 15.11.2010, 20:34 Uhr

Hallo,

meine Tochter geht in eine Gruppe mit Schülern von Klasse 1-3.

Im wesentlichen sehe ich JÜL positiv. Die Kinder verschiedener Altersstufen helfen einander bzw. orientieren sich an den älteren (wir haben z.B. ein Patensystem). Wenn ein Kind weiter ist als die anderen seiner Altersstufe oder etwas "hinterherhinkt", ist das ein weit geringeres Problem als in "normalen" Klassen. Bei uns ist JÜL allerdings nur ein kleiner Teil eines Reformkonzepts. Zum Beispiel gibt es kaum Frontalunterricht, sondern jedes Kind lernt selbstständig in eigenem Tempo und holt sich Rat und Hilfe beim Lehrer, wenn es das selbst möchte. Dadurch funktioniert das mit dem JÜL auch erst richtig - ich könnte mir nicht vorstellen, wie man das sonst machen wollte. Die einen bekommen Frontalunterricht entsprechend ihrer Klassenstufe, und die anderen versuchen sich irgendwie auf stille Arbeiten zu konzentrieren? Schwierig.

Ein Nachteil des JÜL ist, zumindest an unserer Schule, dass die Klassen relativ häufig neu aufgeteilt werden. Die neuen Erstklässler müssen ja in irgendeine Klasse integriert werden und nicht immer klappt das so, dass soviele Kinder kommen wie gehen. Vor allem, wenn man die JÜL-Klassen gerade erst aufbaut. Ich würde mich erstmal erkundigen, wie das genau läuft. Wenn ein Wechsel des Klassenlehrers quasi vorprogrammiert ist, würde ich mir das nochmal überlegen.

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Re: Jahrgangsübergreifende Klassen

Antwort von Timtom am 15.11.2010, 22:15 Uhr

Hallo jenny,
unsere beiden (5 u.7) gehen beide in eine Jahrgangsübergreifende Klasse, allerdings in einer Schule hier in UK. Die Kleene ineine Vorschul-/1. Klasse und der Grosse in die 3. einer 2.-5. Klasse, die Klassen sind beide klein (die Schule hat nur 23 Schüler) aber wir sind begeistert. Differentierung in "ability-groups" (nach Leistungsstand zusammengefasste Gruppen) ist so natürlich auch einfach und bei der Kleinen (mit 10 kids in der Klasse) sind sogar 2 Lehrer da...das ist der Optimalfall! Aber ich würde mir wünschen, dass wir auch nach der Rückkehr nach D soetwas finden, da die kids optimal gefördert und "gefordert" werden können. Sie haben Vorbilder bei den Grossen und "Schützlinge" unter den Kleinen...
Hier also definitiv eine Stimme pro JÜL!!!
Nichts desto trotz würde ich auf alle Fälle versuchen einen "Insider"-Einblick zu bekommen (sei es auf einer Infoveranstaltung oder einem Elternabend...schau die Dir Schule an, die Bilder die aushängen, die Klassenräume und versuch Dein Bauchgefühl zu definieren wenn Du die Atmosphäre "aufsaugst"...ist das gut, dann gib nix drauf was andere erzählen, dann triffst Du Eure "richtige" Entscheidung!
Vielleicht kannst Du einfach mal zur Pausenzeit zu den Schulen gehen, und im Sekreteriat einen Termin vereinbaren...selbst wenn das dann nicht möglich ist, hattest Du kurz Gelegenheit "Streiflichter" einzufangen und einen ersten Eindruck zu bekommen.

Viel Glück bei der Schulsuche!
Patty mit Muggels, von der Insel

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Re: Jahrgangsübergreifende Klassen

Antwort von Hase67 am 16.11.2010, 10:37 Uhr

Hi,

ich wünschte, dass es so etwas an unserer Sprengelschule gäbe *seufz*.

Meine Tochter war an einer Grundschule mit Familienklassen und jahrgangsübergreifenden Klassen, und die allermeisten Eltern haben damit nur positive Erfahrungen gemacht, weil Leistungsunterschiede so viel einfacher abgefangen werden können.

Mein Sohn dagegen hockt jetzt in einer "normalen" 1. Klasse und meckert über das "lahme" Tempo...

LG

Nicole

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Danke....

Antwort von jenny510 am 16.11.2010, 12:05 Uhr

...und ich habe heute gleich mal in dieser Schule angerufen und da gibt es einen "Tag der offenen Tür", aber erst im März....
Hospitieren gibt es leider nicht
LG Jenny

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Re: Jahrgangsübergreifende Klassen

Antwort von mamaobano am 17.11.2010, 21:42 Uhr

Ich habe leider keine so guten Erfahrung mit der Jül Klasse gemacht.
Mein Sohn hat beides kennen gelernt, da wir umgezogen sind. Er hat in einer Regelklasse begonnen. Die Ordnung und Regelmäßigkeit tat ihm gut und er hat sich schnell entwickelt.

Dann musste er die Schule wechseln und ist als Erstklässler in einer Jül-Klasse gelandet. Dort erwartet der Lehrer, dass die Schüler viel selbstständig arbeiten. Sie sitzen in Sitzgruppen zusammen. Mein Sohn lässt sich leicht ablenken und lernt eigentlich nur noch zu Hause. Auch war er zu Beginn den anderen Kindern noch weit voraus. In der neuen Schule sind die Anforderungen minimal. Der Lehrer meint nur immer, er wüsste nicht, warum ich mir so viele Gedanken mache. Mein Sohn wäre doch einer der Besten in der Klasse. Er kann aber, jetzt in der 2. Klasse, sehr schlecht lesen und hat noch immer Probleme mit dem Rechnen über 10. Ich weiß, dass das nicht reicht. Wenn er mit den Leistungen zu den Besten gehört, dann ist das ein Armutszeugnis für die Schule.

Wenn ich könnte, würde ich ihn sofort wieder in eine Regelklasse stecken. Aber hier in Berlin sind Mischklassen jetzt Pflicht.

Ich glaube, dass Jül-Klassen gut für Kinder sind, die schon selbstständig arbeiten und ein gewisses Maß an Ordnung haben. Der Lehrer kann sich einfach nicht zerteilen, weshalb einige Schüler immer im Alleingang lernen müssen. Mein Sohn ist leider ein Chaot. Ihm täte ein geschlossener Gruppenverband in dem alle das selbe machen richtig gut.

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