Geschrieben von Hexhex am 24.09.2005, 11:18 Uhr |
Ist oft so, muss aber nicht schlecht sein...
Hallo,
es ist an vielen Grundschulen ein bekanntes Problem, dass das Kollegium überaltert ist. Es werden zu wenig neue Lehrer eingestellt, weil in den öffentlichen Kassen kein Geld dafür vorgesehen ist.
Das ist zwar nicht unbedingt optimal, muss aber kein Nachteil sein. Ich selbst hatte als Kind eine "alte" Lehrerin (damals Anfang 50). Sie war etwas strenger als die jungen Lehrerinnen und hatte teilweise etwas altmodische Ansichten: Die Schüler sollten gepflegt und gewaschen aussehen, keine Armbanduhren (heute wären es Handys)im Unterricht tragen und ähnliches. Ich habe sie trotzdem sehr gemocht. Man merkte nämlich, dass sie sehr gern Lehrerin war und Kinder mochte. Sie konnte sich auch nach 20 Jahren als alte Dame an jedes Kind und seine Eigenheiten erinnern, wenn man sie mal in der Stadt traf.
Auch sind manche "altmodischen" Ansichten ja durchaus gut: Sie brachte uns neben dem normalen Unterricht zum Beispiel wunderschöne alte Volkslieder für jede Jahreszeit bei - ein wunderbarer Kontrast zu dem penetranten Detlef-Jöcker-Kinderpop-Gedudel und der allgegenwärtigen Popmusik generell. Wir lernten viele Gedichte, oder sie brachte uns bei kleinen Exkursionen bei, wie die Wiesenblumen heißen und wie man an den Blättern die Laubbäume erkennt. Wer kann das heute noch?
Ob ein Lehrer gut oder schlecht ist, kann man nicht am Alter festmachen. Ich hätte keine andere Lehrerin haben wollen.
Liebe Grüße,
hexe
- Antiquiertes Lehrerkollegium - Andrea32 22.09.05, 23:35
- Re: Antiquiertes Lehrerkollegium - max 23.09.05, 11:48
- Re: Antiquiertes Lehrerkollegium - Cella 23.09.05, 20:16
- Re: Ist oft so, muss aber nicht schlecht sein... - Hexhex 24.09.05, 11:18