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Geschrieben von susip1 am 08.12.2011, 21:09 Uhr

Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Hallo!


Das Tempo in der Schule hat ja schon ganz schön zugenommen....Mein Großer war ja immer seinem Alter etwas voraus in der Entwicklung. Dementsprechend ist er gut mitgekommen in der Schule. Andere dafür weniger in seiner Klasse, manche ganz schlecht...

Jetzt kommt mein Kleiner dann in die 1. Klasse und er hinkt in seiner Entwicklung ein bißl nach....Ob er das Tempo schafft?


Ist das Tempo in der Schule heutzutage wirklich für alle zu bewältigen? Oder nur für die 'besten' für die 'reifen' und gut entwickelten Kinder?

Es gibt doch wirklich soviel Nachhilfe wie nie zu vor.....


Oder?

 
33 Antworten:

Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von Snaffers am 08.12.2011, 21:58 Uhr

ähm, wo hast du das her, dass das Tempo angezogen hat?
Also ich hab vor ein paar Jahren mal eine vierte Klasse meine Mathe-Orientierungsarbeit (zu meiner Zeit war das das Grundschul-Abi in BW - bzw. eigentlich zählte die Note nur doppelt für den Übergang) schreiben lassen und das Ergebnis war trotz vernünftiger Vorarbeit eine Katastrophe.
Wenn ich mir meinen Großen anschau, der ist jetzt 11 Wochen in der Schule. Sie fangen grade so mit der Zahlzerlegung an. Haben bis auf die 0 jetzt alle Ziffern grade mal geschafft. In Deutsch gehts auch schön gemütlich vorwärts. Also ich würde das meinem Mittleren (der wird mit knapp 6 als Pflichtkind eingeschult werden und ist sprachlich gehandicapt) in dem Tempo durchaus bequem zutrauen.

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von IngeA am 08.12.2011, 22:27 Uhr

Hallo,

ich seh auch nicht, dass das Tempo schneller wär. Ich weiß jetzt aber auch nicht wie viele Stunden ich in der Woche hatte.
Zumindest in Deutsch und Mathe haben wir auch nicht weniger gelernt.

LG Inge

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von Sabine mit Amelie am 08.12.2011, 23:54 Uhr

Hallo,

ich habe schon den eindruck, dass die schule ganz schön angezogen hat. Meine große Tochter ist auf den Tag genau 13 Jahre vor meiner Kleinen eingeschult worden und ich finde schon, dass da ein ziemlicher Unterschied ist. Die Große war noch nicht so weit wie die Kleine im gleichen Zeitraum und meine Große war immer bei den guten dabei, es kann also nicht daran liegen, dass es mir nur so vor kam.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von larissa am 09.12.2011, 7:59 Uhr

Ich finde, dass in vielen Bereichen zu viel verlangt wird für 6-10 Jährige, zumindest von Bayern kann ich das sagen. Da wird einfach zu viel Gedankenleistung eingefordert. Eine gute Lehrerin kann das etwas abpuffern, eine schlechte kann die Kinder ganz schön unter Druck setzen. Und die Lehrerinnen stehen wegen dieser Vergleichsarbeiten auch total unter Druck. Das ist zu spüren.
Also wir mussten noch nicht in der ersten Klasse bis Weihnachten lesen können und es hat auch viel länger gedauert bis wir bis zum Hunderterbereich gerechnet haben.
Meine Erfahrung ist, dass das leistungsstärkste Drittel der Klasse gut mitkommt, das mittlere mit Mühe und Hilfe der Eltern und das dritte Drittel wird schon sehr früh frustriert und gibt schnell auf, weil es total überfordert ist. Das finde ich schade.
Was auch anders ist als zu meiner Zeit: Damals gingen wirklich nur die auf Förderschulen, die geistig behindert waren, also sehr wenige Kinder. Heute werden sehr viel mehr Kinder auf Förderschulen eingeschult. Aus dem Kindergarten meiner Tochter werden von 40 Kindern voraussichtlich sechs Kinder auf eine Förderschule gehen, wegen Wahrnehmungsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Verdacht auf ADHS und Schwächen im sozialen Bereich. Und der Weg zurück auf die "normale" Grundschule ist sehr schwer, weil das Lerntempo auf den Förderschulen viel langsamer ist.
Wer Geld hat weicht dann gern auf private Schulen aus. Kann ich auch verstehen.
Ich finde es schade, dass die Kinder nicht mal mehr vier Jahre gemeinsam in Ruhe so lernen können, dass alle mitkommen.
Larissa

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von IngeA am 09.12.2011, 8:11 Uhr

Hallo,

die Frage ist, ob das an "Schule heute" liegt oder an der Lehrkraft. Meine Tochter ist jetzt in der 5. Klasse.
Ihre Lehrerin hatte in der 1./2. Klasse zumindest in Mathe ein anderes Tempo als die von meinem Sohn jetzt.
Meine Tochter hat: 4 Wochen lang die Zahlen durchgenommen, dann 2 Wochen Addition im 10er-Raum, 2 Wochen Subtraktion im 10er-Raum, dann alles gemischt also auch 3 + _ = 6 und _ - 2 = 4 etc.
Nach den Weihnachtsferien ging es in dem gleichen Tempo im 20er-Raum weiter. Und das war wirklich für viele Kinder zu schnell. Da haben die Grundlagen im 10er-Raum noch nicht gesessen, als die bis 20 rechnen sollten.
Die Klasse von meinem Sohn hat 10 Wochen die Zahlen bis 10 erkundet, incl. Zahlenzerlegung. Dann Addition bis 10. Nach Fasching! Subtraktion bis 10. Mit dem Zahlenraum bis 20 haben die 8 Wochen vor den Sommerferien angefangen.
Auch jetzt, 2. Klasse:
Meine Tochter hatte 2 Wochen Wiederholung, Dann im +/- im Hunderter-Raum bis Weihnachten und danach kam Malrechnen.
Die Klasse von meinem Sohn hat vor den Herbstferien = 6 Wochen angefangen mit dem Hunderter-Raum. Und den erkunden sie immer noch. Jetzt fangen sie gaaaanz langsam an mit Addition....

Der Lehrplan hat sich ja nicht geändert und am Ende des Jahres waren alle Kinder auf dem gleichen Stand, wenn man mal davon absieht, dass in der Klasse meines Sohnes bei ALLEN Kindern die Grundlagen Zahlenzerlegung bis 10 und 10er-Übergang wirklich sitzen, das war in der Klasse meiner Tochter nicht (Aussage der Lehrerinnen zum jeweils 1. Elternabend in der 2. Klasse)

LG Inge

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von zweimam am 09.12.2011, 8:33 Uhr

Wenn ich schon "heutzutage" in der Überschrift lese, steig ich sofort aus.

Nervt mich einfach, dass 'heutzutage' alles schlecht gemacht wird

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von kanja am 09.12.2011, 8:48 Uhr

Hallo,

ob das was mit "heutzutage" zu tun hat, weiß ich nicht.

Es hängt aber stark vom Alter der Kinder ab, finde ich. Meine Tochter wurde mit 7 eingeschult, die GS-Zeit war ein Klacks. Ich habe nie was mit ihr geübt, was sie selbst lernen musste, war minimal.

Mein Sohn wurde mit 6 regulär eingeschult und hat jetzt in der 3. schon zu kämpfen. Er braucht ganz klar Unterstützung zuhause, damit er in den Proben gute Leistungen bringen kann. Mit gut meine ich Zweier, ab und zu Dreier, sehr ab und zu mal 'ne 1. Wenn ich ihm zuhause gar nicht helfen würde, wären es Dreier mit Tendenz nach unten.
Wobei es natürlich auch typabhängig ist, ihn interessiert das halt einfach nicht so, während meine Tochter von sich aus ehrgeizig ist.

Es wird also vielleicht so sein, dass du deinem Kleinen mehr helfen musst als dem Älteren.

Man kann endlos darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, dass Eltern am Nachmittag die Hilfslehrer sein müssen. Das Schulsystem ist so, man muss draus machen, was man eben kann.

lg Anja

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larissa, genauso sehe ich es auch....

Antwort von susip1 am 09.12.2011, 8:48 Uhr

Genauso sehe ich es auch....ein Kind das halt nicht ganz so schnell ist, das hat eigentlich keine guten Chancen....

Mein Kleiner hatte ja einige Probleme, mittlerweile macht er sich echt gut, aber gehört sicher zu den schwachen Kindern.....früher hätte kein Hahn danach gekräht, keiner wäre auf die Idee gekommen, dass er nicht ganz normal zur Schule gehen könnte. Ja, er wäre halt ein schwacher Schüler gewesen, ja und.....Aber heute wird ja schon im Kiga ausgesondert....

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von Charlie+Lola am 09.12.2011, 8:51 Uhr

Also bis jetzt kann ich mich nicht beklagen, meine Tochter kommt mit, ist in der Schule sehr gut organisiert (sie dürfen selber entscheiden welchen Buchstaben zum Beispiel grade lernen wollen) hat eine recht niedrig gesetzte Frustrationsgrenze, daran muß sie arbeiten.

Also wenn mal nicht alles einfach so klappt hadert sie mit sich und er Welt, aber auch da hat sie ihre erste "Niederlage" in Mathe gut bewältigt.

Ich halte sie für sprachlich sehr fit, und in Mathe dem Durschnitt entsprechend.

Sie hat im zügigen Tempo keine Probleme, allerdings finde ich es bei uns auch nicht zu schnell.

Mathelehrerin zog recht flott los, hat aber jetzt kurz wieder umgeswitcht da sie gesehen hat das nicht alle mitkamen.
Ist also eine gute Interaktion zwischen Schülern und Lehrern.......zumindest in unserer Klasse!

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zu gut = zu langsames Tempo, zu schlecht = zu schnelles Tempo

Antwort von Caot am 09.12.2011, 9:27 Uhr

So würde ich das Schulsystem zusammenfassen.

Alle guten Schüler in unserer Klasse kommen ohne Probleme mit, langweilen sich und aus deren Sicht könnte das Tempo angezogen werden. Die schlechten Schüler beklagen sich über das hohe Lerntempo, sie kommen nicht mit. sie benötigen mehr Wiederholungen und alles im Allem sollte das langsamer laufen.

Ideal wäre wohl für alle Kinder die Option in einem Jahr Klasse 1 und 2 zu machen oder eben 1 und 1 zu machen, so das es weder für die guten Schüler noch für die schlechteren zu Langeweile bzw. zu Stress kommt.

Schule ist aber ein Mittel. Das Mittel heißt, nach oben und nach unten die fallen ab, wenn man keine Lehrer hat, die hier richtig differenzieren. Werden die Extreme zu groß, sollte man als Eltern darüber nachdenken, eine andere Schule zu wählen.

Im Allgemeinen finde ich aber hat das Tempo in der GS eher nachgelassen. In meiner Schulzeit gab es keine Umstellungsproblem von Klasse 4 auf 5. aber wie oft liest man das heute, das mit Klasse 5 erst einmal die große Ernüchterung beginnt.

Grüßle

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Ideal wäre....

Antwort von susip1 am 09.12.2011, 9:34 Uhr

nach meiner Meinung, dass es einfach so eine Art Teamteaching gäbe und zwar in jeder Klasse - nicht für alle Fächer, aber in den Hauptfächern, lesen, schreiben, rechnen.....damit eben die guten gefordert und die schwachen gefördert werden können......Ein Mittelmaß ist einfach eine Sparmaßnahme und daher haben wir hier (in Ö) bestimmt auch die schlechten Pisa Ergebnisse....

So würde eine Unterforderung abgefangen werden und eine Überforderung und damit die Aussonderung in irgendwelche Sonderschulen ebenfalls.....


Aber es wird halt gespart - am falschen Platz wie ich finde....

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Re: larissa, genauso sehe ich es auch....

Antwort von Linda761 am 09.12.2011, 9:37 Uhr

Das stimmt so nicht. Früher war NICHT alles besser. Bei uns wurde Anfang der 70er die Sonderschule eröffnet. Da sind sie gezielt durch die Klassen und haben Schüler rausgepickt.

Eine Bekannte von mir, die mit guter Förderung sicherlich die normale Grund- und Hauptschule geschafft hätte, ist auf diese Weise dort gelandet.

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Re: Ideal wäre....

Antwort von Linda761 am 09.12.2011, 9:38 Uhr

Habt Ihr eine Montessori-Schule in der Nähe? Möglicherweise wäre das genau das richtige für Deinen Sohn.

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Re: Ideal wäre....

Antwort von susip1 am 09.12.2011, 9:45 Uhr

Hätten wir bzw. wird eine neue eröffnet, komplett neu aufgezogen und die werde ich mir im Frühjahr bei der Eröffnung dann auch anschauen, wobei ich mir nicht ganz 100% sicher bin, ob mein Sohn ein Montessori-Kind ist oder nicht......weil er manche Sachen nicht 'freiwillig' macht....

Er hätte niemals malen angefangen, wenn er jetzt in der Vorschule nicht gemusst hätte. Niemals! Es war zwar schwer, jetzt malt er und malt und malt aus und er kann es.....aber wenn er hätte dürfen, wie er wollte, hätte er nie angefangen und somit keine Übung darin bekommen....nur als Beispiel jetzt....Deshalb bin ich nicht sicher, ob es gut wäre....

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Re: larissa, genauso sehe ich es auch....

Antwort von susip1 am 09.12.2011, 9:47 Uhr

Also zu meiner Zeit waren auf einer Sonderschule nur wirklich behinderte Kinder oder wirklich total verhaltensauffällige Kinder....von daher hat ja auch die Sonderschule einfach den Ruf, den sie hat.......oder nicht?

Hier würde eine Reform hergehören und auch mal der Name gehört geändert.....Sonderschule ist nicht mehr zeitgemäßt.....Förderschule klingt schon besser oder Entwicklungspädagogische Schule.....sonderschule klingt nach aussondern, ganz einfach...

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Re: larissa, genauso sehe ich es auch....

Antwort von Pebbie am 09.12.2011, 9:49 Uhr

Hier in D heissen diese Schulen ja auch Förderschulen.

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Re: Früher war alles früher...

Antwort von syko am 09.12.2011, 9:54 Uhr

...um es mal mit Malmsheimer auszudrücken.

"Früher" gab es Regelschule und Sonderschule und sonst nix. Keine individuelle Förderung, keine Rücksicht auf Nachzügler, keine Logopäden, Ergotherapeuten etc. Jemand der nicht mitkam war entweder faul oder ganz einfach ein schlechter Schüler (ja, sowas gab es damals). Das höchste der Gefühle war eine Förderung für Legastheniker (damals ganz neu und sehr exotisch).
Und früher hieß es: einmal Sonderschule, immer Sonderschule.

Auch für begabte Kinder war es schwierig: mein Bruder war hochbegabt und hat den Laden so aufgemischt, dass man mit Psychopharmaka an ihm rumgedoktert hat. Letztendlich galt er als Schulverweigerer und hat mit Ach und Krach den Hauptschulabschluss gemacht.

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Re: Ideal wäre....

Antwort von Linda761 am 09.12.2011, 10:36 Uhr

Du kannst Dir nicht sicher sein, dass Dein Sohn nicht doch freiwillig irgendwann gemalt hätte.

Bei meinem Sohn ist es so: Wenn er sich mit einer Sache noch sehr schwer tut, lässt er es lieber. Irgendwann kommt es dann von ganz allein. Mit Zwang erreicht man gar nichts, mit vorsichtigen Förderangeboten auch nur dann, wenn sie zufällig seinen Geschmack treffen.

Seinen ersten Kopffüssler hat er mit 4,5 gemalt, das erste mal ein Bild sorgfältig ausgemalt mit über 5. Bei den Einladungskarten zum 5. Geburtstag hat er 30 Minuten gebraucht, bis er alle 8 Einladungen unterschrieben hatte. Die Stifthaltung war grauenhaft. Natürlich habe ich mich um Förderung bemüht - mit wenig Erfolg. Erfolgreich waren erst Von-Punkt-zu-Punkt-Bilder, dafür hat er tatsächlich freiwilig einen Stift in die Hand genommen. Inzwischen ist der Knabe knapp 6 und hat gestern aus eigener Initiative eine Geburtstagskarte an seinen Opa geschrieben. Eine ganze Seite voll, Stifthaltung und Schrift sind für einen Jungen seines Alters gut.

Es kann gut sein, dass es bei Deinem Sohn ähnlich ist. Gerade wenn er sich etwas langsamer entwickelt, ist er häufig in der unschönen Situation, dass etwas von ihm erwartet wird, was er noch nicht kann. Er sieht dann auch, dass das Ergebnis nicht gut ist und verweigert sich. Wenn man ihm sein eigenes Tempo lassen würde, könnte es gut sein, dass viele Dinge zwar etwas später aber doch von allein kommen würden.

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Re: larissa, genauso sehe ich es auch....

Antwort von Linda761 am 09.12.2011, 10:44 Uhr

Das heißt bei uns heute auch nicht mehr Sonder- sondern Förderschule. In meiner Schulzeit hieß es aber Sonderschule. Es gab eine für geistig behinderte und eine für Kinder mit Lernschwierigkeiten. In letztere kamen Kinder, die im normalen Unterricht nicht mitkamen und für die die vorgesehenen 1-2 Förderstunden pro Woche nicht ausreichten. Wobei es natürlich einen Ermessensspielraum gab. Manchen Kindern gab man mehr Zeit oder lies sie vielleicht eine Klasse wiederholen, andere kamen schon nach wenigen Wochen in der 1. Klasse in die Sonderschule. Und es lag nicht unbedingt an den Fähigkeiten des Kindes, sondern auch an seinem Elternhaus, der Einstellung der jeweiligen Lehrerin und dem Schülerbedarf der Sonderschule.

In der Theorie ist das Fördersystem heute wesentlich besser als früher und die Aussonderung geringer. Wie das in der Praxis klappt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

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Re: Früher war alles früher...

Antwort von trisha0570 am 09.12.2011, 11:02 Uhr

Ich denke, das Problem liegt weder am Lerntempo noch an der Lernfülle. In meinen Augen sind die Eltern mit ihren 1- und 2-Kind-Familien das Problem. Alle haben den Anspruch, dass aus ihrem Kind "was wird". Auch wenn sie selbst keine großen Leuchten in der Schule waren, erwarten sie von ihrem Kind gute bis sehr gute Leistungen. Schreibt das GS-Kind dann mal eine 3, wird sofort über Nachhilfe nachgedacht oder die Schuld auf den Lehrer oder das Lerntempo geschoben. Im Gegensatz zu früher, wird heute in den Grundschulen sehr viel differenziert und geschaut, dass jedes Kind berücksichtigt wird - und das ist heute viel schwieriger als früher, weil die Kinder mit so wahnsinnig unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule kommen.

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Linda761

Antwort von susip1 am 09.12.2011, 11:22 Uhr

Danke....ja, es könnte sein, deshalb bin ich ja total unschlüssig.....entweder in das System pressen und schauen, dass er mitkommt, oder in eine Alternativschule, wo er viel mehr Zeit hätte, dafür wahrscheinlich erst später die Dinge lernen würde, die eben andere in der Regelschule schnell lernen......wenn ich wüßte, dass er es lernt, innerhalb des Rahmens dieser Schule, ohne Probleme, wäre es natürlich ideal....blöd wäre halt, wenn er dann da auch verweigert und auch keinen Druck kriegt, dass er es trotzdem irgendwann lernt, weil dann erreicht er das Lernziel einfach nicht.....ach, schwierig...

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Genauso ist es!!!!

Antwort von zweimam am 09.12.2011, 12:26 Uhr

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von montpelle am 09.12.2011, 13:30 Uhr

"Es gibt doch wirklich soviel Nachhilfe wie nie zu vor....."

Weil viele Eltern mit einer "Drei" nicht zufrieden sind.

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von biggi71 am 09.12.2011, 13:58 Uhr

hallo,
nein, es ist nicht für alle zu bewältigen - es sind eben auch nicht alle gleich!
individuelle förder- und forderungen in "normalen regelschulen" ist wohl auch kaum möglich.
hängt ein kind arg, oder ist zu gut, muss eben geschaut werden ob ein klassen- bzw. schulwechsel sinnvoll ist.
kinder mit entwicklungsverzögerungen haben es schwerer, ganz klar.
ist er ein musskind? hat er schon ein jahr vorschule hinter sich?
kannst du ihn zurückstellen lassen?

gruß

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Entwicklungsverzögerungen.....

Antwort von susip1 am 09.12.2011, 16:12 Uhr

Ich glaube, dass es für viele Kinder schwer ist und für Kinder, die ein bißchen entwicklungsverzögert sind ist es ganz ganz schwer heutzutage...obwohl diese Kinder ja - wie meiner - durchaus intelligent sind, aber halt nicht zu dem bestimmten Stichtag/Zeitpunkt ganz genau das erfüllen können, was vorgeben ist....dann sind die Probleme einfach vorpgrogrammiert....dabei lernen sie eh alles, halt vielleicht ein Jahr später als das System es sagt......was ist schon 1 Jahr in einem ganzen Leben....aber so ein Kind hat nur Probleme und wird dann in den Status 'Sonderschule' gezwungen und ist zeitlebens abgestempelt....dabei braucht es halt nur 1, manchmal auch 2 Jahre länger in der Entwicklung...entwickelt sich aber dann gleich, halt ein bißl später da und dort aus den versch. Gründen....was ja auf ein ganzes Menschenleben gesehen völlig egal ist, ob das Kind mit 6 schon lesen lernt oder erst mit 7.....

Natürlich wird es immer Stichtage geben...wir haben auch die flexible Schuleingangsphase....grad bei ganz jungen sommerkindern ist es halt einfach blöd vom Stichtag her, die sind sowieso meist 1 Jahr jünger als die anderen und müssen zur Schule....Herbstkinder haben immer von Haus aus 1 Jahr länger Zeit.....blöd gelaufen für uns, er ist ein Maikind und mußte jetzt zur Schule, wäre er ein Septemberkind wäre er noch im Kindergarten und könnte dann ab nächsten Jahr auch noch die flexible Schuleingangsphase nutzen.....

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Re: Entwicklungsverzögerungen.....

Antwort von biggi71 am 09.12.2011, 20:44 Uhr

hallo,
kinder, die einfach etwas länger zeit brauchen, wiederholen! sie kommen nicht automatisch auf eine förderschule!
ich arbeite mit entwicklungsverzögerten kindern, kein kind ist auf einer förderschule. einige sind in sprachschulen, andere in regelschulen, oder auch in einer i-klasse. sie haben nicht nur probleme, das stimmt nicht!

in der klasse unserer tochter haben die meisten jungen kinder keine probleme.
wenn ein kind ein entwicklungsproblem hat, aber ein musskind ist, würde ich an eine rückstellung denken!

grüße

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Re: Früher war alles früher...

Antwort von Sabine mit Amelie am 09.12.2011, 21:52 Uhr

Hallo,

oh ja, dass kann ich auch unterschreiben. Ich habe es hier mitbekommen. Wir haben hier ein Kann-Kind, dass am Wochenende auch noch viel üben muss, dass es ja mit kommt. Die Eltern haben extra die ganzen Arbeitsblätter gekauft, dass sie mit dem Kind üben können. Eine andere Mutter schreit ihr Kind an wie blöd, wenn es nicht alles 100% akurat macht. Ich für mich persönlich würde ein Kann-Kind nicht einschulen, weil ich einfach denke, dass die schulzeit noch lange genug ist, da braucht man nicht schon ein Jahr früher rein. Bei uns im Kiga war eine Familie deren Sohn im Mai erst 5 war und sie haben ihn eingeschult. Das finde ich total heftig. Meine Maus wird jetzt im Januar 7 und ist am 17.09. eingeschult worden. Sie kommt gut mit. Die Hausaufgaben macht sie wiederwillg und dazu braucht sie entsprechend lang, aber da haben jetzt die Lehrerin und ich eine Lösung, die scheinbar sogar fruchtet, gefunden. Ich ärgere mich auch ab und zu bei den Hausaufgaben, aber nur dann, wenn sie schlampig arbeitet und ich weiß, dass sie es besser kann. Ihre Lehrerin legt gesteigerten Wert auf Schönschrift, was ich persönlich kein Fehler finde. Wenn sie etwas nicht kann, dann setze ich sie definitiv nicht unter Druck, aber diese Situation hatten wir noch nicht. Bisher konnte sie alles.

Liebe Grüße

Sabine

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biggi71

Antwort von susip1 am 10.12.2011, 11:21 Uhr

Danke!


Also bei uns gibt es ja die flexible Eingangsphase, d.h. man kann die ersten 2 Jahre in 3 Jahren absolvieren. Meiner geht ja in die Vorschule, was hier eine richtige Klasse in der Grundschule ist. Das bedeutet aber, dass er nächstes Jahr in die 1. Klasse geht und für den Stoff der 1. und 2. Klasse NICHT mehr 3 Jahre Zeit hat, weil er ja ein Vorschuljahr bekommen hat quasi...Wenn er es dann nicht packt, dann kann er nicht wiederholen, dann bekommt er automatisch SPF.....dabei ist er ein Sommerkind - also nah bzw. relativ nah am Stichtag und somit haben Herbstkinder automatisch ein Jahr länger Zeit als er - plus die flexible Schuleingangsphase....Für uns wäre es ideal, wenn er ein herbstkind und kein Sommerkind gewesen wäre, dann hätte er automatisch 1 Jahr mehr Zeit und das würd dann ganz sicher klappen....so ist und bleibt es alles knapp, weil er ist nun mal ganz sicher 1 Jahr entwicklungsverzögert, sprachlich sicher 1-2 Jahre, obwohl er jetzt schon echt große Sprünge macht....


Lg

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@montpelle...nein...

Antwort von Drachenlady am 10.12.2011, 23:41 Uhr

...nicht weil vielen Eltern eine drei nicht gut genug ist...

Viel mehr, weil bereits in der ersten Klasse viele Lehrer eine Vorauswahl treffen, welches Kind einer Förderung wert ist, welches Kind ein kleiner Abiturient werden könnte und welches Kind am besten direkt fallen gelassen wird.

Das Kind, welches nur eine "drei" schafft, kann kaum zur Elite gehören.

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Re: @Drachenlady

Antwort von montpelle am 11.12.2011, 17:01 Uhr

Es ist fast bewundernswert, dass du den Schwachsinn wirklich glaubst, den du schreibst.

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Re: Ist das Tempo für alle zu bewältigen heutzutage?

Antwort von Birgit 2 am 11.12.2011, 21:25 Uhr

Hallo,
ohne jetzt alle Antworten gelesen zu haben... Bei uns gehen sie auch ganz schön schnell voran in der ersten Klasse. Ich habe zwei Kinder im Alter von 7 und 14 Jahren und in den Jahren hat sich das Tempo ganz schön gesteigert. Gerade im Lesen sollen möglichst alle bis Weihnachten lesen können und die, die es schon können, bekommen schon Fragen zum Textverständnis zum Ankreuzen, was ich schon ernorm finde. In Mathematik rechnen sie im Zahlenraum bis 20 plus und minus, kleiner, größer, gleich und seit letzte Woche kleine Textaufgaben.
Gruß
Birgit

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Kanja das ist doch auch Quark.

Antwort von mozipan am 12.12.2011, 15:20 Uhr

Das hängt überhaupt nicht vom Alter des Kindes ab, sondern vom jeweiligen Kind selbst. Das eine ist mit 7 soweit, das andere schon mit 5.

Meine Tochter wurde mit 6 eingeschult, die GS-Zeit war ein Klacks. Ich habe nie was mit ihr geübt, was sie selbst lernen musste, war minimal. Selbst jetzt auf dem Gym. ist das bisher noch nicht sehr viel anders.

Meine 2. Tochter wurde mit 5 als Kann-Kind früher eingeschult und hat jetzt in der 3. noch keinerlei Prolbelme. Sie braucht wenig bis keine Unterstützung zuhause, damit si in den Proben gute Leistungen bringen kann. Sie hat einen Notdurchschnitt von 2,0.

Was sieht man daraus? Es ist immer vom Einzelfall abhängig. Deine Kinder sind ein Beispiel für den einen Einzelfall, meine für den anderen. JEDES Kind ist anders und das Alter spielt dazu keine Rolle. Was für den einen zu früh ist, kann für den anderen schon zu spät sein.

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Re: @montpelle

Antwort von Drachenlady am 17.12.2011, 16:19 Uhr

Ganz ehrlich, ich wünschte es wäre tatsächlich Schwachsinn, eine Einbildung, ein Gebilde meiner Fantasie...

Leider durfte ich selber sehen, erfassen, erleben, dass es bittere Realität war, sowohl bei meinem Neffen, als auch 4 Jahre später bei meiner eigenen Tochter.

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