1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von koelbach am 02.03.2010, 20:33 Uhr

Gründe für eine "Sonder-/Förderschule"

Ich arbeite als Förderschullehrerin in einer Regelschule, wir arbeiten also integrativ.
Im Grunde ist es so, dass Schülerinnen und Schüler dann auf sonderpädagogischen Förderbedarf" überprüft werden, wenn sie sich in allen Bereichen stark vom Lernniveau der Klasse unterscheiden, sozusagen nicht "mitkommen". Sollte sich dieses Phänomen nur auf das Lesen oder Rechnen etc. beziehen, sollte von einer dafür zuständigen Einrichtung eine Teilleistungsschwäche überrpüft werden. In diesem Fall können z.B. Noten ausgesetzt werden.
Ist es aber nun wirklich so, dass ein Kind akute Schwächen zeigt, so ist zunächst mal die Grundschule verpflichtet, dieses Kind zu fördern, und zwar sollte diese Förderung dort ansetzen, wo das Kind gerade steht. Besonders in Mathematik liegt es oft am "Zehnerübergang". Wenn Kinder diesen nicht verinnerlicht haben, kommen oft Schwierigkeiten im ganzen "Matheleben" des Kindes hinterher. Daher: Niemals im Lernstoff fortschreiten, wenn das Kind diesen Übergang nicht verstanden hat. Manchmal sind es wenige individuelle Förderstunden, die dem Kind helfen und dann kann es wieder prima mitkommen.
Bestehen aber nun wirklich große Probleme, so wird von der Lehrkraft meist eine Überpürfung vorgeschlagen. In RLP ist es so, dass die Eltern dazu angehört werden und man in der Regel auch eine Einigung findet. Man darf ein Kind aber auch gegen der Willen der Eltern überprüfen (ist bei mir noch nicht vorgekommen). Gegen das Ergebnis der Überrpüfung können die Eltern aber später nochmal Einspruch erheben. Zu einer Überprüfung gehören bei uns immer die Gesamtsituation in der Schule und zu Hause (manchmal liegt ja auch hier "der Hund begraben", z.B. durch den Verlust einer geliebten Person), dann werden meist informelle Schulleitungstests durchgeführt und verpflichtend ein Intelligenztest. Dieser macht den meisten Kindern Spaß!
Aus der Gesamtheit wird dann nach vielen Gesprächen mit allen Beteiligten eine Entscheidung über den sonderpädagogischen Förderbedarf getroffen (oder eben nicht). So schlimm es sich anhört, es ist oft besser, ein Kind frühzeitig zu überprüfen und ihm dann die beste Förderung zukommen zu lassen, als es jahrelang als "Versager" in eine rKlasse mitzuziehen. Wie ich eben am Beispiel der MAthematik verdeutlichen wollte, so ist es manchmal möglich, durch individuelle Förderung Lücken zu schließen, die eine Teilnahme am Regelunterricht wieder möglich machen. Das Ziel jeglicher Förderung ist immer die Rückführung zum Regellehrplan. Ich z.B. habe in meiner Klasse (7) 5 Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf (insgesamt sind es 22). 3 Haben den Föderbedarf im Bereich Lernen, einer im Bereich emotionale Erziehung und einer in beidem. Jeder von ihnen darf soviel mitmachen, wie er kann und erhält bei Bedarf differenzierte Aufgaben, die thematisch dem Stoff der anderen entsprechen. Einen Schüler werden wir sicher noch "rückführen"können (gerade den mit zwei Förderschwerpunkten), die Differenzierung konnte schon sehr zurückgefahren werden. Aber auch in Förderschulen wird dieses versucht!
Soviel zu den Fakten einer Überprüfung.
P.S. Zu der Sache mit dem Rechnen mit Mio aus dem Beitrag oben. Ich denke, hier geht es auch um individuelle Förderung. Dass wir eben die Kinder auch nicht künstlich klein halten sollen, sondern viel mehr auf die Kinder hören sollen, was sie zu leisten vermögen. Ich selbst halte es auch für ein Unding, dass alle Erstklässler nur bis 20 rechnen dürfen. Es gibt in jeder Klasse solche, die es bis 1000 schaffen würden und andere, die besser noch etwas im ZR bis 10 verweilen würden. Individualisierung ist gefragt ( uns hat in vielen GS auch schon Einzug gehalten ;-) )

 
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