Elternforum 1. Schuljahr

Grammatikfehler bei Einschulung

Grammatikfehler bei Einschulung

Austelle

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Hallo, unsere Tochter wächst Deutsch/französischsprachig auf. Wir wohnen im Elsass (Papa ist Franzose), wo sie seit 3 Jahren in eine zweisprachige (Fr/Dt) Vorschule geht. Im September kommt sie dann in eine ebenfalls zweisprachige Grundschule. Ich mache mir derzeit grosse Sorgen wegen ihrer Sprachkenntnisse. Sie spricht beide Sprachen mit relativ vielen Grammatifehlern. So weiss sie zB überhaupt nicht, wann man im Deutschen den/dem anwendet. Sie sagt zB Ich gehe mit die Puppe spazieren. Ich möchte daher hier mal fragen, wie gut denn Eure Kinder bei der Einschulung Deutsch (Muttersprache) reden. Ist es bei einsprachigen Kindern wirklich so, dass sie die Grammatik mit 6 vollkommen beherrschen? Vielen Dank für Eure Antworten!


Mitglied inaktiv

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Wir wohnen in der franz. CH, reden aber z.H. nur Deutsch. Französisch haben die Kinder in der Spielgruppe und in der école maternelle gelernt. Ja, sie sprachen beide Sprachen grammatikalisch fehlerfrei bei der Einschulung, allerdings haben sie heute (9 J. und 6.5 J.) in Franz. immer noch einen geringeren Wortschatz als in D. Aber ev. ist bei euch die Situation anders, weil die Vorschule ja schon zweisprachig war. LG


ansaluli

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Hallo, meine Jungs sind einsprachig aufgewachsen. Der Große hat bis auf Kleinigkeiten zur Einschulung fehlerfrei gesprochen. Der Kleine ist 5 und erkennt gerade das grammatische System, macht also z.B. Fehler bei den unregelmäßigen Verben. Ich denke aber, dass das bis zur Einschulung (nächstes Jahr) dann auch funktioniert. Ich denke, bei Zweisprachigkeit ist der Grammatikerwerb etwas schwieriger, weil das Kind zwei Systeme lernen/erkennen und dann auch das richtige in der jeweiligen Sprache anwenden muss, da kann man schon mal durcheinander kommen bzw. der Grammatikerwerb dauert unter Umständen länger als bei Einsprachigkeit. Was sagen denn die Lehrer dazu? Wenn sie auf eine zweisprachige Schule bzw. Vorschule geht, dann haben die doch sicher Erfahrung damit und können dir sagen, inwieweit ihre Grammatik o.k. ist. LG, Anja


berita

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Meine Tochter hatte zur Einschulung auch noch den einen oder anderen Grammatikkinken drin. Das hat sich aber im Laufe des ersten Schuljahres sehr gebessert. Probleme würde das sowieso erst später machen, wenn Rechtschreibung und Grammatik in der Schule bewertet werden. Bis dahin würde ich meinem Kind aber möglichst oft sagen, wie es richtig heisst und das nicht einfach ignorieren, denn nach meiner Erfahrung schleichen sich solche Fehler dann immer mehr ein. Wurde denn bei der Einschulungsuntersuchung die Sprache deiner Tochter bemängelt? Wenn deine Tochter einen zu grossen Rückstand hat, könnte eventuell auch professionelle Hilfe wie Logo sinnvoll sein. Denn es stimmt schon, die meisten Kinder sprechen zur Einschulung weitgehend fehlerfrei.


engelchen500

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Hi, meine Kinder wachsen einsprachig auf. Mein Großer spricht perfekt - auch alle möglichen Zeitformen, sogar den Konjonktiv seit er 4 Jahre alt ist. Nun kommt er im Sommer in die Schule und ich denke, es wird keine Sprachprobleme geben. Der Kleine wird demnächst 4 Jahre und hat bei einigen Verben hin und wieder Schwierigkeiten und die Aussprache als solche könnte deutlicher sein. Aber das wird noch - wie lesen ganz viel vor und verbessern auch unbemerkt... ;-) So sind eben alle verschieden.


Patti1977

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meiner ist 8 und seine grammatik ist grauenvoll. aber im gegensatz zu seinen freunden sagt er nicht nur: ich will eine milch. sondern: ich will eine milch trinken. ich verbessere ihn bei solchen fehlern wie mit der puppe in deinem posting und er muss den satz nochmal sagen. heute erst: da vorne das auto ist abgebiegt. kommt zeit, kommt rat, kommt grammatik. lehrerin sagt: aufpassen und verbessern. irgendwann wird es schon. dafür hat er andere stärken.


Astrid

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Hallo, mein Sohn (5) wird in zwei Monaten 6 Jahre alt und eingeschult, und auch er macht auch noch Grammatikfehler. Er verwendet so gut wie nie den Dativ mit "dem", obwohl er sprachlich ansonsten schon recht weit ist. Er sagt zum Beispiel: Ich gebe den Papa die Butter. Oder: Der Schlüssel ist in Auto, statt "im" Auto. Ich wiederhole den falschen Satz dann einfach noch einmal richtig. Manchmal bitte ich ihn auch, die Wörter selbst noch einmal richtig zu sagen. Das habe ich früher nicht gemacht, aber ich habe ihm erklärt, dass es nun doch langsam wichtig für die Schule ist. Und er hat damit auch kein Problem, er wiederholt es gern. An seinen gleichaltrigen Kiga-Freunden sehe ich übrigens, dass es völlig normal ist, dass die Grammatik jetzt noch nicht perfekt ist. Dies wird auch nicht erwartet in der Schule. Auch die anderen Kinder, die jetzt eingeschult werden, sprechen grammatisch bei weitem noch nicht perfekt. Es liegt also bei Euch nicht an der Zweisprachigkeit. Mach' Dir keine Sorgen, die letzten grammatischen Unebenheiten werden bald von selbst verschwinden. LG


Austelle

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Vielen Dank für Eure Antworten! Ich bin doch etwas beruhigt, dass sie nicht die enizige ist, die in ihrem Alter Mühe hat! Obwohl das System zweisprachig ist, haben die Lehrer nicht wirklich viel Erfahrung mit Zweisprachigkeit. Die allermeisten Kinder sind Franzosen, die bei Beginn der Vorschule kein Deutsch reden. Und genau auf diese Kinder ist das System auch abgestimmt. Diejenigen, die wie unsere Tochter nun als echt zweisprachige Kinder reinkommen, werden mehr als Problemkinder dargestellt - eben weil sie häufig im Französischen nicht ganz so weit sind. Dass sie dafür schon sehr gut Deutsch reden wird nicht beachtet. Daher haben wir gerade im Laufe der letzten Monate sehr viel Kritik and unserer Tochter zuhören bekommen, aber nie ein einziges Lob, dass sie ja 2 Sprachen schon sehr gut kann... Sie geht seit ein paar Monaten nun auch in die Logopädie für das Französisch, da diese Sprache eben natürlich stärker bei der Einschulung gefordert wird. Uns wurde auch schon gesagt, dass ein echt zweisprachiges Kind nichts im zweisprachigen Unterricht verloren hätte... , sondern in den Französisch-sprachigen Zug wechseln sollte, um sich auf das Französisch zu konzentrieren... Aber genau das möchten wir ja nicht, da sie ja beider Sprachen entwickeln soll - und wenn man ihr ausreichend Zeit und Unterstützung gibt, das sicher auch schafft! (Und wenn es auf Dauer wirklich Probleme gibt, würde ich sie hier ausnehmen und nach Deutschland gehen...) LG


Carmar

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Wirf mal einen Blick (ein Ohr) auf die Deutsch-Vorschullehrerin. Ist ihr Deutsch perfekt? Wenn ich hier eine der Erzieherinnen höre (eine Deutsche, also weder Ausländerin noch Aussiedlerin, wo ja Fehler vorkommen dürfen), dann könnte ich mich schütteln.


MamaUSA

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Hallo, meine Kinder wachsen auch zweisprachig (D/E) auf und haben bei der Einschulung in beiden Sprachen grammatikalisch zu 95% richtig gesprochen. Manchmal passiert es meiner Tochter aber immer noch, dass sie die Satzstellung aus dem Englischem im Deutschen anwendet. "If I take the bike, I ...........", "wenn ich nehme das Rad, dann..........". Heute sind die Kinder 7 und 11 Jahre alt.


glückskinder

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Mein Großer hatte ab und an noch Aussetzter, der Mittlere gar nicht. Von meiner freundin, die auch zweisprachig aufwachsen, konnte die Große super sprechen. Die mittlere tut sich da schon schwerer.