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von dhana  am 02.06.2013, 15:06 Uhr

Förderschule bei AWS

Hallo,

ich hab einen Sohn mit AVWS - inzwischen in der 5. Klasse.

Und ganz ehrlich - wenn ich die Chance gehabt hätte auf einen Platz in der Förderschule, dann hätten wir das gemacht.

Mein Sohn war sein Vorschuljahr in der SVE der Förderschule, weil es im Kindergarten gar nicht ging. Er hat einfach abgeschalten wenn es zu laut wurde, damals war dann sogar Autismus im Verdacht. Dagegen war das Jahr SVE ein Traum - kleine Gruppe mit 8 Kindern, zusätzlich eine Förderkraft immer wieder in der Gruppe, Logo und Ergo während des Vormittags entweder in Kleingruppen oder Einzel. Das Jahr ist mein Sohn total aufgeblüht.
Leider hat dann unsere liebe Bundesregieung Sparmassnahmen getroffen - und es konnte nur noch eine Förderschulklasse gebildet werden. Und die überzähligen Kinder mussen an der Regelschule eingeschult werden. Mein Sohn war "zu gut" - er musste ...

Regelschule war nicht einmal abgeneigt, mit dem Direktor haben wir vor der Einschulung gesprochen, der meinte kein Problem, es kommt eine sehr kleine 1. Klasse zusammen (17 Kinder), erfahrener Pädgoge als Klassenlehrer - es wird Rücksicht auf meinen Sohn genommen. Er wurde als Kind mit Sonderpädagogischen Förderbedarf an der Regelschule dann eingeschult.
Das erste Schuljahr ging noch so irgendwie - sehr viel Unterstützung war nötig... war schon mehr ständige Nachhilfe von den Eltern, als normale Hausaufgaben Hilfe - aber es ging irgendwie. Der Lehrer hat alle Probleme von uns nicht wirklich ernst genommen - wurde immer abgewiegelt so nach dem Motto, das wird schon noch, er braucht halt noch Zeit, so schlecht ist er gar nicht...
Und dann kam die 2. Klasse - dann kamen zum Halbjahr die Noten. Es hagelte 4-5er... das Selbstbewustsein von meinem Sohn ging komplett den Bach runter, er hat angefangen sich selber für dumm zu halten. Klassenlehrer sah das Problem immer noch nicht - seiner Ansicht nach gibts halt einfach auch dümmere Kinder.
Dann kam die komplette Schulverweigerung von meine Sohn dazu - Bauchschmerzen, die komplette Palette, damit er nicht in die Schule muss.

Wir hatten dann wieder Kontakt mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die ja auch die AWVS diagnostiziert hatten.. Bei der ganzen Testung kam dann ein hochintelligentes Kind mit Stärken im Handlungsteil - aber Schwächen im Verbalen und einer Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung) - psychisch bereits auffällig, kein Selbstvertrauen.
Die Psychologin war echt toll - hat uns sehr viel geholfen.
In der 3. Klasse bekam er eine andere Lehrerin, 1 Förderstunde wöchentlich bei der Klassenlehrerin (Einzelunterricht), 1 Förderstunden wöchentlich mobiler Dienst der Förderschule, 14tägig 1 Stunde mobilder Dienst von einem Hörpädagogen.
Dazu die Notenaussetzung in der Rechtschreibung, mehr Zeit, die Fragen vorgelesen... und eine Entschuldigung vom Direktor, der gar nicht wusste wie das passieren konnte, die Förderung hätte ihm eigentlich von der ersten Klasse an zugestanden, aber irgendwie ging es unter und der Klassenlehrer hielt das ja nicht für nötig.
Langsam hat sich mein Sohn damit wieder stabilisiert. In der 4. Klasse wurde die Förderung leider wieder zurückgenommen - es waren einfach keine Lehrerstunden dafür mehr da - nur der Hörpädagoge kam weiterhin.

Das Übertrittsjahr war nochmal heftig, wir haben versucht den Druck rauszunehmen wo es nur geht - und von anfang an gesagt, wir peilen die Hauptschule (Mittelschule) - mein Sohn hatte also keinerlei Notendruck.. hat auch so gereicht, das er am Limit war.

Dann hatten wir einen tollen Platz an einer 5.Klasse Sprachheilschule ergattert (Regelschullehrplan der Mittelschule, gutes Ganztageskonzept, Ziel übertritt in den M-Zweig, aber halt nur 10-15 Kinder pro Klasse) - nur leider kam uns wieder mal die Staatregierung mit Sparmassnahmen dazwischen. Es gibt jetzt keine Förderschule Sprache mehr - nur noch Sonderpädagogische Zentren die "alles" können - und fest nach Sprengel zugeordnet sind.
Unser zuständiges Zentrum ist die ehemaliges Förderschule Lernen - unterrichtet nicht nach Regelschulplan, sondern sehr abgespeckt. Die haben gleich abgewunken, dort wäre mein Sohn unterfordert, der ist zu gut.
Mittelschule (Hauptschule) ist auch eine Sprengelschule, der Direktor hat auch gleich abgewunken - Sonderförderung ist nicht möglich, kleine Klassen auch nicht - ich solle mal von 30 Kindern in der Klasse ausgehen. Wegen der Legasthenie werden sie sich an muss halten.. mehr aber auch nicht.
Wir haben einen Antrag auf Integrativ-Kind an der Montessori-Schule gestellt... auch dort haben wir keinen Platz bekommen - 200 Bewerber auf 3 Plätze oder so..

Dann bekamen wir einen Tipp von einem befreundeten Lehrer - eine Mittelschule im Nachbarsprengel - die ein sehr gutes Ganztageskonzept haben, mit Förderlehrerin im Haus und sehr kleinen Klassen (20 Schüler im Ganztag) - am letzen Schultag bin ich alles abgelaufen - und dann war klar, das er Gastschüler dort werden kann.
Es hat sich rentiert zu kämpfen - meinen Sohn geht es dort sehr gut. Er hat neue Freunde gefunden, ist der Matheprofessor seiner Klasse, gehört zu den leistungsstarken Kindern der Klasse, Ganztag gefällt ihm sehr gut - und die beiden Klassenlehrerinnen sind sehr sehr engagiert. Und beide sagen jetzt schon, er soll unbedingt den M-Zweig (mittlere Reife) machen.

Ganz ehrlich - wir hätten uns sehr viel Kampf ersparen können - mit Lehrern die das Problem nicht sehen, mit den ganzen Umfeld und den Problemen die mein Sohn hatte.. wenn wir damals den Platz an der Förderschule bekommen hätten.

Regelschule heisst sehr sehr viel Engagement von den Eltern - und erwarte dir keinerlei Unterstützung, du wirst dir alles Erkämpfen mussen - es wird dir keiner Sagen das kann man beantragen - dort gibt es Hilfe - du wirst dir alles uns jedes erkämpfen müssen. Es kostet Geld... und das ist nie da.

Alles Gute
Dhana

 
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Stichwort: Förderschule

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