1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Fischlein83 am 07.03.2017, 1:47 Uhr

Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Erfahrungen zum Thema Vorklassen, idealerweise in Hessen.

Hintergrund ist, das unser Großer als "Muss-Kind" (wird im April jetzt 6) eingeschult wird, wir aber bei der Schuluntersuchung schon darauf hingewiesen wurden, dass er zwar kognitiv schulreif wäre, aber es noch Schwierigkeiten im Bereich Aufmerksamkeit, Konzentration, Stillsitzen können, Aufgaben gezielt bearbeiten gibt - alles Dinge, die wir auch von zu Hause kennen und aus dem Kindergarten hören. Durch die Ergotherapie, die wir machen, fällt es ihm nun schon etwas leichter, vorallem eigene Grenzen zu spüren, Konflikte besser verbal zu lösen, Regeln besser umzusetzen. Aber unliebsame Aufgaben anzunehmen, die eigenen Gefühle zu kontrollieren, Reize in der Umgebung zu filtern und sich auf die gerade gestellten Aufgaben zu konzentrieren, sich selbst zu organisieren - das bereitet nach wie vor Schwierigkeiten. Beim Vorlesen, Lego bauen, Memory spielen, etc. ist dagegen die Aufmerksamkeit voll da. Unser Energiebündel ist da auch noch etwas "verspielt". Zusätzlich hat er durch immer wiederkehrenden Erkältungen sehr oft einen Paukenerguss - auf dem einen Ohr hört er trotz bereits erfolgtem Trommelfellschnitt nicht richtig gut - da steht evtl. nochmal eine OP mit Röhrchen legen an. Auch das er nicht ganz 100% hört ist ja für den Schulstart nicht ideal und macht ihn auch oft sehr wütend.

Wir stehen der Vorklasse nicht skeptisch gegenüber und geben unserem Großen sehr gerne noch das Jahr, wenn er es braucht. Wir sind auch schon mit zukünftiger Grundschule, seiner Kita und der Ergotherapeutin in engem Austausch, würden aber sehr gerne von den Erfahrungen anderer Eltern etwas "mitnehmen":

War die Vorklasse für Euer Kind hilfreich und eine gute Erfahrung?
Aus welchen Gründe waren Eure Kids in der Vorklasse?
Was war gut, was weniger gut?
Wie waren die Vorklassen organisiert?
Wie war der Übergang in die 1. Klasse?
Gibt es Fälle, in denen Kinder aus der Vorklasse im laufenden Schuljahr dochnoch in die 1. Klasse gewechselt haben und wie war das?
Welche Tipps würdet Ihr mir noch mitgeben? Was sollte ich beachten, evtl. im Voraus erfragen?

Zu meinen Bedenken der Vorklasse gegenüber habe ich folgende Fragen:
Wie war die Vorklassen-Gruppe? Gab es viele Kinder mit starken Defiziten/Problemen oder waren es eher Kinder, die einfach noch ein Jahr brauchten, um die entsprechende Reife zu haben?
Hattet Ihr nach der Vorklasse das Gefühl, dass Euer Kind von Lehrern oder anderen Kindern "abgestempelt" wurde?
Gab es Konflikte mit der Schulleitung/Lehrern?

So, das ist jetzt doch eine lange Liste geworden - ich bin über jede Erfahrung, Nachricht, jeden Tipp dankbar, auch wenn ich gut weiß, dass vieles individuell von Schule, Lehrern, Eltern und Kind abhängt.

Gute Nacht und danke im Voraus!!!

 
8 Antworten:

Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von niccolleen am 07.03.2017, 7:06 Uhr

Mein Kind war in der Vorschule, wie das bei uns in Oesterreich heisst, und ist dann letzten September mit 7 1/2 eingeschult worden. Es war das beste, was passieren konnte. In dem einen Jahr hat sich alles geaendert, und jetzt in der ersten Klasse kommt sie spielend mit, hat grossen Spass und geht gern. Das war letztes Jahr noch nicht denkbar.
In der Vorschule wird noch nicht benotet, es ist eine Stunde weniger pro Tag im GEgensatz zur 1. Klasse, es wird in manchen Stunden mehr gespielt, die Schulstunden werden nach und nach an sie herangetragen, anfangs nur eine Viertel Stunde Aufmerksamkeit, dann immer mehr, es wurden Geschichten vorgelesen, der Schulalltag eingefuehrt, die Klasse war wesentlich kleiner (13 Kinder), und meine Tochter ist diesen Herbst als Schulkind, nicht als Kindergartenkind in die Schule gekommen, weil sie das alles ja schon gekannt hat. Das war ein Riesen Unterschied.
Sie habe die Zahlen und viele Buchstaben gelernt, viele SChreibvoruebungen, Schwunguebungen, Erkennungsuebungen, Musteruebungen, etc, was ihr bei der Rechtsschreibung und beim Erkennen von Woertern sehr hilft, und dadurch dass sie aber noch nicht dezidiert schreiben und rechnen gelernt haben, ist ihr jetzt auch nicht langweilig. Es war eine solide Basis, sowohl sozial als auch in allen anderen Bereichen.
Sie hatten sogar so eine Art Refarat, jeden freitag durften sie ein Spielzeug oder ein Buch mitnehmen, das sie dann der Klasse vorstellen durften ( nicht mussten). Das hat sie sehr gern gemahct.

lg
niki

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Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von monstermaja am 07.03.2017, 16:09 Uhr

Hallo,
Ich kenne die Seite der Mama und auch der Lehrerin, da sowohl mein Sohn in der Vorschule war, ich zudem eine solche Klasse unterrichte.
Für unseren Sohn war es auch gut die Zeit zu bekommen. Er brauchte es auch eher wegen konzentration und Motorik. Jetzt in der 1. klasse läuft es gut.
Ein Wechsel im laufenden Schuljahr ist nicht möglich, da ja in der 1. Klasse zB der Buchstabenlehrgang schon von Beginn an läuft. Bei uns sind die Gruppen eher groß. Das ist eher ungünstig. Es sind natürlich alles Kinder mit Defiziten, daher mit einer 1. Klasse nicht zu vergleichen.

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Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von Fischlein83 am 07.03.2017, 16:51 Uhr

Danke, monstermaja, für Deine Antwort. Das ist ja interessant gleich aus 2 Perspektiven Einblicke zu erhalten.

Welche Defizite sind das in der Regel? Oft werden die Vorklassen "abgestempelt" als Sammelbecken für schwierige, aggressive Kinder mit wenig Deutschkenntnissen. Ohne Vorurteile zu haben wäre das natürlich nicht das, was ich mir für den Großen wünsche.

Soweit ich weiß hat unsere Bezugsschule eine Vorklasse in der Größe von 10-15 Kindern, was ich noch ok finde.

Wie ist das bei Euch - werden Kinder, die eine Vorklasse besucht haben, später genauer, kritischer von den Lehrern beobachtet?

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Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von Fischlein83 am 07.03.2017, 16:56 Uhr

Danke, Niccolleen, für Deine Rückmeldung und prima, dass Deine Tochter so positive Erfahrungen gemacht hat. Das ist auch ehrlich gesagt das, was ich mir für den Großen wünschen würde - das Jahr würde ihm, denke ich, gut tun. Ich bin nur etwas skeptisch, ob die Vorklasse nicht als Sammelbecken für schwierige Kinder oder Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen genutzt wird. Leider habe ich da schon von ein paar Negativbsp. gehört. Das hängt sicher auch von der Schule und dem Konzept ab. Evtl kann ich mir im Mai mal ein paar Stunden in der Vorklasse anschauen, dann habe ich sicher schon einen besseren Eindruck.

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Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von niccolleen am 07.03.2017, 17:00 Uhr

Also bei uns ist ein Wechsel sehr wohl moeglich, und zwar eigentlich immer nach Bedarf. Im Prinzip wird aber normalerweise nach etwa einem Semester gewechselt, ausser man sieht wirklich schon ganz am Anfang eindeutig, dass da einer nicht in die 1. oder nicht in die Vorschulklasse gehoert.

Kinder mit Defiziten habe ich nicht in ihrer Klasse kennengelernt. Es waren einige, die nie in einem Kindergarten waren, weil es Einwanderer waren und erst Deutsch und einige Kinderspielregeln lernen mussten, es waren einige, die einfach noch verspielt oder motorisch nicht weit genug waren, aber es war kein Kind, das irgendwelche drastischen Defizite gehabt haette, und man hat die Kinder und Eltern doch recht gut kennengelernt im Laufe des Jahres. Also eigentlich recht homogen und durchgehend vif, und kein Haufen Halbbehinderter. Hausuebungen hatten sie auch auf, also es war einfach nur wie 1. Klasse "light".

lg
niki

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Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von niccolleen am 07.03.2017, 17:05 Uhr

Das mit den Deutschkenntnissen ist shcon so.
Bei meiner Tochter waren knapp die Haelfte der Kinder Einwanderer mit mittel bis schlechten Deutschkenntnissen, im heurigen Jahrgang duerften es noch um einiges mehr geworden sein, was die Vorschullehrerin erzaehlt hat. Teilweise ist es vielleicht auch oertlich verschieden.
Allerdings ist es bei uns jedenfalls weder letztes Jahr noch heuer ein Problem (gewesen). Ab einer bestimmten Anzahl gibt es einen zusaetzlichen Deutsch-Foerderkurs von 11 Wochenstunden nur fuer die Kinder, die das benoetigen, und der findet tw. nach der Schule und teilweise parallel zu den katholischen Religionsstunden statt. Im Laufe des Jahres haben alle Kinder gut Deutsch koennen. Manche konnten es ja schon vorher und haben es nur verbessert, und manche sind recht sprachbegabt. Also man darf nicht vergessen, dass all die Kinder, die aufgrund der mangelnden Deutschkenntnisse kommen, ja keine anderen Rueckstaende haben, so wie die inlaendischen Kinder, die in eine Vorschule kommen. Das sind alles clevere, altersgemaess schulpflichtige Kinder, die im Unterricht sehr gut mitkommen und beitragen.

lg
niki

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Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von Maxikid am 07.03.2017, 17:55 Uhr

Bei uns in den Vorschulen waren alles nur Kinder ohne Probleme und migrationhintergrund. Die Vorschule wird in HH sehr gern für Kinder genutzt, die dchon weit sind aber für die 1. klasse noch zu jung oder eben für Kannkinder....Die Vorschule geht ganz normal 1 Jahr, mit richtiger Einschulungsfeier und kleiner Schultüte....

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Re: Eure Erfahrungen zur Vorklasse?

Antwort von monstermaja am 08.03.2017, 14:04 Uhr

Ich arbeite in Niedersachsen.
Ein Wechsel ist nur vorgesehen aus der 1. IN die Vorschulklasse, nicht umgekehrt. Ist aber eher die Ausnahme und nur bis zudem Herbstferien möglich.
Die meisten Kinder werden gleich hier " eingeschult ". Eingeschult in ", weil sie ja eigentlich noch nicht eingeschult werden, sondern zurückgestellt.
Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse sollten eigentlich eine spezielle Klasse besuchen. Diese gibt es allerdings nicht überall. So bei uns auch nicht, daher habe ich auch 2 Kinder, die mit wenig bis keinen Deutschkenntnissen zu mir kamen.
Es sind tendenziell eher Jungen, motorisch unruhige Kinder und sehr junge ( bei uns August , September Geborene ) , die zurückgestellt werden.
Es sind sicherlich auch Kinder mit größeren " Baustellen" im Sozialverhalten dabei, das macht dir sicherlich Sorgen.
In den 1. Klassen sind aber ebenso Kinder, die hier noch Schwierigkeiten haben.
Die Kinder werden bei uns im weiteren Schulverlauf nicht besonders beäugt, aber es sind natürlich häufiger Kinder dabei, die auch weiterhin besondere Unterstützung benötigen.
Gerade diese Kinder profitieren mM nach von dem langsamen Start, Sie haben in der 1. Klasse zumindest zu Beginn einen Vorsprung vor den Kindergartenkindern, die eingeschult werden.
Schau dir am besten die Klasse einmal an.

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