1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Mauschel am 09.07.2005, 15:21 Uhr

eine etwas heikle frage

Hallo Ihr Lieben,
ich habe heute mal eine etwas heikle Frage.
Und zwar kommt Justin dieses Jahr in die Schule und er muss den Weg alleine laufen und im Winter früh auch mindestens zwei mal die Woche.
Jetzt habe ich ihm erklärt wie gefährlich es ist wenn er mit anderen / fremden Leuten mitgeht oder ins Auto steigt.
Justin war sehr aufmerksam und hat mir zugehört. Ich habe ihm auch nicht verschwiegen das schon viele Kinder gestorben sind dadurch.
Er wollte auch wissen an was sie gestorben sind und ich habe es ihm Kindgerecht erklärt. Dazu kommt noch das das letzte Mädchen was in Zwickau umgebracht wurde in der Nähe seiner Tante gewohnt hatte. Also hat er auch einen Anhaltspunkt wo es passieren kann.
Nun habe ich überlegt ob ich ihn mal testen sollte ob er sich von jemanden der ihn mit Süßigkeiten oder Spielzeug lockt überreden läßt mitzugehen. Er hat mir hoch und heilig versprochen es nie zu tun, aber ich weiß nicht wie es in der Praxis aussieht.
Wie denkt ihr darüber? Soll ich es versuchen oder lieber nicht. Ich bin mir etwas unschlüssig darüber.

By und danke Janine

 
12 Antworten:

Re: eine etwas heikle frage

Antwort von Uli-Mama am 09.07.2005, 15:52 Uhr

Hallo Janine,
das würde ich niiieeeemals machen, ehrlich! Was würde das denn ändern? Reagiert er nun richtig.... meinst Du, er reagiert dann auch immer richtig? Reagiert er nun falsch.... was machst Du dann mit der Erkenntnis?
Also meine Tochter läuft auch seit der 1. Klasse zu Fuß zur Schule und das jeden Tag. Am Anfang bin ich noch mit, dann hatte sie ein Nachbarsmädchen in der Klassen, so konnten sie zusammen laufen und nun läuft sie wieder ganz alleine. Sie ist klein und zierlich und hübsch und hat große Augen.... aber ich bin mir sehr sicher, dass sie sich zu wehren wüsste. Und wenn das nicht mehr geht.... dann geht es nicht.
Das klingt jetzt womöglich sehr hart, aber wir können unsere Kinder nun mal nicht vor allem schützen und ich finde es wirklich schlimm, wenn ich sehe, was die Angst da für Blüten treibt. Ich werde immer wieder angesprochen, dass das gefährlich sei, denn sie läuft ja auch mittags alleine zurück (etwa ein Mal die Woche sogar mit dem Haustürschlüssel, weil ich später komme).... aber Leben ist gefährlich. Immer und für jeden von uns.
Klar rede ich mit ihr über Gefahren des Schulwegs und über nicht so liebe Menschen, aber mehr ist nicht drin, denn ich will ein selbstbewußtes fröhliches Mädchen und kein ängstliches Mäuschen erziehen.
Ich hoffe, Du bekommst das nicht in den falschen Hals, aber ich finde Deine Idee geradezu gefährlich.
Grüßle Uli

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Re: eine etwas heikle frage

Antwort von Fraggel am 09.07.2005, 15:53 Uhr

Hallo
Ich persönlich würde den Test nicht machen, weil mein Sohn das nicht mehr unterscheiden könnte, will sagen, er würde denken alles wäre nur ein Spaß. Den Test hat eine Freundin gemacht, mein Mann damals noch mein Freund, dem Zwerg unbekannt, hielt neben ihm an bot ihm an, ihn einen kleinen wellensittich zeigen zu wollen, und prompt stieg der kleine ein.
Meine Freundin und ihr Mann haben es immer wieder und wieder erklärt, aber rgendwie meinte er nur, ach das ind doch alles liebe Onkels wie der Thorsten.
So, viel zum Test.
Ich habe dann naja zum Holzhammer gegriffen, ich bin als vollzugsbeamtin in einer JVA beschäftigt und habe den Zwerg am Tagder offenen Tür mit ins Gefängnis genommen und habe ihm dort gezeigt, was mit Onkels passiert die kleine Kinder mitnehmen und ihnen was tun.
Man merkte, dass dem kleinen Schuppen von den Augen fielen.( Dabei habe ich ihm nur eine leere Zelle gezeigt und keine Gefangenen).Er geht jetzt zu keinem Fremden mehr ans Auto.
Selbst als letzte Woche ein polizist ihn was fragen wollte, er blieb etwa 5 m. von dem Polizeiauto stehn und beantworte
so die Fragen, er war nämlich bei rot über die Strasse gelaufen.
Ich selbst stehe vor dem selben Problem, mein Sohn geht im August in die Schule, zum Glück muß er per Bus in seine Sonderschule, aber er ist so vertrauensseelig, ich bin mir auch nicht sicher ob ihm die Gefahr überhaupt bewußt ist, was den alles passieren kann.
Ich erkläre und er sieht mich an und sagt, aber mama ich bin doch lieb mir tut keiner was, grrrrrrrrrrrr.
Also weiter erklären, den im Knast war er auch schon und will dort Busfahrer werden, also nix abschreckung.
Ich kann natürlich falsch liegen mit meiner Ansicht, aber vielleicht hat ja jemand noch eine Idee.
Einen Gruß
fraggel

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Re: eine etwas heikle frage

Antwort von Mauschel am 09.07.2005, 16:00 Uhr

Hallo Ihr beiden,
vielen dank für Eure Antworten. Ich habe ja auch im Rub gefragt und ich bin jetzt auch der Meinung das ich ihn nicht testen lassen werde. Denn ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll wenn er wirklich mitgehen würde.
Justin ist ein sehr aufgeschossener Junge der sich zu wehren weiss, aber er ist auch sehr leichtgläubig und das macht mir Angst.
Ich werde ihm jetzt immer und immer wieder erklären wie gefährlich es sein kann und hoffen das er, wenn er mal in so eine situation kommt, an meine Worte denkt.
Also nochmals vielen Dank und ein schönes Weekend

Janine

www.viermalj.de

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Re: eine etwas heikle frage

Antwort von Birgit 2 am 09.07.2005, 17:18 Uhr

Hallo,
ich würde ihn auch nicht testen. Ich denke, man muss ihm da vertrauen, das er nicht mitgehen würde und das Thema auch ruhig immer wieder ansprechen, wenn es die Situation ergibt.

Letztens ergab sich bei uns die Situation: Dienstags sollte meine Tochter immer statt nach hause in die Stadt zu einem Treffpunkt kommen, da ich dort mit der Kleinen zum Pekip war. Letzte Woche hatte sie nicht daran gedacht, das sie nun Dienstags immer nach Hause kommen sollte, weil der Kurs vorbei war. Sie stand also weinend an dem Treffpunkt und zufällig kam eine Mutter vorbei, die sie fragte, warum sie weint und wie sie heißt etc.
Da die Frau auf der gleichen Straße wohnte, bot sie ihr an, mitzufahren, aber meine Tochter lehnte ab. So hat die Frau bei mir angerufen und ich habe meiner Tochter am Telefon gesagt, das sie mitfahren darf. Dann erst hat sie es auch gemacht.

Ich war heilfroh, das sie nicht von sich aus mitgefahren ist....

LG
Birgit

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Re: eine etwas heikle frage

Antwort von Frühchenmama26.SSW am 09.07.2005, 20:43 Uhr

Bei uns haben die Kinder, die nach den Ferien in die Schule kommen, im Kindergarten so einen Kurs gemacht. Nennt sich Safety-Kids. Sie haben dort gelernt, wie sie sich in manchen Situationen verhalten sollen, sie haben Tricks gelernt, die auch einem Erwachsenen sehr wehtun (z.B. bei Gefahr wirklich mit den Fingern in die Augen picksen oder mit voller Kraft vors Schienbein treten)
Einfache Regeln, z.B. einen Sicherheitsabstand einhalten, wenn z.B. nur ein Auto neben einem hält, um etwas zu Fragen (wie schnell sind die Kinder ins Auto gezogen)
Ich fand diesen Kurs für meine Tochter sehr hilfreich. Außerdem gehen bei uns die Kinder gemeinsam zur Schule. Es kann also eigentlich gar nichts passieren.

LG

Claudia

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Re: So ein "Test" geht am Problem vorbei, finde ich...

Antwort von Bonniebee am 10.07.2005, 9:26 Uhr

Hallo Janine,

Dein Sohn sollte einfach noch nicht im ersten Schuljahr allein zur Schule gehen. Auch, wenn es lästig oder schwierig für Dich ist, solltest Du (oder jemand anderes) ihn fahren oder zu Fuß begleiten. Das geht auch, wenn man schwanger ist oder ein kleines Baby hat - es ist halt bloß umständlich. Ich selbst habe dasselbe Problem (Tochter 6, bin auch schwanger, wir wohnen sehr einsam).

Die meisten Kinder, die auf dem Schulweg überfallen werden, steigen nämlich keineswegs freiwillig ein. Sie werden schlicht und einfach ins Auto gezerrt, selbst mitten im Straßenverkehr oder von ihrem Fahrrad herunter usw.. Es ist für einen kräftigen Mann eine Sache von zweieinhalb Sekunden, einen kleinen Jungen ins Auto zu ziehen. Du machst Dir selbst etwas vor, wenn Du denkst, Dein Sohn könnte sich hier weigern. Oder es käme darauf an, dass er "Nein" sagt. Klar ist Nein sagen können wichtig, aber es erhöht die Sicherheit nicht wesentlich!

Den Ernstfall zu testen, finde ich daher unsinnig. Außerdem riskierst Du, dass Dein Sohn danach in Zukunft eine Riesenangst haben wird, weiterhin den Schulweg zu gehen.

Finde eine Lösung, wie Dein Sohn wenigstens die ersten zwei Jahre sicher in die Schule kommt, huh?

Grüßle,

Bonnie-B

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Re: So ein

Antwort von Mauschel am 10.07.2005, 9:35 Uhr

Hallo Bonnie B
das ist leichter gesagt als getan. Ich muss zwei mal die Woche 7.30 auf Arbeit sein und ich weiss nicht ob ich da jemanden finde der Justin in die Schule bringen kann. Mein Mann geht auch meist so gegen 5 Uhr aus dem Haus.
Aber ich werde mit meiner Chefin mal reden ob ich diese zwei Tage nicht ein wenig später anfangen kann.

By Janine

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Re: So ein

Antwort von Uli-Mama am 10.07.2005, 12:10 Uhr

Also das finde ich nun aber wirklich auch arge Panikmache.... "die meisten Kinder"...... bloß weil wir heute schon in kürzester Zeit wissen, was im fernsten Winkel der Welt passiert, ist das kein Alltagsverbrechen!
Und was ändert es dann, wenn das Kind in der 2. Klasse oder gar in der 5. Klasse ist?
Ich finde es wirklich schlimm, wie viele Grundschulkinder zur Schule gefahren werden! Und dann wieder abgeholt.... neben der Umweltverschmutzung ist das für mich ein goldener Käfig, denn die Kinder haben kaum Freiräume, um KIndsein alleine auszuleben.
Grüßle Uli

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ich habe es bei meinem Sohn so gemacht

Antwort von Birgit67 am 10.07.2005, 12:42 Uhr

als die ganze Sache aufgekommen ist. Er hat mir davor auch versichter, dass er nie mit fremden Männern mitgehen würde die ihm süsse oder ähnliches versprechen. Er ist grosser VfB-Fan. Als ich ihn fragte, ob er wenn eine hübsche junge Frau auf ihn zukommt und frägt ober mit möchte zum Training und Hildebrand und Co. kennen zu lernen ob er da mitgehen würde - er meinte Ja. Und da habe ich ihm gesagt, dass man es Menschen nicht ansieht ob sie böse sind, dass auch Frauen böse sein können und dass er ohne Rücksprache mit mir bei niemanden mitgehen darf, ausser ich stehe daneben wenn er gefragt wird und ich mein O.K. gebe.
Ich glaube das war wesentlich effektvoller als das ganze warnen vor den bösen Männern die mit Süssem und Tieren locken wollen.

Gruss Birgit

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Alternativen

Antwort von solelo am 10.07.2005, 12:56 Uhr

Also ich finde auch, dass das Posting von Bonniebee Panik- und Schuldgefühlmache ist. Wenn man das SO macht, dann ist das Kind erst recht nicht selbstädnig, wenn es 2 oder mehr Jahre älter ist!

Außerdem, woher hast du denn diese Statistik? Die möchte ich Mal sehen "die meisten Kinder werden so und so gekidnapt". Kann ja sein, aber ich würde mich Mal besser erkundigen. Auch DAgegen kann man was machen, zum Beispiel nicht direkt am Straßenrand laufen. So eine Aktion ist auch ein größerer AUfwand für den Kidnapper und wird viel mehr "gesehen". Für den Kidnapper ist es viel einfacher, ein Kind zu überreden, damit es nicht schrewit und kein Aufsehen erregt. Ich kenne keine Statistiken und kann nicht sagen, in wieweit ich tatsächlich Recht habe mit meiner Annahme, aber ich denke nicht, dass man seinem Kind einen Gefallen tut, wenn man es immer hinbringt und abholt - es lernt dann NIE mit solchen Situationen umzugehen.

So einen Test würde ich auch nicht machen. Es kann aus verschiedenen Gründen schief gehen:
- wenn es rauskriegt (irgendwann), dass es nur insziniert war, kommt es sich veräppelt vor
- oder es nimmt dann solche Situationen nicht mehr Ernst
- oder es hat Angst, den Schulweg zu gehen: Es sollte erst Mal viel "Erfolg" erleben, wie es "SICHER" zur Schule geht, und nicht schon gleich in der ersten Schulwoche oder gar davor SOFORT in so eine Situation geraten. Er ist doch gerade erst mit so was vertraut, gerade erst BAUT er sein Selbstbewusstsein auf, und da braucht er erst Mal ne Weile Bestätigung, dass er es KANN und es soll sich sicher fühlen. Wenn, dann würde ich so was machen, wenn es schon länger (mindestens 1/2 Jahr) alleine zur Schule gegangen ist - wobei ich das dann auch nicht aus den anderen Gründen machen würde....


Wichtiger aber als einfach nur "nein" sagen finde ich allerdings, dass das Kind Alternativen kennt. Vielleicht passiert das, was eine vorschreiberin schon sagte, es verläuft sich, geht an einen falschen Treffpunkt, oder so. In solchen Situationen würde ich auch als Fremde Person auf ein Kind zugehen und ihm versuchen zu helfen, und sicher wird ein Kind das sich verlaufen hat von irgendjemanden aufgegriffen werden. In einer solchen Situation kommt das Kind ineiner schwierige Lage, weil es einerseits Hilfe braucht und andererseits nicht mitgehen darf. In einer Internetseite über Sicherheit auf dem Schulweg (auf Englisch) wird vorgeschlagen, dass die Regel nicht heißt: "niemals mitgehen" sondern "niemals mitgehen, wenn du nicht vorher die Eltern oder Bezugsperson fragen kannst, sei es per Telefon oder sonst wie" ("first check"). Das Kind soll nein sagen, wenn es nicht die Möglichkeit bekommt, zu Hause anzurufen. Während eine hilfsbereite Person selbstverständlich die Möglichkeit anbietet, die Eltern anzurufen (vor allem, wenn das KInd das verlangt), wird der Kidnapper das nicht tun. So kann das Kind wirklich verantwortungsbewusst entscheiden. Was haltet ihr davon?

hier der Link (ich hatte nach "safety-kids" gesucht): http://www.safetykids.org/Games_Puzzles/ColoringBooks/SafetyKids_ColoringBook_content.html

Außerdem gibt es noch andere Sachen, die ein Kind machen kann, wenn sich ein komisches Auto annähert, zum Beispiel in die entgegengesetzte Richtung wegrennen, statt in die selbe - der Fahrer braucht ne Weile, um zu drehen. Oder wenn es Hilfe braucht, es irgendwo brennt oder es jemand verletztes auf der Straße sieht, sollte es auch Hilfe holen dürfen! Da geht es nicht, dass man einfach sagt "sprich nie fremde Leute an", denn manchmal braucht man die fremden Leute. Da würde ich vorschlagen, dass das Kind immer Leute ansprechen soll, die möglichst in einem Laden arbeiten, als Verkäufer, oder eben Polizisten, Wachmänner, Politessen, Briefträger, jemand der irgendwie "offiziell" aussieht oder so.

Liebe Grüße
solelo

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Re: ich habe es bei meinem Sohn so gemacht

Antwort von Antje A. am 11.07.2005, 9:02 Uhr

Hallo,

den Test würde ich auch nicht machen.

Unsere Kinder kennen ihre Personen, denen sie vertrauen und zu denen sie ohne uns zu fragen ins Auto steigen können. Kein Problem! Bei Fremden oder auch anderen Leuten, die wir zwar kenne, die aber nicht zu den Vertrauten zählen wird nicht eingestiegen und bisher hat das gut geklappt in 3 Schuljahren.

Liebe Grüße,
Antje

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Re: ich habe es bei meinem Sohn so gemacht

Antwort von huevelfrau am 11.07.2005, 20:33 Uhr

Unsere Tochter kommt auch dieses Jahr in die Schule. Läuft aber schon seit einem halbem Jahr den Weg von der Haltestelle bis nach uns (ca. 300 m)alleine. Vorteil ist, ich kann den Weg einsehen. Jetzt im Oktober wird sie einen Selbstverteidigungskurs machen, damit sie sich zu wehren weiss.

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