1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von pauline04 am 08.11.2004, 20:50 Uhr

drangsalieren - dazu kann ich auch was sagen

Weils mir grad aktuell so auf der Seele brennt und ich mir Gedanken machen wie noch was..... Grad hab ich den Beitrag von Ebi-Mama gelesen und wir haben grade so eine ähnliche Situation. Mein Sohn geht auch in die erste Klasse. SChule macht ihm rießig Spaß - nur der Weg dorthin leider gar nicht. Ich hab das weiter unten schon mal gepostet, gefragt, was ihr so empfehlen könntet. Welcher Sport vielleicht sein Selbstbewusstsein fördern könnte... Wie Judo etc. Wie geagt, er geht so gerne in die Schule, es läuft dort auch alles sehr gut. Beim Nachhause gehen sind ein zwei Jungs, die ihm immer den Schulranzen aufmachen. Eine Kleinigkeit eigentlich, sie finden das wohl witzig. Mein Sohn leider nicht und statt sich zu wehren oder einfach mitzulachen ist er weinend weggelaufen. Seit dem ist er natürlich deren erklärtes Ziel. Jeden MIttag das gleiche Drama. Ich hab am Anfang gedacht - da muss er jetzt durch. Aber mittlerweile will er morgens schon nicht aufstehen.... Das kanns ja auch nicht sein. Die Jungs sind nicht größer als er - sie sind zwar in der zweiten Klasse, aber trotzdem wie er 7, zumindest der eine. Mein Sohn läuft auch mittags nicht allein sondern mit einem Jungen mit dessen Mutter ich eine Vereinbarung habe - ich passe auf ihn auf, bis sie vom Arbeiten kommt. Ca. 30 Minuten sind das. Das Arrangement funktioniert soweit. Dieser Junge erzählt mir dann immer, wie feige meiner war und er ja bumm bumm die alle weggrätscht usw. Es scheint sich aber so abzuspielen das er mit anderen schön im Hintergrund bleibt und beobachtet was da so abageht. Denke das ist auch zweitrangig.Mein Sohn wehrt sich nicht, heult und läuft weg - die anderen hinter her. Ich denke die die nicht klar "NEIN" sagen werden immer gestrietzt aber ich krieg ihn nicht dazu einfach mal STOP zu sagen. Er ist ein eher sensibler, kann aber sicher auch seinen Teil - nur schafft er das auf dem Schulweg nicht. Ich weiß nicht mehr was tun. Soll ich ihn wieder abholen, zumindest eine Weile bis er sich mehr zutraut? Heute abend war ich echt entnervt - hab gesagt er muss sich selber wehren und dem endlich ein Ende bereiten, ich kann nicht alles für ihn aus dem Weg räumen. Einer der Jungen wohnt schräg von uns gegenüber. Seine Mutter hat mich (!) nicht unbedingt gerne, vor Jahren (!!!!) waren wir mal nicht einer Meinung. Jetzt wo men Sohn weiß, wo der Junge wohnt meint er, er müsse da jetzt sofort hin und mit der Mama sprechen. Er möchte ihr sagen was ihr Junge mit ihm macht, das er schon nach der Schule auf ihn wartet - das geht doch nicht. Seuuufz. Schätze aber diese Mutter wird ihm antworten, er solle sich nicht so anstellen, die machen da nur Spaß. Die ist eher "härter" unterwegs. Wisst ihr, ich hab ein schlechtes Gewissen. Vielleicht ist er zu behütet, er ist ein Einzelkind, ich hab gearbeitet (nicht jeden Tag), aber versäumt ihn mehr unter Kinder zu bringen (er ging ja den ganzen Tag in den Kiga, das lief gut dort!)- er ist einfach nicht "geschult" in solchen Konfrontationen. Morgen hab ich einen Termin in der Schule, ich möchte einfach mal wissen wie er sich so im Klassenverbund macht. Er ist leider einer, der sich viele Gedanken um alles macht. Es beschäftigt ihn tierisch. Er wünscht sich ne Zeitreise-Uhr - dann könnte er immer die Schulzeit überspringen und trotzdem lernen. Oder eine Art Funk im Ranzen, damit er mich zur Hilfe rufen kann. Also soviel Lappalie es ist - für ihn ist es ein scheinbar riesen Berg den er nicht bewältigen kann. Wie mach ich es richtig? Ihn da durch schicken - oder irgendwie doch unterstützen? Ich bin völlig entnervt und weiß echt nicht, was richtig ist.... Übrigens schauen wir uns am Mittwoch Ju-Jutsu an. Evtl. hilfts ja und er wird etwas selbstbewusster. Wenn er nur im Kopf hat, ich KANN mich wehren. Dann reichts vielleicht schon. Danke fürs "Zuhören".....

 
7 Antworten:

Re: drangsalieren - dazu kann ich auch was sagen

Antwort von Balmung am 09.11.2004, 8:56 Uhr

Hallo Pauline!
Du hast Deinem Sohn gesagt, daß er sich wehren soll. Hast Du ihm auch beigebracht, wie er das machen muß?
Es ist immer leicht gesagt 'Du mußt Dich wehren' wenn es das Kind aber in der Situation ist, weiß es oft gar nicht, wie es das nun machen soll.
Mein jüngster Sohn konnte sich auch nie so richtig wehren, also habe ich es mit ihm geübt.
Ich habe ihm erklärt, daß er die anderen Jungen laut (und zwar so laut er kann) mit den Worten 'laßt mich in Ruuuuhe!!! Ich will das nicht!!! anschreien und auch einen Schritt auf sie zugehen soll. Und zwar solange, bis die anderen sich zurückziehen. Das haben wir dann geübt.
Er mußte mich anschreien, auf mich einen Schritt zugehen. Das hat den kleinen Kerl unheimlich Überwindung gekostet, denn zuerst wollte (oder besser, konnte) der das nicht. Ich habe ihn immer wieder ermuntert und nach ein paar Tagen hat es wunderbar geklappt.
Tja, und heute ist es kein Problem mehr und auch die anderen (größeren) Jungen lassen ihn in Ruhe.
Viele Grüße
Balmung

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Re: drangsalieren - dazu kann ich auch was sagen

Antwort von pauline04 am 09.11.2004, 10:24 Uhr

Danke, ich glaube das ist ein sehr guter Tipp. Das probier ich auf jedenfall !! Und ich hab mich entschlossen, ihn erstmal wieder abzuholen, evtl. auch nur den halben Weg. Das und evtl. Dein Tipp zusammen geben ihm sicher irgendwann die Sicherheit, das er dann alles wieder alleine macht. Ich möchte nicht das ihm die Schule wegen sowas vergrault wird. Danke Dir.

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Re: drangsalieren - dazu kann ich auch was sagen

Antwort von Seidelei am 09.11.2004, 21:30 Uhr

Hallo! Dein Beitrag hat mir aus der Seele gesprochen! Mein Sohn geht auch in die 1., in der Schule läuft es gut, in seiner Klasse kommt er auch prima klar, aber einige aus der 2. scheinen sich auf ihn eingeschossen zu haben und treten, schubsen in den Pausen etc. Inzwischen hat er richtige Angst vor der Schule und weint nachts. Abends sitzen wir stundenlang und reden, weil er nicht mehr hin will. Er ist auch kein richtiger Raufbold sondern eher Einer, der sich zu viele Gedanken machtund viel Phantasie hat. Dabei ist er ziemlich groß und auch sehr sportlich. Von der Kraft her kann er es mit denen bestimmt aufnehmen, aber er kann es aus sich heraus einfach nicht! "Schubs zurück" bringt er nicht fertig. Inzwischen versteckt er sich in der Hofpause!! Er geht nicht mehr aufs WC, weil man ihn dort mal eingesperrt hat!!! Ich will mich damit nicht abfinden! Er soll nicht irgendwann ein Mobbing-Opfer in der Schule sein und im Krankenhaus enden!! Im Kindergarten war es einfacher. Dort gab es klare regeln, es gab keine Gewalt in diesem Sinne und er wußte genau, dass er sich auf die Erzieher verlassen konnte. Jetzt muss er auf einmal 1000 Sachen alleine können und sich auch noch seiner haut wehren. Ich glaube nicht dass wir das Kind "verzärtelt" haben, dass ist einfach Charackter! Außerdem mach dir keine Gedanken wegen deiner Arbeiterei! Ich bin auch voll arbeiten gegangen und er war in der Kita. Die soziale Kompetenz die er dort gelernt hat, nützt ihm jetzt!! das kann man keinem Kind zu Hause lernen, den Umgang mit anderen Kindern! Allerdings war der Umgang dort vielleicht auch "zu gut" für die reale Welt?! Ich glaube schon, dass unsere Kinder jetzt einen Lernprozess durchmachen müssen, der schmerzhaft ist (auch für uns!), für sie bricht jetzt eine Welt zusammen, weil sie erkennen, dass kein Polizist kommt, der die bösen ins gefängnis schafft und weil auch keine Erwachsenen helfen, so dass die "bösen Jungs" scheinbar alles ungestraft machen können. Wir müssen ihnen jetzt helfen und sollten uns nicht damit abfinden, dass Kinder in der Schule so miteinander umgehen dürfen. Oft wird das von den Lehrern auch bagatellisiert! Meine Strategie:
1 Immer zuhören und reden, damit wenigstens zu Hause eine feste Größe bleibt. 2 Selbstbewusstsein aufbauen, meiner geht zum Handball, viel Loben!! Freundeskreis fördern. 3 Am Montag ist ein gespräch mit der lehrerin, von dem ich erwarte, dass die betreffenden Kinder entsprechend herangezogen werden und meinen künftig in Ruhen lassen. 4 Sollte dass nicht helfen, muss mein Mann wohl oder übel selbst mit den Knaben sprechen, wobei seine Erscheinung wohl bereits Respekt hervorrufen sollte!! Ich bin überzeugt, dass mein Sohn im Laufe der zeit seinen Weg herausfindet, mit diesen Dingen umzugehen. Dass kann ihm keiner abnehmen. Aber den Anfang muss man ihm erleichtern!! Es ist so unfair, weil die noch so klein und hilflos sind!! Ich finde es richtig, dass du deinen Sohn von der Schule wieder abholst. Er muss sich auf Deine Unterstützung verlassen können. Und in einem Jahr lachen wir drüber. Aber die Lust am Lernen darf nicht an solchen sachen kaputt gehen! PS.: die verbale Abwehrstrategie finde ich auch nicht schlecht, werde das auch trainieren, mal sehen ob es hilft!!

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Re: drangsalieren - dazu kann ich auch was sagen

Antwort von Oda am 09.11.2004, 23:43 Uhr

Liebe Pauline!

Wenn du dich an seine Stelle versetzt, was wäre dir lieber: dass dein Gegenüber dich tröstet und unterstützt, dir versichert, dass du trotz dieser Vorfälle und deines Verhaltens dabei voll akzeptiert wirst und dir möglicherweise Wege aufzeigt, wie du aus deinem Dilemma herausfindest - oder dass du *gelobtseiwashartmacht* dir gefälligst selbst zu helfen hast...?

Manchen Erwachsenen mag es läppisch vorkommen, aber einem Kind kann eine solche Hürde zuerst unüberwindlich erscheinen.

Ich würde mich an deiner Stelle voll hinter meinen Sohn stellen und mit ihm gemeinsam überlegen, was zur Lösung dieser Situation unternommen werden kann.

Liebe Grüße

Oda

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Re: Warum knöpfst DU Dir die Jungs nicht einfach vor?

Antwort von Bonnie am 10.11.2004, 10:25 Uhr

Hallo,

das Ärgern auf dem Nachhauseweg ist keineswegs harmlos, sondern schon eine kleine Form von Mobbing, wenn es regelmäßig passiert. Das kann sich sehr leicht auswachsen. Ich kenne gleich zwei Kinder im Freundeskreis, die unabhängig voneinander die Grundschule wechseln mussten, weil sie gemobbt wurden (und der Rektor und sogar die Schulbehörde das Problem verharmlost haben und nichts unternahmen). Es fing auch erst im Kleinen an. Eines Tages war es dann aber soweit, dass sich eine größere Gruppe von Kindern auf das betroffene Kind regelrecht "eingeschossen" hatte. Ihm wurde morgens die Mütze weggerissen und weggeworden, oder die Schuhe ausgezogen und in die Mülltonne geworfen und ähnliches, und das Kind wurde schikaniert und verhöhnt. Da kann ich nur sagen, wehret den Anfängen.

Ich finde nicht, dass sich ein Kind gegen eine Überzahl von anderen Kindern automatisch selbst wehren können muss. Was ist, wenn es das eben einfach noch nicht kann? Soll es dann täglich frustriert und beschämt werden?
Ich würde mir die zwei Jungs mal selbst vorknöpfen und sehr streng und durchaus etwas furchteinflößend ;-) sagen, dass das nie wieder vorkommt, weil sie sonst richtig Ärger mit Dir kriegen. Und zwar nicht mit ermahnender, erklärender, um Verständnis heischender Stimme. Sondern mit Deinem Gesicht fünf Zentimeter vor ihrer Nase und so energisch, dass ganz klar ist, dass mit Dir nicht gut Kirschen essen ist! Am besten wäre es sogar, Du erwischst die beiden einzeln, denn dann sind Frechheit und Selbstbewusstsein nur noch halb so groß.

Ich hätte da keine Skrupel. Es handelt sich ja hier um Notwehr im Interesse DEINES Kindes, finde ich, deshalb braucht man da keine Scheu zu haben. Wenn Du jetzt aktiv wirst, kannst Du das Problem rasch lösen. Und Dein Sohn erlebt, dass er sich auf Dich immer verlassen kann. UND dass man gegen solche Jungs was tun kann. Eines Tages wird er das dann auch selbst schaffen, weil er Dein Vorbild hat.

Da kann die Nachbarin denken, was sie möchte, denn wenn SIE ihr Kind nicht erzieht, tun es eben andere. Trotzdem würde ich sie - auch wenn die Reaktion vorhersehbar ist - vorher auf jeden Fall ansprechen. Und auch ihr sagen, dass das so nicht geht, ohne lange mit ihr zu diskutieren.

Liebe Grüße,

Bonnie

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An Alle - Re: Warum knöpfst DU Dir die Jungs nicht einfach vor?

Antwort von pauline04 am 10.11.2004, 21:36 Uhr

Danke für Eure Antworten. Ihr habt ja Recht... ich hatte auch ein Gespräch in der Schule, ging ja nicht mehr so weiter... Wir hatten zuhause ja nur noch schlechte Stimmung und wussten gar nicht mehr was jetzt richtig ist und was falsch. Seine Klassenlehrerin meinte, wir sollen ihn auf jedenfall wieder eine Weile begleiten, bis er wieder sicherer ist. In der Klasse selbst hat er keine Probleme. Sie meinte er wäre eben ein sehr korrektes Kind. (Stimmt, für ihn sind Regeln wichtig ...) An das, was sie sagt, hält er sich - und erwartet das aber auch von anderen. Das ist ab- und zu ein Problem, weil er nicht versteht warum er seinem Nachbarn Antwort geben soll (auch wenn der nur nen Radierer leihen möchte) wenn sie doch gesagt hat, es wäre jetzt Stilleübung. Sie meinte er wäre wohl einer von den KIndern die sich mal aufregen, wenn sie einen Fehler im Diktat haben - den hätte man ja vermeiden können. Seine Leistungen sind gut, da gibt es nichts. Er schreibt sauber und ist eben sehr gewissenhaft...(von mir hat er das nicht :-)) Sie meinte er nimmt es persönlich, wenn z.B. die Turnlehrerin schreit - obwohl sie gar nicht direkt ihn meint. Er hat sich aber bei ihr darüber beschwert. Sie hat auch gemerkt das wenn er morgens kommt, es ihn ziemlich beschäftigt (der Schulweg) und es soll auf keinen Fall sein, das er den Spass an der Schule verliert. Immerhin positiv, das er sich ihr anvertraut, finde ich. Für die 3 Monate die sie ihn kennt hat sie ihn gut eingeschätzt. Und das bei 30 Kindern in der Klasse. Nach dem Gespräch war auch gleich Schule aus - und da haben mich doch zwei ganz kritisch beäugt... Hab sie dann angesprochen und zumindest der eine wirds künftig sein lassen... Beim anderen wird es sich zeigen - ich glaub dem kommt so schnell keiner bei...Das mit der Nachbarin kann ich mir dann erstmal schenken. Aber ich behalte es im Auge. Meinem Sohn gehts richtig gut, seit er wieder weiß er ist nicht allein. Ju-Jutsu haben wir uns heute auch angesehen. Mitmachen wollte er erstmal nicht. Aber beim nächsten mal....Ich glaub das ist das richtige für ihn. Danke Euch für Eure Antworten!!!

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aber dein Junge HAT doch selbst einen prima Vorschlag gemacht...

Antwort von marit am 11.11.2004, 17:00 Uhr

...wie er die Situation ändern könnte. Er wollte SELBST mir der Mutter des anderen Jungen sprechen!!! Ich finde das unglaublich mutig- und es könnte doch ganz genau der richtige Weg sein. Ich wurde auf dem Schulweg auch immer gemobbt, aber da ging es nicht um Ranzen öffnen, sondern um Sachen wie in den Ranzen PINKELN, oder um wirkliche Prügeleien. Wenn ich es DA gewagt hätte, mit den Eltern der Kinder zu sprechen, wäre sicher viel weniger passiert.
Wenn dein sohn so ein "korrekter" ist, dann ist es für ihn vielleicht einfacher mit Erwachsenen zu sprechen, als mit gleichaltrigen. Warum ermutigst du ihn nicht dazu?

die Nachbarin wird sich deinem Sohn sicher auch eher freunlich öffnen, als dir, wenn sie mit dir mal Streit hatte.

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