1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Franz Josef Neffe am 13.01.2008, 22:50 Uhr

Die Talente - grad die angeblich schwachen - haben Hunger

Nicht nur mein Bauch gehört mir, auch meine Finger gehören mir, und es ist eine Ungeheuerlichkeit, wenn Lehrer darüber bestimmen wollen, was ich mit meinen Fingern tun darf. Das geht sie - Rechnen hin oder her - schlicht einen feuchten Dreck an.
Es gibt Minister, die benutzen vor laufender Kamera ihre Finger zum Zählen. Würde sich die Lehrerin trauen, dem Herrn Minister ins Gesicht zu sagen, dass er an Dyskalkulie leidet? Aber den Eltern der ihnen anvertrauten Kinder wagen sie, diesen Schwachsinn aufzutischen, der nur vertuschen soll, dass sie unfähig sind, das Kind so fürs Rechnen zu begeistern, dass es begierig alle seine Talente entfaltet, um sich mit ihnen zu entwickeln. Schule will aber keine solche freie, potente Entwicklung und kein solch wirkliches Wachstum der Persönlichkeit.
Unsere Lehrer mussten sich schon als Unterrichtsvollstreckungsbeamte ins system einfügen, und bei ihren Schülern geht es auch um nichts anderes: sich unterwerfen, sich einfügen und wie gewünscht und in vorauseilendem Gehorsam mitmachen.
Das griechische Wort MATHEMATIKE bedeutet wörtlich: LERNBEGIERDE. Man möchte es nicht glauben, wenn man auch nur eine Stunde Mathematikunterricht erlebt hat.
Dabei hat JEDER MENSCH auch ALLE Talente, die es zum Rechnen braucht. Er hat diese Talente als Anlage, als Samenkorn. Bei jedem könnte ein großer Erfolgsbaum daraus wachsen, wenn man in der Schule auch etwas anderes könnte als den Lehrplan zu vollziehen. Das kommt den Notwendigkeiten des Samenkorns, die es für eine gute Entwicklung braucht, nicht entgegen, ja, ist geradezu vernichtend für sie. Wenn unsere Kinder in dieser "Schule" Rechnen lernen, dann muss man das schon fast als Wunder ansehen, und die Bedingungen die NAHRUNG für das Talentwachstum sind, werden zwar unbewusst doch zum größten Teil von all jenen "Laien" geschaffen, die auf das Kind und seine mögliche Entfaltung setzen. Das ist auch das Grundkonzept der neuen Ich-kann-Schule, die anders als die Du-musst-Schule darauf setzt, "den Talenten genug zu essen zu geben, besonders den schwachen." Eine geschwächte Rechenstärke richtet sich nicht davon auf, dass wir sie in immer neuen Variationen quälen. Schwache Stärken brauchen eine andere Nahrung: Respekt, Interesse, redliche und nicht heimtückische Forderung, Achtung und geistige Pflege.
Ich habe als junger Lehrer in der 2.Klasse L-Schule den Kindern gezeigt, wie man schwere Additionsaufgaben aus der 4.klasse Grundschule richtig rechnet. Sie rechneten wie die Wilden, bis zu zehn Aufgaben mit je zehn addierten Millionenbeträgen noch freiwillig als Hausaufgabe und alles richtig. Sie wollten gar nicht aufhören. Warum? Sie hatten noch nie soviel, so starke Nahrung, soviel Interesse an ihrem Können und soviel Achtung dafür bekommen. Ihre Seele war durch Beschulung total ausgehungert. Und ihr Können entfaltete sich wie die Wüste nach einem Platzregen. Und diese Talente verplempern wir tagaus, tagein mit einer stupiden Pädagogik. Aber jeder kann es jeden Augenblick ändern.
Ich wünsche guten Erfolg.
Franz Josef Neffe

 
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