Geschrieben von HEnni am 13.12.2007, 16:48 Uhr |
Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Hallo
ich bin ja als "hochdeutsche" in den tiefsten schwarzwald gezogen und kämpfe seit 7 Jahren nun mit dem Alemannischen Dialekt.
Ich lasse ihn meine Sch+ler zwar sprechen, wenn es so ans erzählen geht, aber ansonsten müssen sie ja eh hochdeutsch schreiben. Nun aber die Frage:
Sie lernen grad das Gedicht Weihnachten auswendig..unter anderem kommt die Zeile:
alles sieht so festlich aus
nun spricht man aber ja hier: FESCHTLICH, aber in so einem Gedicht finde ich das totla daneben *g*
meine Schüler (7. Klasse) hingegen kommen sich doof vor, wenn sie ganz normal festlich sagen. ICH habe ihnen aber z.B. erklärt, dass ja weder Schauspieler noch Synchrionsprecher noch sonstige öffentlich redente Personen sich so einen Dialekt leisten können! Stellt euch bitte vor ihr kauft ne Kassette oder CD und der Mann darauf redet eben so dialekt in hochdeutschen texten!!
Wie hatten riesig Spaß in der Diskussion, aber wir sind zu keinem ergebnis gekommen. Daher hier eure Meinung: Sollte man bei AUSWENDIG zu lernenden Texten hochdeutsch sprechen? oder ist ein bisschen "SCH" etc zu tolerieren???
LG HEnni
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von ursel am 13.12.2007, 16:53 Uhr
hi,
nachdem ihr ja im unterricht ausführlich darüber diskutiert habt, würde ich sagen, laß es jedem kind selbst entscheiden, wie es das gedicht vortragen möchte. schließlich hast du ihnen ja auch die nachteile des dialekts erklärt. nun sollen sie für sich entscheiden, wie sie das handhaben möchten und du als lehrerin solltest das aber dann auch voll akzeptieren.
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von IngeA am 13.12.2007, 18:15 Uhr
Hallo,
ich würde den "abgeschwächten" Dialekt zulassen. Ich glaube wenn deine Schüler "richtig" Dialekt sprechen, dann versteht jemand der aus dem Schwarzwald kommt so ziemlich gar nichts, da ist ein bißchen SCH doch ein guter Kompromiß. Man versteht es und die Kinder müssen sich nicht die Zunge verrenken.
Ich bin übrigens aus Bayern und habe nie Dialekt gesprochen (meine Mutter kommt halt aus "Südschweden" = Hessen). Dachte ich zumindest. Ich selbst bemerke das beim Sprechen gar nicht, aber ich habe einen starken bayrischen Akzent, der jedem Nicht-Bayern sofort auffällt (und mir auch, wenn ich mal ne Aufnahme von mir höre).
LG Inge
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von Hofi2 am 13.12.2007, 18:54 Uhr
Wir hier in Nordhessen sprechen ja relativ "hochdeutsch", aber meine Mom ist damals als Schülerin von Duisburg hierhergezogen. Sie wurde immer ausgelacht, da sie kein "hochdeutsch" sprechen konnte. Auch heute merkt man ihr noch an, wo sie herkommt und sie wohnt inzwischen schon ca. 35 Jahre hier. Ich denke also, ein wenig Unterricht in "hochdeutsch" hätte ihr damals weitergeholfen und schadet auch heute nicht.
Ich z.B. kann zwar Kölsch und generell den rheinländischen Dialekt verstehen, mit Bayrisch hab ichs allerdings nicht so. Da verstehe ich kaum was.
Nicole
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von Gaby J. am 13.12.2007, 20:33 Uhr
Hallo Henni,
ich bin in Schwaben geboren und aufgewachsen. Hab allerding nie sehr stark Dialekt gesprochen. Aber das scht hatte ich schon drauf :)
Das wurde bei uns gelten gelassen, beim Aufsagen!!
Was wolltescht Du mit dem Dolche schprich! Entgegnet ihm finschter der Wüterich :)
Das finde ich auch noch akzeptabel :) Wenn sie aber das Gedicht im schwersten Dialekt aufsagen hätte ich doch meine Probleme ;)
LG Gaby
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von Gaby J. am 13.12.2007, 20:36 Uhr
Huhu,
ich bin vor 16 Jahren von Schwbwn nach NRW gezogen.
Das ich mal "fliesend " schwäbisch sprach gluabt mir kein Mensch.
Ich hab alles abgeschmissen, bin aber recht schnell wieder drin, wenn ich lange mit der Verwandtschaft telefoniere oder auf BHesuch dort bin :)
LG Gaby
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von MamaMalZwei am 14.12.2007, 9:28 Uhr
Hi Henni, aber als Sychronsprecher arbeiten lassen wolltest Du Deine Schüler doch nicht, oder? (grins)
Wenn es sich nur darum dreht, dass sie "feschtlich" statt "festlich" sagen, lass sie. Sonst versteht vielleicht die Oma (die zur Veranstaltung kommt) und ihr leben lang im Schwarzwald gehaust hat nicht, wovon ihr Enkel gerade redet...
Mein Bruder ist auch Lehrer, allerdings im hohen Norden. Der hatte mal eine Englischaufgabe so gestellt: Die Schüler sollten zum englischen Wort (house, garden, books) malen, was das bedeutet. Ein Neunmalkluger hat zum Wort "books" eine Hose hingemalt. Lach! Also wenn der Dialekt das Sprachelernern verhindert oder erschwert, dann muss man eingreifen, aber vorher nicht, denke ich. LG
Der Dialekt gehört zu den Kindern
Antwort von Susanne mit Vivi am 14.12.2007, 18:31 Uhr
und finde es schade den abzuerziehen.
Meine Mama kommt aus BaWü und hat einen Fischkopp geheiratet. Sie zog in den Norden und schmiß mit dem Umzug ihren Dialekt leider ab.
Ich verstehe zwar meine süddeutsche Familie, kann aber den
Dialekt selbst leider nicht sprechen.
Manchmal kommt er durch, das ich dann leicht schwäbel. Aber nur weil es mir im Blut liegt (oder meine Mama doch einen wirklich gaaaaaaanz leichten Akzent sprach den ich übernahm).
Aber im Großen und Ganzen finde ich es sehr traurig das sie den Dialekt nicht bewußt an uns weitergab, jetzt ist sie tot und ändern kann man es auch nicht.
Aus diesem Grund würde ich den Dialekt erlauben, solange sie wissen das sie im Berufsleben global gesehen nicht sehr weit kommen weil sie keiner versteht.
LG, Susanne
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von AnRose am 15.12.2007, 0:40 Uhr
Hallo,
ich würde nicht so weit gehen, dass bei allen auswendig gelernten Texten "perfektes" Hochdeutsch gesprochen werden muss.
Aber ich denke, es spricht nichts dagegen, wenn Du in Zukunft vor dem Auswendiglernen klar ansagst, was Du erwartest.
In der 7. Klasse kann zum bewussten Umgang mit der eigenen Sprache durchaus gehören, zu lernen, in bestimmten Situationen auf den eigenen Dialekt zu verzichten. Es wird im späteren Berufsleben einiger dieser Kinder sicher Situationen geben, wo sie dies tun müssen. Mit etwas Vorbereitung darauf wird ihnen das bestimmt leichter fallen.
Das muss in keiner Weise bedeuten, dass der Dialekt an sich abgelehnt wird, sondern man kann ihn trotzdem ganz explizit wertschätzen!
lg
Andrea
Re: Dialekt in hochdeutsche Gedichten!?!
Antwort von JaLo am 17.12.2007, 21:32 Uhr
Andere Meinung.Ein Gedicht wird meiner meinung nach so Vorgetragen wie es da steht.In Hochdeutsch.Sage ich aus dem tiefsten Schwabenland.Sie können immer Dialekt reden.Da kann ich doch bei nem Gedicht Hochdeutsch erwarten.Im Englischen kann ich doch auch nicht alles "ein bisschen anders"sagen.Es ist DEUTSCHunterricht.Vorschlag.Dieses Gedicht in Hochdeutsch und dann ein Urschwäbisches Gedicht
Eure Meinung: Geld zu Weihnachten fuer Lehrerinnen
ICH BRAUCHE DRINGEND HILFE!!!!!
Tut lesen etc
Staendiger Lehrerwechsel
HAusaufgabenblätter ständig vergessen...........mt
Wird bei euch im Moment auch ständig Geld
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